akustik-bass reparieren... welchen kleber?

schlendrian

ww-pappel
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hallo,
habe einen schönen akustikbass geschenkt bekommen, auf dem leider wohl mein bekannter mal falsche saiten drauf hatte (-> zuviel zug), denn leider ist unten auf dem korpus der steg (saitenhalter) gerissen und dann auch noch vom furnierten korpus gebrochen. (siehe bild)
meine überlegung ist nun, erstmal mit leim und schraubzwinge den riss leimen und dann den steg wieder auf den korpus kleben.
da ja aber durchs abbrechen des stegs auch etwas furnier mit abgegangen ist und unter dem steg klebt, habe ich nun angst, falschen kleber zu benützen, der evtl. zwar der zugbelastung standhält, aber nur oberflächlich haftet, und so die nun dünnere und evtl. geschwächte oberfläche des funiers nicht mehr stabil genug ist...
(klar? :emoji_grin:)
dachte an irgendeinen flüssigen, transparenten kleber, der bruchfester als das holz selbst ist und der weit ins holz einzieht und durch seine hohe viskosität sozusagen grossflächiger im holz verankert ist, als bspw leim... vielleicht irgendein epoxydharz?
bin laie und hoffe das es so geht wie ich mir das vorstelle (?)... bin für jeden tipp dankbar
 

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holzz

ww-eiche
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puuh schwierig, Epoxy ist der richtige Ansatz (beispielsweise), aber wenn du so was (oder ähnliches) noch nicht gemacht hast, lass lieber die Finger davon, das geht sonst nach hinten los.....
 

edelres

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Bass reparieren,

Hallo schlendrian,

meine Empfehlung ist die, einen guten Instrumentenbauer mit der Reparatur zu beauftragen. In Deinem Fall sind soviele technische Gesichtspunkte zu beachten, welche Erfahrungen im Instrumentenbau als auch der Restaurierung voraussetzen. An der gebrochenen Stelle befindet sich das Herzstueck der Klangbildung!

So wie die Situation ist kann der Instrumentenbauer die erforderlichen Schritte zur Wiederherstellung ausfuehren um den Originalzustand herstellen.

Jedwelcher Reparaturversuch, erschwert die Beurteilung der Sachlage und kann im schlimmsten Fall damit enden dass das Instrument nicht mehr reparierbar ist oder unwirtschaftlich bezogen auf ein Neuinstrument.

Aus meiner langjaehrigen Berufserfahrung, kann ich sagen, dass das rueckgaengigmachen fehlgeschlagener Reparaturversuche, ein vielfaeltiges an Kosten verursacht, als die eigentliche Reparatur selbst und selten der Originalzustand herstellbar ist.

mfg

Ottmar

PS: Ich unterstuetze gerne wenn jemand selbst an die Arbeit gehen will, doch wenn als Endergebnis nur die Erfahrung winkt wie es nicht geht, rate ich ab.!
 

Erik

ww-buche
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Da pflichte ich dem Ottmar bei.
Trotz einiger Erfahrungen im Modellbau und Kenntnissen über Epoxy-Systeme würde ich eine solche Reparatur nicht selbst machen.
Ist viel Spezialwissen nötig.

Geh doch einfach mal zu einem Musikladen, lass Dir da eine gute Adresse geben und fahr zwecks Schätzung da vorbei.
Instrumentenbau ist eine Kunst.
Diese Art Künstler ist aber noch bezahlbar.

Erik
 

Rühl

ww-robinie
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Meines wissens werden Seiteninstrumente ausschließlich mit Knochenleim geleimt.

Dieser wird richtig hart und überträgt die Schwingungen optimal.



Gruß Ulf
 

schlendrian

ww-pappel
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wow, danke für die vielen antworten, hätte nicht gedacht, das es so schnell geht!
mmh, dann werd ich das mal lieber lassen. kennt jemand von euch zufällig einen guten/nicht zu teuren instrumentenbauer in hamburg? mit welchem groben finanziellen rahmen muss man bei so etwas rechnen?
 

Musicman

ww-kiefer
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Hallo schlendrian,
ich schlage vor, Du suchst mal in den gelben Seiten nach "Gitarrenbauer" oder auch nach "Geigenbauer". Die beschäftigen sich ausschließlich mit Seiteninstrumenten und leben meist von Reparaturen, da die Neuinstrumente heute meist in Fabriken gebaut werden. Ein Trompeten- oder Orgelbauer wird Dir nichts nützen. Musikgeschäfte wollen an den Reparaturaufträgen meist ordentlich mitverdienen.
Ein weiterer Aspekt, warum da ein Spezialist ran sollte, ist der, dass schon geringe Abweichungen beim Kleben dazu führen, dass das Instrument dann nicht mehr "bundrein" ist.
Viel Erfolg!
 

schlendrian

ww-pappel
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hallo,
vielen dank für die guten tipps. ich war heute auf empfehlung eines bekannten bei einem bestimmten gitarrenbauer. der hat den schaden begutachtet und meinte er würde mir nicht empfehlen, den bass reparieren zu lassen, da die reparatur doch erheblich was kosten würde und das in keinem verhältniss zu einem neuanschaffungspreis stehen würde.
er riet mir aber, mich an jemanden zu wenden, der lust, zeit und geschick habe, um einen reparaturversuch zu wagen.
da fühlte ich mich natürlich selbst angesprochen und er erklärte mir was zu tun sei. er empfahl kurioserweise die gleiche vorgehensweise, die ich auch schon in erwägung gezogen habe und epoxyd zu benützen. allerdings bekam ich noch andere wertvolle tipps, der besuch hat sich in jedem fall also gelohnt.
leider hab ich vergessen, ihn nach einem geeigneten kleber zu fragen.
ich bräuchte also noch einige tipps bezüglich der kleberwahl und -verarbeitung. vielleicht weiß jemand ne marke?
er sollte wie gesagt, so konsistent sein, um weit genug ins funier zu sickern (wahrscheinlich nicht zu weit, hab gehört, dass der beim härten heiss wird und danach noch schrumpft?) und genügend hart werden, um ständig um die 50-60kg zugkraft zu halten...
bin euch jetzt schon sehr verbunden ;-D
 

Erik

ww-buche
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Im Prinzip kannst Du da fast jedes Epoxy nehmen.
Am leichtesten kommt man an UHU Plus.
Das gibts in jedem Baumarkt.

Über die Erwärmung beim Aushärten brauchst Du Dir keine Gedanken zu machen.
Sie ist bei der Dicke des von Dir benötigten Klebefilms nicht einmal meßbar, geschweige denn schädlich.

Auch der Schrumpf braucht Dich nicht schrecken.
Im Gegensatz zu vielen anderen Systemen (z.B. Polyesterharzbasierende) ist Epoxy fast schrumpffrei.

Viel Glück


Erik
 
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