Meisterausbildung?

Frage an alle Meister: Wirst du als Meister bezahlt ?

  • Ja, ich bin Meister und werde als Meister bezahlt

    Stimmen: 180 46,4%
  • Nein, ich bin Meister und bekomme kein Meistergehalt.

    Stimmen: 208 53,6%

  • Umfrageteilnehmer
    388

wostok

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Ich frage mal interessehalber:
WIe üblich ist es denn, dass Meisterschüler in den fachtheoretischen Teilen 1 und 2 mitgeteilt bekommen, welche Inhalte zu annähernd 99% in der Theorieprüfung abgefragt werden? Liegt das am allgemeinen Mangel an Fachkräften oder an der jeweiligen Handwerkskammer, die zu große Durchfallquoten verhindern möchte?
 

uli2003

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WIe üblich ist es denn, dass Meisterschüler in den fachtheoretischen Teilen 1 und 2 mitgeteilt bekommen, welche Inhalte zu annähernd 99% in der Theorieprüfung abgefragt werden?
Die Schule hat mit den Prüfungen nichts gemein. Vielleicht möchte diese sich ja profilieren?
Die mich damals ausbildenden Lehrer haben direkt nach der Prüfung gefragt, welche Themen/Aufgaben denn abgefragt wurden.
Sprich: Wir kamen aus der Prüfung, und konnten genau sagen was auf dem Plan stand.

Die PAs haben sich auch wenig Mühe gemacht und die Aufgabenzettel von 1950 zum 40sten Mal totkopiert, sodass man sie nicht mehr lesen konnte. Wir haben sogar Zettel abgelehnt wegen Unlesbarkeit.

Daher war eigentlich völlig klar, was in der nächsten Prüfung drankommt :emoji_slight_smile:
 

wostok

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Die Schule hat mit den Prüfungen nichts gemein. Vielleicht möchte diese sich ja profilieren?
Ist bekannt, aber es gibt ja Verbindungen und Gespräche zwischen Prüfungsausschuss/HWK und Lehrern.
Es scheint also gängige Praxis zu sein. Externe Prüflinge wären dann wohl gut beraten, Kontakt zu Teilnehmern des aktuellen oder eines vorherigen Prüfungsvorbereitungskurses aufzubauen.
 

Paulisch

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Ist bekannt, aber es gibt ja Verbindungen und Gespräche zwischen Prüfungsausschuss/HWK und Lehrern.
Es scheint also gängige Praxis zu sein. Externe Prüflinge wären dann wohl gut beraten, Kontakt zu Teilnehmern des aktuellen oder eines vorherigen Prüfungsvorbereitungskurses aufzubauen.
Also ich wusste genau, das alles dran kommt.
Mehr wusste ich nicht :emoji_rolling_eyes:
 

wostok

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Also ich wusste genau, das alles dran kommt.
Mehr wusste ich nicht :emoji_rolling_eyes:
Und genau so sollte es für eine meisterliche Qualifikation, meiner Meinung nach, auch sein. Dann kann auch das ständige Fragen "Müssen wir das wissen?" oder "Wird das in der Prüfung abgefragt?" ein für alle Mal abgebügelt werden.
Also kommt es doch auf den Ort der Bildungsstätte an, ob Prüfungsinhalte vorher bekannt gemacht werden. Ich revidiere meine Aussage der gängigen Praxis und behaupte das Gegenteil :emoji_sunglasses:
 

Johannes

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Hallo zusammen,
das steht oder fällt mit dem Prüfungsausschuss. Das sind zwar professionelle Schreiner, aber oft keine guten Prüfer. Als ich vor 35 Jahren meine Prüfung abgelegt habe, gab es unter anderem eine mündliche Prüfung in 4 Gruppen. Geprüft wurde nach dem Buch Der Schreiner /Tischler von Günter Schmitdbleicher. Erste Gruppe Montag, die ersten 20 Seiten; zweite Gruppe einen Tag später, Seite 20-40; die Gruppen 3 und 4 eine Woche später mit den weiteren Seitenbereichen. Überraschenderweise waren die Ergebnisse der zweiten Woche deutlich besser.
Es ist leider so, das es durch die historische Herkunft der Handwerkskammern keine klaren Regeln für die Prüfungen gibt, sondern die Prüfungsausschüsse in weiten Teilen machen können was sie wollen.

Es grüßt Johannes
 

Woodmaster23

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Uns wurden dieses Jahr erst sehr ausführliche E-Mails von ehemaligen Prüflingen vorgelesen und komischerweise wusste der Fachbereichsleiter auch ziemlich präzise was in den Handskizzen dran kommen wird.

Alles in Allem muss ich aber sagen das es anders auch kaum möglich gewesen wäre.
Das Niveau der Dozenten ist schon wirklich sehr unterschiedlich und tendiert leider zum unteren Drittel, vorallem beim Altbestand.
Die Jungen Dozenten haben oft einen besseren Job gemacht, aber das meiste habe ich im Austausch mit Kollegen gerlent.

LG
 

Geppeto

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Ist der Meister noch Bedingung, um sich selbständig zu machen und zwingend in den meisten Handwerksberufen erforderlich?
Gepetto
 

Johannes

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Hallo Gepetto,
ganz klar jein. Wenn es eine Schreinerei werden soll, besteht Meisterzwang. Aber es gibt Ausnahmen. Wenn es eine „Möbelfabrik“ ist, brauchst du keinen Meister. Es kommt also immer auf die Ausrichtung an.

Es grüßt Johannes
 

SteffenH

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TheToni

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Mit dem Topic : "ohne Meister selbstständig machen und auch Kleingewerbe anmelden" ist ja wieder so n Thema...

Ich wolte damals (als Geselle) auch kleingewerblich mir bissele was dazuverdienen. Darauf meinte die HWK so: "NÖ!
Ohne Meister wird das nix."
Hab mich brachial düber aufgeregt weil ich halt Sachen drechseln / Schneidebretter bauen/ ... wollte.

Seitdem ich Meister bin seh ich die Sache anderst.
Es geht nämlich nur um den Schutz des Handwerks. Wie viele Handwerksbetriebe sind irgendwelche Hobbybastler welche dann anderen OFFIZIELLEN Schreinern die Arbeit klauen ODER die Preise madig machen.
Natürlich können die nicht das gleiche Geld verlangen wie ein voll Gelernter Handwerker aber sie können in meinen Augen halt auch nicht die Qualität eines gelernten Betriebsleiters liefern.

Vor einigen Jahren gab es dann einige Meisterbefreite Berufe. Nehmen wir mal den Fliesenleger her.
Wurde Meistertitelfrei und ZACK hat jeder nen Fliesenlegebetrieb geöffnet.
Was war das Ergebniss? Die Qualität litt sehr unter den Betrieben und die Preise fielen in den Keller.
HWK: "Oh! Hups! Ja dann führen wir die Meisterpflicht halt wieder ein"

Was machen sie jetzt? Der Meister soll in Zukunft besonders gefördert / umsonst sein.
WAS EIN SCHWACHSINN! Wie viel Leute die es kaum schaffen als Geselle zu arbeiten (Ja, die gibt es. Habe viele Jahre als Geselle gearbeitet und wirklich viel gesehen) werden sich da reinsetzen und ihr Glück versuchen.
Wenn dann da die Lernleistung sinkt ist meine befürchtung dass sie die Benotungsskala runterschrauben (Machen sie ja auch an normalen Schulen) und eben jene Leute wirklich den Meistertitel bekommen. Das Problem daran: DEN haben die Leute dann für IMMER!

Meine Befürchtung ist wirklich dass die Preise im (vorallem Schreinerhandwerk) noch mehr fallen.

Gleich vorweg: JEDER soll die Chance haben einen Meister zu haben. Ich will hier niemanden ausgrenzen aber bei einigen Menschen ist es auch besser wenn sie es nicht schafen.
 

tomkaes

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...
Wenn dann da die Lernleistung sinkt ist meine befürchtung dass sie die Benotungsskala runterschrauben (Machen sie ja auch an normalen Schulen) und eben jene Leute wirklich den Meistertitel bekommen. Das Problem daran: DEN haben die Leute dann für IMMER!
Schau dir bitte die Ergebnisse der Pisa Studie für Deutschland an, und lass dir die Zahl von Schulabbrechern, die ohne Hauptschulabschluss die Schule verlassen mal auf der Zunge zergehen, bevor du von runterschrauben an "normalen Schulen" sprichst. :emoji_worried:
 

TheToni

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Schau dir bitte die Ergebnisse der Pisa Studie für Deutschland an, und lass dir die Zahl von Schulabbrechern, die ohne Hauptschulabschluss die Schule verlassen mal auf der Zunge zergehen, bevor du von runterschrauben an "normalen Schulen" sprichst. :emoji_worried:
Genau die Diskussion wollte ich nicht ankurbeln hier. Ich wollte nur meine "Angst" und woher sie rührt kundtun.

@Hülse bei mir saßen auch ein paar Interlligenzverweigerer und auch jemand mt mangelnden Deutschkentnissen.
Nicht alle aber viele Fragwürdige haben es geschafft.
Vorallem war ich mit meinen 30 Jahren einer der mit Abstand ältesten in der Klasse.
 

Mitglied 59145

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DEN haben die Leute dann für IMMER!
Führerschein bekommt auch jeder für immer.

Das ganze ist eine endlose Diskussion........
Was war das Ergebniss? Die Qualität litt sehr unter den Betrieben
Ist in meinen Augen nur ein Beleg dafür, was ein Eingriff in den Markt verursacht.
Lässt du 15 Jahre keine Neugründung im Tischlerhandwerk zu und öffnest den Markt dann, was meinst du was passiert?
Richtig, schlechte Qualität und viele Pleiten.

Das Thema hat 280 Beiträge, da wurde sehr vielschichtig argumentiert. Wenn man sich wirklich dafür interessiert, ist das bestimmt eine interessante Lektüre und hilft sicherlich das ganze von mehreren Seiten zu betrachten.

Sofern man denn möchte.
 

fahe

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Ich wolte damals (als Geselle) auch kleingewerblich mir bissele was dazuverdienen. Darauf meinte die HWK so: "NÖ!
Ohne Meister wird das nix."
Hab mich brachial düber aufgeregt weil ich halt Sachen drechseln / Schneidebretter bauen/ ... wollte.
..."brachiale Aufregung" zu ersetzen durch überlegtes Handeln, hätte Dir vielleicht geholfen... :emoji_wink:

Holzblockmacher bspw. gehören selbst nach der Änderung der Änderung weiter zu den handwerksähnlichen Gewerben und erfordern keine Zulassungsvoraussetzungen. Als solcher beispielsweise kann man wunderbar Schneidbretter herstellen. Ich denke, um solche Dinge ohne Kundenauftrag herzustellen, gibt es einige andere legale Möglichkeiten.

Im Forum sollte es auch einige Mitglieder geben, die das ähnlich handhaben.

Und Drechsler bspw. waren wie die von Dir zitierten Fliesen-, Platten-, Mosaikleger eine Zeit lang ganz aus der Meisterpflicht gefallen... bis für sie mit der Änderung die selbige wieder eingeführt wurde.

Ich kenne etliche Drechsler (auch reine Autodidakten ohne Gesellenbrief), die in der Zeit ohne Meisterpflicht ein entsprechendes Gewerbe betrieben haben und die - sofern sie das wollten - nach der Wiedereinführung der Meisterpflicht ziemlich problemlos eine Genehmigung zur Fortführung bekamen.
 

uli2003

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Lässt du 15 Jahre keine Neugründung im Tischlerhandwerk zu und öffnest den Markt dann, was meinst du was passiert?
Den Fall gab es ja weder im Fliesenlegerhandwerk noch im Tischlerhandwerk.

Und machen wir uns nix vor - die möglichen Dinge mit Kleingewerbe, Reisegewerbe und Co führen beim Tischler vielleicht zu einem kleinen Nebenerwerb. Davon kann doch niemand ernsthaft leben.
 

uli2003

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Wenn man das so sieht wie die HWK, dann muss ich dir zustimmen.
Ich sehe das wie die HWK, da ich Teil der HWK bin. Daher weiß ich, dass Neugründungen nie unzulässig waren. :emoji_slight_smile:

Arzt wirst du auch nicht mit Klötzchenabitur. Wer zur Selbstständigkeit befähigt ist, kann doch eine Meisterprüfung ablegen. Ohne Schule.
Meisterstück daheim gebaut, sollte auch kein Thema sein. Grundanforderungen reichen doch.
Ja, ein paar Dollar kostet das. Ein Studium aber auch.
Ich werde die ganze Debatte über den Meister resp. einen andersgearteten Qualifikationsnachweis nie verstehen.
Gibt's da finanzielle Hürden, fachliche Hürden, zeitliche Hürden, oder einfach nur 'ich bin einfach mal dagegen, weil ich es kann'?

Im angesprochenen Fliesenlegerbereich ist das exorbitant ausgeartet. Eingesessene Betriebe wurden durch Preisdumping (durch Ahnungslosigkeit der Neugründer bedingt), es wurde nahezu gar nicht mehr ausgebildet (wie auch, das Geld war nicht über, was interessiert mich die Welt nach mir, lass doch andere machen, die meisten durften es ebenso nicht), die Reklamationen waren so hoch wie nie, die Pleiten ebenfalls.

Wenn das der Weg sein soll den Markt zu bereinigen, bitte. Bin gespannt wie das endet. Natürlich läuft auch in Meisterbetrieben mal etwas falsch. Das bleibt nicht aus. Und genau so natürlich wurden in Betrieben (in der Regel waren es Oneman-Shows) ohne Meister auch ordentliche Arbeiten erstellt. Nur hielt sich das nicht annähernd die Waage.
 

brubu

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Hallo zusammen
Wir haben keine Meisterpflichten und sind bis jetzt nicht untergegangen. Man weiss kaum wer den Meister hat und es interessiert auch kaum, jedenfalls war es bei uns nie ein Thema. Dann sind bei uns nicht wenige nördliche und andere Nachbarn tätig, auch das funktioniert.
Wer billigen Pfusch will kriegt auch den, ganz nach Wunsch und Preis.
Gruss brubu
 

joh.t.

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Hallo zusammen
Wir haben keine Meisterpflichten und sind bis jetzt nicht untergegangen. Man weiss kaum wer den Meister hat und es interessiert auch kaum, jedenfalls war es bei uns nie ein Thema. Dann sind bei uns nicht wenige nördliche und andere Nachbarn tätig, auch das funktioniert.
Wer billigen Pfusch will kriegt auch den, ganz nach Wunsch und Preis.
Gruss brubu
Ich habe mir sagen lassen, der Schweizer Meister wäre noch ne Runde anspruchsvoller...
Die Aussage ist aber schon 32 Jahre alt.
 

uli2003

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Man weiss kaum wer den Meister hat und es interessiert auch kaum, jedenfalls war es bei uns nie ein Thema.
Ihr seid auch nicht so nah am Osten Europas. Die Schwemme von kachelnlegenden Polen, Tschechen, Bulgaren etc. gab es bei euch ganz sicher nicht.

BTW - wie läuft das bei euch mit der Ausbildung, dem Nachwuchs? Ausreichend vorhanden, oder eh egal? Wer darf ausbilden?
 
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