ABS Kanten Problem bei Fenix NTM Fronten

daTischla

ww-eiche
Registriert
8. August 2006
Beiträge
388
Ort
Oberösterreich
Hi,
bei einer Küche lösen sich Teile der Kanten.

Die (hochwertige und teure) Küche wurde Anfang 2019 montiert, mit Fronten von Fenix NTM in Farbe 0032 bianco kos.
Nun löst sich die obere Schicht an den Kanten, siehe Bilder.
Es löst sich die matte obere Schicht an den Kanten. Darunter kommt eine glänzende Oberfläche vor.

Sieht sehr unschön und qualitativ minderwertig aus. Fast so als wenn sich ein matter Lack hebt der sich schlecht mit der eigentlichen Kante verbunden hätte.

Hat von Euch schonmal jemand solche Erfahrungen mit einem Kantenhersteller oder einem Kantenmaterial gehabt?

Zusatz:
Diese matte Schicht (Folie) löst sich allerdings nicht nur an benutzten Kanten, sprich welche die man berührt oder dgl.
sondern diese Schicht löst sich auch an Stellen wo keinerlei mechanische Beanspruchung besteht.
zB. an den unteren Kanten von Ladenvorderstücken, seitlich von Sichtseiten usw.

Optisch sieht es teilweise aus als ob ein Wasserschaden vorliegt. Dort kann aber techn. keine Feuchtigkeit oder dgl. an.
Bzw. liegt dieser Mangel ja auch nicht bei ALLEN Fronten vor, sondern mehr oder weniger wahllos…

Es wurden mit dem Endkunden viele Möglichkeiten besprochen, was zu einer Fehlnutzung führen hätte können.
Es sind teilweise Stellen wo kein direktes Sonnenlicht dran kommt.
Es sind Stellen die man nicht berührt.
Der Kunde reinigt die Küche normal (wenig) und auch dann nur mit handelsüblichen Reinigern.
(von uns empfohlen warmes Wasser oder Glasreiniger - so beschreibt es auch Fenix selber)
Der Kunde benutzt keine scheuernden Materialien oder Mittel.

Die Front an sich, also die Fläche ist perfekt und absolut widerstandsfähig, das Probem liegt an den Kanten.
Beim Lieferanten welcher Fenix bei uns vertreibt und konfektioniert wird das abgetan.
Fenix selber bekantet ja nicht, denke ich.
 

Anhänge

  • IMG_20241118_102034.jpg
    IMG_20241118_102034.jpg
    89,1 KB · Aufrufe: 117
  • IMG_20241118_102909.jpg
    IMG_20241118_102909.jpg
    89,4 KB · Aufrufe: 116
  • IMG_20241118_102943.jpg
    IMG_20241118_102943.jpg
    95,7 KB · Aufrufe: 115

Woodmaster117

ww-ulme
Registriert
15. Februar 2017
Beiträge
182
Ort
Sachsen
Oh, das wird schwierig.
Unbesehen klingt es für mich nach einem Materialfehler der Kante.
Wobei der Nachweis schwierig wird, dass keine äußeren Einflüsse bei der Bearbeitung oder der Benutzung des Möbels aufgetreten sind.
Grundsätzlich ist Fenix NTM ein relativ neuer Werkstoff - da kann es schon mal sein, das nach einigen Jahren ein Problem auftritt, welches der Hersteller so nicht auf dem Schirm hatte als der Werkstoff erstmalig in den Verkehr gebracht wurde.
Aber eine andere Sache:
Die Kante ist ja sicher nicht Fenix NTM das ist doch in aller Regel ein vom Kantenhersteller (z.B. Rehau o. ä. ) an Fenix NTM adaptierter Kantenwerkstoff... also ABS oder PP speziell lackiert un da ist ordentlich Potential für Probleme. Denn Kunststoffe zu lackieren ist kein triviales Thema. Erschwerend kommt hinzu, dass der Träger bei der Verarbeitung gebogen/gedehnt wird UND diesem auch noch Wärme hinzugefügt wird.
Also alles Aktionen, welche man eigentlich gern vermeiden würde wenn an einen Kunststoff lackiert.
Da ist es gut möglich, dass der Hersteller an dieser Gemengelage gescheitert ist. Aber weise das mal nach.
 

brubu

ww-robinie
Registriert
5. April 2014
Beiträge
6.365
Ort
CH
Da muss der Kantenhersteller ran, da gibt es nichts abzutun. Dein Händler soll rausrücken woher die Kanten kommen. Wieso wird da geklemmt?
Bei uns kommen die Aussendienstler der Händler wenn etwas nicht stimmt. Ich bin froh nichts mit so neumödigem Material zu tun zu haben.
 

Martin45

ww-robinie
Registriert
10. März 2013
Beiträge
6.325
Ort
417xx
Abtun ist immer leichter als drum kümmern. Das weiss auch der Lieferant.
Der von dem die Kante ist ordentlich auf die Füße treten.
 

reo

ww-eiche
Registriert
11. August 2012
Beiträge
383
Ort
CH
Wir verarbeiten die Fenix Produkte oft. Jedoch hatten wir dieses Problem noch nie. Von daher kann ich nicht mit Erfahrungswerten weiterhelfen.
Jedoch bin ich auch der Meinung, dass da der Aussendinst mit zum Kunden soll und sich das Problem ansehen muss. Danach sollten Lösungen besprochen werden.
Hast du die Kanten den auch bei "Fenix" bestellt? Oder waren die von einem anderen Anbieter?

Gruss Reo
 

daTischla

ww-eiche
Registriert
8. August 2006
Beiträge
388
Ort
Oberösterreich
Danke vorab.
Die Kanten wurden nicht von uns aufgezogen. Diese Fenix Zuschnitte und Fronten sind Zulieferteile eines großen österreichischen Großhändlers.
Die Kanten sind mit ziemlicher Sicherheit nicht von Fenix selber.
Dieser macht nun ein Geheimnis draus, ob dieser sleber produzierte oder auch nur gehandelt hat damit.
Wer oder um welchen Kantenhersteller es sich handelt sagt er nicht.

Wir verkaufen Fenix bereits seit vielen Jahren, aber dieses Problem kannte ich vorher nicht.
Kanten wurden immer fertig aufgebracht zugekauft, da unsere KAM das nicht so toll macht.
 

predatorklein

ww-robinie
Registriert
24. März 2007
Beiträge
8.139
Ort
heidelberg
Moin

Wenn ihr bei der HWK seid , deren RA anrufen .
Kaum ein Prob , welches es bei denen noch nicht gegeben hat .

Ein Außendienstler des Kantenherstellers sollte sich das auf jeden Fall mal vor Ort ankucken .
Macht ein guter Hersteller / Lieferant auch .

Darüber hinaus würde ich mir aber keine zu großen Hoffnungen machen , selbst die großen und renommierten Hersteller machen ihren Geldbeutel nur dann auf , wenn der Fehler eindeutig bei ihnen liegt .
Und das zu beweisen dürfte extrem schwierig werden , wenn nicht unmöglich :emoji_rolling_eyes:

Gruß
 

brubu

ww-robinie
Registriert
5. April 2014
Beiträge
6.365
Ort
CH

Tom00

ww-fichte
Registriert
16. Dezember 2022
Beiträge
24
Ort
Berlin
Hatte das Problem schon einmal bei Pfleiderer Primeboard (Xtreme Matt) – genau dasselbe Schadbild wie bei dir.

Fenix- und Primeboard-Kanten sind ABS mit Primer + Lack. Was man als glänzende Fläche sieht, ist das ABS selbst. Diese Kombination kann empfindlich sein – z. B. durch falsche Lagerung oder Produktionsfehler (fehlerhafte Zusammensetzung, falsche Trocknung).
Die echte Fenix-NTM-Oberfläche ist ein Nanotech-Laminat, das nur als Plattenoberfläche existiert.Es wird nicht als fertige Kante geliefert.

Dagegen vorzugehen Lohnt sich nur bei hohem Auftragsvolumen und innerhalb der Gewährleistungsfrist.
Argumentation die ich damals verwendet hatte:
  • ABS-Kante selbst haftet einwandfrei (kein Verarbeitungsfehler)
  • nur die Deckschicht löst sich → spricht für Material- oder Beschichtungsfehler, nicht für Verarbeitungsfehler
  • Hersteller müsste nach deutschem Recht beweisen, dass falsche Handhabung schuld ist durch Verarbeiter oder Kunden
  • Vorgehensweise: professionelle Mängelanzeige mit Frist, nach Vorgabe mit Fotos und Details, dann bist du formal auf der sicheren Seite.
In der Mängelanzeige hatte ich auch erwähnt weitere rechtliche Schritte einzulegen sollte es zu keiner Einigung kommen (via Schlichtungsstelle der Innung). Hatte damals 70% der Kosten wiederbekommen fürs Neu-Herstellen der Fronten. Hersteller sind gegen sowas versichert, die juckt es eigentlich nicht wenn die blechen müssen.
 

daTischla

ww-eiche
Registriert
8. August 2006
Beiträge
388
Ort
Oberösterreich
Nein, ist nicht Speedmaster, die lassen sich da nix nachsagen.
Wenn bei Speedmaster irgendwas nicht passt wird das zu 100% anstandslos gerichtet. Die sind da sehr gut!

@Tom00 Danke, so dachte ich mir das auch.
Es handelt sich "nur" um Zuschnitte im Wert von ca. EUR 2200-2500,-- und das ganze wurde bereits 2019 produziert.
(=Materialkosten, ohne die Kosten für den Umbau, Austausch, Kundenanfahrten, Entsorgung, usw.)

Also Gewährleistung fällt da ohnehin weg - B2B, eventuell noch Produkthaftung
 
Oben Unten