Neues Zeug muss her - Frage zu Lochbeiteln

Martin Graf

ww-esche
Registriert
9. Juni 2011
Beiträge
556
Ort
30km östlich von München
Die Japaner benutzen zum Stemmen seit Jahrhunderten .... japanische Eisen.
Und die Europäer europäische Eisen. Funktioniert als Beides.
Da hast du natürlich recht. Aber vielleicht gibt es auch bei den japanischen Eisen unterschiedliche Qualitäten. Zumindest liest man öfters, dass die Schneiden (bei unsachgemäßen Gebrauch) gerne mal ausbrechen.
 

Lico

ww-robinie
Registriert
9. August 2019
Beiträge
1.515
Ort
Ostheide
Zumindest liest man öfters, dass die Schneiden (bei unsachgemäßen Gebrauch) gerne mal ausbrechen.
Man sollte mit den Eisen nicht hebeln. Die Spiegelseiten sind aus Kohlenstoffstahl mit sehr niedrigem Kohlenstoffgehalt. Deshalb sind die ersten 1 - 2mm unmittelbar an der Schneide sehr spröde. Das Problem hat man bei Monostählen nicht. Dafür sind sie besser schärfbar und haben eine etwas höhere Standzeit. Ich hab aber nicht gemerkt, dass das in der Praxis einen großen Unterschied macht. Ich finde wie gesagt nur die Ergonomie der japanischen besser und mag auch die handwerkliche Herstellung.
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
8.120
Man sollte mit den Eisen nicht hebeln.
Schon deswegen, weil das die Schneide unnötig abstumpft. Ist auch gar nicht nötig; wenn man abwechselnd von links und rechts arbeitet, wird der Span "scheidenschonend" abgeschnitten, und fliegt fast schon von alleine raus.

Eine Schneide ist zum Schneiden gedacht. Zum Hebeln nimmt man einen Kuhfuß. Und zum Schaben einen Schaber...
 

brubu

ww-robinie
Registriert
5. April 2014
Beiträge
6.377
Ort
CH
Hab nicht alles verfolgt aber mit Lochbeiteln wird schräg von Mitte Loch bis nach aussen zur ganzen Lochlänge hin abgestemmt. Es wird nicht schichtweise die ganze Lochfläche immer tiefer ausgehoben.
 

vivavivaldi

ww-kastanie
Registriert
2. Dezember 2013
Beiträge
41
Ort
Leonberg
Jetzt ist schon einiges passiert hier… zur Frage, welche Diamantplatten ich benutze und seit wann: Ich glaube DMT (?) und seit über 10 Jahren. Körnungen weiß ich nicht, was grobes, was mittleres, was feines Ich habe auch Wassersteine bis 8000, aber die benutze ich wirklich selten. Wie gesagt, mein Hauptargument für die Diamantplatten ist, dass sie quasi wartungsfrei und superschnell einsatzbereit sind, ich bezweifle nicht, dass man mit anderen Methoden Schneiden hinbekommt, die unterm Mikroskop noch ein bisschen besser aussehen. Inwieweit das für den Normalsterblichen eine praktische Relevanz hat, sei mal dahingestellt. Ist wie mit anderen Bereichen auch: Schmecke ich, ob mein Steak vom 3000€ Webergrill mit Bluetoothmodul kommt, oder vom 25€ Schwenker von der Tanke…?
 

Fastdarkness

ww-nussbaum
Registriert
22. Dezember 2024
Beiträge
99
Ort
Kassel
Da stellt sich als Erstes die Frage: Warum macht du das nicht weiter so?
Das hatte ich bereits erzählt das ich das weiterhin mit den normalen Eisen mache.
Lediglich für die Fachwerkerei werde ich mir Lochbeitel besorgen.
Und zusätzlich einen schönen Satz Eisen.
Hallo,
müssen die Lochbeitel neu sein? Sonst kann ich mal schauen was ich noch habe.

Es grüßt Johannes
Definitiv nicht neu.
Kannst gerne schauen, da werden wir uns sicher einig.

Für mich ist meine Frage beantwortet.
Resümee:
1. Ich schaue weiterhin nach Lochbeiteln wegen den Fachwerkarbeiten.
2. Ich habe einen günstigen Satz nutzbarer Eisen mit denen ich weiter arbeite.
3. Ich werde mit eine Auswahl MHG Eisen mit Phase bis zur Spiegelseite anschaffen für die feineren Arbeiten.

Vielen Dank an alle die sich hier Zeit genommen haben und nehmen.
 

Bogenbauer72

ww-birke
Registriert
14. März 2021
Beiträge
64
Ort
Neustadt a d W
Auch wenn du es als beantwortet siehst, ein kleiner Tipp an alle die für das Schärfen eine günstige Lösung suchen und gerne wissen, dass sie auch von einem Profi benutzt wird:

Making Paul's Sharpening System | Paul Sellers​

Auf Youtube
https://www.youtube.com/watch?v=ALlHm6IzFxE
Sehr günstige Diamantplatten.
Es funktioniert, ob man das Lederdingeling am Ende benutzt bleibt jedem selbst überlassen, ich mag es.
Liebe Grüße
Matthias
 

Fastdarkness

ww-nussbaum
Registriert
22. Dezember 2024
Beiträge
99
Ort
Kassel
Auch wenn du es als beantwortet siehst, ein kleiner Tipp an alle die für das Schärfen eine günstige Lösung suchen und gerne wissen, dass sie auch von einem Profi benutzt wird:

Making Paul's Sharpening System | Paul Sellers​

Auf Youtube
https://www.youtube.com/watch?v=ALlHm6IzFxE
Sehr günstige Diamantplatten.
Es funktioniert, ob man das Lederdingeling am Ende benutzt bleibt jedem selbst überlassen, ich mag es.
Liebe Grüße
Matthias
Hat Jemand eine Bezugsquelle für die Platten?
 

Zappodrom

ww-eiche
Registriert
26. März 2021
Beiträge
339
Ort
Saterland
... oder hier bei Ali für die Variante die auch von Paul Sellers genutzt werden

Man sollte auf jeden fall darauf achten, das die Platten/Steine auch breit genug sind. Ich habe 75mm breite gewählt um halt auch die etwas breiteren Hobelmesser schärfen zu können.
 

agnoeo

ww-robinie
Registriert
14. Juni 2016
Beiträge
1.096
Ort
Rhein-Sieg
Das ist eine alternative Methode zu den DMT/EZE Lap/Atoma Platten. Es reduziert die Investitionskosten um einiges und ermöglicht es mit weniger Aufwand einzusteigen. Ich habe die selbst nicht getestet und ich bin mir sicher Paul bekommt damit brauchbare Ergebnisse, würde aber erwarten, dass die bei weitem nicht so lange halten wie die Markenprodukte und es da deutlich mehr Fluktuation in der Qualität gibt.

Ein anderer günstiger Einstieg wären Ölsteine, z.B. der Norton Kombi (220/1k) und der Kunsuto (2k/4k), und dann was Schleifpapier auf einer glatten Fläche zum Abrichten.

In beiden Fällen ist ein Schleifbock nützlich, wenn man mal gebrauchtes Werkzeug kauft oder dann doch mal der Nagel oder Tacker im Holz übersehen wird.

Ein paar Setups im Überblick gibt es hier: https://wwwiki.org/en/hand-tools/sharpening/setup (Englisch)

Gruß, David
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
8.120
Würd ich grundsätzlich nicht empfehlen.
Wassersteine sind nämlich "weicher", d.h. die obersten Körner brechen schneller aus, so dass stets "frische" Körner mit noch scharfen Kanten oben liegen, wodurch der Stein mehr Biss hat.
Außerdem kommt Wasser kostenlos aus dem Wasserhahn; und macht keine Ölflecken.
 

agnoeo

ww-robinie
Registriert
14. Juni 2016
Beiträge
1.096
Ort
Rhein-Sieg
Würd ich grundsätzlich nicht empfehlen.
Wassersteine sind nämlich "weicher", d.h. die obersten Körner brechen schneller aus, so dass stets "frische" Körner mit noch scharfen Kanten oben liegen, wodurch der Stein mehr Biss hat.
Außerdem kommt Wasser kostenlos aus dem Wasserhahn; und macht keine Ölflecken.

Ist sicherlich nicht für jeden erste Wahl, aber mit 50€ sind Sie dabei, dafür gibt's mal grad einen guten Wasserstein. Der Vorteil auf der anderen Seite ist, dass die nicht so schnell hohl werden wie Wassersteine und so langsam sind die auch nicht, gefühlt nicht langsamer als etwas eingelaufene Diamantsteine.

Immer ein Kompromiss, nicht jeder hat Wasser in der Werkstatt; wenn man nicht richtig trocknet oder halt wieder einölt kann es Rost geben, ...

Gruß, David
 

Bogenbauer72

ww-birke
Registriert
14. März 2021
Beiträge
64
Ort
Neustadt a d W
Ich teste gerade die Seller Variante. Ich hatte ein paar stärker schrammorierte Eisen, das Dauer mit meinen Wassersteinen ewig. Mit den diamantplatten 5 Minuten. Wie lange sie halten sehe ich dann und werde berichten. Aber für das Geld kann ich ein paarmal nachkaufen.
Für mal schnell nachschärfen brauche ich es nicht, da hab ich meine Wassersteine, aber für größere Mackun und Scharten eine nette Ergänzung und eine enorme Beschleunigung.
 

fahe

ww-robinie
Registriert
15. Juni 2011
Beiträge
8.630
Ort
Coswig
würde aber erwarten, dass die bei weitem nicht so lange halten wie die Markenprodukte und es da deutlich mehr Fluktuation in der Qualität gibt.
Ich habe hier schon ein paar Mal geschrieben, dass ich seit Jahren u.a. auch genau diese spottbilligen Diaplatten benutze - allerdings auf einer geschliffenen Granitfliese. Heißt natürlich: Ich hab' auch nur eine Hand fürs Eisen.

Ja, die verlieren gleich zu Beginn relativ schnell ein bisschen Biss. Das ist aber bei meiner ziemlich teuren CBN-Scheibe nicht anders. Die Körnung, die sie dann haben - und welche auch immer dass dann sein mag -, halten sie aber gefühlt sehr lange. Eine neue Platte liegt bei deutlich unter 5 Euro. Ich hab' mein Konvolut in den Jahren genau einmal durchgetauscht.


PS: Ich versuche freilich nicht, die Diaplatten zum Umschleifen, Scharten rausschleifen oder für ähnliche Anliegen zu benutzen.
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
8.120
Diaplatten benutze - allerdings auf einer geschliffenen Granitfliese. Heißt natürlich: Ich hab' auch nur eine Hand fürs Eisen.
Das ist schon ein deutlicher Nachteil.
Bei einem Stein auf Schleifsteinhalter dagegen hat man beide Hände frei; kann daher mehr Druck ausüben, und kann das Eisen kontrollierter führen. Granitfliese braucht man dann auch nicht.
 

Fastdarkness

ww-nussbaum
Registriert
22. Dezember 2024
Beiträge
99
Ort
Kassel
Na dann werde ich mein Schleifverhalten ein wenig ändern.

Für das Grobe habe ich einen elektrischen Wasserschleifer.
Fein in der Waschküche mit Wassersteinen.
Für die Werkstatt zum zwischendrin schärfen werde ich die Seller Methode versuchen. Die Diamantplatten sind im Zulauf.

Wozu solch ein Thread nicht alles gut ist
 
Zuletzt bearbeitet:

Zappodrom

ww-eiche
Registriert
26. März 2021
Beiträge
339
Ort
Saterland
Für die Werkstatt zum zwischendrin schärfen werde ich die Seller Methode versuchen. Die Diamantplatten sind im Zulauf.
Ich verwende auf den Diamantplatten billigsten Fensterreiniger aus dem Autozubehör. Funktioniert gut und kann man auch schnell wieder von den Platten abwischen.

Wozu solch ein Thread nicht alles gut ist
Ja, finde ich auch. Es ist interessant zu lesen, welch unterschiedliche Systeme doch eingesetzt werden.
Viele Wege führen nach Rom, aber jeder muss seinen eigenen Weg finden. Ich pers. finde das Woodworking Wiki ganz informativ. Da findet man gerade auch zum Thema schärfen verdammt viele Infos zentral auf einer Seite. Auch wenn Englisch den ein oder anderen abschrecken mag, lohnt es sich dort reinzuschauen.
 

fahe

ww-robinie
Registriert
15. Juni 2011
Beiträge
8.630
Ort
Coswig
Das ist schon ein deutlicher Nachteil.
Du hast mein PS nicht gelesen. Macht ja nix. :emoji_grin:

Für Spiegelseiten brauche ich keine zwei Hände am Eisen. Für drei, vier mal Drüberstreichen, um eine Microfase anzuziehen, auch nicht.
Meine Granitfliese ist dauerhaft eben, da könnte ich bedarfsweise auch einfach Wasser aufsprühen und ein ordentliches Nassschleifpapier auflegen.

Mein "Schärfsetup" zähle ich jetzt nicht erneut auf, habe ich hier schon ein paar Mal.

Geht ja eigentlich um Lochbeitel hier. Hatte ich auch mal zwei. Hab' sie wegen nahezu dauerhaftem Nichtgebrauch irgendwann verschenkt.
 

agnoeo

ww-robinie
Registriert
14. Juni 2016
Beiträge
1.096
Ort
Rhein-Sieg
Ich verwende auf den Diamantplatten billigsten Fensterreiniger aus dem Autozubehör. Funktioniert gut und kann man auch schnell wieder von den Platten abwischen.

Hat auch den Vorteil, dass der Abrieb nicht so schnell rostet wie mit nur Wasser.

Ich pers. finde das Woodworking Wiki ganz informativ. Da findet man gerade auch zum Thema schärfen verdammt viele Infos zentral auf einer Seite. Auch wenn Englisch den ein oder anderen abschrecken mag, lohnt es sich dort reinzuschauen.

Wenn erhöhtes Interesse besteht kann das auch auf mehrsprachig umgestellt und nach Bedarf übersetzt werden.

Gruß, David
 
Oben Unten