Abstände bei Terrassendielen

Jonas2019

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Liebe Profis,

ich baue gerade eine Terrasse aus sibirischer Lärche. Die Terrasse ist direkt am Haus, komplett überdacht und an drei Seiten von Hauswänden umgeben, also nur nach vorne hin offen. Trotzdem habe ich brav auf konstruktiven Holzschutz geachtet (Gummipads unter der Trägerkonstruktion, Gefälle, vom Haus weglaufende Bretter).

Die mitgelieferten Unterleg- und Abstandhalter sorgen für einen 0,7 cm breiten Abstand zwischen den Brettern. Das finde ich optisch und praktisch (mehr Dreck kann durchfallen) nicht so optimal und würde lieber einen geringeren Abstand zwischen den Brettern einhalten. Die Terrasse ist ja nicht so exrem der Nässe ausgesetzt, höchstens am Rand wird ein bisschen Regen hereingeweht.

Meine Frage: Kann ich den Abstand verkleinern? Was wäre in meinem Fall der Minimalabstand? Ich baue die Terrasse gerade im Winter, also eher kalt und feucht. Dehnt sich das Holz im Sommer eher aus oder zieht sicht zusammen?

Freue mich sehr über Eure Tipps.

Herzlichen Dank!

Jonas
 

Friederich

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Hallo Jonas,
im Sommer ist das Holz durchschnittlich etwas trockener und daher die Bretter etwas schmaler.
Aber lass doch ruhig den vorgesehenen Abstand. Durch eine Fuge von 2mm fällt der Dreck beim Kehren genauso durch wie durch 7mm.
 

Friederich

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Ich wüsste jetzt auch garnicht, wieso 7mm optisch schlechter aussehen sollten.
Im Gegenteil: Die Fugen wird man niemals ganz exakt gleichmäßig hinbekommen. Und wenn doch, würden sie durch unterschiedliches Arbeiten des Holzes mit immer wieder unterschiedlich werden. Und bei einer 2mm-Fuge fallen kleine Unterschiede vviel mehr ins Auge als bei einer breiteren Fuge.
 

dieter2

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Wenn die Fugen zu eng sind, 2 mm,setzen die sich schnell zu.
Bei Nässe bleibt immer Staub und Sand in den Fugen hängen,da ist der zu kleine Spalt schnell zugesetzt.

Habe da meine Erfahrung :emoji_wink:

Gruss Dieter
 

Jossel

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Hi Jonas,

haben das bei unseren Kunden öfters gehabt das sie 7mm optisch nicht so schön fanden. Haben meistens 4mm Fuge verbaut gab meines Wissens bis heute keine Beschwerden. In deinem Fall ist ja auch noch das allermeiste Überdacht. Also ich sehe da keine Probleme wenn du 4mm nimmst. 2mm Finde ich aber auch zu wenig. 4mm ist ein ganz guter Kompromiss!
Viel Spaß beim Bauen
 

Jonas2019

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Hallo @Friederich , @Fiamingu , @dieter2 und @Jossel ,

HERZLICHEN DANK für Eure Tipps und Einschätzungen! An 2mm hatte ich auch gar nicht gedacht, eher an 4 mm. -- Aber wahrscheinlich lasse ich es nun einfach bei 7mm. Ihr habt ja Recht.... Schmutz fällt so und so durch. Und wenn das Holz ergraut, wird der Kontrast zu den dunklen Fugen nicht mehr so groß sein.

Dieses war mein erster Beitrag in diesem Forum, und ich bin ganz beeindruckt von den schnellen und soliden Antworten. Danke!

Grüße
Jonas




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WinfriedM

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Es kommt vor allem darauf an, ob deine Dielen jetzt schon auf Ausgleichsfeuchte sind. Sehr oft sind sie wesentlich feuchter, werden dann deutlich schmaler und dann werden aus en 7mm schnell mal 12mm und mehr.

Wenn die Dielen auf Ausgleichsfeuchte sind, kommt es nur noch auf die möglichen Schwankungen der Luftfeuchte an, insofern du überdacht hast. Da dürften dann 4mm reichen.

Wie feucht die Dielen sind, könntest du mit einer Darrprobe ermitteln. Aber eher ein Stück aus der Mitte raussägen.
 

Jonas2019

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dann werden aus en 7mm schnell mal 12mm und mehr.

Hmmmm.... wie feucht das Holz ist, weiß ich nicht. Es war die letzten zwei Monate in einer zugigen, aber trockenen Scheune gelagert. Aber in jedem Fall bin ich nun doch wieder verunsichert und tendiere wieder mehr zu 4mm..... (Ich weiß, es ist eine Kleinigkeit, ein winziges Detail, aber ich will diese Terrasse einfach möglichst auch - für mich - optisch perfekt machen.) -- Danke jedenfalls für Deinen Beitrag!
 

tiepel

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Haben meistens 4mm Fuge verbaut gab meines Wissens bis heute keine Beschwerden

Hi,
Das kommt offensichtlich auf die Ausgangslage an.
Ich habe Bankirai auf unserem Balkon vor ein paar Jahren im November mit 3 bis 4mm Abstand verlegt.
Der Balkon ist überdacht. Es kommt nur vorne Wasser hin. Im Winter sind die Fugen vorne so gut wie geschlossen, grenzwertig.
Hausseitig ist mittlerweile mindestens 5mm Luft. Im Sommer auch mehr, dann aber auch vorne. Offensichtlich hätte,das Holz beim Verlegen bereits eine gewisse Feuchte. Wäre es rappeltrocken gewesen, hätte ich wohl ein Problem.
Gruß Reimund
 

WinfriedM

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Es war die letzten zwei Monate in einer zugigen, aber trockenen Scheune gelagert.

Das ist schon positiv, Terrassendielen erstmal etwas zu lagern. Wobei 8 Wochen auch nicht viel sind. Es kann durchaus sein, dass das Holz noch so feucht ist, dass es 1 Jahr und länger braucht, bis es auf Ausgleichsfeuchte runter ist. Theoretisch könnte es auch sein, dass es zu trocken ist, aber bei Terrassendielen kommt das vermutlich nur sehr selten vor, weil wohl keiner diesen teuren technischen Aufwand treiben würde.

Schneid doch einfach mal ein Stück von vielleicht 10cm Länge raus, wiege es und mess an einer markierten Stelle die Breite mit Schieblehre. Dann pack es mal 2 Stunden in den Backofen bei etwa über 100 Grad und vermesse das Ergebnis. Dann nochmal eine Stunde in den Ofen und schauen, ob die Werte sich weiter verändert haben. Geht schnell und du hast mal eine Vorstellung, in welchem Bereich du dich bewegst.

Hier gibts einen Rechner:
http://www.holzfragen.de/seiten/hfrechner1.html
 

Keilzink

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... ich verstehe nicht ganz, weshalb hier über die Qualität und Verarbeitung von Holz diskutiert wird, das statistisch gesehen zu mindestens 50 % aus Urwald-vernichtendem Raubbau besteht. Was nicht heisst, dass die anderen 50 % naturverträglich geerntet werden - von der CO2 - Belastung dürch den Transport über rund 7000 km mal ganz zu schweigen. Also ich kappier das echt nicht - klärt mich mal jemand auf?

Danke, Andreas
 

Bastelheiko

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Bei meiner letzten Terrasse aus Bangkirai hat der Kunde das Material einfach vom Anhänger in den Garten geworfem und so liegen gelassen 2 Wochen lang. War im Herbst vorletzten Jahres.
Nebenbei bemerkt eine miese Qualität und von falschen Lagerung verzogen.
Mit viel Mühe ausgerichtet. Eine Hälfte hatte außerdem noch eine geringfügig andere Breite.
Er wollte unbedingt 5 mm Fuge statt 8mm...

3 Monate später kam ein Anruf:

"Die Fugen sind teilweise verschwunden!"

Ohne Holzfeuchtemessung Material unbekannter Herkunft zu verarbeiten ist immer ein Risiko.
 

Jonas2019

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Schneid doch einfach mal ein Stück von vielleicht 10cm Länge raus, wiege es und mess an einer markierten Stelle die Breite mit Schieblehre. Dann pack es mal 2 Stunden in den Backofen bei etwa über 100 Grad und vermesse das Ergebnis. Dann nochmal eine Stunde in den Ofen und schauen, ob die Werte sich weiter verändert haben. Geht schnell und du hast mal eine Vorstellung, in welchem Bereich du dich bewegst.

Hallo @WinfriedM , herzlichen Dank für Deine praktischen Tipps. Das ist eine tolle Hilfe!
 

Keilzink

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Verstehe ich dein Anliegen richtig: Du möchtest, dass hier grundsätzlich nicht über Holzthemen diskutiert wird, sobald ein gewisser Verdacht da ist, dass das Holz evtl. aus Raubbau stammen könnte?

Kurz beantwortet: Ja.

Begründung: Nach Ansicht von Experten werden 100 % dieser Hölzer naturschädigend entnommen, mindestens 50 % werden illegal gefällt. Der Umweltschaden durch den Transport kommt noch obendrauf.

Das ist eine Kette: Der Baum wird gefällt, transpotiert und verarbeitet, weil ein Impoteur hier einen Markt bedienen möchte, nachdem er zusammen mit den Händlern einen Bedarf erzeugt hat - mit Behauptungen über die Qualität des Holzes, die nachweislich unwahr sind. Die wichtigste Person in dieser Kette ist aber der Endverbraucher: Wenn der ganz einfach sagt: "Nein Danke, an diesen Machenschaften beteilige ich mich nicht, reisst die Kette ab. Diese Verantwortung hat man als Endverbraucher. Und jemanden der sich mir gegenüber outet, dass ihm diese seine Verantwortung a A. vorbeigeht - also so jemanden möchte ich nicht noch bestärken in seiner Haltung, indem ich ihm Tips gebe. Aber wie immer: Kann natürlich jeder halten wie er will.

Zur Situation auf dem Markt: Heimische Lärche gibt es in europäischen Wäldern mehr als genug. Die Mär, dass sie schlechtere Eigenschaften habe als die sibirische, ist Unsinn und wird von wem in Umlauf gesetzt?
Im Angebot als Bauholz muss man sie heute suchen - jetzt kann man raten, woran das liegt. Auf 10 Angebote für sibirische findet man eines für heimische - aber das ist dann teurer als das für die sibirische. Das liegt daran, dass Wälder hier nachhaltig bewirtschaftet werden, und dass die Leute, die sie aus dem Wald holen, die Preise bei Aldi&Co noch bezahlen können müssen.

Ich will hier keinen Unfrieden stiften, aber mir platzt bei diesem Thema regelmäßig der Kragen. Liegt vielleicht mit daran, dass ich jemanden kenne, der schon mal dort war, wo sie das Holz für diese Discounter-Angebote rausholen. Aber man kann sich in heutigen Zeiten ja auch selber anschauen, wie das dort aussieht. Vom heimischen Sessel aus, kein Problem - wenn man das will.

Nichts für ungut.
Andreas
 

Bastelheiko

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Es kann natürlich genauso umgekehrt laufen.
Superfeuchtes Holz montiert mit 8 mm Fuge im Winter mutiert vielleicht zu einer 12 mm Fuge im Sommer.
Einfach ein Stück abschneiden, Gewicht messen und ab in die Mikrowelle. So lange das Gewicht immer geringer wird. Erst wenn das Gewicht sich nicht mehr ändert, dann kannst du den Anteil an Wasser im Holz einschätzen.
Nur verkohlen darf es natürlich nicht.
Und dann wirklich einen Profi fragen, mit was für einem Quellverhalten du eventuell rechnen musst.

Wenn man als Hobbyhandwerker endlich so weit ist, die oft recht unterschiedlichen Aussagen von Profis richtig zu deuten, braucht man eigentlich nicht mehr zu fragen. Wobei das Wort "eigentlich" eigentlich bedeutet, dass... Lassen wir es.

Sonst schwatzt dir letztendlich noch jemand für die Arbeiten eine Formatkreissäge auf:emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
 

Jonas2019

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Diese Verantwortung hat man als Endverbraucher.

Hallo Andreas, ich danke Dir, dass Du mich für diese Problematik sensibilisiert hast. Zugegeben habe ich mich wohl nicht ausreichend informiert. Das Holz hat ein FSC-Siegel (keine Ahnung, wie viel das aussagt), und ich dachte, Lärche auch aus Sibirien sei immer noch besser als Tropenholz. Also beim nächsten Mal werde ich mich genauer kundig machen und nachhaltiger einkaufen. - Also, Du hast Recht mit Deiner Kritik und bist mir moralisch sicher überlegen, aber ursprünglich geht es in diesem Thread nur um die banale Frage: 4 oder 7 mm? :emoji_wink: Trotzdem Dank für Deinen Beitrag.
 

Jonas2019

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Wenn man als Hobbyhandwerker endlich so weit ist, die oft recht unterschiedlichen Aussagen von Profis richtig zu deuten, braucht man eigentlich nicht mehr zu fragen.

Haha, ja... ich fühle mich gerade ein bisschen wie in einer Endlos-Schleife gefangen, aber bin trotzdem jedem Profi dankbar für seine Tipps an mich Hobby-Handwerker. Immerhin hatte ich das Holz in einem seriösen Holzhandel gekauft, der fast nur B2B macht, und wo ich mich schon sehr gut beraten gefühlt habe. Die sagten: 7mm Abstand. Basta. Das klang seriös. Über Feuchtegrade und Darrproben höre ich hier zum ersten Mal. Tja... hätte ich mal nicht gefragt :emoji_wink:
 

Bastelheiko

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Haha, ja... ich fühle mich gerade ein bisschen wie in einer Endlos-Schleife gefangen, aber bin trotzdem jedem Profi dankbar für seine Tipps an mich Hobby-Handwerker. Immerhin hatte ich das Holz in einem seriösen Holzhandel gekauft, der fast nur B2B macht, und wo ich mich schon sehr gut beraten gefühlt habe. Die sagten: 7mm Abstand. Basta. Das klang seriös. Über Feuchtegrade und Darrproben höre ich hier zum ersten Mal. Tja... hätte ich mal nicht gefragt :emoji_wink:


Gibt halt Extremfälle.
Der eingangs erwähnte Typ hat auch im Fachhandel gekauft. Günstig als Restposten. Die Planken hatten teilweise eine unterschiedliche Breite.
Verdreht und krumm. Einige musste ich mit einer Führungsschiene kleiner schmaler machen.
Fachhandel ist nicht gleich Fachhandel wenn sie erst einmal den Rest loswerden wollen und da kommt ein Kunde mit null Ahnung daher...
 

Jonas2019

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Günstig als Restposten.

Ich habe einen normalen Preis bezahlt (kein Restposten), das Holz wurde ordentlich geliefert und dann von mir nochmal in einer trockenen Scheune ordentlich und mit Abständen gut belüftet gelagert, und es sieht gerade und sauber aus. Der Holzhandel wurde mir von unserer örtlichen Oberförsterei empfohlen. Also ich gehe jetzt mal nicht vom Allerschlimmsten aus :emoji_slight_smile:
 

Jonas2019

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Noch eine letzte, vielleicht total bescheuerte Frage in die Runde:

Ich werde die Dielen also nun mit 7mm Abständen verlegen. Sollte sich im Sommer herausstellen, dass das Holz extrem schwindet und die Abstände sehr groß werden, könnte ich dann - notfalls - die Schrauben nochmal lösen und die Dielen neu und etwas enger verlegen? Oder ist sowas ein No-Go?
 

WoodyAlan

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Wenn du das machst, verschiebt sich die Position ja nur minimal, und somit auch die Bohrlöcher. Ei Schrauben finden somit entweder das alte Bohrloch wieder und es ändert sich nix, oder halt um a paar mm versetzt -> hält nicht mehr richtig. Bin aber auch kein Profi!
Ich würde die Dielen mit 7mm verschrauben ubd mich an der schönen Terrasse freuen und gut is
 
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