Überlegungen Carportbau

cpxxl

ww-pappel
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Hallo,

ich plane vor meiner Garage eine Überdachung. Als Grundlage möchte ich 3 BSH-Balken quer über den Hof auf je 2, bzw. 3 Auflagern ruhen lassen. Zwei der Auflager wären auf der auskragende Balkonplatte direkt an der Hauswand, und 5 als Pfosten auf der Betonstützmauer. Demnach ist die Spannweite des mittleren Balkens ca. 8,30 m, des Balkens an der Hauswand ca. 4,05 m und des vorderen Balkens ca. 7,45 m zwischen den Auflagern. Auf den Balken sollen Sparren aus KVH mit einem Achsabstand von ca. 0,7 m aufgelegt werden. Die Sparren würden zwischen dem 1. und 2. Balken eine Spannweite von ca. 4,30 m und zwischen dem 2. und 3. Balken von ca. 1,75 m haben. Auf die Sparren soll eine Sichtschalung (Profilholz Nut und Feder ca. 18 mm stärke, Ansicht nach unten) genagelt werden, darauf eine Folienabdichtung. Das Dachgefälle soll nach vorn (in der Skizze - Unten) geführt werden. Als Schneelast wären min. 125 KG/m² zu veranschlagen. Ist es mit diesen Angaben möglich, eine grobe Richtung für die benötigten Dimensionen zu ermitteln? Diese sollen nur zur einschätzung der Kosten dienen!
Für die Antworten schon im Voraus vielen Dank.
 

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wicoba

ww-robinie
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Hallo

Statiker fragen, ob du überhaupt eine Last (große Flächenlast, Schnee...) auf deine Balkonplatte aufsetzen darfst. Grundsätzlich hätte ich da meine Zweifel.
Auch für die Dimension deines Balkens mit über 8m! Da bräuchtest du was richtig fettes!!!
 

tesuji

ww-nussbaum
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Ay Ay Ay
Hallo,

ein sehr mutiges Projekt. Beispielsweise brauchst du für die 8,62m bei einem Träger auf zwei Stützen, Schneelast 1,25 kN/m2 sowie Konstruktionslast von ca. 0,8 kN/m2 einen BSH-Träger Querschnitt von ca. 40cm x 20cm.

Auf die auskragende Balkonplatte kannst du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht etwa 1/4 der Gesamtlast von ca. 120 kN (=12 Tonnen), also so über den Daumen 30 kN (=3 Tonnen) ableiten!

Meine angegebenen Werte basieren auf groben Lastannahmen und statisch bestimmter Berechnung und sind ohne Gewähr.

In welchem Bundesland willst du denn diesen Carport realisieren? Wenn du schon von einer Schneelast von 1,25kN/m2 ausgehst, ist es ja wohl etwas mehr als Zone II, z.B. in Bayern, und da ist für jede Überdachung eine ausführliche Statik vorgeschrieben (Hundehütte ausgenommen).

vgv Cliff
 

cpxxl

ww-pappel
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Hallo,

vielen Dank für die Antworten.
@wicoba:
Die Balkonplatte ist ein Teil der Garagendecke, die als "Thermische Katastrophe" incl. Stahlarmierung über die Außenmauern herausgeführt wurde. Ich dachte, wenn der Balken direkt vor dem WDVs aufliegt, könnte man die Last dem ca. 20 cm langen "Hebel" (Auskragende Betonplatte) vor der Auflage (Mauerwerk) zumuten. Natürlich werde ich vor Baubeginn einen Statiker rechnen lassen.
@tesuji:
Zu: Meine angegebenen Werte basieren auf groben Lastannahmen und statisch bestimmter Berechnung und sind ohne Gewähr. Hab ich so verstanden, deine Aussagen hören sich aber sehr schlüssig an, Danke dafür.
Zu: Beispielsweise brauchst du für die 8,62m bei einem Träger auf zwei Stützen, Schneelast 1,25 kN/m2 sowie Konstruktionslast von ca. 0,8 kN/m2 einen BSH-Träger Querschnitt von ca. 40cm x 20cm.
Ist bei Spannweite dieses Balkens von ca. 7,45m (Durchfahrtsbreite) etwas weniger Höhe möglich?
Zu: Auf die auskragende Balkonplatte kannst du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht etwa 1/4 der Gesamtlast von ca. 120 kN (=12 Tonnen), also so über den Daumen 30 kN (=3 Tonnen) ableiten!
Dazu hab ich einen 2. Ansatz (Siehe Anhang), evtl. wäre das eine Lösung?
Das Vorhaben soll im südlichen Niedersachsen (Harzrand) realisiert werden.
Nur als anmerkung - Der Balkon wirdl nicht mit Überdacht, nur im Rahmen des Carportbaus von oben und unten gedämmt.
 

cpxxl

ww-pappel
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Nochmal Hallo,

nur der Anhang vergessen. :emoji_slight_smile:
 

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tesuji

ww-nussbaum
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Hallo,

deine neue Skizze lässt nun auch eine Stahlkonstruktion zu, also keine Holzpfetten mehr. Dann sind die Pfettenhöhen natürlich merklich angenehmer. Ein paar Anmerkungen hierzu:

1. Mit den gleichen Annahmen wie zuvor ergibt sich bei einer Spannweite von 8,62m im Durchfahrtsbereich für einen IPB-Träger nach DIN 1025 eine Pfettenhöhe von 180mm (Breite auch 180mm, Widerstandsmoment= 426cm3) also notwendiger Träger ist ein IPB 180 DIN 1025. (Eine Verringerung der Spannweite auf 7,45m verringert zwar das erforderliche Widerstandsmoment um den Faktor (7,45/8,62)^2= 0,75, was jedoch aufgrund des überkragenden Teildaches wieder weitgehend aufgebraucht werden wird.)

2. Die Balkonplatte würde ich grundsätzlich nicht in die Lastableitung einbeziehen, sondern vor die Platte dieselbe Pfette wie in der Durchfahrt setzen, also IPB 180 DIN 1025, Spannweite ca. 8,45m (4,10 + 4,35).

3. Beide Pfetten kann man links und rechts mit Stützen des gleichen Profils abstützen, also IPB 180. Auch wenn rechnerisch ein IPB 100 ausreichend ist. (Gegen den 180er kann man schon mal sein Auto setzen.)

4. Vor der hinteren Wand würde ich ebenfalls eine kurze IPB 180er Pfette (4,10m, = Firstpfette) setzen und ebenfalls mit 2 Stützen desselben Profils abstützen. Wegen der Dachneigung haben Trauf-, Mittel- und Firstpfette natürlich unterschiedliche Höhen. Welche Bedachung ist denn vorgesehen?

5. Für die notwendigen Sparren kann man natürlich wieder Fichtenholz, je nach Belag aus KVH si oder BSH, vorsehen und ihre Höhe durch entsprechenden Sparrenabstand niedrig halten.

6. Die Carport-Überdachung würde ich vollständig über die fehlkonstruierte Balkonplatte ziehen, um doch noch eine gewisse Dämmwirkung zu erzielen.

7. Die Tragkonstruktion des Carports muss noch entsprechend ausgefacht werden, damit Windkräfte sicher aufgenommen werden, insbesondere müssen die IPB 180er Stützen möglichst biegesteif in Fundamenten verankert werden.

Bei der hier skizzierten Konstruktion ist die Carport-Überdachung vollkommend vom Haus/Balkon entkoppelt. Und man muss vor allem bei der Balkonplatte keine statischen Klimmzüge machen.

Und nicht vergessen: All diese Angaben sind natürlich ohne Gewähr!

vgv cliff
 

cpxxl

ww-pappel
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Hallo tesuji,

vielen Dank für die ausführlichen Anmerkungen. Leider kann ich vor der hinteren Wand keine kurze IPB 180er Pfette (4,10m, = Firstpfette) auf 2 Stützen desselben Profils setzen, weil dann die rechte Stütze in der 5m breiten Garageneinfahrt stehen würde. Das gleiche "Problem" wäre bei der rechten Mittelpfettenstütze, die dann vor einem Fenster stehen würde. Der Balkon soll nicht Überdacht werden, da sonst das 3m breite Fenstertürelement nicht mehr nutzbar wäre. (Austritthöhe auf die Betonplatte = 11cm)
Ich möchte aber die Balkonplatte möglichst nicht entfernen. Dann könnte man die Firstfette über die gesammte Hofbreite auf 2 Stützen ca. 0,5m weit vom Haus nach vorn gerückt aufständern. Die Fußpfette könnte ca. 1m in richtung Haus rücken um eine Sparrenspannweite von ca.5m zwischen den Pfetten zu realisieren. Das dann entstehenden Dach könnte man zum Teil als Balkon nutzen. Aber das wäre dann doch zu viel. :emoji_frowning2:
 

tesuji

ww-nussbaum
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Hallo,

ja leider gibt es bei solchen Projekten immer wieder Restriktionen, die ein Aussenstehender auf die Schnelle nicht sehen kann. Mögen dir die von mir angegebenen Daten weiterhelfen für eine vorläufige Kostenabschätzung. (Die Materialkosten einer 8m langen IPB 180 Pfette aus S235JR (alt St37-2) belaufen sich auf etwa 750EUR.)

Dein für Niedersachsen zugelassener Statiker wird dir bestimmt weiter helfen, insbesondere wird er auch das Thema "max. Durchbiegung" der Pfetten unter dem Aspekt der Bedachungsart zu berücksichtigen wissen. Der von mir nachgewiesene IPB 180 wird da Pi mal Daumen (nicht berechnet!) so etwa 40mm in der Mitte haben, was z.B. für Glasbedachung unzulässig viel ist (max. 10mm/3m).

Wenn denn dein Projekt fortschreitet, kannst du mich jederzeit ansprechen.

vgv cliff
 

hutch

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Sorry aber ich hab da grad so meine probs zu folgen. Würd ja gern helfen aber ihr macht das schon.
 

cpxxl

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Dein für Niedersachsen zugelassener Statiker wird dir bestimmt weiter helfen, insbesondere wird er auch das Thema "max. Durchbiegung" der Pfetten unter dem Aspekt der Bedachungsart zu berücksichtigen wissen. Der von mir nachgewiesene IPB 180 wird da Pi mal Daumen (nicht berechnet!) so etwa 40mm in der Mitte haben, was z.B. für Glasbedachung unzulässig viel ist (max. 10mm/3m).

vgv cliff
Nur zur Info:
Als Dach soll auf die Sparren eine Sichtschalung (Profilholz Nut und Feder ca. 18 mm stärke, Ansicht nach unten) genagelt werden, darauf eine Folienabdichtung.
Das Dachgefälle soll nach vorn geführt werden.

Vielen Dank für deine Mühen, ich werde dieses Projekt wohl noch mal überdenken. Das die Materialkosten sich schnell mal verdoppeln habe ich bei meinem ersten Überdachungsprojekt (Foto/Anhang) am Eigenheim erfahren müssen. Das war noch zu DM Zeiten - beim € wirds bestimmt genauso sein. :emoji_slight_smile:
 

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tesuji

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Hallo,

Schalung 18mm, darauf nur Folie (welche?) und sonst nichts ?

Die Schalung ist zu dünn, (22 bis) 25mm bis 28mm wären für Ziegel-. Bitumen-, Blechdächer usw. ok. Bei 18mm kann ja auch niemand mehr drüber laufen. Erwähntest du nicht, dass das neue Carportdach eventuell als Terrasse/Balkon genutzt werden soll? (Dann aber Probleme mit der Baugenehmigung, falls Carportdach bis zur Nachbargrenze reicht.)

Das mit der Folie wird geht nicht, falls du allerdings Dachpappe/ Bitumenschweißbahn meinst, das ginge dann, so ab (billig) V13, dann aber keine Begehbarkeit.


Noch was zu der Stahlträgerkonstruktion: Kannst du die Stützen nicht etwas hin und her verschieben? Ist links neben der Balkonplatte tatsächlich kein Platz für einen IPB 100/180? Eventuell 20 cm der Balkonplatte abtragen.

Die Schweißkonstruktion für die Aufhängung der Terrassenüberdachung an den Sparren ist wohl "Eigenkonstruktion". Was war daran so teuer? Ok, die 10mm VSG-Platten kosten so 70EUR/m2, aber das weiß man ja von Beginn an.



vgv Cliff
 

cpxxl

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Hallo,

Schalung 18mm, darauf nur Folie (welche?) und sonst nichts ?

Die Schalung ist zu dünn, (22 bis) 25mm bis 28mm wären für Ziegel-. Bitumen-, Blechdächer usw. ok. Bei 18mm kann ja auch niemand mehr drüber laufen. Erwähntest du nicht, dass das neue Carportdach eventuell als Terrasse/Balkon genutzt werden soll? (Dann aber Probleme mit der Baugenehmigung, falls Carportdach bis zur Nachbargrenze reicht.)

Das mit der Folie wird geht nicht, falls du allerdings Dachpappe/ Bitumenschweißbahn meinst, das ginge dann, so ab (billig) V13, dann aber keine Begehbarkeit.


Noch was zu der Stahlträgerkonstruktion: Kannst du die Stützen nicht etwas hin und her verschieben? Ist links neben der Balkonplatte tatsächlich kein Platz für einen IPB 100/180? Eventuell 20 cm der Balkonplatte abtragen.

Die Schweißkonstruktion für die Aufhängung der Terrassenüberdachung an den Sparren ist wohl "Eigenkonstruktion". Was war daran so teuer? Ok, die 10mm VSG-Platten kosten so 70EUR/m2, aber das weiß man ja von Beginn an.



vgv Cliff

Die Schalung bzw. das Carportdach soll nicht begehbar sein. Es würde eine EPDM bzw. gleichwertige Dachfolie zu Einsatz kommen. z.b.: Dachfolie schnell geliefert.
Eine Stütze wäre im Bereich der Balkonplatte nur in der Ecke rechts hinten möglich. Deshalb überlege ich z.Zt.: die Firstfette auf voller Hofbreite, unter der Balkonplatte aufständern, die Höhe der Fußpfette "in Waage" anpassen und die Sparren in die IPB´s einschieben. Die Sparren dann so aufdoppeln, dass ein Gefälle entsteht und die Schalungsebene über den IPB Oberkanten liegt. Würde im hinteren Bereich eine Innenhöhe von 2,50m minus IPB Höhe ergeben und nach vorn durch das Hofgefälle etwas mehr. Wäre OK.

Zur Terrassenüberdachung: Hatte eine größe von 5x3m mit Doppelstegplatten und Pfosten geplant. Daraus wurde: Abgehängt am Haus - 4 Betonsäulen zum Garten - Größe 8x3m - 10mm VSG - Alurinne als Attika - Stabilere Fußfette für Schaukelbefestigung und, und, und... aber, wenn sie im Frühling frisch gemalert ist, macht das lust auf Sommer...:cool:
 

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tesuji

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Ay Ay Ay
Hallo,

an EPDM-Folie hatte ich auch schon gedacht. Im Dachbereich ist mir diese allerdings nur bei Flachdächern begegnet, und zwar unter einer Kiesschicht. Wie verhält sich denn das Material, wenn die Sonne drauf prallt?

Das mit durchgehender Pfette unter der Balkonplatte und Aufdopplung der Sparren finde ich, ist eine sehr gute Idee. Meinen Hinweis auf die Durchbiegung von ca. 40mm für IPB180 hast du verstanden? Da du aber kein Glasdach machst, sind 40mm vertretbar.

Wenn der exakte Dachaufbau bekannt ist, müsste man richtig durchrechnen und sich nicht mit Daumenwerten begnügen.

vgv Cliff
 

cpxxl

ww-pappel
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Hallo tesuji,

bei der Epdm sagen verschiedene Hersteller sehr lange Haltbarkeit voraus. (Ohne Abdeckungen mit Kies o.ä. bzgl. UV und Temperatur usw.). Gibt aber auch noch speziellere Produkte. z.B.: alwitra Flachdachsysteme GmbH & Co.: Home

Danke nochmal für die Unterstützung - ich denke die Lösung mit dem Sparren in den IPB´s ist in meinem Fall die Einfachste - werde das mal mit einem Statiker vor Ort besprechen.

Beste Grüße:emoji_wink:
 

hutch

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Also das meißte was ich hier gelesen hab ist Grütze.

Einen 180 IPB auf 8 m spannweite?
18 er Schalung auf der man nicht mehr gehen kann?
Kein Mensch kann von hier aus beurteilen ob deine Auflager tragfähig sind.
Was passiert mit deinen Auflagern wenn der Träger arbeitet?
Hier können sich gern mal ein paar tausend € verstecken.
Das was ihr hier macht ist die Glaskugel streicheln.

Lass Dir ein Projekt machen, von einem Ortsansässigen.
Kein Mensch kann von hier aus angemessen beurteilen.
 

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@hutch:
Was ist denn das für ein qualifizierter Einwurf?
Eine Diskussion in einem Forum ist für den einen Grütze, anderen ist es eine Stütze.
 
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