30 mm Rundholz Eiche als Stuhlbeine

[Raphael P.]

Hallo Leute,

ich möchte einen historischen Wirtshausstuhl (Tübinger Stuhl) nachbauen, etwas modern abgeändert. Für Beine und Rückenlehne würde ich am liebsten 30 mm Rundholz Eiche nehmen. Nun bin ich aber unsicher, ob das "hebt" also hält , bzw. ob die schräg ausgestellten Beine brechen können.
Das Rundholz steckt in insgesamt 45 mm Materialstärke und ist auf der Stuhloberseite verkeilt. Kann mir jemand meine Zweifel nehmen? Viele Grüße, Raphael

 

[Daniboy]

Die Leute werden immer fetter. Ich bin daher für 40mm.
(Sagt mir mein Bauch)

 

[Friederich]

Mehr als 35 würde ich nicht nehmen. 30 würde aber auch genügen.
Ich würde sie aber nach unten deutlich verjüngen. Sieht besser aus, und ist statisch voreilhaft, da elastischer und somit weniger belastend für die Verbindung.

 

[Mitglied 59145]

(Sagt mir mein Bauch)

 

[IngoS]

Hallo,

hier verlinke ich dir mal ein paar Filmchen von einem Meister dieses Stuhlbaus.
Da kannst du dir sicher Anregungen holen.

Gruß

Ingo

 

[Raphael P.]

Vielen Dank schon mal für die Meldungen. Ich habe es schon mit 35 mm Rundstäben probiert, sieht "für mich" aber zu wuchtig aus. Ich habe mir auch mal Beine drechseln lassen, wie das der Meister aller Klassen im Videobeitrag von Ingo macht. Ich würde den Stuhl gerne serienmäßig bauen und da sprengen bauchig gedrechselte Beine die Kalkulation. Ich hatte mir auch überlegt 35 mm Rundholz zu nehmen und das wie Friederich vorgeschlagen hat nach unten zu verjüngen. Die Überlegung, daß die Verbindung durch das Federn entlastet wird finde ich sehr interessant! ABER, dadurch würde die Holzfaser schräg angeschnitten werden und meiner Meinung nach die Stabilität des Stuhlbeines krass vermindert ?!

 

[Friederich]

Die Überlegung, daß die Verbindung durch das Federn entlastet wird finde ich sehr interessant! ABER, dadurch würde die Holzfaser schräg angeschnitten werden und meiner Meinung nach die Stabilität des Stuhlbeines krass vermindert ?!

Gegenüber einem vollen Rundstab schon. Macht aber nichts. Ganz oben hättest du ja den vollen Durchmesser, da wo die höchste Biegebelastung auftritt. Nach unten hin reduziert sich die Biegebelastung. Nahe der Standfläche ist sie praktisch Null.
Das erkennt man unbewusst auch ohne Statikkenntnisse und empfindet daher den sich verjüngenden Durchmesser als gefälliger.
Die bauchige Form bei dem speziellen Stuhl hab ich so noch nicht gesehen. Dürfte rein stilistische Gründe haben.

 

[Daniboy]

Wenn drechseln ein Problem ist, es gibt offenbar auch klassische Tübinger Stühle mit rechteckigem Beinquerschnitt, siehe:
http://salzer-holzwerkstatt.de/bilder/altes-prospekt-tubinger-stuhle/

 

[Raphael P.]

Ja, rechteckig würde auch gehen. Ich habe bereits einen Hocker www.pozsgai.de "Angus" der auch rechteckige Beine hat. Die Holme der Rückenlehne eim Stuhl jedoch kann ich nicht rechteckig machen. Deswegen wäre es gefälliger Beine und Rückenlehen aus dem selben "Stoff" zu machen und das wäre : 30 mm Rundholz Eiche.