Küchenfront furnieren

Michel1984

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Hallo, ich muss für eine relativ große Küche, Fronten furnieren.
Die Fronten bekommen Einleimer aus 2mm Furnierkanten ->mit Kantenanleimmaschine aufgefahren.
Anschließend möchte ich die Fronten furnieren.
Die Maserung soll an allen Stößen sauber durchlaufen.
Wie bekomme is das hin, bzw wie macht Ihr das?
 

Woodmaster23

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IMG_20250629_104043.jpg

Liebe Grüße Jonas

Edit: Alternativ kann man auch eine Kante vom Furnierblatt anschneiden und als Referenz verwenden. Die Abstandsklötzchen am "Kopfstoss" würde ich immer benutzen und die an der Längskante erleichtern einem das Arbeiten, ich habe aber auch schon gute Ergebnisse ohne erzielt, indem mich an der Kante vom Furnier orientiert habe.
 
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isso

ww-robinie
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Ich habe da immer die Furniere vorbereitet, also als groß genug Endes Stück.

Dann die Fronten ausgelegt und mit dem Furniermesser exakt ausgeschnitten.

Fronten beleimt und dann penibel mit Klebeband fixiert. Eher mehr als zu wenig Klebeband. Also (fast) ohne Überstände gearbeitet.
Klar ist, man braucht schon eine Fase.

Theoretisch müsste man das Fugenmaß raustrennen

Ist (fast) immer gut gegangen.

Ich denke auch hier führen viele Wege zum Ziel.
 

carsten

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Hallo

die Variante von Jonas ist eine Mgl.

Aber ein paar Fragen vorweg:
1. Du schreibst unter Profi fragt . Da würde ich erwarten dass man sowas weiß bzw. Falls recht frischer Geselle, dass es einen Altgesellen oder Meister gibt der das weiß und kann. Denn leider ist es so dass immer weniger furniert wird und es in der Ausbildung evtl auch mal nie vorgekommen ist.

Welches Werkzeug / Maschinen aus dem Furniertechnischen Bereich sind vorhanden ?
Soll das Furnier von oben nach unten durchlaufen oder von links nach rechts ?
Eher streifiges oder blumiges Bild?
Furnier bzw Holzart ?
Fertiges Furnier oder wird das noch selbst zusammengefügt ?
Da die Begriffe Anleimer, Umleimer, Einleimer nicht so wirklich eindeutig definiert sind (und jetzt bitte keine Grundsatzdiskussion). Eindeutig Überfurniert also erst Kante anfahren dann furniert oder nachträglich ?

Falls kein Profi würde ich das Thema dann verschieben.
Unmöglich ist das auch für den nicht Profi nicht. ABER dann ist auch die Frage welche technischen Voraussetzungen ?
Welche Erfahrung generell mit Furnier ?
 

brubu

ww-robinie
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Hallo
Ich kann dir gut Auskunft geben, das war im Lehrbetrieb sogar Lehrlingsarbeit. Heute wird leider wenig furniert und das Wissen geht verloren.

Funierkanten die überfurniert werden halte ich für ungeeignet, das Zeug ist aus dünnen Furnieren schichtverleimt und wenn eine Schicht durchgeschliffen ist sieht es besch...... aus.

Qualität sieht so aus:
1. Platten ringsum 5mm kleiner zuschneiden, wo keine Kanten angeleimt werden min.2-5mm grösser.
2. Massivholzkanten 7mm einzeln anleimen oder an kleinen Fronten Streifen machen, auftrennen, dann die restlichen Kanten anleimen.
3. Kalibrieren auf Breitband, ev. auswärts.
4. Fronten übereinander mit kleinen Zwischenhölzchen 3-4mm zusammenleimen, nur leicht punktweise.
5. Furniere über die ganze Fronthöhe zurichten und aufpressen.
6.Überstehende Furniere ev. grob abfräsen oder abschneiden, Vorsicht vor Einrissen. Wir hatten eine schmale Auflage auf der Striebig damit die Furniere überstehen konnten.
7. Aufrechte Kanten auf Mass besäumen inkl. Anschnitt von ca. 1,5mm der Massivholzkanten.
8. Dann Schubladenfronten quer aufteilen inkl. Anschnitt der Massivholzkanten von ca. 1,5mm.
9. Auf Kantenschleifmaschine genau 0,5mm an den Kanten abschleifen, dafür braucht es genaue Anschläge die viele leider nicht haben.
Oder möglichst auf Endmass zuschneiden und von Hand schleifen

So hast du mit wenig Aufwand sehr genaue, kantenscharfe Teile. Lose Einzelteile furnieren ist Bastelei und bündig machen mit Furnierkanten auch.

Für IKAE Bücherregale die es nicht mehr gibt durften wir billige Ergänzungen machen mit fertig furnierten Platten. Selbst für solche Aufträge suche ich keine teuren Furnierkanten und leime 2mm massiv auf. Das ist einfacher, schnell, keine Resten, auf jedes Mass machbar.
 

wirdelprumpft

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Einfacher ist es erst Furnieren dann auftrennen und 2 mm Kanten anfahren.
Wenn mit Heißleim gepresst wird könnte das bei zu langer Verweildauer in der Presse Probleme mit der Schmelzkleberkante geben.

Auf Bild mit überfurnierten Massivkanten - ohne Erfahrung so ne Sache aber ich kann mich erinnern das bei 2-teiligen Fronten die Mitte an der Kante angezeichnet wurde und daran dann die Furniernaht ausgerichtet ist (sofern 2 bzw.4 Blatt) knapper überstand ab Bleistiftstrich.

Würde vermutlich schauen ob ein Händler noch auf Bild furnierte Fertigplatten auftreiben kann also nicht das auf Brettoptik verleimte Zeug was die heutzutage so verkaufen
 

Holzwurm08

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Die Furniere um 10 mm größer als den Träger herrichten, und beim einpressen, gleichmäßig auflegen. Zügig arbeiten
 

daTischla

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Hm, also bei Küchen sind die Schränke ja in der Breite "geteilt", also ein 60`er Schrank, ein 90`er Schrank usw...
Ein Platte herrichten, so dass diese in die Presse passt, zB. 2400 x 820mm (= 60cm / 50cm / 90cm / 35cm)
dann wenn fertig furniert auftrennen in der Frontbreite (abzüglich der Kantendicke), und ev. Ladenvorderstücke aufschneiden....
Das sind dann zB. 1 Tür mit 798x596mm, daneben Ladenvorderteile mit Breite 496mm und versch. Höhen, dann 896mm usw usw)
und das dann auch in weiterer Folge für den weiteren Verlauf der Küche machen.
Furnierbild muss vorher natürlich berechnet und ev. aufgelegt werden.

Wie @carsten schon sagt, wären die Details dann normales Wissen. Aber stimmt, wenn man in einem Betrieb lernt wo sehr wenig oder nicht
mehr furniert wird kann das schon sein...

....wenn es überfurnierte Anleimer sein sollen dann geht das natürlich nicht...
Dann wie oben beschrieben, erst die Rohlinge fertigen - kalibrieren/schleifen - Furnier herrichten und auflegen - dann einzeln und mit viel (sehr viel) Hirnarbeit und Konzentration aufleimen.
Am Besten richtet man die Furniere mit so wenig wie möglich Überstand her, so etwa 5mm, dann können diese eher wenige verschoben werden und die Maserung läuft schön durch.
 

Michel1984

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Normalerweise machen wir es so, dass wir die Platte furnieren, zuschneiden und anschließend die Kanten auffahren. Dabei wird die Kante entsprechend gefügt und eine 2mm Rundung angefahren. Die Fronten sind dann eigentlich schon fertig.
Allerdings sollen an dieser Küchenfront die Kanten scharfkantig bleiben und nur gebrochen werden.

Wir haben eine ganz normale Schreinerei mit entsprechender Ausstattung.
-Furniersäge
-Plattensäge
-Furnierpresse
-Kantenpresse
-Kantenanleimmaschine
-Kantenschleifmaschine mit Furnierschleifeinrichtung

-Keine CNC ->lassen wir von einem Partnerbetrieb machen wenn wir was brauchen
Aber was hat die Ausstattung unseres Betriebs mit meiner Frage zu tun?

Die Stöße sind längs und Quer, manchmal auch versetzt
Das mit den Klötzen hab ich auch schon mal gemacht, fand es aber recht aufwändig.
Ich dachte da gibts evtl eine einfachere Methode
 

brubu

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was spricht gegen eine 0,5 oder 0,8 mm Furnierkante?
Das erzeugt ja genau die gewüschte Optik.
Entschuldige dann würde ich den Kunden zum grossen skandinavischen Möbelhaus schicken. Einmal mit der Pfanne an die Kante und man sieht die Spanplatten. Dafür braucht es keine Tischlerarbeit, das mag für Einmalgebrauch an einem Messestand gehen.
 

brubu

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Das mit den Klötzen hab ich auch schon mal gemacht, fand es aber recht aufwändig.
Wieso, ich finde nach dem Kalibrieren die Fronten punktweise verleimen einfach. Dann die ganze Front am Stück furnieren. Wenn die Teile nicht haargenau bündig zusammengeleimt sind macht es nichts. Die Presse drückt alles flach.
 

Holzwurm08

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Entschuldige dann würde ich den Kunden zum grossen skandinavischen Möbelhaus schicken. Einmal mit der Pfanne an die Kante und man sieht die Spanplatten. Dafür braucht es keine Tischlerarbeit, das mag für Einmalgebrauch an einem Messestand gehen.
Das machen leider immer mehr kleine Betriebe auch so. Die stets so gefragte gute Tischlerqualität geht dadurch immer mehr verloren.
Ich persönlich bevorzuge nach wie vor Anleimer mit mind. 3mm Stärke und überfurnieren.
 

DZaech

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Also ich leime bei solchen Fällen gerne die Plattenstücke mit 12mm Kanten quer zusammen, dann die Längskanten durchlaufend. Danach Bündig machen und kalibrieren, dann furnieren. Wenn die Rohteile präzise verleimt und berechnet wurden, liegen die Trennschnitte so dass am Ende je 4mm Kante am Teil bleibt (Angsthasen können die Schnittpositionen auch sicherheitshalber auf der Längskante vorgängig anreissen :emoji_slight_smile: ). Das Mass kann logischerweise auch kleiner gewählt werden. Die Längskanten könnten hier auch mit der KAM aufgebracht werden.

Das ist für Abwicklungen mit maximal Pressenbreite bei weitem die einfachste Art der Herstellung, das Handling beim furnieren ist dann wie jedem anderen grösseren Teil. Und das Furnierbild passt immer zusammen, da die Position systembedingt immer passt und nur 1x Blattbreite verloren geht…

Das ist sicherlich nur eine von vielen möglichen Varianten, ich hab auch schon diverses versucht (bspw. bei Türen mit durchlaufendem Bild auf den Rahmen muss ich auch anders vorgehen). Aber für normale Möbelfronten funktioniert die Technik einfach super sicher und gut. Denn alles was mit Klötzchen, Abstand, etc. zu tun hat birgt einfach gewisses Fehlerpotenzial.
 
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ceto

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Ich habe zum Furniervorbereiten immer eine Platte im selben Format wie die Presse davor auf Böcken.

Bei solchen Sachen wie hier , mit klötzchen, beigelegten Teile usw lege ich gerne alles auf dieser Hilfsplatte aus und schiebe dann einfach die gesamte Platte in die Presse. Dann kann nichts durcheinander kommen oder verschieben.

(Dann muss man natürlich kalt pressen, weil ja unten 19mm beiliegen, oder man legt oben auch 19mm drauf)
 
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