Abzeichnende Leimfuge

pius

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Hallo zusammen,
ich habe immer wieder das Problem, das sich nach wenigen Tagen (bei zB bei einem fertig geölten Tischblatt) die Leimfugen spürbar abzeichnen. Man braucht dann nicht am Holz rumzuschleifen, sondern es genügt offenbar, den überstehenden Leim mit ein bischen Stahlwolle abzunehmen. Ich kann mir das nur so erklären, das der Leim nicht mitschwindet, also ein anderes Schwundverhalten hat.
Meine Frage: kennt jemand dieses Problem und kann mir einen Leim Empfehlen? Wir verwenden den Weissleim
Kleiberit 303?
Vielen Dank
 

raftinthomas

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ich glaube, der grund ist zuviel leim. das problem kenne ich, dazu folgende story:
ich habe vor ca 3 jahren meiner frau eine kleine eckschreibtischplatte aus birke gemacht, in L form. dazu habe ich erst die lange platte (oder muss ich jetzt brett schreiben :emoji_wink: ) verleimt, danach die kleine, fast quadartische, beide durch die dickte und dann die kleine an die grosse angeleimt (ist verständlich, oder?). beide platten sind aus der gleichen bohle geschnitten und ähnlich sortiert. auch jetzt noch, nach 3 jahren, kann man an der einen die leimfugen fühlen, an der anderen nicht. für mich ist das nur über die leimmenge erklärbar, denn alle anderen faktoren waren identisch bzw ähnlich (pressdruck).
ich wollte dazu immer mal versuche gemacht haben....
 

derdad

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raftinthomas schrieb:
ich glaube, der grund ist zuviel leim. das problem kenne ich, dazu folgende story:
ich habe vor ca 3 jahren meiner frau eine kleine eckschreibtischplatte aus birke gemacht, in L form. dazu habe ich erst die lange platte (oder muss ich jetzt brett schreiben :emoji_wink: )..

Hi Thomas!
wie wärs mit: "eine kleine eckschreibtischplatte aus birkenbrettern":emoji_grin: :emoji_grin:

gerhard
 

funu

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was mich noch interessieren würde wieviele Friese du aneinander geleimt hast?

Es könnte sein, dass du die offene Zeit des Leimes überschritten hast. Es bildet sich danach ein sogenanntes Häutchen über den nassen Leimfilm und deswegen bringst du beim pressen die werkstücke nicht aneinander. Dadurch entsteht eine breite Leimfuge welche du nachdem Schwinden des fühlen kannst.

gruess us de Schwiiz funu
 

holgis handbuch

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Hallo zusammen,
der Grund für die spürbare Leimfuge könnte meiner Meinung nach 2 Gründe haben:
1. Wenn die Leimfuge schon mit bloßem Auge sichtbar ist, ist die Leimfuge zu breit. Durch die Oberflächenbehandlung mit Öl könnte es sein, dass der Leim bei zu breiten Fugen chemisch reagiert und etwas aufquillt. Diesen Mini-Wulst kannst du dann spüren.
2. Die Hölzer haben unterschiedlichen Schwund und ergeben dann einen kleinen Versatz wenn das Wasser des Leims langsam verdunstet.

Wenn der Wulst jedoch mit Stahlwolle verschwindet, tippe ich eher auf Möglichkeit 1.

Holgis Handbuch
 

schorsch

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Hallo,
wie zeichnet sich die Fuge ab?
Handelt es sich um einen Höhenversatz oder um sich öffnende Fugen.
Bei Ersterem könnte es daran liegen, daß ungleiche Jahrringlagen verleimt wurden.
Bei zweiterem habe ich schon einmal schlechte Erfahrungen mit einem festbestückten Verleimfräser gemacht, dessen Profil sich durch das Nachschleifen soweit verändert hat, daß die Fugen nicht mehr dicht wurden bzw wieder aufgingen.
Das Öl Leim quellt habe ich noch nicht gehört, kann es aber auch nicht ausschließen.
Gruß Georg
 

pius

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Hallo, ich denke schon, das es sich nur um "stehengebliebenen"Leim handelt. Ein Versatz durch ungleiche Sortierung der Friese würde sich anders anfühlen und wäre nicht so leicht zu beheben.
Wenn ich mir´s genau überlege, gab es sogar schon mal den Fall, das ich ein Tischblatt mit zwei Verlängerungen aus einem Sortierung (also das lange Blatt mit fortlaufender Maserung sortiert, dann zusammengezeichnet und grob abgelängt - dann erst gefügt und verleimt) gemacht habe und nur bei einer der Verlängerungen habe ich kurz vor dem Ausliefern dieses Phänomen feststellen und beheben müssen.
Die Theorie mit deM Leim-Häutchen scheint mir also ganz plausiebel.

Vielen Dank wiedermal für den anregenden Austausch
 

ölfisch

ww-robinie
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pius schrieb:
Hallo zusammen,
ich habe immer wieder das Problem, das sich nach wenigen Tagen (bei zB bei einem fertig geölten Tischblatt) die Leimfugen spürbar abzeichnen. Man braucht dann nicht am Holz rumzuschleifen, sondern es genügt offenbar, den überstehenden Leim mit ein bischen Stahlwolle abzunehmen. Ich kann mir das nur so erklären, das der Leim nicht mitschwindet, also ein anderes Schwundverhalten hat.
Meine Frage: kennt jemand dieses Problem und kann mir einen Leim Empfehlen? Wir verwenden den Weissleim
Kleiberit 303?
Vielen Dank

https://www.woodworker.de/forum/lei...fuge-leimfuge-oberflaechenbeh-ol-t4783-2.html

PS: Am Öl liegts nicht!
 

funu

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Hallo pius

mich doch noch interessieren wieviel holzfriese du aneinander geleimt hast?

gruess bruno
 

holzyarry

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Hallo,

also ich verdünne den Leim bei solchen Verleimungen immer. Bin der meinung, das die Leimfugen dann weniger Schwierigkeiten bereiten. Vorallem lass ich nach möglichkeit auch die verleimten Platten noch mal min 1 Woche vor dem weiterverarbeiten austrocknen.

mfg
Mario
 

derdad

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holzyarry schrieb:
Hallo,

also ich verdünne den Leim bei solchen Verleimungen immer. Bin der meinung, das die Leimfugen dann weniger Schwierigkeiten bereiten. Vorallem lass ich nach möglichkeit auch die verleimten Platten noch mal min 1 Woche vor dem weiterverarbeiten austrocknen.

mfg
Mario

1. Vorsicht beim Verdünnen. Es kann zu schlechter Verleimung kommen.
2. Welcher Handwerksbetrieb hat die Zeit die verleimten Platten 1 Woche ruhen zu lassen?

gerhard
 

holzyarry

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derdad schrieb:
1. Vorsicht beim Verdünnen. Es kann zu schlechter Verleimung kommen.
2. Welcher Handwerksbetrieb hat die Zeit die verleimten Platten 1 Woche ruhen zu lassen?

gerhard


Zu Punkt 1 muß ich recht geben, hatten aber bei ca 5-10% Wasserzugabe noch nie Leimprobleme gehabt.

Zu Punkt 2 denke ich, das es schon machbar ist mal ne Tischplatte "zwischendurch" zu verleimen. Bei uns gibts zumindest in der Hinsicht keine Probleme

Mario
 
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