Geteilte Esstischfläche - Verzug korrigieren

heissim

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Hallo zusammen,

ich habe einen Esstisch aus Eiche gebaut (ähnlich meinem eigenen). je ca. zwei 50cm Breite Leimholzbretter (240 x 50 x 3.5cm). Diese sind auf einem Gestell montiert.
Gefertigt aus 2 Lamellen a ca. 25cm je Seite. Das eine Brett hat stehende Jahhringe und kaum Verzug, das andere macht nen Buckel (Verleimregeln wurden beachtet).

Nun ist es aber durch den Buckel so, dass an den Stirnseiten und auch in der Mitte natürlich ein Versatz entsteht. Das Gestell mit Länglöchern kann sowas nicht begradigen. Wir regen hier von ca. 3-4mm auf der einen und sicher 5-6mm auf der anderen.

Habt ihr Ideen wie man das gerade bekommst? Auf nem Esstisch mal was rüberschieben würde hier in Sauerei enden :emoji_wink:
Aktuel spiele ich mit dem Gedanken, zwischen den Flächen, die 6mm Spalt haben, an 3 Stellen für ein Alu Rundrohr vorzubohren und das Ganze so in Position zwingen. Sehr ihr andere Option?

Ach ja, wie würdet ihr diese Bohrungen ausführen? Eine Dübelvorrichtung besitze ich nicht, Tendiere zu sowas, aber die haben fast alle max. 10mm (reicht das? ich hätte 12 genommen). Ist Alu das richtige Material? Lieber ein Edelstahl Vollrohr? Gestell ist Alu.

Weitere Details auf den Bildern. Entschuldigt die Sauerei im Hintergrund (wo mein eigener Tisch den ich genauso gebaut habe steht. Hier habe ich 12cm Lamellen verwendet, Passt perfekt, würde ich wieder so machen).

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florian_radner

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Gratleiste im Randbereich (jeweils 1 pro Seite) wäre eine elegante Lösung. Gratfräsung wäre von außen nicht sichtbar.

Macht das selbe wie die von dir angedachten Alurohre, ist aber einfacher herzustellen.

Noch einfacher aber nicht ganz so elegant wäre ein L oder U Profil mit Langlöchern unten verschraubt...
 

heissim

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Hallo Florian

danke für deine Idee. Ich stelle mir eine Gratleiste recht schwer vor, die muss ja an 3 Stellen perfekt sitzen. Das heisst idealerweise im montierten Zustand gefräst. Ich habe noch nie eine Gratleiste gefertigt. Einzig diese neumodischen Gratleisten aus Alu mit Stahlkern könnte ich mir vorstellen. Ob das wirklich einfacher als die 6 Löcher ist?

Das Alurohr wäre halt als "Teil des Designs" zu verkaufen (Tisch ist für meine Eltern, ich muss nix verkaufen aber will es ordentlich machen).

L und U Profil finde ich nicht schön.
 

IngoS

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Hallo,

ich glaube nicht, dass du die Plattenhälften mit ein paar Stücken Alurohr wirklich dauerhaft plan zueinander bekommst. Werde den Faden aber interessiert weiterverfolgen.

Lehre für mich, das Problem wäre keins, wenn man die Platte nicht geteilt gefertigt hätte.
Dieses Designelement entspringt ja der Idee, Transportraum zu sparen.

Gruß Ingo
 

ChrisOL

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Kann es sein das die Bretter unterschiedlich stark durchhängen und sich das an den Stirnseiten sichtbar abzeichnet.
Leg doch mal eine Wasserwaage lang auf die Bohlen und schau ob die plan sind.

So wie das jetzt aussieht bekommst du da keine Gratleiste eingefräst.

Wenn die Bohlen bei 35mm und ca 2000mm Spannweite nur durchhängen kannst du von unten hochkant eine Zarge drunter schrauben. Und langsam begradigen
 

mj5

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N' Abend!

Ich verstehe Text und Photos so, dass eine der beiden Tischhaelften ueber die Laenge zum "U" wird.
Also nicht das klasissche Schuesseln ueber die Breite. In dem Fall hilft ein Gratleiste nicht. Das staerkere Teil gewinnt.
Entweder es bleibt Grade oder beide Teile werden "U". Aber zumindest der Hoehenversatz sollte sich egalisieren.

Dieses Designelement entspringt ja der Idee, Transportraum zu sparen.
Verfuegbare Hobelbreite kann auch ein Grund sein. Wenn ich keine Breitbandschleife im Zugriff habe, bau ich auch keine breiten Platten.
Ueber alles ist dies mal wieder ein Beispiel fuer: Manches war Frueher doch besser, denke ich. Als Tische noch Zargen hatten...

Gruesse
Mattes

Christoph war schneller.
 

magmog

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Guuden,

die Ausführung birgt große Risiken in sich und ist deshalb auch historisch nicht überliefert.
Mit einer sehr sorgfältigen Holzauswahl und optimaler Aufarbeitung kann sie gelingen,
das muss es aber trotzdem nicht. Oder es ist einfach Glück im Spiel.
Eine Neuanfertigung der schlechteren Bohle halte ich für den einfachsten Weg, wenn auch mit Risiko behaftet.

Als Furnierarbeit ginge es auch noch.

Gemäß des Mottos „Design bis der Arzt kotzt" abhaken. Ist unser Spruch dazu seit dem ein Gestalter zu unseren Bedenken meinte,
dass sich das Fachliche dem gestalterischen Willen unterzuordnen habe.
 
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heissim

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Also ja es ist definitiv so dass sie auf die länge schüsselt nicht auf die Breite. Die Breite ist Schnur gerade. Das ding ging durch ne Breitband, lag dann aber einige Zeit in der Stube.

Warum der Spalt? Weil es gefällt, nicht mehr nicht weniger. Ich finde es elegant, es passt zum Gestell und der Bonus des einfacheren Transports kam noch hinzu.

Ich will auch nicht über die Sinnhaftigkeit von Zargen diskutieren und noch weniger die "früher war alles besser" Diskussion führen sondern lösungsorientiert das bestehende Problem mit eurer professionellen Hilfe angehen. Eine Neufertigung ist ausgeschlossen.

Ich kann den Versatz mit der Hand korrigieren, meint ihr nicht, dass Alurohre da mehr Kraft aushalten?

Habe versucht es grafisch darzustellen. siehe Bild

Lg
 

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ChrisOL

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Du willst zwischen die Platten Alurohre setzen. 10mm?
Das wird nichts bringen. Erstmal müsstest du beide Platten begradigen um die zusammen stecken zu können. Wie willst du das anstellen.

Und dann ist statisch nichts gewonnen. Die Platte ist für die Länge zu dünn. Das wird wieder durchhängen. So dünne Stangen bringen dann nicht viel.

Eine Zarge unter den Platten auf der ganzen Länge zwischen den Füßen könnte helfen.

Spanne doch mal mit Schraubzwingen ein Stück Holz hochkant unter den Tisch. 20mm x 60mm sollte es mindestens haben. Aber nicht voll anknallen die Platte ist verzogen das wird einige Zeit dauern.

Wenn du keine Zarge magst weil es optisch stört könntest du ein Stahl T Profil einfräsen und verschrauben.
 

raziausdud

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Geht hier quer und längs durcheinander? Mir ist jedenfalls nicht immer klar, wer wann was meint … :emoji_wink:

Auch ist es für mich ein Widerspruch zwischen „die Platte ist für die Länge zu dünn“ und „die bekommt man nicht gerade“. Es müsste dann doch funktionieren, gerade weil sie so dünn ist.

Ich würde mal versuchen QUER drei Kanthölzer provisorisch mit Zwingen anzubringen. Zwei an den Enden, aber auch eine in der Mitte (denn die wird sich mit verformen). Das kann/sollte mal von oben mal von unten geschehen, abhängig davon „ was wo hinsoll“. Wenn man so beide Platten auf eine Höhe bekommt, dürfte das auch mit untergeschraubten QUER-Leisten funktionieren. Dann an Langlöcher denken.

Einen auch kleinen Querversatz sieht man deutlich. Wenn an Ende die Plattenkombination eine nicht allzu große Kurve beschreibt, sieht man das dann wohl kaum …

Wenn das Geradeziehen mit den Zwingen gelingt, könnte man noch darüber nachdenken, ob man die Längsseiten dauerhaft verbindet, zB mit Lamellos oder einer Fremdfeder.

Rainer
 
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heissim

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ich habe nochmal gezeichnet in der Hoffnung dass klar wird was ich erreichen will.
17058743601062402901425788482210.jpg
Die Platte hängt NICHT durch, sondern das Gegenteil. Ich will den stirnseitigen Versatz eliminieren.
Den Versatz mit Zwingen eliminieren geht, das habe ich bei Montage getestet. Je an der Stirnseite und der mitte oberhalb und unterhalb Kantholz aufgezwungen.
also. meint ihr ich sollt. Das erstmal. ne weile in Form zwingen und dann erst die Alurohre setzen?
Hatte überlegt ne Metall Gratleiste einzufräsen (quer). Gibt's mit. Stahlkern ja von Gedotech und Co.
 

raziausdud

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Das verstehe ich nicht.was du meinst. Meinst du Verleimen?
Verleimen? Auch.

Wenn Du aber die zwei Platten getrennt für leichteren Transport behalten möchtest: Die Platten mit Querleisten zusammengefügt oder mit einer kleinen (!) Lücke in der Breite fixieren. Lose Fremdfeder, um den Versatz besonders in den Bereichen zwischen den Querleisten in der Höhe möglichst gering zu halten.

Um eine sehr starke Längswölbung wie zuletzt nochmal (sicher übertrieben) gezeichnet auszugleichen, fällt mir aber nur eine massive Zarge ein …

Doch …mir fällt noch eine vielleicht erstmal abwegig erscheinende Möglichkeit ein: Dampfbiegen ! Das müsste man mal diskutieren, zb bezüglich einer vorhandenen Endbehandlung der Platten.

Und bitte nicht gleich entrüsten: ich lasse gern Ideen sprudeln (brainstorming), ohne gleich (!) an die Machbarkeit zu denken. Die kommt dann im zweiten Schritt …

Rainer
 

mj5

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Ok, es buckelt also eine Seite nach oben! Ne Kiste Bier drauf und abwarten? Wird es wohl nicht bringen... wird zu schnell leicht. :emoji_wink:
Ich kann den Versatz mit der Hand korrigieren, meint ihr nicht, dass Alurohre da mehr Kraft aushalten?
Dann scheint die grade Flaeche die "Staerkere" zu sein und es spricht m.E. nix dagegen den "Buckelwal" damit grade zu ziehen.
Ob nun per Rohr oder Fremdfeder oder Gratleiste ist Geschmacksache. Und ob auf Dauer beide Haelften rund werden wird man sehen.

Gruesse
Mattes
 

florian_radner

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Hatte überlegt ne Metall Gratleiste einzufräsen (quer). Gibt's mit. Stahlkern ja von Gedotech und Co.

Metallgratleiste einfräsen ist denke ich die einfachste Lösung, ein niedriges U-Profil aus Stahl mit Langlöchern würde es auch tun und ist etwas einfach einzufräsen als die Gedotech Variante.

Mit Kanthölzern gerade zwingen, Tisch umdrehen, Fräsen, Montieren, Fertig.
 

tiepel

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Hi,
hundertprozentig gerade bekommt man die Platten nur, wenn sie neu abgerichtet und auf Dicke gehobelt werden.
Wäre mir zu viel Aufwand.
Ich würde 4 10er Edelstahlbolzen statt der Rohre einsetzen, zumindest auf einer Seite schön angesprizt.
Bei nur 4 Stück dürften die Kräfte, um die Platten "anzugleichen" so gering sein, dass sich die 4 gespitzten Bolzen per Schraubzwingen eintreiben lassen.
Dazu würde ich mir eine einfache Schablone bauen, also zum Bohren,
Das wird aber niemals 100% eben, weil sich die Platten in der Höhe nur angleichen werden. Eine biegt sich hoch, die andere runter.
Eventuell in der Mitte die ein oder andere Schraube weglassen.
Ich glaube aber, dass man damit leben können wird. Schnapspinnecken mit entsprechend kleiner Grundfläche stellt man ja nicht in die Tischmitte.
Ob dauerhaft mal was über die Kante geschoben werden kann, wird dann der Dauertest zeigen. :emoji_slight_smile:
Gruß Reimund
 
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heissim

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Ich denke ich werde es wie tiepel beschrieben machen. Edelstahl statt Alu (sehen tut man es eh kaum). 100% eben ist bei einer solchen Konstruktion nunmal nicht drin. Ist mein Tisch auch nicht, aber kaum sichtbar und vom Design für mich schöner als ne Zarge.
 

heissim

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Kurzes Update an euch alle
Ich habe nun mit einer Schablone an 3 Stellen (mittig und je aussen 10cm nach innen) Stahlbolzen von 14cm Länge gesetzt. Da die Stangen doch recht stramm saßen, brauchte es Zwingen um das einzutreiben, hat aber gut funktioniert und die Tische sind nun ausreichend gut Plan. Bilder folgen. Optisch schöner als ne Zarge wie ich finde. Danke für eure Hilfe.
 
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