Umweltfreundliche Alternative zum Leimen / Holzausbesserungen

Anatelo

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Hallo zusammen,
bei uns im Altbau hat der Schreiner meines Vertrauens auf inständiges Bitten aus alten Eichenbalken eine Arbeitsplatte gefertigt. Ich finde sie so schön, dass ich aus noch übrigen Bohlen die passende Tischplatte auf ein schon bestehendes altes Tischgestell montieren will. Was mir an der Platte nicht so gefällt vom Nachhaltigkeitsgedanken ist, dass für Rissverfugungen etc. Polyesterspachtel genommen wurde. Ich finde einfach Massivholz sollte nicht mit Kunststoff "abgewertet" werden.
An manchen Stellen ist es sicher sinnvoll größere Stellen alternativ mit Holzergänzungen zu machen, aber für Risse oder kleinere Stellen suche ich eine möglichst umweltverträgliche Lösung.
Beim Zusammenleimen der Tischplatte bin ich mir auch nicht sicher, ob das nicht als Alternative mit einem Glutinleim ginge bzw. praktikabel wäre. Knochenleim hab ich hier, glaube aber, dass ich nicht schnell genug bin mir Leim auftragen, zumal dazu das Holz ja auch erhitzt sein sollte. Fischleim kann immerhin kalt verarbeitet werden.
Bei der Restaurierung unserer alten Eichentreppe habe ich Fischleim mit Schleifstaub vermischt, Das ist ganz gut soweit, sind aber andere Art von Ausbesserungen gewesen.
Hat jemand Erfahrung mit Ausbesserungen? Spricht was gegen Fischleim bei der Verleimung der Hölzer? Ich plane mit einem Verleimfräser zu arbeiten...
Ich freue mich über eure Anregungen / Erfahrungsberichte.... Danke schonmal
Tanja

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Anatelo

ww-kastanie
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Nicht zu vergessen: Kalk-Kasein-Leim. Hab ich mal für einen Stuhl verwendet. Ging in die Hose, weil das Spaltmaß zu groß war, bzw. alter Kleber dran war... Sumpfkalk hab ich im Keller, Magerquark im Kühlschrank... Hat denke ich eine längere Offenheit und würde in die Küche passen :emoji_slight_smile: Denke aber eher zum Zusammenleimen also zum Ausbessern mit Schleifstaub...
 

654321

ww-ulme
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Hallo,

es gibt verschieden Möglichkeiten:

Fehlstelle ausbohren und mit Zapfenschneider passenden Ersatz aus altem Balken schneiden. Gibt es auch billiger, nach mehrmaligem Bohren in Eiche weiß man auch wieso.

Fehlstellen auszinnen.

Ergänzungen mit Staub Leimgemisch (welcher auch immer) kann halten, muß aber nicht.

Hartwachs und Schellack wurde schon genannt. Weichwachs sammelt gerne Schmutz.

Ich würde bei mir Spachteln. Lack& viele Öle/ Wachse enthalten auch Kunststoffe.

Früher wurden Wirtshaustische aus Ahorn unbehandelt gebaut&genutzt dafür täglich mehrfach mit Scheuersand gereinigt- das wäre die ganz ökologische Methode.

Viel Erfolg
 

Mathis

ww-robinie
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Was mir an der Platte nicht so gefällt vom Nachhaltigkeitsgedanken ist, dass für Rissverfugungen etc. Polyesterspachtel genommen wurde. Ich finde einfach Massivholz sollte nicht mit Kunststoff "abgewertet" werden.
An manchen Stellen ist es sicher sinnvoll größere Stellen alternativ mit Holzergänzungen zu machen, aber für Risse oder kleinere Stellen suche ich eine möglichst Lösung.
Dann nimm doch für solche Stellen Salzteig oder Mehlkleister zum Ausflicken, das wäre 100%ig öko und wenn der Tisch dann in 10 Jahren recycelt wird, kann man den Spachtel einfach aufessen.
 

Werkzeugprofi

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Nachhaltigkeit finde ich grundsätzlich gut und auch wichtig, aber wenn ich mir ansehe, wie viel Leim und Kleber alleine schon in der Küche auf dem Bild verwendet wurde, kommt es meiner Meinung nach echt nicht auf die paar Leimfugen und Fehlerstellen an, um hier seriös von Nachhaltigkeit zu sprechen. Ist das ganze Haus inkl. Einrichtung "umweltfreundlich und nachhaltig" gebaut, sieht die Sache sicher anders aus...
 

pedder

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off topic:
Sehr schöne Küche, aber die Gehrung würde ich im Auge behalten.
Welche Arbeitshöhe hat die ?
 
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pedder

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Wer weiß? Deshalb ja im Auge behalten.

Zur Erklärung für den TO: Holz "arbeitet" (verändert abhängig von der Feuchte die Größe) in der Länge weniger als in der Breite (1/10 - 1/100)
Wenn das Holz arbeitet, verändern sich daher die Winkel und die Gehrung kann aufgehen.
 
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teluke

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Ich habe keine Erfahrung mit Fischleim (vermutlich bin ich dafür zu jung), aber was sollte da anders ein?
Das Holz schwindet in der Breite und als Folge ändert sich der Winkel und die Gehrung geht hinten auf.
 

fahe

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Ich hab das mal bei 2 Drechselobjekten probiert, da hat sich der Zinn nach einiger Zeit wieder gelöst. Fand ich nicht so toll.
Der Zinn? Was auszuzinnen ist, muss natürlich ausreichend hinterschnitten sein. War das in dem Fall ausreichend?

Sonst kann man die Zinneinlagen ja noch einleimen, genügend Vorschläge findet man ja in diesem Thread. :emoji_sunglasses:

Zur Gehrung: @IngoS hatte hier einmal eine leichtverständliche Zeichnung abgeworfen. Vielleicht erinnert sich sein Elefantengedächtnis noch.
 

Anatelo

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Zu den Materialien: ich wollte manches von der Natürlichkeit des Materials her anders Aber wenn ich es selbst mache, habe ich es auch selbst in der Hand, daher mein Anliegen. Wer ein Haus mal komplett entkernt hat, weiß sortenrein weitgehend trennbare Materialien zu schätzen und verflucht Verbundwerkstoffe... Ich gehe davon aus, dass der Tisch mich überlebt und daher freuen sich vielleicht mal Nachfahren, wenn der Stil nicht mehr in ist, dass sie leicht was anderes draus machen können.
Nennt mich Träumer oder Idealist, ich verwende gern Altholz und freue mich aus alten Balken z.B. eine schöne Tischplatte zu machen…
 

Anatelo

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Da kann ich mich nur anschließen, bis auf die fehlende Kaffeemaschine ist diese Werkstatt ein Traum :emoji_wink:
Die Kaffeemaschine steht im Schrank und ich hole sie für Gäste gerne raus, aber wenn man selbst keinen Kaffee trinkt, dann steht das Ding nur rum und staubt ein…
Aber echt: wir fühlen uns sauwohl in der Küche!
 

Anatelo

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Metall fliegt wegen der Ästhetik für mich raus, das gefällt mir im Esstisch nicht und ist ja auch wieder krasser Verbund…
 
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