Akkuschrauber - Akku-Alternative?

Johannes

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Hallo zusammen,
in meinem Besitz befindet sich noch mein erster Akkuschrauber, ein orangener Maktia 7,2V 2Gangakkuschrauber.
Diesen würde ich gerne noch benutzen, Aber die original Akkus haben nach 15 und 17 Jahren intensiver Benutzung die Grätsche gemacht und jetzt nach 40 Jahren sehe ich keinen Sinn darin diese NC oder MH Akkus zu erneuern.
Ich frage mich, ob ich da jetzt einen Denkfehler mache oder ich ich diesen Weg gehen könnte:
Die Idee ist Akkugehäuse öffnen Zellen entsorgen und das Gehäuse zum "Batteriehalter" umrüsten.
Dann z. B. diese Zellen kaufen:
https://www.ebay.de/itm/282860486581
und dieseZellen in Reihe einlegen.
Zum laden die Zellen entnehmen und im mitgelieferten Lader wieder füllen.

Kann das so funktionieren?

Es grüßt Johannes
 

schrauber-at-work

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Kann das so funktionieren?
Theoreitisch schon, praktisch aber nicht zuu empfehlen. Li-Ion Zellen benötigen immer ein sogenanntes "Batteriemanagment-System". Dies sorgt dafür das keine zu hohen Ströme, keine Überladung, keine Tiefentladung.....mit den Zellen passieren kann. Ohne das können die Zellen thermisch durchgehen und entsprechend brennen.

Vielleicht kann Dir ja @Mr.Ditschy eine dafür passende Beschaltung nennen, er ist da ja recht intensiv Unterwegs in dem Thema Akku Adaptierung etc.

Gruß SAW
 

netsupervisor

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Ich habe die Zellen von meinem geliebten Makita 12V NiMH Bohrschrauber zweimal gewechselt. Jetzt bin ich auf ein modernes schlankes Gerät mit 18V umgestiegen, den alten Bohrschrauber nehme ich daher (zu schwer, zu unhandlich, zu langsam) fast nicht mehr her. Mir tut solch ein Alt-Gerät auch etwas leid, wenn es nutzbar, aber nutzlos geworden ist.
Meines Wissens ist das Batterie-Mgmt im Akkusystem von Herstellern selbst drin - bin dort kein Profi. Man kann diese modernen Akkus adaptieren, sinnvoll ist das wahrscheinlich nicht und ohne Batterie-Mgmt keine lange Freude.
 

WinfriedM

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Die Zellen haben einen Entladeschutz, werden dann vermutlich abschalten, wenn die Spannung ein Minimum erreicht hat. Wenn du sie dann einzeln wieder lädst, sollte es funktionieren.

Allerdings: Man weiß nicht, wie groß die Maximalstromstärke ist, bis der Kurzschlussschutz die Teile abschaltet. Und: Batteriehalter haben mitunter recht große Übergangswiderstände. Wenn da 10-20A beim Schrauben fließen, macht sich das schon deutlich bemerkbar.

Bei so Billig-Chinakram hätte ich auch noch Sorge, ob mir die Teile die Werkstatt abfackeln, weil die Qualitätskontrolle nicht gut war.
 

tiepel

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und dieseZellen in Reihe einlegen.

Hi,
ich würde die alte Technik nicht mit Lipos betreiben wollen. SAW hat ja schon Gründe genannt.
Und schon gar nicht mit den von Dir verlinkten Zellen.
Das ist ´ne Mogelpackung hoch drei. Seriöse Hersteller drucken vielleicht 3,5Ah auf 18650er Zellen. Dann ist meist aber die Hochstromfähigkeit nicht vorhanden, die ein Akkuschrauber benötigt.
Auf diesen Zellen stehen sage und schreibe 12Ah. Respekt, wenn´s dann so ist, äh wäre... :emoji_open_mouth:
Gruß Reimund
 

uli2003

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Die Zellen haben einen Entladeschutz, werden dann vermutlich abschalten, wenn die Spannung ein Minimum erreicht hat. Wenn du sie dann einzeln wieder lädst, sollte es funktionieren.
Nicht alle. Auf dem Markt sind Zellen mit und ohne Schutzschaltung, welche beim Festeinbau mit definierter Lademöglichkeit auch nicht nötig ist. Und die Zelle benötigt weniger Platz. Heißt aber auch - ein Batteriemanagement muss ebenfalls in den Schrauber.
Dann die Spannung - da ist wohl eine Reihenschaltung angesagt. Also muss auch ein Balancer her, damit nicht ein Akku zu tief entladen wird, sonst schmilzt irgendwann der Griff.
Also ich würde das Gerät recyceln lassen. Neue Schrauber haben alles an Bord, sind leichter und sicherer als der Akku-Selbstbau.
 

tiepel

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Hehe,
wie Winfried schon geschrieben hat, haben die Zellen laut Beschreibung einen "Schutz"...
Geil aber die Beschreibung des Verkäufers:
"Sie erhalten hier eine sehr gute Qualität zum bestmöglichen Preis, auch wenn der Hersteller bei den Leistungsangaben etwas übertrieben hat."
Gruß Reimund
 

joh.t.

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bei den Zwergen
Ich würde mir neue nim Akkus holen.
Habe nämlich selber die blauen makita 7,2 Volt von 1990.
Hab sie meiner Tochter vermacht die sie sehr gerne nutzt.
 
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irrlicht

ww-nussbaum
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Die Zellen haben einen Entladeschutz, werden dann vermutlich abschalten, wenn die Spannung ein Minimum erreicht hat. Wenn du sie dann einzeln wieder lädst, sollte es funktionieren.
Allerdings: Man weiß nicht, wie groß die Maximalstromstärke ist, bis der Kurzschlussschutz die Teile abschaltet. Und: Batteriehalter haben mitunter recht große Übergangswiderstände. Wenn da 10-20A beim Schrauben fließen, macht sich das schon deutlich bemerkbar.
Ist eigentlich schon alles geschrieben, aber gerade der "Entladeschutz" schaltet beim Unterschreiten einer bestimmten Spannung ab und es ist recht wahrscheinlich, dass diese beim Akkuschrauber bereits beim ersten Belasten eintritt, da der Innenwiderstand der Billoakkus meistens so hoch ist, dass bei Winfrieds geschaetzten 20A (koennen auch mehr werden) am Innenwiderstand die Spannung abfaellt und an den Klemmen demnach die Spannung stark zurueckgeht => Unterspannungsschutz loest aus.
Die Billoakkus taugen nicht fuer hohe Stroeme und ein Akkuschrauber saugt da schon ambitioniert raus.
 

jonny.el

ww-kirsche
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Also von den verlinkten Zellen bitte Finger weg lassen!!!

In dieser Baugroesse schafft es KEIN namhafter Hersteller mehr als 3.000mAh unterzubringen, alles andere ist fake. Besonders wenn es Hochleistungszellen sein muessen, was in Deinem Anwendungsfall ein Muss ist.

Ich verarbeite derzeit Samsung Zellen INR18650-25R (Schau mal nach einem Datenblatt wegen den Leistungsdaten als Orientierung). Die sind gut. Ob Du die in DE bekommst, musst Du pruefen.

Schau mal bei LipoPower vorbei und achte auf Hochstromzellen, die liefern auch unter Last konstant Ströme von 20A und mehr.
https://shop.lipopower.de/Format-18650

Gut soll auch die VTC6 von Sony sein.

Bezueglich Schutzbeschaltung:
In der Praxis hatten die alten Lithium Ionen Akku auch keinerlei Last-Schutz sondern nur eine Temperaturüberwachung. Der Schutz wird/wurde von der Elektronik des Gerätes übernommen.

Und diese Elektronik haben die alten Ni-xx Geräte eben gar nicht bei der Verwendung von Lithium Ion Akku.
(Heute haben die Li Akku Packs meist eine Hochstromsicherung und viel Steuerelektronik mit Temperaturüberwachung.)

Bei Lipopower findest Du auch verschiedene PCM (Protection Circuit Module = Schutzbeschaltung - nicht zu verwechseln mit einem Balancer oder gar BMS Battery Management System!) fuer verschiedene Akkuaufbauten, in Deinem Fall denke ich ist es ein 2S (nom. 7,2V), ich würde da Richtung 15 bis 20A schauen was es gibt. Dieses Modul schaltet üblicherweise bei Überstrom, Über-/Unterspannung ab. Eine Zellentemperaturüberwachung ist mir beim PCM nicht geläufig, ein Balancermodul kann optional enthalten sein.
https://shop.lipopower.de/LiNANOZ-Li-Ion-LiPo-PCB

Baust Du Deinen alten Akku selber um, liegt das alleinige Risiko bei Dir. Wenn etwas passieren sollte, stehst Du alleine da, besonders im Hinblick auf mögliche Versicherungsleistungen.

Ein Umbau ist möglich und funktioniert auch, hat aber Risiken. Ich selbst habe meine alten Ni-MH Akku 9,6V von Bosch auf 3S Li-Mn umgebaut, geladen wird mit einem Modellbaulader Imax B6. Wie gesagt, es funktioniert, hat aber Risiken, diese bitte bedenken.
 

Mr.Ditschy

ww-robinie
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Verwende wenn bessere Akkus und dann auch fest verlötet, laden kannst mit einem x-beliebigen Modellbaulader (haben eigentlich alle schon Li Ladetechnik) ... anbei ein ähnliches Projekt/Video mit möglichen Komponenten: https://youtu.be/FIxU_ePl4Jw
 
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