Kiebitz
ww-pappel
Hallo zusammen
von meinem alten Herrn hab ich vor über 20 Jahren eine alte Scheppach HM1 mit allem möglichen Zubehör geerbt die er selber wohl Anfang der 80er gekauft hat. Lange hat sie ein ungeliebtes Dasein in diversen Ecken, drinnen wie draußen gefristet. Entsprechend sah sie mittlerweile auch aus. Eigentlich wie fast alle Maschinen diesen Typs wenn man die Verkaufsangebote auf Kleinanzeigen so sieht.
Scheppach hat die Maschine konstruktiv zwar für die Ewigkeit gebaut, leider jedoch ganz ohne Korrosionsschutz. Der knapp aufgesprühte Hammerschlaglack platzt schnell ab. Also rostet eigentlich alles an dem Teil.
Im Grunde find ich sie aber für den Heimtischler mit wenig Platz ein ideales Gerät. Ich hab mich daher entschlossen unsere Familien HM1 wieder aufzuarbeiten und wollte darüber eine wenig berichten. Es hat also praktische als auch ein wenig emotionale Gründe.
Mit ein Grund war der Gedanke mir einen neuen Dicken Hobel anzuschaffen, uns zwar einen mit Spiralmesserwelle. Im Auge hatte ich den IGM PS33. Den gibt´s für rund 1100.- EUR. Das war also ungefähr das Budget was ich anfangs bereit war auszugeben. Was mich daran gestört hat, war die Tatsache das der Vorteil des deutlich leiseren Spiralmessers hier durch den lauten und schwachen Motor wieder verloren geht. Also muss es ein Hobel mit Drehstrommotor sein. Also war ich dann schon beim PT310-HB400V von Record Power als Abricht/Dickenhobel. Der lag dann schon bei 2999.- EUR. Für meinen Bedarf eigentlich zu viel.
Beim Stöbern im Netz fand ich einen Anbieter von Spiralmesserwellen in Fernost als Umrüstoption für alle möglichen Maschinen diverser Hersteller. Leider nicht für die HM1. Er hatte aber auch eine Info das Wellen auf Kundenwunsch gefertigt werden können. Also die Originalwelle vermessen, Zeichnung erstellt und hin gemailt. Grade mal einen Tag (!) später hatte ich ein Angebot vorliegen für eine Spiralmesserwelle mit insgesamt 44 Wechsel HM Messern. Einen weiteren halben Tag später hatte ich auch deren Zeichnung dazu. Das Ding wurde kurzerhand am 9.5.25 bestellt. Am 26.5. traf die schon per Fedex bei mir ein! Wenn doch nur deutsche Firmen mal so funktionieren würden... Der Chinese hat übrigens umgehend die Welle für die HM1 im Programm aufgenommen.
In der Zwischenzeit hab ich die Maschine komplett bis zur letzten Schraube zerlegt. Alle Blechteile gingen zum Strahlen und Pulvern, alle Wellen, Achsen und kleine Blechteile zum blauverzinken.
Die Lageraufnahmen der Welle sind Alugussteile. Die konnte ich selber Glasperlstrahlen. Damit sehen die wieder aus wie neu.
Meine Maschine hatte ursprünglich den 2,2KW 240V Motor. Der hatte sich vor einiger Zeit mal verabschiedet, schien mir aber immer schon etwas unterdimensioniert.
Es kam von einem anderen Projekt ein 3KW 400V Motor rein. Platztechnisch war das grade noch so machbar. Kraft ist damit mehr als ausreichend vorhanden. Als Kreissäge geht mit einem guten Blatt die Drehzahl nicht mal leicht in die Knie. Ich denke aber, dass ein 2.2KW 400V auch gereicht hätte.
Die oft als verschlissenen beschriebenen Andruckwalzen waren bei mir noch gut. Entweder hatte Vaddern die schon mal gewechselt, oder er hat den Dickenhobel nie benutzt. Glück gehabt.
Was mich auch immer störte war die von unten zu nutzende Kurbel für die Tischverstellung. Bei der HM2 scheint das schon anders gelöst zu sein mit einer Umlenkung und Kurbel an der Stirnseite. Sowas will ich bei der HM1 auch vorsehen.
Meine Lösung der Umlenkung ist ein billiges Markisenwinkelgetriebe. Das bringt gleich auch noch eine Untersetzung und erleichtert damit das Kurbeln. Bedeutet aber auch mehr kurbeln zu müssen.
Die 4 Gewindespindeln der Höhenverstellung laufen durch einfache Gleitlager im Grundrahmen. Da die Spindeln tatsächlich nur normale Gewindestangen sind denen unten eine Mutter angeschweißt wurde, ist die Auflagefläche der Lager gern davon verschlissen und auch teilweise ausgebrochen. Das führt dann zu Höhenspiel und losen Lagern. Damit zu starken Umkehrspiel in den Spindeln. Die 4 Lager gibt´s als Ersatzteil aber für überschaubares Geld zu kaufen.
Bei mir waren auch die Gleitlager kaputt (gebrochen) die die beiden 16mm Stangen führen die zur Aufnahme des Sägetisches dienen. Hier hab ich für 15.- EUR neue "amtliche" Linearlager eingebaut.
Ein Feature welches ich mir auch immer gewünscht hab, war eine digitale Höhenanzeige. Die gibt´s aber mittlerweile auch für schmales Geld. Der 150mm Anbaumessschieber mit separater LCD Anzeige lag bei knapp 35 EUR. Der wird dann unten noch an die Führungsstange angeschlossen.
Alle Tischteile und Anschläge wurden abgeschliffen, poliert und neu lackiert. Die Laufflächen mit Silbergleit eingefettet.
Alle Schrauben neu, natürlich in verzinkt und diesmal mit selbstsichernden Muttern.
Aktuell geht´s so langsam wieder ans zusammenbauen. Leider sind die Stahlteile vom Zinker noch nicht zurück.
Kostenmäßig bin ich alles in allem so bei etwas über 850.- EUR gelandet. Wenn ich noch die Farbe rechne die ich noch an den Teilen verwendet habe die nicht gepulvert wurden, mögen es vielleicht noch 50.- mehr gewesen sein.
Sicher viel Geld für die Instandsetzung einer HM1 aber nichts wenn man bedenkt was man dafür bekommt. Eine sehr flexible Universalmaschine mit viel Anbaumöglichkeiten, Spiralmesserwelle, Kraftvollen leisen Antrieb und digitaler Höhenanzeige.
Also ich freu mich schon auf den ersten Lauf mit der neuen Welle!

von meinem alten Herrn hab ich vor über 20 Jahren eine alte Scheppach HM1 mit allem möglichen Zubehör geerbt die er selber wohl Anfang der 80er gekauft hat. Lange hat sie ein ungeliebtes Dasein in diversen Ecken, drinnen wie draußen gefristet. Entsprechend sah sie mittlerweile auch aus. Eigentlich wie fast alle Maschinen diesen Typs wenn man die Verkaufsangebote auf Kleinanzeigen so sieht.
Scheppach hat die Maschine konstruktiv zwar für die Ewigkeit gebaut, leider jedoch ganz ohne Korrosionsschutz. Der knapp aufgesprühte Hammerschlaglack platzt schnell ab. Also rostet eigentlich alles an dem Teil.
Im Grunde find ich sie aber für den Heimtischler mit wenig Platz ein ideales Gerät. Ich hab mich daher entschlossen unsere Familien HM1 wieder aufzuarbeiten und wollte darüber eine wenig berichten. Es hat also praktische als auch ein wenig emotionale Gründe.
Mit ein Grund war der Gedanke mir einen neuen Dicken Hobel anzuschaffen, uns zwar einen mit Spiralmesserwelle. Im Auge hatte ich den IGM PS33. Den gibt´s für rund 1100.- EUR. Das war also ungefähr das Budget was ich anfangs bereit war auszugeben. Was mich daran gestört hat, war die Tatsache das der Vorteil des deutlich leiseren Spiralmessers hier durch den lauten und schwachen Motor wieder verloren geht. Also muss es ein Hobel mit Drehstrommotor sein. Also war ich dann schon beim PT310-HB400V von Record Power als Abricht/Dickenhobel. Der lag dann schon bei 2999.- EUR. Für meinen Bedarf eigentlich zu viel.
Beim Stöbern im Netz fand ich einen Anbieter von Spiralmesserwellen in Fernost als Umrüstoption für alle möglichen Maschinen diverser Hersteller. Leider nicht für die HM1. Er hatte aber auch eine Info das Wellen auf Kundenwunsch gefertigt werden können. Also die Originalwelle vermessen, Zeichnung erstellt und hin gemailt. Grade mal einen Tag (!) später hatte ich ein Angebot vorliegen für eine Spiralmesserwelle mit insgesamt 44 Wechsel HM Messern. Einen weiteren halben Tag später hatte ich auch deren Zeichnung dazu. Das Ding wurde kurzerhand am 9.5.25 bestellt. Am 26.5. traf die schon per Fedex bei mir ein! Wenn doch nur deutsche Firmen mal so funktionieren würden... Der Chinese hat übrigens umgehend die Welle für die HM1 im Programm aufgenommen.
In der Zwischenzeit hab ich die Maschine komplett bis zur letzten Schraube zerlegt. Alle Blechteile gingen zum Strahlen und Pulvern, alle Wellen, Achsen und kleine Blechteile zum blauverzinken.
Die Lageraufnahmen der Welle sind Alugussteile. Die konnte ich selber Glasperlstrahlen. Damit sehen die wieder aus wie neu.
Meine Maschine hatte ursprünglich den 2,2KW 240V Motor. Der hatte sich vor einiger Zeit mal verabschiedet, schien mir aber immer schon etwas unterdimensioniert.
Es kam von einem anderen Projekt ein 3KW 400V Motor rein. Platztechnisch war das grade noch so machbar. Kraft ist damit mehr als ausreichend vorhanden. Als Kreissäge geht mit einem guten Blatt die Drehzahl nicht mal leicht in die Knie. Ich denke aber, dass ein 2.2KW 400V auch gereicht hätte.
Die oft als verschlissenen beschriebenen Andruckwalzen waren bei mir noch gut. Entweder hatte Vaddern die schon mal gewechselt, oder er hat den Dickenhobel nie benutzt. Glück gehabt.
Was mich auch immer störte war die von unten zu nutzende Kurbel für die Tischverstellung. Bei der HM2 scheint das schon anders gelöst zu sein mit einer Umlenkung und Kurbel an der Stirnseite. Sowas will ich bei der HM1 auch vorsehen.
Meine Lösung der Umlenkung ist ein billiges Markisenwinkelgetriebe. Das bringt gleich auch noch eine Untersetzung und erleichtert damit das Kurbeln. Bedeutet aber auch mehr kurbeln zu müssen.
Die 4 Gewindespindeln der Höhenverstellung laufen durch einfache Gleitlager im Grundrahmen. Da die Spindeln tatsächlich nur normale Gewindestangen sind denen unten eine Mutter angeschweißt wurde, ist die Auflagefläche der Lager gern davon verschlissen und auch teilweise ausgebrochen. Das führt dann zu Höhenspiel und losen Lagern. Damit zu starken Umkehrspiel in den Spindeln. Die 4 Lager gibt´s als Ersatzteil aber für überschaubares Geld zu kaufen.
Bei mir waren auch die Gleitlager kaputt (gebrochen) die die beiden 16mm Stangen führen die zur Aufnahme des Sägetisches dienen. Hier hab ich für 15.- EUR neue "amtliche" Linearlager eingebaut.
Ein Feature welches ich mir auch immer gewünscht hab, war eine digitale Höhenanzeige. Die gibt´s aber mittlerweile auch für schmales Geld. Der 150mm Anbaumessschieber mit separater LCD Anzeige lag bei knapp 35 EUR. Der wird dann unten noch an die Führungsstange angeschlossen.
Alle Tischteile und Anschläge wurden abgeschliffen, poliert und neu lackiert. Die Laufflächen mit Silbergleit eingefettet.
Alle Schrauben neu, natürlich in verzinkt und diesmal mit selbstsichernden Muttern.
Aktuell geht´s so langsam wieder ans zusammenbauen. Leider sind die Stahlteile vom Zinker noch nicht zurück.
Kostenmäßig bin ich alles in allem so bei etwas über 850.- EUR gelandet. Wenn ich noch die Farbe rechne die ich noch an den Teilen verwendet habe die nicht gepulvert wurden, mögen es vielleicht noch 50.- mehr gewesen sein.
Sicher viel Geld für die Instandsetzung einer HM1 aber nichts wenn man bedenkt was man dafür bekommt. Eine sehr flexible Universalmaschine mit viel Anbaumöglichkeiten, Spiralmesserwelle, Kraftvollen leisen Antrieb und digitaler Höhenanzeige.
Also ich freu mich schon auf den ersten Lauf mit der neuen Welle!



