Abrichten - welche Seite?

alot46

ww-pappel
Registriert
10. Januar 2011
Beiträge
11
Ort
Yspertal, Niederösterreich
Vor dem Dickenhobeln muss ich die Holzbohle abrichten. Wird zuerst die konkave (nach innen gewölbte) Seite gehobelt oder die nach oben gewölbte? Bisher habe ich immer die nach innen gewölbte Seite genommen, weil ich dabei eine bessere Auflage am Hobeltisch hatte. Stimmt das so?
Otto der Amateur-Tischler
 

Besserwisser

ww-robinie
Registriert
16. August 2010
Beiträge
2.947
Ort
NRW
Kann man so nicht sagen. Ist ein klassisches <kommt drauf an>.
Auf die Werkstücklänge, die Tischlänge, die Krümmung total und deren Richtung usw.
Weniger falsch machen kann man i.A., wenn man die runde Seite zuerst abrichtet.
 

gleiter

ww-robinie
Registriert
5. November 2008
Beiträge
2.306
Ort
Österreich
Hi!

Ich beginne meistens ebenfalls mit der hohlen Seite (auch, wenn ich nicht die Regel habe, sorry, das konnte ich mir nicht verkneifen :emoji_grin: ) - hat den Vorteil dass ich nicht komplett aushobeln muß, wenn innen noch ein kleiner Bereich ungerichtet ist reicht das schon für die Dickte.

Dachte aber eigentlich dass es egal ist mit welcher Seite man beginnt.

Gruß, André.
 

rogsch

ww-ahorn
Registriert
11. Juni 2011
Beiträge
127
Ort
Zwickau
Als Tischler.... das Holzwerkstück wird mit der hohlen Seite aufgelegt und als erstes abgerichtet.
 

DEAD X DEVIL

ww-fichte
Registriert
28. März 2010
Beiträge
18
Ort
Br.-Vilsen
Meiner Meinung nach kann man das so nicht sagen. Wir haben in der Firma einen verdammt kurzen Aufnahmetisch und da würde es nichts bringen wenn ich Leisten mit der hohlen Seite nach unten abrichte. Also eher situationsbedingt.
 

jonasw92

ww-buche
Registriert
27. Februar 2011
Beiträge
296
Ort
Detmold
In der Berufschule lernt man Hohle Seite immer nach Unten, anderfalls, richtet man zwar die ganze Bohle auf einmal ab, diese wird aber nicht Gerade, man hobelt die Bohle blos dünner.
 

michaelhild

ww-robinie
Registriert
29. Juli 2010
Beiträge
9.366
Alter
45
Ort
im sonnigen LDK
Versteh ich jetzt auch nicht.
Wenn die hohle Seite nach unten zeigt, kippelt das Brett doch nicht mehr. Von daher pack ich die hohle Seite auch immer nach unten und überlasse den Buckel der Dickenhobel.
 

der-Tim

ww-nussbaum
Registriert
30. März 2011
Beiträge
91
Ort
Lüneburg
Hohle Seite, weil man dann eine bessere Auflage hat und man das Stück schneller Plan für die Dickenbearbeitung hat. Es muss nicht alles weggehobelt sein, es reicht, dass das Stück plan ist und beim Dickenhobeln dann nochmal gewendet wird. Durch den gleichmäßigen Vorschub beim Dickenhoblen, sollte man eine bessere Oberfläche haben, als beim Abrichten.

Bei krummen leisten muss man sowieso immer gucken, wie mans macht. Das ist dann von Leiste zu Leiste und Anwendungsgebiet unterschiedlich
 

gleiter

ww-robinie
Registriert
5. November 2008
Beiträge
2.306
Ort
Österreich
siehe Skizze - zwei Mal ganz extrem gezeichnet.

Dennoch - immer die hohle Seite (in Längsrichtung) abrichten?

:confused:
 

Anhänge

  • lastscan.jpg
    lastscan.jpg
    35,8 KB · Aufrufe: 96

rogsch

ww-ahorn
Registriert
11. Juni 2011
Beiträge
127
Ort
Zwickau
...Von daher pack ich die hohle Seite auch immer nach unten und überlasse den Buckel der Dickenhobel....

Abgerichtet wird ja auch nicht mit der Dickenhobelmaschine sondern mit der Abrichte. Es wird eine Seite korrekt abgerichtet, danach um 90 Grad angelegt und da eine Winkelkante abgerichtet. Dann erst kommt das Stück in die Dickenhobelmaschine, wo es auf Endmaß ausgehobelt wird.
 

Mitglied 42582

Gäste
...Von daher pack ich die hohle Seite auch immer nach unten und überlasse den Buckel der Dickenhobel....

Abgerichtet wird ja auch nicht mit der Dickenhobelmaschine sondern mit der Abrichte. Es wird eine Seite korrekt abgerichtet, danach um 90 Grad angelegt und da eine Winkelkante abgerichtet. Dann erst kommt das Stück in die Dickenhobelmaschine, wo es auf Endmaß ausgehobelt wird.

Ich denke das hat er gemeint:emoji_wink:
 

Besserwisser

ww-robinie
Registriert
16. August 2010
Beiträge
2.947
Ort
NRW
Geeiters Skizze zeigt es doch eigentlich schon.
Wenn ich einen solch krummen Hund wie den oberen in der Position über den Abrichter schiebe, stosse ich mit der Vorderkante gegen die Tischlippe und erreiche gar nicht den Abnahmetisch.
Für das Untere gilt das Gegenteil, auch wenn der Anfang etwas schwierig ist.
Supergerade Bretter, die lediglich etwas hohl sind, da ist es fast egal.
Es gibt das keine schwarz-weiss-Regel.
Warum Jonas die Bohle nur dünenr hobelt? Falscher Druckpunkt. Ein bisschen Gefühl und Erfahrung gehört auch dazu. Denn lange nicht jede sauber abgerichtetes Brett kommt auch wieder gerade aus der Dickte raus.

Und weil damit ein anderer angefangen hat- als Tischlermeister.
 

Fritze

ww-eiche
Registriert
21. November 2011
Beiträge
347
Ort
Lauchhammer
Hallo!
Also ich mach das immer so. Hohle Seite, auch linke Seite genannt zuerst, wegen der besseren Auflage. Wenn ich aus Gründen welche auch immer ebend mal eine Krümmung, oder besser gesagt einen Bauch raushobeln muss, dann lege ich den ersten cm vom Brett oder Kanntholz auf den Abgabetisch und richte solange bis der Bauch raus ist.
Gruß!
 

Thommy15

ww-ahorn
Registriert
12. Mai 2009
Beiträge
107
Ort
Herzogtum Lauenburg
Hi,

Also ich mach das immer so. Hohle Seite, auch linke Seite genannt zuerst, wegen der besseren Auflage.

Nun verwirrst du aber Laien.:emoji_stuck_out_tongue:

Was richtig ist, das die linke Seite meißtens auch die hohle Seite ist, welche sich durch die Trocknung ergibt.
Aber eine Pauschalisierung: Linke Seite=Hohle Seite ist nicht korrekt.

Klassisch wurde die linke Seite aufgelegt, da bei den meißten Konstruktionen die Rechte Seite sichtbar bleibt und korrekt ausgehobelt werden konnte.

[Witz] Die Hintere Seite des Baums ist da wo das Papier liegt :emoji_grin: [Witz]
 

schreiner02

ww-eiche
Registriert
22. November 2007
Beiträge
319
Ort
Eynatten/Belgien-DG (ca. 5km von Aachen)
Hi,

mal komplett:

Man muß erstmal unterscheiden, an welcher Stelle die Bohle krumm ist:

ist sie um einen Ast herum krumm (geknickt), würde ich die hohle Seite nach oben legen, diese Stelle abrichten und das Holz reagieren lassen.

ist sie gleichmäßig krumm, hohle Seite nach unten, die beiden Enden abrichten; dabei das werkstück aber drehen, damit der abzurichtende Teil immer hinten ist, sonst bleibst Du an der Aufnahmekante hängen. Diesen Vorgang so lange widerholen, bis sich die beiden abgerichteten Flächen (fast) berühren. Du legst das Werkstück also einer Brücke ähnlich über die Welle (FINGER NIE ÜBER DER WELLE!!!)

Ist das Werkstück länger als der Tisch, würde ich immer die hohle Seite nach oben legen, sonst bekommst Du nur unter Anstrengung ein gerades Ergebnis, denn die Bohle macht eine Wellenbewegung, da sie erst an der Hinterkante des Tisches entlangläuft, also das Ende unterhalb des Tisches liegt, und dann erst auf der Tischfläche. Ein wirklich planes Eregebnis ist so fast unmöglich... (obwohl es in den Berufsschulen so gelehrt wird....)

Das Brett bleibt eigentlich nur dann gerade, wenn auf beiden Seiten ungefähr gleich viel abgerichtet/gehobelt wird.

Die richtige Vorgehensweise beinhaltet auch, daß Du das Holz nach dem Abrichten und Hobeln erst mal einige Stunden ruhen läßt, und Dich dann erst unter Wiederholung der ganzen Schritte (allerdings mit viel kleineren Varianzen) an den gewünschten Querschnitt annäherst.

Mit der Winkelkante verhält sich das ähnlich: Winkelkante nach dem ersten Abrichtvorgang ansetzen, dann ggfs. parallel schneiden oder dickenhobeln. Wenns top sein muß, Winkelkante als letzten Arbeitsschritt neu setzen.

Wenn die Bohle extrem krumm ist, richtest Du am Besten beide Seiten ungefähr parallel ab, sonst kanns Dir passieren, daß der Vorschub beim Dickenhobeln nicht überall greift... Das kann auch gefährlich sein.


mfg,

stefan
 
Oben Unten