abstand terrassendielen

Roland40

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liebe community,

vielen dank für die vielen hilfreichen tipps in meinem letzten thread bezüglich meiner unterkonstruktion. diese ist jetzt fertig. jetzt gehts an die terrassendielen (voraussichtlich morgen).

alle holzkomponenten sind aus lärche.

die (nicht-geriffelten) dielen messen 13 x 3,5 cm und sind 400 cm lang. sie kommen frisch aus dem sägewerk und haben daher eine hohe feuchtigkeit. daher habe ich daran gedacht, dass ein abstand von 4 mm ausreichend sein sollte. viel mehr werden diese dinger (so denke ich) ja nicht mehr quellen. ist aus eurer sicht der abstand ausreichend?

zur behandlung der dielen hatten wir ein öl gedacht, um eine abspreisselung weitgehend zu verhindern. bei ca. 50 qm fläche könnte das kostenintensiv werden. welche produkte mit gutem preis-leistungs-verhältnis kommen da in frage?

vielen dank und liebe grüsse
roland
 

M.S.69

ww-eiche
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moin roland.

Mich beunruhigt deine Aussage, das dass Holz aus dem Sägewerk komme. Ich verstehe das so: frisch geschnitten, nicht getrocknet und unsortiert. Das könnte eine Holzfeuchte von mindestens 30-40% bedeuten, sowie einer Sortierung, die alle Schnittebenen beinhaltet. Deine Annahme, das "nasses Holz" nicht weiter Quellen kann, ist richtig. Somit könnten die 4mm Abstand ausreichen. Interessanter wird es, wenn es Schwindet. Hier könnten bei 130mm und 10-20% Feutigkeitsdifferenz, gut 3- 6mm "verSchwinden".

Google mal nach Schwindmaß.

liebe Grüsse aus Hamburg, m.s
 

Roland40

ww-pappel
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moin m.s,

du hast meine aussage richtig interpretiert, das holz ist sägefrisch und deine angenommenen werte mögen stimmen. ist das für dich beunruhigend? oder kann ich meine terrasse dennoch verlegen?
dazu ist zu sagen, dass mich meine gesamte terrasse (das holz meine ich jetzt) beim tollen holzfachhändler mit nach seinen aussagen supersuperqualität ca. 3500 euro gekostet hätte, diese variante jedoch ca. 900 euro. da sind wir natürlich bereit auch abstriche in sachen qualität etc. hinzunehmen.
für tipps gerne dankbar, denn heute kommen meine bretter...
glg
roland
 

purnatur

ww-fichte
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Hallo Roland40,

schön, dass Du das lokale Sägewerk unterstützt, das ist ja prinzipiell lobenswert. Aber viele Leute fällen ihre Kaufentscheidung dabei rein preisorientiert (der Sägewerker ist auch noch so clever, das Holz so billig anzubieten, denn daran wird er kaum was verdienen wenn er richtig rechnet - doch das ist eine andere Diskussion ^^).

dazu ist zu sagen, dass mich meine gesamte terrasse (das holz meine ich jetzt) beim tollen holzfachhändler mit nach seinen aussagen supersuperqualität ca. 3500 euro gekostet hätte, diese variante jedoch ca. 900 euro. da sind wir natürlich bereit auch abstriche in sachen qualität etc. hinzunehmen.

Dieser enorme Preisunterschied kommt natürlich nicht von ungefähr. Dazwischen liegt nicht nur ein bisschen Unterschied, sondern dazwischen liegen Welten.

Eine hochwertige Terrassendiele ist technisch getrocknet (z.B. per Vakuumkammer) auf 12-14% Restfeuchte. Beim Trocknen wird z.B. das Harz im Holz herausgepresst, sodass man später keine Probleme auf der Terrasse bekommt. Nicht getrocknetes Holz wird später sehr stark nachtrocknen und dabei harzen. Ebenfalls zeigen sich nach dem Trocknen verworfene Dielen etc. die man dann (eigentlich) aussortiert oder in kürzere Längen kappt.

Wie bereits von M.S.69 angesprochen ist ein weiteres Problem das Schwinden. Solch eine frische Diele wird enorm schwinden, d.h. selbst wenn Du die Dielen dicht an dicht verlegst, wirst du hinterher große Fugen haben (und zwar unterschiedlich große, weil jede Diele anders schwinden wird).

Ferner kann ich mich bei sägefrischen Dielen kaum vorstellen, dass diese 4-seitig gehobelt sind und wenn dann ist es eigentlich sinnfrei, da die Dielen nach dem Einbau bei Dir stark nachtrocknen und sich dadurch in alle Richtungen verziehen werden.

Generell würde ich meinen Vorrednern zustimmen und eher in die Richtung "beunruhigend" tendieren. Aber um Dir dennoch ein paar Tipps zu geben: Du kannst die Dielen ein paar Wochen luftrocknen lassen und sie dann erst verlegen. Doch bei der Lufttrocknung werden sich die Dielen ebenfalls verziehen/winden...das volle Programm. Danach kannst Du aussortieren und die guten Dielen verlegen. Auch nach der Verlegung werden die Dielen (Sonneneinstrahlung) noch weiter trocknen und höchstwahrscheinlich jede Menge Risse oder Oberflächenrisse bekommen.

Ich wollte Dir damit jetzt keine Angst machen, sondern reine Aufklärung betreiben.

Herzliche Grüße
Steffen
 

steigerwälder

ww-robinie
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wenn es wirklich noch "frischware" ist, die da gesägt wurde, kannst du mit 0-fuge verlegen. später werden das dann je nach jahreszeit und luftfeuchtigkeit zwischen 5 und 8 mm spaltmaß.
bei jeder aufdachdämmung mit zuvor ausgeführter verbretterung zu sehen. hier wird meist relativ frisches holz aus dem sägewerk verwendet. nach der verlegung spaltmaß 0-1mm, nach einiger zeit (sommer) dann spaltmaße von über 1cm (ok, höhere brettbreiten als bei terrassendielen).
das verdrehen wird sich nicht unbedingt so stark auswirken, schrauben halten die bretter ja in der gewünschten lage.
risse sind allerdings unvermeidbar, das holz will halt arbeiten.
eventuell kann man ja dann die dielen versuchen zu drehen, um dann die bessere seite oben zu haben.

ich würd auf jeden fall die dielen von oben normal verschrauben und von anderen befestigungssystemen abstand nehmen. so kann man auch mal eine diele schnell und einfach austauschen.

3,5cm dielenstärke sind jedenfalls schonmal ne ordentliche hausnummer. wie gross ist denn der abstand der uk?
 

beppob

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ja und sollen die dielen denn sägerauh bleiben ??? sägefrisches holz hobeln wird ja auch keine gute Oberfläche geben !!! wenn nicht technisch getrocknet wird, dann solltest du die erst mal ein jahr trocknen lassen, deshalb auch der günstige preis.

gruß beppo
 

terrassenbauen

ww-eiche
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Hallo Roland,

Du willst wirklich frisch eingeschnittene Dielen verbauen? :eek:
Die Risikofaktoren haben die meisten schon benannt.

Das größte Risiko sehe ich in den einzeln genannten Punkte, hier aber in der extremen Varianz in der sie auftreten können.

Wenn das Holz nicht eine definierte Feuchte hat, dann wirken sich all' die genannten Faktoren UNTERSCHIEDLICH aus....den Rest kannst Du Dir denken :emoji_grin:

Wenn man mal zusammenrechnet, welche Energie- und Lohnkosten fällig sind, um fertige Dielen (wenn denn hoch qualitativ) zu trocknen, abzurichten, zu sortieren etc. dann kann man sich den Preisunterschied schon vorstellen.

Noch eine Frage: Hat das Sägewerk nasses Holz gehobelt??? Oder ist es sägerauh?
 

Roland40

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der sägewerler hat zitat "halbtrockene" bretter für mich geschnitten und ich habe sie heute bei einem befreundeten tischler auf vier seiten gehobelt. wie hoch die feuchtigkeit exakt ist, weiss ich nicht. die dielen waren nach dem schneiden ca. 33 mm dick, sind jetzt etwa 30 mm dick. einige bretter waren wohl nasser und schwer bis nicht zu hobeln, die meisten sind recht gut zum hobeln gegangen. nun liegen auf jeden fall wunderschöne (meist gut gehobelte) und an der oberen seite an der kante abgerundete lärchenbretter, die auf das verschrauben warten.

und die entscheidung fürs sägewerk ergab sich eigentlich nur, weil mein zimmerer und holzlieferant mich im stich gelassen hat und ich mich selbst auf die suche begeben habe. und es fühlt sich jetzt nicht so schlecht an, die lärche aus dem wald 2 km weiter, die ich selbst gehobelt und gefräst habe.

dazu kommt, dass wir die terrasse an ein ca. 30 jahr altes blockhaus anbauen, wo alles schief und sehr rustikal ist. hier wird mich eine etwas schiefe terrasse auch nicht wahnsinnig stören.

4 mm oder weniger?
 

terrassenbauen

ww-eiche
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Hallo Roland,

wenn Du (nur) die Dielen nimmst, die sich einigermaßen gut hobeln ließen, sind die vielleicht einiger "halbtrocken" (beim Wein mag ich das aber nicht) :emoji_grin:

Im Ernst, nimm' 4mm (z.B. mit Terrafix) und schau' dass alles ordentlich hinter-/unterlüftet ist, damit es gleichmäßig trocknen kann.

Achte auf gute Schrauben. Da gibt es gewaltige Unterschiede. Ich habe oft genug Diskussionen mit Kunden, dass die von uns angebotenen zu teuer seien... nach einiger Zeit höre ich dann doch wieder von Ihnen ("Schrauben abgerissen").

Wie machst Du nochmal die UK (bin zu faul den thread rauszusuchen :emoji_wink: )?
 

Roland40

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die gesamte terrasse ist ein "hochmodell". die terrassenfläche liegt zwischen 50 und 80 cm über dem boden. als hauptträger habe ich sechs balken 24x12, darauf verschraubt 12x8 kanthölzer, auf die ich die dielen schraube. von unten denke ich sehr gute belüftung gewährleistet.

hatte ursprünglich bei den schrauben sparen wollen, bin jedoch heute in den spezialhandel, habs geschildert und hab deutlich teurere gewählt, die sich für lärche bestens eignen sollen.

wie soll ich denn dann noch das hirnholz behandeln und soll ich die dielen ölen? spreisselung wär doof, meine tochter ist jetzt genau ein jahr alt und nummer zwei kommt bald auf die welt. die kinder krabbeln und robben dann auf der terrasse rum, da wären schiefer immer schlimm :emoji_frowning2:

danke für dei vielen antworten
glg
roland
 

terrassenbauen

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Von den Abstandshaltern sprichst Du immer noch nicht :emoji_wink:
Wenn Du die Dielen direkt auf die UK schraubst, dann bekommst Du Staunässe vom Feinsten...

So so, es gibt für Lärche spezielle Schrauben ?! Da muss ich aber mein Sortiment erweitern :cool: :emoji_stuck_out_tongue:

Die Stirnkanten würde ich mit Stirnkantenwachs behandeln (oder Dein Spezialhandel hat hier etwas besonderes für Lärche :emoji_wink: nur SPASS!)

Solange das Holz noch nass ist auf keinen Fall ölen!
Lass das Holz mal bis nächstes/übernächstes Jahr mal in die Nähe der Ausgleichsfeuchte kommen, gehe mit einem Schleifvlies, Exzenterschleifer, Parkettschleifmaschine, ... drüber und dann öle.
 

M.S.69

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moin Roland.

Du solltest auf jeden Fall erst einmal die Holzfeuchte bestimmen. danach gerne mehr.

Beim Verschrauben (mind. 4,5er) solltest du auf jedenfall großzügig vorbohren, damit dir beim schwinden nicht gleich die Schrauben um die Füsse fliegen...
Eine Oberflächenbehandlung würde ich, wie schon von @terrassenbauen erwähnt, ebenfalls von der Holzfeuchte abhängig machen. Mit "Oberflächen" meine ich - Ober- und Unterseiten, sowie Seiten- und Stirnseiten. Stirnkantenwachs halte ich ebenfalls für eine gute Idee. Der Hinweis von @terrassenbauen bezüglich der Staunässe, ist berechtigt.

Die Anregung von @ Purnatur;

Zitat: ...Du kannst die Dielen ein paar Wochen luftrocknen lassen und sie dann erst verlegen...

solltest du dir zu Herzen nehmen.

Und wie schon erwähnt, alles ist abhängig von der Holzfeuchte, die du ersteinmal ermitteln solltest.

Liebe Grüsse aus Hambur, m.s
 

steigerwälder

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vieles wurde ja genannt:
dielen erstmal nicht behandeln, die feuchtigkeit muss zuvorl raus.
schrauben in der dimension 5,5x70/ bzw.80
ich würd die dielen erstmal leicht ausermittig auf die uk schrauben.
wenn dann die holzfeuchte auf ein normales maß herabgesunken ist, und man die geschrumpften dielen sieht, könnte man diese nochmals neu verlegen und dann mittig auf die uk verschrauben. entsprechend luft im randbereich natürlich vorrausgesetzt.
kommt halt jetzt auch auf die flächengröße an, ob man sich sowas auferlegen möchte. materialkosten fallen ja keine an, lediglich zeit muss investiert werden.

und natürlich luft zwischen uk und dielen schaffen. nicht nur wegen der staunässe, sondern auch, um den schrauben luft zum arbeiten der dielen zu verschaffen. reißen der dielen ist sonst garantiert.

p.s. die speziellen schrauben wurden dir hoffentlich nicht mit der aussage verkauft, nicht vorbohren zu müssen, oder?
 

HansOhr

ww-ahorn
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Hallo Roland,

erstmal finde ich Deine Idee ganz großartig, das Holz aus Deinem "eigenen" Wald zu verwenden.
Wenn ich mir die Ökobilanz von Tropenholz ( oder auch sibirischer Lärche ) anschaue wird mir ganz schwindelig.

Zum Verlegen ist wohl schon so ziemlich Alles gesagt worden, nur noch eine kleine Anregung:

Warte bis zum Herbst und schneid die Dielen dann auf 2.000 mm runter.
Bis dahin konnten sie schon etwas trocknen, Du hast nicht mehr das ganz heiße Wetter und etwaige Verwerfungen bekommst Du dann auch wesentlich besser in den Griff.

Lad mal Photos hoch wenn Du fertig bist.

Hans
 

Didi1010

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Hallo Roland,
ich wollte mal nachfragen, wie denn deine Erfahrungen mit den Lärchendielen aus dem Sägewerk
bezüglich

Verlegeabstand
Schwindverhalten
Risse
etc.

waren.
Ich stehe nämlich vor der gleichen Entscheidung, wie du damals, ob ich das Holz aus einem nahen Sägewerk beziehen soll oder nicht.

Wäre schön, wenn du kurz über deine Erfahrungen berichten könntest, das würde wahrscheinlich meinen Entscheidungsprozess vereinfachen.

Vielen Dank schon im Voraus.
 
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