Acrylglas sägen

borisffm

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Hallo,

Heute habe ich erstes mal versucht Acrylglas 3mm mit TKS (GTS 10) sägen. Sägeblatt Bosch Best for Multimaterial. Ergebnis ist inakzeptabel. Bild habe ich angehängt. Auch schon beim Sägen ist unangenehm. Laut, und Werkstück wird sehr unruhig.
Was mache ich falsch? Ist 3mm zu dünn? ich habe natürlich noch andere Möglichkeiten (HKS, Stichsäge usw.) Es soll aber, dachte ich, auch mit TKS klappen.

Boris
 

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michaelhild

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Sägeblatt sagt mir nix.

Acryl ist nicht einfach zu sägen.
Ich nehme da ein feines Blatt und stell die Zahnhöhe nur knapp über das Material.
 

borisffm

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Sägeblat ist fein 80Z.
Kreissägeblatt Top Precision Best for Multi Material Kreissägeblätter für Kapp-, Gehrungs- und Paneelsägen Top Precision Best for Multi Material Kreissägen | Bosch Zubehör für professionelle Elektrowerkzeuge

Ich habe das Problem, denke ich, gefunden.
Acrylglas zu dünn (und elastisch) und deswegen wird das Werkstück einfach hochgehoben, auch wenn minimal. Das führt sehr wahrscheinlich zu so unsaubrerem Schnitt. Ich habe jetzt das Werkstück zwischen CrossCutSled und noch eine MPX stück gelegt und es hat viel besser geklappt. Spass macht das trotzdem nicht wirklich. Ergebnis habe ich aber erreicht.

Boris
 

schrauber-at-work

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Tach,

ich verwende wesentlich lieber Polycarbonat (Makralon).
Ist wesentlich schlagzäher und Splittert nicht so extrem wie Acrylglas.
Gibt es leider nicht in jedem Baumarkt.

Gruß SAW
 

HeikoB

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Äh das ist ein Blatt für ne Kappsäge mit negativen Spannwinkel! Das ist äußerst ungünstig da das Material vom Sägetisch weggedrückt wird!
Ich habe sowas immer mit der Tauchsäge und dem 48Z Wechselzahn Blatt geschnitten.
Gruß Heiko
 

Daniboy

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Äh das ist ein Blatt für ne Kappsäge mit negativen Spannwinkel! Das ist äußerst ungünstig da das Material vom Sägetisch weggedrückt wird!...

Aber gerade der negative Spanwinkel ist doch lehrbuchgerecht bei Kunststoff, oder nicht? (Dass es unruhig ist bei nur 3mm, hat er ja jetzt behoben)
 

Holz-Fritze

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Ein Sägeblatt für Kappsägen hat nichts in einer TKS zu suchen (meine Meinung). Acryl säge ich immer mit einem Alublatt (Trapez Zahn) mit möglichst vielen Zähnen. Vor allem mit irgendwas schmieren beim Sägen. Zur Not mit einem Wasser Spüli Gemisch in einer Sprühflasche.

Eventuell muss man bei 3mm auch zwei Opferbretter nehmen.
 

Orgelbauer

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Moin,
es steht und fällt mit den beiden Faktoren "Sägeblatt" und Auflage der Platte auf dem SägeTisch.
Damit natürlich einhergehend die Schnittgeschwindigkeit.
Wenn Du eine zu hohe Schnittgeschwindigkeit hast, kann es zum "Schmieren" kommen,
bei falscher Auflage grad von dünnem Material zu Flattern...
Aus 2016 häng ich mal eine Tabelle an - leider hab ich das gedruckte Original nicht mehr.
Ist von DDS - Willy Brokbals - Juni 2016
da findet sich eine gute Übersicht, welchen Sägeblatt-Typus für welchen Einsatz.
Die hersteller machen sich nicht umsonst viele Mühen, um die idealen Werkzeuge, zumal heute das Angebot an Materialien auch immens gegenüber früheren Zeiten ist.

Holzwerken hatte auch ein PDF "zum Runterladen" (meine ich) allgemein zum Sägeblatt-Typ.
Grüße
Klaus
 

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Komihaxu

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ich verwende wesentlich lieber Polycarbonat (Makralon).
Ist wesentlich schlagzäher und Splittert nicht so extrem wie Acrylglas.
Makrolon.
Ansonsten Zustimmung.
Makrolon ist viiiiiel einfacher zu verarbeiten. Damit kannst du sogar die Kanten wieder schön durchsichtig bekommen, indem du mit dem Handhobel drüberfährst. Fräsen, bohren, Sägen - mit Holzbearbeitungswerkzeug kein Problem.

Also zukünftig kein Acryl mehr kaufen, sofern möglich.

Falls du Sicherheitsvorrichtung (z.B. für die Fräse) bauen willst, ist Makrolon noch viel mehr vorzuziehen. Ich habe testweise mal einen großen Stein mit voller Wucht gegen eine Makrolonscheibe geworfen - splittert nicht! Man sieht ansatzweise, wo der Stein getroffen hat.
 

Daniboy

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Ein Sägeblatt für Kappsägen hat nichts in einer TKS zu suchen (meine Meinung). Acryl säge ich immer mit einem Alublatt (Trapez Zahn) mit möglichst vielen Zähnen...
Wenn du ein spezielles Alublatt hast, wie in Orgelbauers Liste, dann hat es genau den negativen Spanwinkel, den die Kappsägeblätter haben, u. auch die Zahnform, eigentlich gleich; das wäre dann allerdings witzig.
 

borisffm

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Wegen des Sägeblattes. Ja das ist für Kappsäge und genau dieses Blatt ist für TKS GTS10 empfohlen. Es soll 254mm und dünn sein. Es funktioniert für das beschichtest holz perfekt.

Boris.
 

Holz-Fritze

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Wenn du ein spezielles Alublatt hast, wie in Orgelbauers Liste, dann hat es genau den negativen Spanwinkel, den die Kappsägeblätter haben, u. auch eie Zahnform, eigentlich gleich; das wäre dann allerdings witzig.

Nöö meines hat einen positiven Spanwinkel. Mir hat mal ein Schreiner gesagt an TKS nur positiv und an Kappsäge nur negativ.
Daran halte ich mich bislang.
Mich wundert aber auch, dass überall für TKS negative Zahnwinkel empfohlen werden.

Vielleicht kann mal einer der Profis etwas Licht ins Dunkel bringen.
 

michaelhild

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Wegen des Sägeblattes. Ja das ist für Kappsäge und genau dieses Blatt ist für TKS GTS10 empfohlen.

Das habe ich schon öfters gelesen. Macht es aber nicht richtiger, zeigt aber das Bosch sich nicht wirklich Gedanken macht, was sie da empfehlen.
Von Sepzialanwendungen, wie z.B. Alu abgesehen, gehört kein negativ gezahntes Sägeblatt in eine Tischkreissäge, eben weil der Spanwinkel das Werkstück vom Tisch wegdrückt.
 

borisffm

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Das habe ich schon öfters gelesen. Macht es aber nicht richtiger, zeigt aber das Bosch sich nicht wirklich Gedanken macht, was sie da empfehlen.

Von Sepzialanwendungen, wie z.B. Alu abgesehen, gehört kein negativ gezahntes Sägeblatt in eine Tischkreissäge, eben weil der Spanwinkel das Werkstück vom Tisch wegdrückt.



Ich habe noch Best for Wood und das auch Kappsägeblatt ansonsten habe ich noch ein von Freud gekauft, das 250mm und für TKS gedacht. Das hat aber zu wenig Zähne für Acryl. Und ich finde dieses Blatt nich so gut für Holz wie meine andere Kappsäge Blätter.
Boris
 

borisffm

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Ich habe schon 3 Sägeblätter gekauft. Und zwei davon sind für "kappsäge".
Wenn die Boschempfehlung wirklich fehlerhaft ist, dann brauche ich noch ein wie Freud mit 60 bzw. 80 zähne. :emoji_slight_smile:. In Wirklichkeit war ich mit das Thema-Sägeblatt für GTS 10 überfordert und einfach das genommen, was Bosch empfiehlt. Bald plane ich paar Projekte mit viel Plexiglas und brauche eine bessere Methode als heute.
Boris.
 

HeikoB

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Wie schon gesagt wurde die Platte zwischen zwei Opferplatten spannen. Ansonsten ein Blatt mit positivem Spannwinkel und vielen Zähnen. Kann dann auch gerne Trapez / Flachland sein.
Gruß Heiko
 

Orgelbauer

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Moin,
also, grundsätzlich darfst/ solltest Du Dich bei den TKS-Hersteller-Angaben auf die Daten wie max Sägeblattgröße und Umdrehungszahl orientieren.
dann bei einem Sägeblatt-Hersteller wie Freud, Guhdo, Pilana ...usw. Dir die passenden Blätter anschauen. Da bin ich zB. wieder mal bei "Werkzeuge Fuchs" (und nein, keine Verwandschaft, grins) ... die haben das ganz gut gelöst, weil sie die Kategorien der Anwendung verknüpfen mit den Herstellerdaten !
Bei ähnlicher Vorgehensweise wärst Du zB. in solchem Bereich gelandet:
https://www.werkzeuge-fuchs.de/de/saegen/kreissaegeblaetter/alu-kunststoff-ne-metall-eisen
... nur so als Beispiel.
Ansonsten ist ein Blick in Hersteller-Kataloge auch sehr hilfreich. Liest sich manchmal spannend, wie ein Roman :emoji_wink: :emoji_wink: ...und nicht jeder hersteller hat für Deine Anwenung auch das passende Blatt ! Das mußte ich schon häufiger feststellen...

Grüße
Klaus
 

Sägenbremser

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Das Schneiden von thermoplastischen Material ist
nun eine seit Jahrzehnten beherrschbare Aufgabe.

Für reine Trennschnitte wird da ein Trapez-Flachzahn
mit üblichem Spanwinkel von 10-12 Grad eingesetzt .

Der Spanwinkel bei Kappsägen ist auch nicht wirklich
negativ, er ist schlicht 0 Grad. Erst beim Zuschneiden
von stärkeren Kunstoff/Aluprofilen wird ein negativer
Spanwinkel von 3-6 Grad zum Einsatz kommen.

Zum Thema Sägeblätter von Bosch hatten wir hier
schon einmal das Vergnügen, selber konnte ich mit
diesem Zeugs aus PRC nichts anfangen und habe sie
alle wieder dem Händler zurück gegeben.

Gerade bei diesen härteren Werkstoffen braucht es
eine stabile Maschine, exakt laufendes Werkzeug und
zumeist noch eine feste Zulage um nicht nur weiteren
Müll zu produzieren. Wirklich gute Zuschnitte wird es da
nur in der Druckbalkensäge, Vakuumspannung, oder mit
viel Umsicht/Sorgfalt auch auf der stabilen TKS geben.

Gruss Harald
 

Holz-Fritze

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Hier stehen einige Hinweise zu Plexiglas: Bearbeiten von PLEXIGLAS® - Sie begegnen PLEXIGLAS® Tag für Tag

Zitat:

"Was ist beim Sägen von PLEXIGLAS® mit Kreissägen zu beachten?
nach oben
- Das Sägeblatt sollte nur knapp über die Platte hinausragen.
- Unbedingt mit Anschlag arbeiten.
- Vorsichtig mit laufender Säge ansägen.
- Auf exakte Schnittführung achten.
- Verkanten vermeiden.
- Platten fixieren, um Flattern auszuschließen.
- Mit mittlerem Vorschub sägen.
- Ab 3 Millimeter (mm) Plattendicke mit Wasser, Kühlschmierstoff oder Druckluft kühlen.
Mit welchen Kreissägeblättern werden bei PLEXIGLAS® die besten Schnittergebnisse erzielt?
nach oben
Zum Schneiden von PLEXIGLAS® sind ausschließlich ungeschränkte Kreissägeblätter geeignet. Nur so ist eine saubere und glatte Schnittfläche zu erzielen. Wir empfehlen, grundsätzlich hartmetallbestückte Sägeblätter mit der größtmöglichen Zahnzahl einzusetzen. Stumpfe und falsch geschliffene Blätter führen zu Ausbrüchen an der Unterseite der Platte. Die Zähne der Sägeblätter sollten wechselseitig schräg geschliffen sein, also ein Wechselzahnblatt mit Schrägen 15 Grad (°) und 45° alternierend. Außerdem empfehlen wir
- Freiwinkel von 10° bis 15°
- Spanwinkel von 0° bis 5°
- Schnittgeschwindigkeit bis 4.500 Meter/Minute (m/min)
- Zahnteilung von ca. 13 Millimeter (mm)
Kreissägeblätter mit besonderer Form der Zahnflanken wie Bombastic und Spacecut ergeben riefenfreie, glatte Schnittkanten, wenn sie in einer technisch weiterentwickelten Sägemaschine verwendet werden, die u. a. mit Frequenzregelung und Vorschubsystem arbeitet."

Ach da steht auch was zum Ritzbrechen.

Und noch etwas wichtiges bei Acryl, keinen Alkohol zum reinigen verwenden, das provoziert Risse welche erst nach einiger Zeit auftreten. Beim Bohren lieber Holzbohrer verwenden, oder eben Schälbohrer.
 

Sägenbremser

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Morgen Michael

das ist bei einer Montagesäge auch ein guter
Kompromiss. Standzeit ist da nicht wirklich so
wichtig und da das Werkstück nur mit der Hand
fixiert wird, auch ein wichtiger Sicherheitsaspekt.

Bei Graule, Haffner und Co. sind es für Holz fast
immer 0 Grad. Pendelkappsägen können Blätter
mit den üblichen 10-12 Grad Spanwinkel tragen.

Gruss Harald
 
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