Altern lassen aber wie: Essig, Natron, Lauge, Beizen, Bleichen

sablei

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Hallo in die Runde,

ich musste aufgrund eines Defekts eine Holzdiele austauschen. Im Inet liest man allerlei Möglichkeiten Holz künstlich altern zu lassen. Von Essigsäure bis Natronlauge, Beize über Bleiche.

Was kann ich tun, um die neue Diele zumindest halbwegs den Alten anzugleichen? 2 Monate Sonne haben keinen Erfolg gebracht.

Danke für eure Antworten. VG Sascha
 

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flüsterholz

ww-robinie
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Mal noch was zu deinen oben genannten Vorschlägen zum Altern, damit du in etwa weißt, was dich bei den verschiedenen Alterungsmethoden erwartet. Alle kenne ich aber auch nicht.
Fichte hat etwas Gerbsäure, die du auch für die meisten Alterungsmethoden mit chemischen Beizen brauchst. Du kannst der Fichte aber auch zusätzlich Gerbsäure zuführen. Entweder mit schwarzem Tee oder auch durch käufliches Tannin. Dann werden die Farbtöne der chemischen Beizen intensiver, meist dunkler.
1. Nur mit Tannin bestrichen wird es etwas dunkler, leicht rötlich. Könnte vielleicht auch passen.
2.Eisen, z.B. Stahlwolle, mehrere Tage in Essig eingelegt gibt einen grauen Ton. Die Fichte vorher mit Tannin bestrichen, Anthrazit.
Also für deinen Zweck ungeeignet.
3.Waschsoda. Ohne Tannin tut sich fast gar nichts, mit Tannin schon ziemlich dunkel, etwas rötlich. Passt meiner Meinung nicht.
4. Kaffee. Wenn überhaupt könnte ich mir damit noch das beste Ergebnis vorstellen. Da würde ich am ehesten versuchen, den Farbton zu imitieren.
5. Pottasche könnte in einer niedrigen Konzentration ohne Tannin evtl auch funtionieren. Habe ich noch nicht ausprobiert. Mit Tannin wird es viel zu dunkel und rötlich.

Dann gibt es noch Kaliumpermanganat. Das bekommst du aber nur gegen Verwendungsnachweiß und wird auf Fichte viel zu rötlich. Mit einer 1% Konzentration wäre es vielleicht noch eine Alternative. Bei anderen Hölzern wirkt es dann noch nicht rötlich. Ich benutze es gerne um Mahagoni altern zu lassen.

Eine Alternative wären noch Positivbeizen. Da weißt du anhand der Farbmuster auch eher, was dich farblich erwartet. Bei den oben genannten chemischen Beizen ist es immer ein Ausprobieren, welche Konzentration letztendlich welchen Farbton erzeugt.

Von normalen Pulverbeizen (Wasser und Spiritusbeizen) solltest du auf jeden Fall die Finger lassen, da diese einen Negativeffekt bei Nadelhölzern erzeugen. Nur die hellen Bereiche des Holzes, das Frühholz, nimmt die Farbstoffe auf. Zum Nachfärben, nach dem Auftrag von chemischen oder Positivbeizen kann man sie dann in bestimmten Grenzen nehmen.

Gruð Michael
 

Time_to_wonder

ww-robinie
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Kaffee habe ich mal auf ner Schrankfront probiert. Hat überhaupt nichts gebracht.

Vielleicht lag's ja an meiner Methode. Ich habe überbrühtes Kaffeepulver aus dem Filter kalt werden lassen und das Holz dann mit dem feuchten Matsch so gut es ging abgerieben. Am Anfang sah es ganz gut aus, nur leider ist nach dem Trocknen und Abwischen keine Färbung haften geblieben.
 

flüsterholz

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So habe ich das noch nicht gemacht. Ob und wie das dann funktioniert, weiß ich nicht. Ich habe Kaffeesatz mit heißem Wasser aufgekocht, dann mehrere Stunden köcheln lassen und dann in mehreren Schritten von grob bis fein gefiltert. Der Sud war dann die Beize. Was ich aber nicht mehr sicher weiß, ob diese Beize dann auch positiv war. Ist schon etwas länger her.
Nachtrag. Noch etwas Natron in den Sud, vor dem Köcheln, macht den Farbton intensiver.
 

yoghurt

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Hallo,
zu den chemischen Verfahren kann ich nichts sagen, kann sein dass es da anders weitergeht. Beim Einfärben mit Pigmenten dunkelt das Holz trotzdem natürlich nach. Im Resultat hat man dann vermutlich eine Diele die hervorsticht weil sie dunkler ist als die anderen.

Ich würde nix machen - darin habe ich Erfahrung, das kann ich gut!
 

Lorenzo

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Mir kommt das Bild sehr bekannt vor. Das ist doch von direkt nach dem Einbau und schon ne Zeit her. Zeig doch bitte mal ein aktuelles.

Hab's gefunden, und bleib auch bei meiner damaligen Aussage:
Lass es einfach von alleine dunkel werden. Mit den Fugen, Ästen und Nagel- bzw. Schraublöchern ist der Boden eh rustikal und in nem Jahr siehst du keinen Unterschied mehr.
Beizen ist nicht so einfach, und relativ schnell fällt dann die eine Diele doch wieder auf.
 
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