Altbausanierung Bodenaufbau

[mrspeeder]

Hallo zusammen,
ich muß in einem Altbau ca. 600m² Fußboden erneuern. Es handelt sich um Holzbalkendecken. Mein geplanter Aufbau sieht wie folgt aus:
auf den Holzbalken Filz als Schallentkopplung aufbringen. Darauf V100 Verlegeplatte schwimmend verlegt(untereinander verleimt). An den Rändern ebenfalls Schallentkoppelt. Darauf 20mm sibirische Lärche mit der V100 verschraubt. Schelifen, ölen fertig. Spricht etwas dagegen, bzw. gibt es etwas zu verbessern?

MfG
Kai-Uwe

 

[Glismann]

Warum nicht gleich Massivdielen in entsprechender Stärke?
So wird es seit mehr als 100 Jahren gemacht.

 

[mrspeeder]

Nunja, vorallem möchte ich eine Entkopplung der Dielen von der Balkenlage (daher auch verschraubung nur mit der V100 Plattenlage). Jeder Nagel bzw. jede Schraube ist gleichzeitig doch auch eine Schallbrücke. Oder wo liegt mein Denkfehler?

 

[Glismann]

Ordentichen Schallschutz wirst Du auch mit Spanplatten nicht hinbekommen.
Da gehört schon etwas mehr Fachwissen dazu.

 

[holzz]

Ich denke, dein Aufbau ist so i.O. (sorry Glismann), vorrausgesetzt du entkoppelst, was du ja auch beschrieben hast, zum Untergrund und zur Wand. Einziger Kritikpunkt meinerseits wäre der Filz. Ich hätte die Befürchtung das sich das Zeug mit der Zeit plattdrückt und somit seine entkoppelnden Eigenschaften verliert, falls es die jemals gehabt hat. Ich würde eine sog. "Bautenschutzmatte" (mind 15mm) in Streifen schneiden und auf die Balken legen. Das Zeug wird aus geschredderten Altreifen hergestellt. Guck mal bei ebay, da gibs sowas. Gruß

 

[Holzwurm50189]

Der Bodenaufbau ist OK, ich würde zur Trittschalldämmung allerdings sog. Holzweichfaser-Dämmplatten einsetzen. Sieht von der Oberfläche aus wie ein Bierdeckel und die Dinger sind druckstabil. 12mm dürften reichen, qm-Preis etwa 4€. In die Balkenzwischenräume vorher noch Trennwandplatten gepackt (sieht aus wie Wärme-Dachdämmung) ist allerdings auf Schalldämmung ausgelegt. Damit umgehst du den "Trommeleffekt" der hohlen Zwischenräume.
Bautenschutzmatten aus geschredderten Altreifen ... so riecht das Zeug auch, würde ich im Innenraum von abraten.
Schöne Grüße vom Holzhändler aus Leidenschaft

 

[herr bauleiterin]

Hallo & guten Abend,
soll denn die Balkendecke von unten Holzbalkensichtig sein? Du hast grundsätzlich 2 Möglichkeiten des Rangehens: entweder du bringst Masse in die Decke ein, (früher Schlacke, Sand, Gehwegplatten Ziegelschredder...) dann kommt die ganze Sache nicht so in Schwingung; oder du "entkoppelst". Wenn du eine Deckenverkleidung unter die Balken hängst geht das mit sogenannten "Federbügeln" recht unkompliziert.
Filz von ausreichender Stärke drückt sich nicht platt bis zum Kontakt Balken auf Platte. Die Bauschutzmatte (Dachdeckerbedarf )verwende ich auch eher nur im Aussenbereich, ist auch teuer und unnötig wasserresistent usw. Eine vollflächige Weichfaserdämmplatte (Thermofloor gibts von versch. Herstellern) ist eine feine Sache aber nicht ganz billig.
Bei ausreichend engem Balkenabstand (max ca 70cm) kannst du die Spanplatte auch weglassen und das Geld besser in deine Dielenstärke investieren. Dann solltest du aber den Verbund der Dielen richtig schwimmend über Leisten, die in Schüttung zwischen den Balken liegen, herstellen. Bodenaufbau wäre dann: Dielung, Filz, Balken bzw Dielung, U-Konstruktion, Schüttung, Rieselschutz, Fehlboden.
Schönen Gruß nach wo?

 

[mrspeeder]

Hallo Herr Bauleiterin ,

der Gruß muß nach Steinhagen (auch OWL) gehen.

Ich habe in der Tat vor die Decke von unten mit Federbügeln und Fermacell abzuhängen. Somit ist das Thema Masse für mich vom Tisch. Schalldämmung in der Zwischedecke durch Rockwool Dämmplatte RP-V. Da der Balkenabstand unter 70cm liegt, werde ich Lagerhölzer zwischen die Balken verwenden (nur als Verbindung der Dielen untereinander). Diese hängen also in der Luft über der Dämmplatte. Auf die Balken 10 mm werde ich Floorrock GP verwenden. Damit dürfte ein ordendlicher Aufbau gewährleistet sein.

Schöne Grüße aus OWL nach OWL