Abdichtung Terrassenüberdachung

world-e

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Hallo zusammen,

ist zwar nicht direkt eine Frage zu Holz und so weiter, aber wird bei einer Überdachung aus Holz auch so sein. Und hier hat man mir schon öfters nett unterstützt.

Und zwar habe ich eine Terrassenüberdachung aus Aluminium, diese wurde mittels langer Schrauben an die Massivholzdecke (Holzständerhaus) an die verputzte Hauswand geschraubt und hat vorne 3 Pfosten. Zwischen Hauswand und Mauerprofil wurde Silikon angebracht und oben eine Silikonfuge gezogen:

01.jpg

Skizze ist nicht maßstabsgetreu und es sind nicht alle Details aufgezeigt. Zur Veranschaulichung sollte es aber ausreichen.

Nun ist es leider so, dass ich beim letzten längeren Regenschauen an zwei Stellen ein paar Wassertropfen gesehen habe, die zwischen Hauswand und Mauerprofil durchgetropft sind. Zwar nicht viel, aber ist halt nicht mehr dicht. Ich weiß zwar nicht, wie groß das Risiko ist, dass Wasser in die Wand läuft, aber komplett ausschließen kann man es leider nicht. Auch wenn die Schrauben zusätzlich mit Silikon abgedichtet worden sind.

Die Firma, die die Überdachung geliefert und montiert hat, wurde informiert und möchte sich zeitnah melden zwecks Ausbesserungstermin. Allerdings ist es so, dass man oben in der Silikonfuge die Stelle nicht sehen kann, wo das Wasser durchkommt. Auch ist meine Hoffnung eingeschränkt, dass die Firma die Nachbesserung richtig ausführt. Vor allem da sie Abdichtungen von der Gewährleistung laut AGB ausschließt. Auch war die Firma vor ein paar Monaten schon da und hat die seitliche Abdichtung erneuert, da die Garage an die Überdachung anschließt. Hier wurde nur ein L-Profil an die Garagenwand geklebt. Hier ist es im Eck zwischen Garage und Haus auch schon wieder undicht. Das stell ich mir aber noch schwieriger vor, da hier Kräfte von mehreren Seiten wirken. Allerdings kann hier Wasser "nur" auf die Terrasse kommen, nicht aber in die Wand.
Haus, Garage, Überdachung.jpg


Deswegen ist die Idee, dass ich hier selber aktiv werde. Meine Idee ist nun, oberhalb des Mauerprofils ein Wandanschlussprofil zu installieren und dies abdichten:
02.jpg

Die Premiumlösung wäre wohl, dass man ein Wandanschlussprofil vor dem Verputzen anbringt, was aber utopisch ist. Ich denke, dass viele Terrassenüberdachungen erst nachträglich installiert werden.

Dazu meine Fragen:
  1. Macht es aus Eurer Sicht Sinn, so ein zusätzliches Wandanschlussprofil anzubringen?
  2. Welche Abdichtmasse sollte verwendet werden? Silikon scheint mir nicht das Ideale zu sein
  3. Sollte das Wandanschlussprofil nur geklebt oder auch geschraubt (Langlöcher?) werden?
  4. Da die Überdachung 7,5m breit ist, müsste das Wandanschlussprofil wohl 3-teilig sein. Wie löst man den Übergang zwischen beiden Profilen?
  5. Oder gibt es ganz andere Ideen/Vorschläge?
Würde mich freuen, wenn ich hier Input bekommen würde. Hier haben vermutlich auch schon welche Überdachungen gebaut, die zum Haus abgedichtet werden mussten.

Vielen Dank schon mal
 

Martin45

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Wundert mich ein wenig, dass das nicht dicht ist. Das grüne Mauerprofil sieht doch nicht ganz verkehrt aus. Nicht dass da Wind irgendwo das Wasser reindrückt?
Naja.
Mein 1. Gedanke war sonst auch noch auch ein Wandanschlussprofil.
Ich würde es nur Schrauben und nicht kleben und oben mit Silikon abdichten. Silikon hält halt nicht ewig, muss irgendwann erneuert werden.
Die Schrauben sind bei den Profilen relativ eng beieinander, da muss man viel dübeln...
Wenn du es komplett klebst, machst du das Profil nie wieder ab...und versaust auch die komplette Wand.
Wenn du kein Silikon willst, würde ich am ehesten an Sikaflex Nr. irgendwas denken.
 

Holzgolf

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Ich kann nicht alle Fragen beantworten, aber aus meiner Erfahrung funktioniert ein Wandanschlussprofil für solche Zwecke sehr gut. Ist optisch halt immer ein Kompromiss. Und Qualitätssilikon, korrekt verarbeitet bei entsprechend sauberen/vorbereiteten Untergründen , hat sich bei mir als erstaunlich geeignet und haltbar (gerade bei fieser UV Einstrahlung) bei Wandanschlussprofilen herausgestellt.
 

raziausdud

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Das ist in der Skizze nicht klar zu erkennen. Also: wenn ….

Wenn (!) das grüne Mauerprofil in ersten Bild auf dem SPARREN befestigt ist, könnte (!) das eine der Ursachen sein. Den Holz arbeitet, das hiesse hier: der Sparren arbeitet etwas in der Höhe, das Silikon kann die Bewegung nicht mitmachen.

Richtig erscheint mir: Wandabschlussprofil in der WAND verankert, oben mit Silikon abgedichtet.

Rainer
 

world-e

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Es ist eher so, dass die Sparren am Mauerprofil befestigt sind. Also das Mauerprofil wurde an die Wand geschraubt und trägt die Sparren. Die Teile sind aus Alu, also gibt es hier auch Ausdehnungen bei Wärme.
 

andama

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Um nicht zu viel zu raten, stell ein Bild der Abdichtung ein, so kann gezielter darauf eingegangen werden.
Wichtig zu wissen ist wo das Wasser eindringt, das sollten Spuren im Innenraum darstellen.
wer hat die Abdichtung erstellt, wie lange steht der Anbau schon.
Ist die Silikonfuge am Mauerwerk abgerissen?
 

joh.t.

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Silikon reisst irgendwann.
Die abdixhtung auf der letzten Skizze ist ok.
Ich habs bei mir mir Bauacryl gemacht und überstrichen.
Hält seit 4 Jahren.
Heute würde ich es mit Polymmerkleber machen, ist auch überstreichbar.
 

world-e

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Hall zusammen,

Die Überdachung steht seit September 2020.

habe jetzt mal ein paar Fotos gemacht.
Übersicht:
Übersicht.jpg
An den markierten Stellen hat es durchgetropft.

Detail Ecke:
03.jpg

Detail:
02.jpg
Die Wassertropfen sind nicht so gut zu sehen, aber an den beiden Bleistiftstrichen hat es durchgetropft. Man hat es dann auch gehört, als die Tropfen auf die Alu-Fensterbank aufgekommen sind.

So sieht die Ecke von oben aus:
Ecke.jpg
das L-Blech auf der linken Seite wurde nur an die Garagenwand aufgeklebt. Das Blech rechts ist vom Mauerprofil. Wie man sieht, wurde hier auch nur Silikon reingeschmiert. Und man sieht, dass sich das Silikon schon vom Blech gelöst hat. Allerdings ist es ja auch so, dass die Silikonfuge vorne immer dünner wird.

So sieht es oben aus:
oben01.jpg
Das Blech oben ist ein Teil von der "Fensterbank" vom bodentiefen Fenster.

Hier ein weiteres Bild von oben, wo man auch sieht, wie sich die Silikonfuge ablöst:
oben02.jpg


Es ist auch so, dass sich das Silikon stellenweise klebrig anfühlt und man es ein wenig "verschieben" kann. Ich hatte beim Hersteller auch schon nachgefragt, welches Abdichtmittel verwendet wird, dabei kamen unterschiedliche Aussagen, was verwendet wird:
fischer DSSA Sanitärsilicon anthrazit (kann bei mir schon mal nicht sein, weil meine Abdichtung transparent ist)
Polymermasse K290
HERO-SIL Typ N (das wurde beim letzten mal verwendet, als das seitliche L-Profil erneut abgedichtet worden ist.

Also alles sehr seltsam. Nächste Woche kommt ein Team und soll die Abdichtung erneuern. Allerdings ist es so, dass ich keinen konkreten Punkt gesehen habe, wo das Wasser reinläuft. Und allzu viel Hoffnung habe ich auch nicht, dass es beim Termin so toll und dauerhaft gemacht wird. Es gibt auch immer hohe Sprachbarrieren, wenn Leute von dem Hersteller kommen.

Deswegen ist es aus meinen Augen Sinnvoll die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Momentan könnte das Wandanschlussprofil eine Lösung sein. Nur die Frage, wo ich das beziehen kann. In 7,5m Länge wird es dann vermutlich nicht geben, also müsste man stückeln. Und die Frage ist, wie es im Eck und an der Garagenseite gelöst werden soll.

Es sind jetzt doch ein paar Bilder geworden.

Vielen Dank nochmals
 

tomkaes

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Das Silikon (egal welches) ist immer eine Wartungsfuge, damit bekommst du dauerhaft nichts dicht.
Der "Wandanschluss" bei dir, mit der flächigen Schmiererei, wird nie dicht.
Lass den Mist komplett abreißen und von einem Dachdecker/Spengler mit dem entsprechenden Formteilen
(Ecke / Dehnung etc.) neu machen.
 

Heener

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Den Wandanschluss würde ich mit einem bitumierten Kompriband hinterlegen, welches durch die Verdübelung abgepresst wird. Gerade bei rauhen Untergründen hat sich das bewährt. Es wurde schon erwähnt, dass dauerelastische Dichtungsmassen keine Dauerlösung sein können. Jedoch wäre Cellusil oder Ähnliches aus dem Dachdeckerbereich besser geeignet. Dann ist es immer gut, wenn das Blech eine vernünftige Abkantung hat.
Du kannst es selbst versuchen. Falls es nicht klappt, musst Du doch noch alles neu machen.
Auf jeden Fall sieht das breitgeschmierte Silikon nicht vertrauenserweckend aus.....
Wenn Du recht hast und die Fehlstelle nicht ermittelt wird, ist es besser alles aufzunehmen. Dann kann ja auch bei den Stößen was sein.
 

world-e

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Gibt es dazu Richtlinien wie es auszusehen hat und man sich einlesen kann?
 

Heener

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Gibt es dazu Richtlinien wie es auszusehen hat und man sich einlesen kann?
Sicher.
Flachdach- oder Terassenabdichtung, da findet man Detaillösungen.
Aber....ich bin immer für "tabularasa":
Also, aufräumen+saubermachen+sauber arbeiten:emoji_slight_smile:
Mit der Gießkanne und 2. Person, die von unten guckt, kann man versuchen, das Leck zu finden.
Für mich ist Ursachenforschung besser als "Rumdoktern"
 
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WinfriedM

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Es ist auch so, dass sich das Silikon stellenweise klebrig anfühlt und man es ein wenig "verschieben" kann.

Das könnte auf ein Qualitätsproblem beim Silikon hindeuten. Es gibt viele Silikone, die bei Überlagerung nicht mehr aushärten und dann nicht elastisch sind, sondern plastisch verformbar und man bekommt dann auch den Fingernagel reingedrückt, ohne dass es elastisch zurückgeht.

Gerade das von dir verlinkte neutralvernetzende Silikon neigt dazu, recht schnell zu altern und dann nicht mehr richtig auszuhärten.
 

andama

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Die abgelieferte Abdichtung/ Wandanschluß besonders in der Innenecke ist wirklich nicht fachgerecht und kann nicht halten.
Besonders ärgerlich , dass es schon nach zwei Jahren versagt hat.
Eine fachgerechte Abdichtung an der du lange Ruhe haben wirst mach der Spengler, da es doch einiges an Werkzeugen, Vorrichtungen und Erfahrungen braucht.
Hier nur als Beispiel wie eine Innenecke traditionell ohne Löten hergestellt wird, die dann mit einer Wandanschlußleiste an die Wand gedrückt wird.
https://youtu.be/eBmWarj0JQw
An den beiden Wänden wird natürlich auch ein Winkelblech mit Wandanschlußleiste angebr.
 
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WinfriedM

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Hier nur als Beispiel wie eine Innenecke traditionell ohne Löten hergestellt wird, die dann mit einer Wandanschlußleiste an die Wand gedrückt wird.

Sehr schönes Video mit interessanten Werkzeugen. Ich frag mich, ob Handwerker heute wirklich noch so traditionell arbeiten. Was das an Zeit braucht, kann ich mir es gar nicht vorstellen. Da werden doch bestimmt fertige Standardprofile eingesetzt. Es ist doch auch oft so: Terrassenüberdachung macht der Schreiner und dazu holt er keinen Spengler, der die Abdichtung macht. Insofern sind das oft ganz einfache Lösungen ohne fachliches Spezialwissen.
 

world-e

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Es ist doch auch oft so: Terrassenüberdachung macht der Schreiner und dazu holt er keinen Spengler, der die Abdichtung macht.
Oft ist es auch so, dass man Terrassenüberdachungen aus Alu kauft und es wird nur eine Silikonfuge zur Fassade hin gemacht. So zumindest mein Eindruck. Wüsste mal von niemandem im Bekanntenkreis wo es anders ist. Das vom Spengler machen lassen kostet sicher auch nicht wenig. Ehrlich gesagt ist es mir momentan auch zu teuer, auch wenn ich keinen Preis kenne. Entweder mache ich etwas selber oder man muss es doch alle Jahre mal erneuern. Bei mir waren es auch keine Wassermassen.
 

andama

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Klar kostet der Spengler Geld, selber machen ist in dem Falle schwierig und Schäden am Bauwerk kommen erst nach Jahren zum Vorschein und sind meist teurer als die Arbeit des Spenglers.
 
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magmog

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Guuden,

die sorgfältige Montage einer Kappleiste ist wirklich kein Hexenwerk,
dass der Übergang zum Mauerwerk sorgfältig und mit hochwertigem
Material auszuführen ist, scheint selbst manchem Spengler nicht geläufig zu sein.
 
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