Fingerzinken

Alceste

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Ich habe mir ja neulich ein Leigh zinkenfräs gebraucht für wenig Geld gekauft und jetzt angefangen mich damit auseinanderzusetzen. Ich habe mit den Fingerzinken begonnen, weil ich dafür schon die Fräser habe. Das Fräsen funktioniert auch ganz gut, allerdings sind mir zwei Sachen noch nicht ganz klar:

1.) Wie verleim ich einen fingergezinkten Kasten, ohne dass ich da 10 hoch 23 Zwingen dransetzen muss? Ich habs mal mit einem Bandspanner versucht, mit mäßigem Erfolg :emoji_frowning2:
2.) Wie putzt ihr die Verbindung anschließend? Ich versaue mir dabei extrem gerne die Kanten.
3.) Wie verhindert ihr, dass Leim in die Innenseite des Kastens quillt? Ich hab es mit Klebeband versucht, aber - unabhängig von dieser Verbindung - werde ich damit nicht so ganz glücklich. Das Risiko ist hoch dass das Zeug reißt und dann muss man die Fetzen da rauspopeln. Bei Nadelholz holt man sich da gerne auch Beschädigungen der Oberfläche.

Viele Grüße

Nicolas
 

Paulisch

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Ich habe mir ja neulich ein Leigh zinkenfräs gebraucht für wenig Geld gekauft und jetzt angefangen mich damit auseinanderzusetzen. Ich habe mit den Fingerzinken begonnen, weil ich dafür schon die Fräser habe. Das Fräsen funktioniert auch ganz gut, allerdings sind mir zwei Sachen noch nicht ganz klar:

1.) Wie verleim ich einen fingergezinkten Kasten, ohne dass ich da 10 hoch 23 Zwingen dransetzen muss? Ich habs mal mit einem Bandspanner versucht, mit mäßigem Erfolg :emoji_frowning2:
2.) Wie putzt ihr die Verbindung anschließend? Ich versaue mir dabei extrem gerne die Kanten.
3.) Wie verhindert ihr, dass Leim in die Innenseite des Kastens quillt? Ich hab es mit Klebeband versucht, aber - unabhängig von dieser Verbindung - werde ich damit nicht so ganz glücklich. Das Risiko ist hoch dass das Zeug reißt und dann muss man die Fetzen da rauspopeln. Bei Nadelholz holt man sich da gerne auch Beschädigungen der Oberfläche.

Viele Grüße

Nicolas
1. mit Zulagen knapp hinter den Zinken
2. mit nem Putzhobel oder Flachwinkel
3. ich lass ihn raus Quellen, etwas abtrocknen und dann mach ich das mit ner Ziehklinge sauber

Mit freundlichen Grüßen Pauli
 

carsten

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Hallo

ergänzend
eigentlich reichen 4 Zwingen. Bei höheren Korpussen dann halt mehr. Korpuszwingen sind da von Vorteil.
Man kann Leim erstaunlich dosiert angeben, alternativ etwas aus dem Bereich Montagekleber die sind zähflüssiger.
Er meint einen Flachwinkelhobel bsp veritas N62 vergleichbare gibt es auch von anderen Herstellern .

Ich kenne das passend machen mit Langbandschleifmaschine , da gab es extra ein herausnehmbares Gitter im Tisch oder eben Kantenschleifmaschine.
 

teluke

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Ich mache recht häufig Fingerzinken.
Zwingen brauche ich zum Verleimen keine.
Wenn die Zinken passend gefräst sind so den Leim angeben dass der Überstand, beim Zusammendrücken, nach außen gedrückt wird.
Dann einfach auf dem Montagetisch liegend ausrichten.
Nach 15 Minuten kann man die dann weglegen.
Die Außenseiten schleife ich auf der KSM bündig.
 

Paulisch

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Hallo Pauli! Danke für die Antworten. Was ist denn ein Flachwinkel?
Guten Morgen Nicolas,
Ich nutze den Flachwinkel von Dictum https://www.dictum.com/de/dictum-hobel-baed/dictum-einhandhobel-flachwinkel-120-sk4-eisen-703334. Bin mit der Qualität sehr zufrieden.
Ansonsten reichen vier Zwingen für Schubläden, du darfst eben nicht auf den Zinken spannen, sondern musst hinter den Zinken Zulagen nehmen.
Ohne Zwingen würde ich nicht machen, Leim braucht etwas Druck.
Mit freundlichen Grüßen Pauli
 

teluke

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Der größte Teil der Leimfläche ist zwischen den Zinken.
Da helfen Zwingen nicht weiter.
Wichtig ist da Genauigkeit.

Ich habe in den letzten Jahren hunderte Schubladen auf diese Art gemacht, versagt hat da noch keine einzige Verleimung.
Aber kann natürlich jeder machen wie er will.
 

Paulisch

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Der größte Teil der Leimfläche ist zwischen den Zinken.
Da helfen Zwingen nicht weiter.
Wichtig ist da Genauigkeit.

Ich habe in den letzten Jahren hunderte Schubladen auf diese Art gemacht, versagt hat da noch keine einzige Verleimung.
Aber kann natürlich jeder machen wie er will.
Das kann natürlich jeder machen wie er will.
Fachgerecht ist es deshalb nicht
 

Alceste

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Zwingen brauche ich zum Verleimen keine.

Das überrascht mich eigentlich jetzt wenig - ich hab ja auch schon dem Hinweise von @derdad folgend 12 Ecke mittels Reibeverleimung verleimt, das hält auch. Zumal die Zinken, wenn gut passend, beim zusammensteckend ja schon Druck ausüben. Allerdings nutze ich Zinken gerne in Kombination mit geringen Materialstärken. Das Problem hierbei ist natürlich, dass der Kram nicht gerade bleiben will, das heißt die ein oder andere Zinke tanzt aus der Reihe und muss mittels Zwinge zu ihrem Glück gezwungen werden. Aber ich probier das mal aus.

Ich poste heute Abend mal ein Bild von meinen Hobeln, die jetzt schon längere Zeit ungenutzt in der Werkstatt liegen, vielleicht hab ich ja einen der für diese Anwendung passt und ihr könnt mir erklären, wie genau ich da vorgehe.
habe ich leider keine und den platz dafür hab ich auch nicht :emoji_frowning2:
 

teluke

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Die Materialstärke spielt schon eine Rolle.
Meine Schubladenwände haben 20mm.

Die KSM ist dafür halt sehr praktisch weil immer die ganze Wand geschliffen wird.
Sieht danach aus wie "industriell" gefertigt.
 

Friederich

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Das Problem hierbei ist natürlich, dass der Kram nicht gerade bleiben will, das heißt die ein oder andere Zinke tanzt aus der Reihe und muss mittels Zwinge zu ihrem Glück gezwungen werden.
Besser mit einem schmalen Brett hochkant und Schreinerklüpfel die Zinken (bzw Schwalbenschwänze) einzeln einschlagen.
Zwingen bracht man eigentlich nur, um den Kasten in den rechten Winkel zu zwingen.
 

teluke

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Geht doch ganz einfach.
Ich mache das mit einem flachen Pinsel und direkt aus dem Leimeimer.

Leim angeben an alle Enden. Dabei darauf achten dass überschüssiger Leim nach außen gedrückt wird.
Dann das erste Brette flach hinlegen, das rechte und das linke Brett und schließlich das Schlussbrett einlegen.
Dann zusammenklopfen. Ich nehme dafür einen Gummihammer und die Faust.
Dann hinlegen und die Winkel einstellen und fertig.

Den Leim außen lasse ich dran, der verschwindet auf der KSM ganz schnell wieder.
Die KSM nutze ich aber erst am nächsten Tag damit sich da nichts mehr verziehen kann.
Geht ruckzuck.
Nach der 3. Schublade kommt die erste vom Tisch und so geht es weiter.

Ach ja, auch noch wichtig.
Die Innenseite der Bretter natürlich schon vor dem verleimen fertigschleifen.

Nach der KSM noch die Kanten oben und unten rundfräsen und mit der Rotex überschleifen.
Fertig ist die Schublade.
 

Land 4-4

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@teluke
du hast den Boden vergessen!!
Nein, meine Frage; Fräßt du den ein? oder einfach unten drauf?
Wenn Nut gefräßt wird, sieht man deinen Fräßschlitz vorne und hinten?

Guten Rutsch! Lange dauerts ja nimmer

Peter

edit: wie breit sind deine Finger (zinken) :emoji_wink:
 

teluke

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Boden unten draufnageln?? Igitt, sowas geht nicht.

Ich nute die Böden rundum ein, die Zinken fräse ich so dass die unvermeidlichen Schlitze vorn und hinten sind.
Vorne kommt die Blende drauf und hinten sieht man eh nicht.

Bei Schubladen (Materialdicke 16/18/20mm) ist die Zinkenbreite 10mm.
 

jochen-steini

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Ich verputze meine Schubalden mit einem Einhandhobel. Die Überstände, wenn es mal mehr ist, schneide ich mit der Japansäge weg.
Habe leider noch keine KSM. Ich gebe den Leim innen so an, dass der Leim durch das einzufädelnde Brett anschließend nach außen gedrückt wird.
Habe sehr selten Leim innen. Boden wird wie @teluke geschrieben eingenutet. Anschließend Blende drauf.
 

Holzrad09

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Die Überstände, wenn es mal mehr ist, schneide ich mit der Japansäge weg.
Das verstehe Ich nicht ?
Man fertigt doch nach dem Außenmaß und wenn Du da anschließend Überstände wegschneidest, dann kann doch auch das Schubkastenmaß´am Ende nicht mehr stimmen ?
Wenn man bei 18mm dicken Schubkastenteilen den Zinkengrund auch 18mm tief macht, dann können da nur wenige bis gar keine Zehntel zum verputzen übrig bleiben.
LG
 

Maho68

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Ich habe mir ja neulich ein Leigh zinkenfräs gebraucht für wenig Geld gekauft und jetzt angefangen mich damit auseinanderzusetzen. Ich habe mit den Fingerzinken begonnen, weil ich dafür schon die Fräser habe. Das Fräsen funktioniert auch ganz gut, allerdings sind mir zwei Sachen noch nicht ganz klar:

1.) Wie verleim ich einen fingergezinkten Kasten, ohne dass ich da 10 hoch 23 Zwingen dransetzen muss? Ich habs mal mit einem Bandspanner versucht, mit mäßigem Erfolg :emoji_frowning2:
2.) Wie putzt ihr die Verbindung anschließend? Ich versaue mir dabei extrem gerne die Kanten.
3.) Wie verhindert ihr, dass Leim in die Innenseite des Kastens quillt? Ich hab es mit Klebeband versucht, aber - unabhängig von dieser Verbindung - werde ich damit nicht so ganz glücklich. Das Risiko ist hoch dass das Zeug reißt und dann muss man die Fetzen da rauspopeln. Bei Nadelholz holt man sich da gerne auch Beschädigungen der Oberfläche.

Viele Grüße

Nicolas
1) pro seite 2-4 Zwingen je nach korpusbreite incl. Zulagen (damit diese nicht anbacken, mit transparenten klebeband umhüllen)
2) Kantenschleifmaschine :emoji_wink:
3) feucht abwischen die ecken ,bis sie sauber sind, dann mit Zahnbürste feucht die ecke ausbürsten
 

jochen-steini

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Ich mache immer etwas tiefer damit die Zinken auch wirklich draußen sind. Insg. ca. 1mm gesamt. Hatte noch nie Probleme wegen schlecht laufenden Schubladen. Der halbe mm je Seite geht einfach weg mit der Japansäge - schneller als mit dem Hobel.
 
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