Absauganlage und Kompressor über Kippschalter

fugger188

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Hallo zusammen,
zwei Fragen:

1. Ich möchte gerne in meiner Hobby-Schreinerwerkstatt meine Absauganlage (Metabo SPA 1200) über einen besser erreichbareren Kippschalter ein- und ausschalten.
Ist das elektrotechnisch möglich? Ein Kumpel hat gemeint, dass dafür die Schalter nicht ausgelegt sind. Stimmt das? Wenn ja, wie bekomme ich das für relativ wenig Geld anders realisiert?
Maschinendaten:
Elektrischer Anschluss - 230 V
max. Leistung - 550 W

2. Das gleiche würde ich gerne mit meinem kleinen Kompressor machen, der im Nebenraum steht. Um zu garantieren, dass der Kompressor auch stromlos ist, wenn ich abends aus der Werkstatt gehe, würde ich hier einen Kippschalter mit Kontrollleuchte nehmen.
Der Kompressor hat natürlich mehr Leistung. Die Genauen Daten habe ich gerade nicht im Kopf, aber ich gehe von max. 1,8 kW aus.


Herzlichen Dank im Voraus!

Grüße

Fugger
 

Gonzaga

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Elektrofragen sind hier nicht so gern gesehen. Was ich in letzter Zeit so mitbekommen habe...

Ohne jetzt zu sehr ins Detail zu gehen.
Du könntest die Geräte in eine Steckdose einstecken die du mittels Lichtschalter Stromlos schalten kannst.
 

schrauber-at-work

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Hallo,

Dein Kumpel hat recht. Kippschalter für normal Installation (Licht...) sind dafür nicht geeignet. Diese sind dazu gedacht ohmsche Lasten zu Schalten (I.d.R. Licht). Bei induktiven Lasten (Absaugung, Kompressor....) sind die Einschaltströme >>größer und die Kontakte werden das nicht lange mitmachen.

Würde da zu entsprechender Hardware für den Industriebedarf zurückgreifen.

Du könntest die Geräte in eine Steckdose einstecken die du mittels Lichtschalter Stromlos schalten kannst.

So würde ich es nicht machen (siehe oben)

Gruß SAW
 

rafikus

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Ich weiß nicht was ihr so unter "Kippschalter" versteht, aber es gibt genügend, welche für 10A 250 V~ ausgelegt sind. Für die Absauganlage wird es also reichen.
Wie der hier: https://www.pollin.de/p/kippschalter-kn3-c-201a-2-polig-on-off-420024
Was man nicht machen darf: mit Schaltern für 10A (das sind z.B. die normalen Lichtschalter in der Hausinstallation) eine Steckdose schalten, da diese bis 16A belastbar ist und auch so abgesichert sein kann.
Wenn eine Kontrolllampe gewünscht ist, dann nimmt man einen Wippenschalter, wie er bei den Steckdosenleisten verwendet wird.

Bei größeren Leistungen sollte man ein Schütz verwenden.

Rafikus
 

Markus1204

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Grundlegend gibt es natürlich Schalter, die solche Lasten vertragen.
Auf lange Zeit dürfte es nur problematisch werden, wenn dein Einschaltstrom deutlich über die Belastungsgrenze des Schalters hinaus geht. Da musst du am besten im Fachhandel nachfragen oder Datenblätter wälzen und ggf. auch mal den Einschaltstrom messen oder erfragen.

Zum Kompressor:
Bist du dir wirklich sicher, dass du immer daran denkst diesen aus zu schalten, wenn dich "nur" ein kleines Lämpchen daran erinnern soll? In einer Werkstatt staubt es und das Lämpchen wird vielleicht nicht immer 100% zu sehen sein. Ich würde vielleicht einen "Not-Aus" installieren, der die gesamte Werkstatt stromlos schaltet und diesen vielleicht neben der Tür anbringen. Oder du löst das ganze mit einer Zeitschaltuhr. Wenn du dir natürlich sicher bist, dass du an den Kompressor denkst wäre das beides natürlich ein Overkill.

Abschließend muss man aber darauf hinweisen, dass sämtliche Änderungen und Neuinstallationen an und von elektrischen Anlagen nur von befähigten Personen durchgeführt werden dürfen. Lediglich Instandhaltungen dürfen auch vom Laien durch geführt werden.
 

fugger188

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Erstmal danke für die Rückmeldungen!

Ich hatte schon daran gedacht, dass ich mit dem Schalter die Steckdose, an der die Absaugung angeschlossen ist, schalte.
Ich habe an so etwas gedacht:
https://www.conrad.de/de/schneider-electric-1-stueck-komplett-ausschalter-wechselschalter-kontrollschalter-aquastar-polarweiss-4074975-1629045.html

Wenn das aus Eurer Sicht technisch nicht in Ordnung ist, würde ich den Elektriker meines Vertrauens fragen, ob hier die Variante mit dem Schaltschütz sinnvol wäre.

Das mit dem Kompressor hab ich mir schon gedacht. Hatte nur gehofft, dass es wenigstens mit der Absaugung funktioniert!?

Nochmal Danke! :emoji_slight_smile:
 

Fiamingu

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Hallo Fugger,
der von dir verlinkte Schalter ist für Belastungen bis 10A ausgelegt.
Deine Steckdose ist mit 16A abgesichert. Denke daran dass der Strom
sich immer das schwächste Glied in der Kette aussucht um dort Schaden
anzurichten. Dein gewählter Schalter ist dafur nicht ausgelegt. Wende dich
an einen Elektriker. Es ist fahrlässig hier eine Aussage zu treffen da nichts
über die bestehende Elektroinstalation und deren Zustand bekannt ist.
 

michaelhild

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Ich würde vielleicht einen "Not-Aus" installieren, der die gesamte Werkstatt stromlos schaltet und diesen vielleicht neben der Tür anbringen.

Von Gesamt bin ich nicht so der Freund. Es gibt immer mal Sachen, die an bleiben sollten/müssen, auch wenn man Feierabend gemacht hat. Ladegeräte, manche Radios wegen Senderspeicher, Raumluftfilter mit internem Timer und und und.
 

Markus1204

ww-eiche
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Das mit dem Kompressor hab ich mir schon gedacht. Hatte nur gehofft, dass es wenigstens mit der Absaugung funktioniert!?

Mit der Absaugung sollte es auf jeden Fall machbar sein. Du müsstest nur wissen wie hoch dein Einschaltstrom ist und dann einen passenden Schalter raussuchen. Ein 10A Schalter kann sicherlich für 1ms mehr ab als 10A. Aber absolute Sicherheit gibt hier nur das Datenblatt. Lieber etwas größer dimensionieren als zu klein!
Frag am besten mal im Fachhandel oder bei einem Elektriker nach (Nicht im Baumarkt, ich spreche aus Erfahrung)!

Dennoch weise ich darauf hin, dass solche Arbeiten nur durch eine befähigte Person ausgeführt werden dürfen. Im worst-case erlischt der Versicherungsschutz im Schadensfall.
 

magmog

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Guuden,

einen fetten 3 Phasenschütz (50A) von einem Schalter ansteuern, der die gesamte Werkstatt (vor der Verteilung) außer dem Licht schaltet.
So wie es die Versicherungen bei professionellen Tischlereien verlangen.
Achtung, wenn der Kompressor während des Laufens vom Netz getrennt wird, wird die Zuleitung vom Verdichter zum Kessel nicht entlüftet.
Ergo muss beim wieder Einschalten der Verdichter gegen den Druck in der Zuleitung anlaufen. Das schaffen die meisten nicht.
 

nautik

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Ich habe es bei mir in der Werkstatt mittels schaltberer Funksteckdoese gemacht. Dadurch kannn ich die Absaugung von jeder Maschine/jedem Platz im Raum aus Ein bzw. ausschalten. Seit Jahren völlig unproblematisch und spottbillig (das Set mit 3 Steckdosen und einer Fernbedienung lag irgendwo bei 15euro, schaltet bis 3600W!). Zum Kompressor kann ich nichts sagen, da kenne ich mich zu wenig aus.
LG, Chris
 

v8yunkie

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@Nautik

So hab ich es mit der Absaugung auch gemacht (ist allerdings 230v)... mit 2 Fernbedienungen, auf deren Rückseite ich einen Magneten geklebt habe, habe ich immer eine an der jeweiligen Maschine zum Schalten. Sehr bequem.

Gruss,
Thomas
 

Time_to_wonder

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Du müsstest nur wissen wie hoch dein Einschaltstrom ist und dann einen passenden Schalter raussuchen.

Und wie willst Du das anstellen? Meine 1,5-kW-HKS hat, wie Du vielleicht gelesen hast, einen Einschaltstrom von ca. 55A Scheitelwert. Sollte ich dafür jetzt einen 63-A-Leistungsschalter einbauen? Und das, obwohl der Schukostecker nur bis 16A zugelassen ist? Das alles sind die Bemessungsströme. Kurzzeitige Spitzen sind hier nicht gemeint. Das Gleiche gilt für Kurzschlussströme, die meist im kA-Bereich liegen und für einen kurzen Zeitraum von einem Betriebsmittel sicher ausgehalten werden müssen. Kurze Anlaufströme machen den Schalter eher nicht kaputt. Jedes Notebooknetzteil hat hohe Anlaufströme, bei einem PC-Netzteil habe ich schonmal 150A gemessen.

Aber ich würde trotzdem keinen 16-A-Aus-Wechselschalter nehmen, da das Schaltverhalten hier nicht so definiert ist wie bei einem Schütz. Schaltet man zu zaghaft, weil z.B. die Wippe etwas klemmt, zieht man unter Last ganz ordentliche Lichtbögen und die machen die Schaltkontakte kaputt. Das kann bei einem Schütz nicht passieren.
 

Markus1204

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Mir ist schon klar, dass man keinen Schalter braucht, der den dauerhaften Einschaltstrom verträgt. Deshalb habe ich geschrieben, dass man sich am besten im Fachhandel beraten lassen sollte. Es gibt nämlich durchaus Angaben zur Einschaltstromverträglichkeit von Schaltern. Es würde auch ein günstiger Schalter, der nicht für solche Einschaltströme zugelassen ist, nicht beim ersten Schaltvorgang hinüber sein. Aber absolute Sicherheit gibt es nur, wenn man den richtig dimensionierten Schalter beschafft.
Hier mal ein Link mit den relevanten Angaben zu Schaltern:
Wippschalter: Arcolectric | Engelking Elektronik GmbH - Bulgin, ITW Switches, wasserdichte Steckverbinder, Kaltgerätestecker, Stecker IP68, Taster...



Dein Thema zur HKS habe ich gelesen. Beeindruckender als die Mühe die du dir dort machst finde ich aber ehrlich gesagt deine Ausstattung an Messequipment! :emoji_wink:
 

Komihaxu

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Bitte keine Lichtschalter nehmen! Die 10A sind auch nur für ohmsche Verbraucher ausgelegt, bei Motor ist es noch weitaus weniger. Da kannst du abwarten, bis dir so ein Schalter abbrennt!

Hier was ordentliches:
https://www.voelkner.de/products/19...r-20A-1-x-90-Grau-Schwarz-T0-2-1-I1-1St..html
oder
https://www.klibo.de/hauptschalter_11kw.html

Wenn der Schalter quer am anderen Ende der Werkstatt liegt, dann gerne auch mal über eine Schützschaltung nachdenken, dann kannst du auch so einen einfachen Unterputz-Lichtschalter nehmen, weil der Laststrom dann vom Schütz geschalten und dein Lichtschalter nur einen Steuerstrom schalten muss.
 

fugger188

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Das mit dem Drehschalter ist natürlich ne kostengünstige alternative.
Denn mit einem entsprechenden Leitungsschütz ist man doch gerne mal beim Doppelten dabei!?

Vielen Dank an ALLE für die Unterstützung! Ihr habt mir sehr weiter geholfen und mein Horizont ein wenig erwitert. :emoji_slight_smile:

Euch ein schönes Wochenden!

Grüße
 

Markus1204

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Was mir gerade noch einfällt:
Man bekommt oftmals auf dem Schrottplatz günstige aber gebrauchte Maschinenschalter.
Vielleicht wirst du dort fündig und sparst sogar noch Geld.
 

Zahltag

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Hallo Fugger,
der von dir verlinkte Schalter ist für Belastungen bis 10A ausgelegt.
Deine Steckdose ist mit 16A abgesichert. Denke daran dass der Strom
sich immer das schwächste Glied in der Kette aussucht um dort Schaden
anzurichten. Dein gewählter Schalter ist dafur nicht ausgelegt. Wende dich
an einen Elektriker. Es ist fahrlässig hier eine Aussage zu treffen da nichts
über die bestehende Elektroinstalation und deren Zustand bekannt ist.

selbst elektriker setzen diesen schalter für diesen anwendungsfall an. es muss einen halt klar sein, das man hier keine "mächtigen" maschinen anschließen darf. in vielen schalterserien gibts gar keine 16A schalter. man könnte die schaltbaren steckdosen zb in einer anderen farbe kaufen und einbauen. ich habe zb eine steckdose hoch oben an der decke, an den ich alexa als werkstattbeschallung installiert habe. wird über die lampe mit geschaltet. alexa verlangt nicht viel strom, das geht schon in ordnung. würde nie auf die idee kommen, dort eine säge oder ähnliches anzuschließen.
an einen anderen schalter habe ich eine steckdose angeschlossen, über den meine absaugung (1500W) läuft. der schalter wird so mit rund 70% belastet, das ist schon in ordnung.
geschockt war ich erst, als ich im haus den schalter austauschen musste und dabei sah, das der elektriker ganz offiziell auch nur die 10A schalter genommen hat...
 

FredT

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Im Ernstfall kann man immer mit einer Schützschaltung auch Niederspannungsschalter einsetzen. Wird bei vielen Werkzeugmaschinen schon fast ewig so gemacht, daß da als Steuerspannung nur 12 oder 24V anliegen und dann 400V zur Schaltung kommen mit entsprechenden Stromstärken.

Grüße
Fred
 

sda

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Zu den Funkenschusterideen enthalte ich mich meiner Meinung, zum Kompressor aber nicht.

Hat schon jemand daran gedacht wie schädlich es für den Kolben-Kompressor ist wenn er mittels Stromversorgung aus und eingeschaltet wird und nicht über den eingebauten Druckschalter? Langfristig bringt man so jeden Kolbenkompressor um da kein entlasteter Anlauf möglich ist.

Ich würde an dieser Stelle den Druckschalter vom Kompressor abbauen und in die Werkstatt verlegen. Dort kann man dann über den Druckschalter den Kompressor richtig aus und einschalten. Dann gibt es aber das Problem dass elektrische Arbeiten von Nöten sind, was hier wieder Trolle weckt.
 

FredT

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Der Druckschalter ist aber nur für den laufenden Betrieb zuständig. Zum Arbeitsschluss soll das Gerät aber komplett vom Netz getrennt werden. Da ist dann auch schon mal eine Druckentlastung an einer zapfstelle nötig, um die Leitung zu "befreien". Das stand bei unserer großen Metallwerkstatt auch extra am Kompressorschlussschalter dran, und ist auch nie vergessen worden. (Eher umgekehrt, daß zum Feierabend überhaupt nicht abgeschaltet wurde und der Kompi auch am WE kontinuierlich immer wieder aufgepumpt hat.)

Grüße
Fred
 
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