Ölen von Edelhölzern

TeeHolz

ww-pappel
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Liebe Woodwoker,

ich bin ganz neu in diesem Forum und auch relativ neu dabei beim Thema Holz. Ich bin aber schon gespannt auf viele neue Projekte...

Da ich mich für extreme Maserungen interessiere und mir gerade ein paar boards aus diversen Edelhölzern gekauft habe hätte ich eine Frage zum finish:

Ich will die Bretter als Untersetzer und Tabletts für TeeZeremonien und Photo-Shoots nutzen, dabei steht das Wasser/Tee nicht lange auf dem Brett sondern wird relativ schnell wieder abgewischt. Nun habe ich vor die Bretter fein zu schleifen und dann zu ölen/wachsen (lebensmittelecht), die Frage ist nur womit und ob das überhaupt nötig ist. Folgende Holzsorten habe ich mir besorgt:
  • Cocobolo
  • Zebrano
  • Ziricote
  • Königsholz
  • Ipè/Lapacho
  • Satine/Blutholz
Muss man diese Hölzer überhaupt ölen/wachsen und was für ein finish würdet ihr für oben genannten Use-Case empfehlen. Ich hätte OSMO seidenmatt für Tischplatten da bin mir aber unsicher ob das hier das richtige ist.

Vielen Dank für eure Antworten.

Grüße
Marcel
 

Holzsinn

ww-robinie
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Hallo Marcel,
ausser mit Zebrano hab ich keine Erfahrung mit den genannten Hölzern. Zebrano lässt sich ähnlich wie Teak behandeln, d.h. gut ölen und nicht so gut beizen. Ich weiß nicht, ob dir das als Info schon hilft.
Ich würde einfach Tests machen mit allen Hölzern.

Melanie
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Macchia

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außer mit Ipé habe ich auch keine Erfahrung!
ich empfehle nur, sich um die Eigenschaften der Öle zu informieren wenn
die natürliche Farbgebung erhalten bleiben soll.
Manche Öle geben einen Gelbstich hinzu der unerwünscht sein könnte.
Tungöl z.B soll da relativ neutral sein, hatte ich auch noch nicht in Verwendung.

Wachs würde ich nicht empfehlen da es mit Wasser empfindlich reagiert und Schmutz bindet, außerdem
ein nachträgliches ölen erschwert.
 

pedder

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Mohnöl wäre mein erster test

und wirklich vorsicht vor cocobolo. Vollschutz.
 
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dascello

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Zebrano verliert seine Schwarz-Weiß-Zeichnung beim Ölen. Weiß wird zu Braun.
Was es nicht verliert ist sein Gestank (schlicht nach Kacke). Daher: Lass es, wenn Du nicht Klarlack draufpacken willst.
 

carsten

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Hallo

das mit dem cocobolo kann ich bestätigen. Kenne auch jdm der da allergisch drauf reagiert. Ebenso aber auch jdm der bei Ipe mit Hautausschlag reagiert hat. Königsholz steht auf der CITES Liste.

Vorsicht Hölzer mit intensiver Eigenfarbefärben auch gern ab oder verlieren beim Kantakt mit Sauerstoff oder Licht ihre prägnante Farbe.
 

TeeHolz

ww-pappel
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Vielen Dank für Eure Antworten.

Ein klares Bild habe ich jetzt noch nicht aber ich werde mich wohl erstmal nur mit schleifen bemühen und dann mal schauen ob ich wirklich ölen muss.

Bzgl. CITES kann ich nur dazusagen dass ich das Holz im Innland von einer relativ gängigen Quelle erworben habe...
 

seschmi

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Wenn Du das Holz unbehandelt lässt, ist es halt extrem empfindlich, weil jeder Fleck sofort ins Holz gesaugt wird und dann nur durch tiefes Schleifen oder Hobeln wieder rausgeht.

Du musst eben entscheiden, was Du willst - soll sich die Farbe verändern (Anfeuern)? Oder lieber nicht? Mehr oder weniger Glanz?

Je nach Ziel ist Öl nicht unbedingt die beste Lösung. Wenn Du zB keine Anfeuerung willst, ist vielleicht ein wasserbasierter Acryllack erste Wahl. Wenn Du einen schönen Glanz willst, Schellack. Öl feuert mehr oder weniger an - ich habe ein „Natureffektöl“ von Remmers, das minimal anfeuert (aber auch aus Urethanharz besteht, also eher als Lack gelten sollte) und Steinert Drechsleröl, was extrem anfeuert. Das dürften ungefähr die beiden Enden des Spektrums sein, das mit Öl geht.

Bei den Lacken würde ich einen Wasserlack probieren, einen Lösemittelhaltigen und Schellack. Dann hat man auch da ein breites Spektrum.

Wenn Du dich entschieden hast bezüglich Glanz und Anfeuern, dann kannst Du einige Verfahren schon Ausschließen. Danach würde ich auf den Rückseiten einfach ausprobieren - es gibt bei Oberflächen einfach zu viele Variablen und Geschmäcker, da kann man dann nur probieren...
 

ChrisOL

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Aufpolieren mit Carnauba Wachs und Schwabbelscheibe kann man bei kleinen Teilen noch ganz gut machen. Feuert wenig an, glänzt recht ordentlich und schützt vor Feuchtigkeit.
 

bikerben

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Ich vermute, dass für Fotoaufnahmen der starke Kontrast des Holzes ein wichtiges 'Element ist -sonst wären es ja heimische Hölzer geworden.
Außerdem nehme ich an, dass es sich um "Brettchen" und keine 2 m langen Bohlen handelt. Mithin einfach mit Probestücken (oder der Rückseite) Versuche starten.
Da die Aufnahmen vermutlich bald erfolgen sollen, würde ich von Ölen die eine "halbe Ewigkeit" bis zur Aushärtung brauchen abraten.
Es sollen ja wohl Teezeremonien dargestellt und kein Buch über Holzbestimmungen werden, mithin sind geringfügige Farbveränderungen nicht vorrrangig. Die Brettchen müssen gegen Feuchtigkeit geschützt werden, häßliche Farbringe sind auf den Fotos schnell zu sehen.
Dein angegebenes Öl ist doch dafür nicht schlecht. Flächen mit Hochglanz können auf Fotos durch Spiegelungen zu unerwünschten Effekten führen. Vordergründig soll ja wohl das Produkt Tee sein. Und diese Aktionen sollen sicher nicht auf Jahrzehnte angelegt sein.
Gruß
bikerben
 
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