Hi,
mal komplett:
Man muß erstmal unterscheiden, an welcher Stelle die Bohle krumm ist:
ist sie um einen Ast herum krumm (geknickt), würde ich die hohle Seite nach oben legen, diese Stelle abrichten und das Holz reagieren lassen.
ist sie gleichmäßig krumm, hohle Seite nach unten, die beiden Enden abrichten; dabei das werkstück aber drehen, damit der abzurichtende Teil immer hinten ist, sonst bleibst Du an der Aufnahmekante hängen. Diesen Vorgang so lange widerholen, bis sich die beiden abgerichteten Flächen (fast) berühren. Du legst das Werkstück also einer Brücke ähnlich über die Welle (FINGER NIE ÜBER DER WELLE!!!)
Ist das Werkstück länger als der Tisch, würde ich immer die hohle Seite nach oben legen, sonst bekommst Du nur unter Anstrengung ein gerades Ergebnis, denn die Bohle macht eine Wellenbewegung, da sie erst an der Hinterkante des Tisches entlangläuft, also das Ende unterhalb des Tisches liegt, und dann erst auf der Tischfläche. Ein wirklich planes Eregebnis ist so fast unmöglich... (obwohl es in den Berufsschulen so gelehrt wird....)
Das Brett bleibt eigentlich nur dann gerade, wenn auf beiden Seiten ungefähr gleich viel abgerichtet/gehobelt wird.
Die richtige Vorgehensweise beinhaltet auch, daß Du das Holz nach dem Abrichten und Hobeln erst mal einige Stunden ruhen läßt, und Dich dann erst unter Wiederholung der ganzen Schritte (allerdings mit viel kleineren Varianzen) an den gewünschten Querschnitt annäherst.
Mit der Winkelkante verhält sich das ähnlich: Winkelkante nach dem ersten Abrichtvorgang ansetzen, dann ggfs. parallel schneiden oder dickenhobeln. Wenns top sein muß, Winkelkante als letzten Arbeitsschritt neu setzen.
Wenn die Bohle extrem krumm ist, richtest Du am Besten beide Seiten ungefähr parallel ab, sonst kanns Dir passieren, daß der Vorschub beim Dickenhobeln nicht überall greift... Das kann auch gefährlich sein.
mfg,
stefan