Überblattungen: Warum Ausparungen an beiden Elementen?

Sesam.Thomas

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Hallo Profis!

Mal eine generelle Frage zu Überblattungen. Häufiger sehe ich (z.B. in Bauanleitung für eine Werkbank), dass Überblattungen genutzt werden, um Stabilität zwischen Tischbeinen und Querstreben herzustellen. Etwa so, wie im angehängten Bild.
Es werden also Aussparungen an den Enden der Querstreben und passend dazu in die Tischbeine gesägt. Hier frage ich mich, warum macht man es nicht so:
Keine Aussparung in die Querstreben sägen und die Aussparungen in die Tischbeine einfach auf die nächste Flanke sägen. Dann könnte man die Querstrebe komplett in die Aussparung im Tischbein einlegen. Meiner Meinung nach müsste das stabiler sein, weil dann die Querstrebe mit der vollen Breite aufliegt, statt nur zur Hälfte.
Ich übersehe bestimmt etwas, weil es sicher mit gutem Grund so gemacht wird (und das ja sogar mit doppeltem Aufwand wie in meiner Idee). Ich wüsste gerne, wo der Vorteil liegt, in beiden Elementen die Aussparungen zu sägen.
Kann mir jemand weiterhelfen?
Danke!
Thomas
 

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fledi

ww-birke
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Ich habe etwas gebraucht, bis ich deinen Plan verstanden habe, denke aber, ich hab's begriffen.
Frage: Wie möchtest du die Teile dann aneinander befestigen? Normalerweise werden die ja nicht nur zusammen gesteckt, sondern auch verschraubt, gedübelt oder ähnliches.
 

Paulisch

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Derart Verbindungen löst man eigentlich mit Zapfen, im klassischen sogar mit Keilzapfen.
 

PrimaNoctis

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Ins Auge sticht mir sofort, dass die Leimflächen bei deinem Vorschlag kleiner sind und immer Hirnholz beinhalten. Man möchte aber die Leimfläche tendenziell groß haben, damit es gut hält.
Auf Bild 1 kannst du es auch leichter pressen. Abbrechen tut da nix.
 

Paulisch

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Das ist ein Keilzapfen.
Ein einfacher Zapfen wäre ohne überstand und Keil.
Mit freundlichen Grüßen
 

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IngoS

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Ich wüsste gerne, wo der Vorteil liegt, in beiden Elementen die Aussparungen zu sägen.

Hallo,

das von dir gezeigte Beispiel der Hobelbank ist eine Bastlerlösung und nicht gut, wird aber aus Unkenntnis immer wieder so postuliert. Die Konstruktion wird viel besser, wenn die Zargen dünner sind als die Beine, dafür aber eine größere Höhe haben. Dann wird vernünftig eingezapft, oder sachgerecht verdübelt und die Konstruktion ist stabil.

Gruß

Ingo
 

predatorklein

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Moin

Mir ist es ehrlich gesagt oft nicht klar , warum immer wieder versucht wird , das Rad neu zu erfinden .

Hier mal ein Bild vom untergestell einer ULMIA Hobelbank .
Millionenfach bewährt :emoji_wink:

https://www.google.de/search?q=Ulmi...0sI3YBg&bih=947&biw=1920#imgrc=nTv99uAqJp2neM

Und auch von jedem Laien oder Anfänger zu bewältigen , man muß halt vorher etwas üben ( Sägen mit der Japansäge / Gestellsäge , Schlitz und Zapfen mit dem Stemmeisen ) .

Anfangs ist der Weg das Ziel .

Gruß
 

Batucada

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Mir ist es ehrlich gesagt oft nicht klar, warum immer wieder versucht wird, das Rad neu zu erfinden.
Doch, mir schon. Oftmals liegt es daran, dass sich auf dieser Ebene (z.B. dieses Forum) zwei verschiedene Gruppen treffen. Die eine, die den Weg zum Wissenden schon längst hinter sich hat und mit geübten Blick zu einer Einschätzung des Machbaren kommt. Und die andere Gruppe, die nichts von all dem hat, aber nur eines: eine Motivation.

Batucada
 

Sesam.Thomas

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Vielen Dank für eure vielen Antworten!

Ich gehe mal auf die einzelnen Rücfragen ein:

Wie möchtest du die Teile dann aneinander befestigen?
Ich dachte an leimen mit Schrauben/Dübeln.

hab ich deinen Gedanken so richtig verstanden?
Absolut. Danke für die Grafik!

Ins Auge sticht mir sofort, dass die Leimflächen bei deinem Vorschlag kleiner sind und immer Hirnholz beinhalten
Ein wenig kleiner wäre die Leimfläche in der Tat und das mit dem Hirnholz war mir nicht bewusst.

Auf Bild 1 kannst du es auch leichter pressen.
Das klingt überzeugend!

Die Konstruktion wird viel besser, wenn die Zargen dünner sind als die Beine, dafür aber eine größere Höhe haben.
Auch dieser Zusammenhang war mir nicht klar. Das nimmt mir auch die Befürchtung, dass auf Bild 1 die Auflagefläche zu gering sei.

Oftmals liegt es daran, dass sich auf dieser Ebene (z.B. dieses Forum) zwei verschiedene Gruppen treffen.
Genau! Ich bin hier, weil ich weiß, dass ich im Gegensatz zu euch kaum Ahnung habe. Und durch eure Antworten habe ich schon viel dazu gelernt.

Mal angenommen, man würde die Werkbank so wie auf dem Bild in meinem Eingangspost verwirklichen. Bringt dann eine verleimung gegenüber Schrauben eigentlich mehr Stabilität? Schrauben hätten ja den Vorteil, dass man auch nochmal demontieren kann.

Viele Grüße
Thomas
 

Friederich

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Meiner Meinung nach müsste das stabiler sein, weil dann die Querstrebe mit der vollen Breite aufliegt,
Darauf kommt es aber nicht an.
Das Querholz dient der Winkelsteifigkeit.
Wie stark man es von oben belasten kann, ist irrelevant.
Bei der normalen Überblattung gehen Schrauben oder Dübel quer durch die Fasern beider Hölzer, nicht ins Hirnholz. Und das ist viel stabiler.

Davon abgesehen ist es wie schon gesagt wurde: Es gibt ja schon wohlüberlegte, praktikable und lange bewärte Konstruktionweisen für die Hobelbank. Daran solltest du dich orientieren.
 
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Macchia

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Wie sieht es denn nun aus mit Schrauben vs. Leim?
auf Dauer wird die Verschraubung (Holzschrauben?) Spiel bekommen.
Eine Leimfuge wird aber nur dann besser sein wenn die Flächen sehr sauber gearbeitet sind.
Normaler Weißleim überbrückt dir so gut wie keine Unebenheiten.
D.h. jede Unebenheit verringert die Klebefäche und damit die Haltbarkeit.

Hier gibt es die Möglichkeit mit PU Leimen zu arbeiten die durch ihr Quellverhalten dieses Manko ausgleichen.
Da sind wir aber wieder in der Ruckzuck-Abteilung für Bastlerherzen.
Wobei das auch sehr gut halten kann.
Frei nach:
mit Silikon und Schaum,
kann man ganze Häuser baun


Diese Verbindung würde ich leimen und dübeln.
Wenn keine anständigen Zwingen da sind auch schrauben zusätzlich.
Wenn es zerlegbar sein soll, dann mit Schlosschrauben und Beilagscheiben in
Übergröße.
Da kann es sein, dass man nachziehen muss wenn das Holz schwindet (möglichst sofort)

noch besser, gerade Stegverbindung mit Keil --> googeln.
Wurde oben (#7) schonmal erwähnt mit anderem Fachbegriff.
oder die Sache mit den Tonnenmuttern....geht relativ schnell und hält auch...unter Aufsicht.
 

Friederich

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Wie sieht es denn nun aus mit Schrauben vs. Leim?
Für welche Verbindung überhaupt?
Deine ursprüngliche taugt ja wie gesagt nicht für eine Werkbank.
Die hier angemessene Zapfenvebindung wird nur geleimt.
Wenns eine übliche Überblattung sein soll, sollte man sie leimen UND schrauben.
Am allerbesten leiemen und dann von außen Dübel setzen.
 
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