Aircoat Beschichtung

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ww-pappel
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Liebe Profis,
ich verwende eine Wagner SF 21 Membranpumpe mit einer AC 4600 Aircoatpistole. Derzeit verwendeter Lack: Adler Legnopur (2K) seidenmatt. Bisher verwendeter Pumpendruck: 40 Bar, 2 Bar Luftdruck, lt. Empfehlung von Wagner.
Ich habe folgende Probleme:

Am Beginn des Werkstücks bilden sich nach Aushärtung bläschenartige. stecknadelkopfgroße "Tröpfchen", besonders in komplexen Möbelstücken (Zargenverbindungen) sind deutliche Lackstränge (Nasen) zu sehen. Ich bemühe mich, die empfohlenen 90 Grad Spritzwinkel einzuhalten, was aber aufgrund der Möbelkonstruktion nicht immer funktioniert.

Meine Fragen: ist der Materialdruck zu niedrig (d.h. zu wenig Zerstäubung) oder der Luftdruck zu hoch?
Adler empfiehlt lt. Datenblatt ca 100-120 Bar für Airless und luftunterstützte Systeme.

Vielleicht kann mir jemand aufgrund seiner praktischen Erfahrung weiterhelfen-
beste Grüße


Andreas
 

Hamburger Jung

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Lieber Andreas,
ich denke das der Materialdruck auf jeden Fall zu gering ist.
Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, das Du mindestens 80 Bar brauchst.
Wenn Du an die Obergrenze von 120 Bar gehst must Du entsprechend schnell sein um keine Lecknasen zu bekommen. 2 Bar Vorluft sind OK.
Als Düse würde ich eine 50/23er als Ideal ansehen. Als Filter kannst Du da schon einen roten statt eines gelben verwenden. Bei den kleinen Düsen hast Du bei dem momentan warmen Wetter ein geringeres Risiko von Aufkochern.
Wenn es sehr Warm in Deinem Spritzraum ist kannst Du noch etwas Verzögerer zum angemischten Lack hinzu geben.
Ich gehe davon aus das der von Dir angegebene Lack ein Lösemittellack und kein Hydrolack ist. Dann kannst Du nämlich hervorragen ein mal leicht Vornebeln und dann etwas dicker gleich nachlacken, ohne das Du Läufer kriegst.
Ich persönlich halte mich meist an die vom Lackhersteller angegebenen Parameter.
Lediglich bei schwierigen Objekten mit Innenecken gehe ich mit dem Spritzdruck weiter runter, nehme dafür dann aber eine etwas kleinere Düse.
Ich messe auch immer gerne mal die Schichtdicke, ob diese mit den vom Lackhersteller empfohlenen Bereich übereinstimmt.
 

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ww-pappel
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Hallo Hamburger Jung,
besten Dank für Deine Informationen. Ich habe eine 11/40 Düse mit 0,28 mm Bohrung. Roter Filter,
der Lack ist ein Lösemittel-Lack.
Ich werde das mit dem Vornebel und erhöhtem Druck ausprobieren, wobei ich auch sicher bin, dass das warme Wetter einen erheblichen Einfluss hat.
Flächen, die gerade liegen, sind für den Anfang ganz passabel gelungen, zur Sicherheit auch mal im Kreuzgang, aber bei stehenden Teilen....

Nochmals Danke und beste Grüße aus Wien

Andreas
 

Hamburger Jung

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Hallo Andreas,
Ich glaube, daß sich die Bezeichnungen unserer Düsen unterscheiden.
Ich verwende nichts von Wagner und kenne mich daher Nicht mit den Bezeichnungen von Wagner aus. Ich habe Spritzen von UMarks ( das sind wohl Optima Spritzen mit Hübner Pumpen), sowie eine Delvilbiss. Bei unseren Düsen bedeutet 50/23 ein Spritzwinkel von 50 grad und ein Bohrungsdurchmesser von 0,23 mm.
Bei den neueren Düsen heißt es nur noch 5/23 .
Leider ist es bei Lackierfehlern ja immer sehr schwer die richtige Ursache heraus zu finden. Am besten hat es sich bei und bewährt immer einzelne Parameter zu verändern.
Leider weis man am Ende immer nicht welche Änderung nun den Ausschlag gegeben hat, oder ob es das gesamt Packet war das de Fehler beseitigt hat.
Da wir nun schon seit langem überwiegend Hydrolacke verwenden haben wir festgestellt , das eine vernünftige Luftbewegung und eine nicht zu hohe Temperatur bei diesen Lacken zu einem sehr empfehlenswert ist.
Ich hoffe, das Du morgen ein besseres Ergebnis erzielst und wünsche Dir viel Erfolg dabei.
Es würde mich freuen wenn Du mal hören lässt woran es lag (wenn Du es denn heraus findest).
 

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ww-pappel
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Hallo,
nach mehreren Versuchen denke ich, dass mein Hauptfehler daran lag, dass ich nicht vorgenebelt habe. Die Nasen sind nach einigen Minuten Abflüften nicht mehr aufgetreten, was schon einmal ein großer Fortschritt für mich ist. Jetzt gilt es noch zu bewerten, wie die Oberfläche nach dem Aushärten aussieht. Jedenfalls kann ich als Anfänger nur sagen: wer behauptet, Lackieren sei keine Kunst, der täuscht sich gewaltig....
 
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