Akazienholz als Arbeitsplatte-Wer hat Erfahrung?

rainerundheike

ww-pappel
Registriert
3. November 2007
Beiträge
2
Ort
berlin
Hallo,

wir brauchen für unsere Küche eine neue Arbeitsplatte (wegen eines Umzuges). Im Baumarkt sind wir auf Massivholzarbeitsplatten aus geölter Akazie gestossen, die uns wegen des Farbtones gut gefälllt. Hat jemand Erfahrung mit diesem Material?
Im Forum liest man ja überwiegend nur von Buche zu diesem Zweck. Die kommt aber farblich nicht in Frage, die Fronten unserer Küche sind noch tadellos und sollen nicht ersetzt werden ,aber passen einfach nicht zu Buche. Und färben (meine beizen und dann versiegeln) von Küchen-AP geht doch auch eher schlecht, oder?


Ich würde mich freuen, wenn die Experte-Laien oder -Profis einen Rat für uns hätten. Schon mal vielen Dank.
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.667
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

mir fällt nix ein warum mann nicht auch akazie als Arbeitsplatte nehmen soll bzw. kann. Die Pflege und das mehr an Aufmerksamkeit die eien geölte Oberfläche bedarf ist auch bei beiden Hölzern zu beachten. Das hast du sicher in den zahlreichen Beiträgen zu Küchenarbeitsplatten aus Vollholz ( egal ob Buche oder welches Holz auch immer) gelesen.
 

Ole Welzel

ww-kastanie
Registriert
9. Mai 2007
Beiträge
36
Ort
Rostock
gut geeignet

Gleichgültig ob es sich um echtes Akazienholz (Akazia mangium oder akazia auriculiformis) handelt oder um Robinie (Robinia pseudoakazia), die in manchen Baumärkten ebenfalls als "Akazie" angeboten wird, sie sind alle gut geeignet.

Sie sind hinreichend hart und haben schon als rohes Holz eine gute Widerstandsfähigkeit gegen Wasser und Pilzbefall.

Geölt verstärkt sich die Wirkung der Maserung sehr schön.

Herzlichst
Ole
 

vollholz

ww-robinie
Registriert
17. Februar 2005
Beiträge
770
O Gott, o Gott, Ole, WANM warst Du eigentlich das letzte Mal in einem Baumarkt?
Kein anderes einheimisches Holz ist derart kritisch im Bezug auf Feuchteschwankungen, kein Händler geht so schlecht mit den Platten um, wie einheimische Baumärkte. Deine Spitzfindigkeiten mit der Großküchentauglichkeit von Buchenholz in allen Ehren, aber Heimwerkern ausgerechnet dieses Holz, um das viele Tischler aus gutem Grund einen großen Bogen machen, zu empfehlen, ist schon klasse.
3 von 4 dieser Platten sind bereits beim Händler krumm. Selbst mein Holzhändler, der nur Berthold und besser handelt, kann mittlerweile ein trauriges Lied singen. Und das empfiehlst Du Leuten, die ohne weitere Kenntnis einseitig ölen, fest verschrauben, die Heizung aufdrehen und sich am Ende ganz fürchterlich ärgern.
Buche gedämpft in ordentlicher Fertigungsqualität ist zwar auch nicht die Krönung des hölzernen Stehvermögens, aber Robinie (und es ist immer Robinie) ist noch viel übler.
Gruß,
jens
 

Ole Welzel

ww-kastanie
Registriert
9. Mai 2007
Beiträge
36
Ort
Rostock
Lieber Jens,
ich ahnte schon, dass der Baumarkt nicht wirklich Akazie hat, habe mich bloß versucht, vorsichtig auszudrücken.

Ach die Baumärkte, dort gruselt es mich auch immer. Aber ich habe in unseren Baumärkten hier bisher weder Akazie noch Robinie gesehen. Über die wuchsbedingten Qualitäten wollte ich auch nichts gesagt haben.

Die artbedingten Eigenschaften dieser Holzarten selbst aber, nur darüber habe ich geschrieben, ist für den Einsatzzweck besser als Buche. (Abgesehen davon kann ich langsam die ewige Buche (und Kiefer) nicht mehr sehen, aber das ist persönliche Geschmackssache).

Ich habe Robinie jedenfalls selbst für Gartenzwecke verwendet, wo sie sich bewährt hat. Ein gekaufter Akazientisch (echte) bewährt sich seit einem Jahr, beide nur geölt.

Also dann: Kein Widerspruch, wenn das Holz so angeboten wird (grins).

Mich würde aber mal interessieren, wo in Deutschland Akazienholz angeboten wird. Ich weiß nur, dass das ursprünglich aus dem Raum Australien/Tasmanien stammende Holz in asiatischen Plantagen großgezogen wird.
 

Löfe

ww-birnbaum
Registriert
4. Mai 2007
Beiträge
237
Ort
Haibach
aus dem bauhaus habe ich auch meine akzienarbeitsplatte (bzw. waschtischplatte, ist ja im bad.)

ich kann nur sagen dass die platte ständig wechselnden temparaturen und feuschtigkeiten ausgesetzt ist und sich nicht wirft (weder die obere platte noch die seitenwangen)

die seitenwangen waren etwas geboten, das hat uns aber nicht gestört. wem dasn icht gefällt der kann ja die für sich richtige platte aussuchen.
 

rainerundheike

ww-pappel
Registriert
3. November 2007
Beiträge
2
Ort
berlin
Vielen Dank für Eure Antworten. Wir haben jetzt eine Akazien-Arbeitsplatte gekauft und werden es mal ausprobieren mit Naturholz. Vielleicht noch mal ein paar kurze Rückfragen:
Die AP wird als geölt verkauft, aber sicher doch in der Fabrik nur 1mal, oder? Wenn ich die Forum-Beiträge richtig verstanden habe, sollte ich nachölen. Muß ich da vorher nochmal anschleifen?
Und noch eine richtige Dummie-Frage von mir : Was heißt Nass in Nass Schleifen? Feuchtes Öl und was noch feucht?

Freundliche Grüße
Heike
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.667
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

ja nachölen würde ich auch unbedingt.
Anschleifen würde ich das ganze mit einem Schleifvlies in gut sortierten Baumärkten oder im Fachhandel erhältlich.
Naß in Naß heist das der vorherige Auftrag noch nicht ganz trocken ist.
Ich würde in diesem Fasll zuerst die Platte in der neuen Küche montieren ( ohne die Wischleiste an der Wand. Die ganze Fläche kräftig in Maserrichtung mit den erwähnten Schleifvlies abreiben ( Das entfernt auch Dreck usw. und leichte Bearbeitungsspuren vom Einbau. Dann entstauben und eine Ölauftrag recht dünn vornehmen. Sollte dieser rasch trocknen kannst du gleich den nächsten Auftrag folgen lassen. Trocknen lassen (mind über Nacht bzw je nach verwendetem Öl je länger desto besser. Den Vorgang würde ich bei eienr Arbeitsplatte mehrfach wdh. ( mehrfach dünn ist besser als einmal zu dick ( dann wird die Oberfläche klebrig)). Der Zweite und weitere Aufträge werden länger zum Trocknen brauchen.
Ach ja vor der Montage sieh doch bitte nach ob die Unterseite der Arbeitsplatte auch schon werksseitig geölt wurde. ist das nicht der Fall dort auch einmal Öl auftragen. Das muss dann nicht noch geschliffen werden.
Auch Kanten und Schnittflächen solange die nicht verleimt werden nicht vergessen zu ölen. Gerade das Hirnholz saugt das Öl auf, da sind mehrere Aufträge notwendig.


Tipps und Wissenswertes zum Thema Ölen findest du auch unter https://www.woodworker.de/forum/thema-%D6len-t5017.html
 

frankundfrei

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
2.124
Ort
Lichtenfels
Überstand abnehmen

Schön, dass es eine geölte Oberfläche wird. Ich würde nur luftoxidierende Naturöle verwenden ohne Alkydharzanteile.

Allerdings ist es sehr wichtig, dass Du spätestens 30 Minuten nach dem letzten Nass-in-Nass-Auftrag den Überstand mit gut saugenden Lappen abnimmst. Sonst bekommst Du klebrige Probleme.

Meine Empfehlung ist natürlich Öl von Natural:

http://natural-farben.de/Oele-fuer-Holz-Kork-und-Stein:::1.htm

Grüße aus Frangn
von Frank von Natural-farben.de
 

Dietrich

ww-robinie
Registriert
18. Januar 2004
Beiträge
5.948
Ort
Taunus
Hallo,

das Robinie auch schon mal als "falsche Akazie" bezeichnet wird habe ich schon gehört, aber das es unwidersprochen als "Akazie" bezeichnet wird, ist unverständlich.

Die Robinie ist eines der meißt unterschätzten Holzarten, härter, elastischer und wetterbeständiger als die deutsche Eiche. Allerdings sind gute Qualitäten selten.

Gruß Dietrich
 

Unregistriert

Gäste
Akazie

Akazienhölzer wie sie in Baumärkten zu finden sind stammen in der Regel aus Vietnam, wo sie in Plantagen angebaut werden.
 

Dingsda42

ww-robinie
Registriert
24. Oktober 2004
Beiträge
1.823
Ich weis, das der Tread schon über 2 Jahre alt ist, aber ich geb jetzt trotzdem meinen Senf dazu :emoji_stuck_out_tongue:

Ich hab jetzt seit etwa 1,5 Jahren eine Akazien Arbeitsplatte in der Küche. Hab sie damals vom Bahr Baumarkt bekommen.
Ich öle natürlich immer schön nach, mit Sonnenblumenöl, weils immer in der Küche steht und sowieso rund um den Herd verteilt ist :emoji_wink:
Und natürlich nur von oben, ich kriech dafür nicht in die Schränke oder bau die Spühlmaschine aus.

Und ich habe bislang keine Verformungen festgestellt. Die Platte ich, bis auf einige Schäden, die auf mein Verschulden zurückzuführen sind, noch wie am ersten Tag.
Ist allerdings auch komplett aus recht dunklem Holz, nicht dieses Helle (Splint?), das man immer wieder bei kleinen Stücken sieht.
 

klotzkopf

ww-ulme
Registriert
5. April 2009
Beiträge
173
Ort
Leverkusen
Robinie

Hallo

hab im Herbst einen Tisch aus Robinie (roh) gebaut .
Die Platte ist 120x 80 cm 28 Dick aus 30mm Stäben mit PU zusammengeleimt.
Bisher wirft sich da nix. Der Tisch steht unter einem Dach auf der NNW seite des Hauses vor Sonne und Regen geschützt. Ich kann an den Spalten zum Tischbein die Feuchte ablesen. Also die Platte arbeitet- aber sonnst tut sich nix.

Das Robinien Holz war beim Aufscheiden grün-gelblich und roch eindeutig säuerlich. Vermutlich durch Oxidation wurde die Oberfläche nach 2 Tagen satt braun.
Der Tisch ist geölt und steht nun ca 5 Monate draussen. Die Farbe ist in ein sattes,leicht rötliches Braun übergegangen.

Warum die Robinien-Platten im Baumarkt fast Schwarz sind - ?
Irgendwo hier schieb Jemand das die Sägekanten viel heller sind.
Im gleichen Thread äusseren Andere die Vermutung das die Platten in Öl gekocht werden um sie "tot" zu machen und die schwarze Färbung daher kommt.

hier unmittelbar nach dem Bau
[/B]

Äh

Leider wächst Robinie kaum gerade. So hab ich in Köln "op d'r schäl Sick"
5 Bohlen nominal 52mm gekauft . jede so um 3m lang und zwischen 10 und 35cm breit. Der Preis lag damals bei 210 Eur. Durch die starke Krümmung hat man viel Abfall :emoji_frowning2:
Kommt noch Leim ca 9Eur und das Holzöl hinzu
Achja unter den Füssen sind Spezialgleiter für 8€

grüßlies
 
Oben Unten