Kreissägblätter, Verschleiß

musswohl

ww-fichte
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Hallo Leute,

ich fühle mich langsam durch die hunderte von Sägeblattvarianten überfordert (Zähnezahl, Winkel, Hohl-, Wechsel- sonstige Zahnformen).
Außerdem frage ich mich, ob das noch praxisgerecht ist, z.B. ein Blatt für "Längsholz", eines für "Querholz". Ich werde wohl kaum ein anderes Sägeblatt montieren, wenn ich mein Brett um 90 Grad drehe.
Außerdem denke ich, dass meine Zähne nach dem ersten Nachschleifen in irgend einer Standardschleifmaschine sowieso nicht mehr den Originalschliff haben.

Meine Wahl geht also eher in Richtung "Universalblätter".

Allerdings versuche ich meist nach Material zu unterscheiden, also z.B. Spanplatte, beschichtetes Holz, Massivholz. Demnächst stehen einige Schnitte in echtholzfurnierten Sperrholzplatten an.

Nun hat mir ein ehemaliger Schreiner erzählt, bei ihnen seien laufend die Sägeblätter gewechselt worden, wenn die Holzart umgestellt wurde. Die Massivhölzer würden die Blätter für die anderen Sorten "unbrauchbar" machen.

Ich dachte immer, am schlimmsten sei Spanplatte, dann kämen beschichtete Platten und am geringsten belastend sei Massivholz. Er meinte es genau anders herum.

Weiß jemand Genaueres, welches Material nun die Zähne am ehesten stumpf macht?

Gruß Musswohl
 

stone501

ww-fichte
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Hy,

es kommt ganz darauf an mit welchen Blatt du was schneidest. Nimmst du zB ein Hohlzahn Blatt (ist für beschichtete Spanplatten) und schneidest damit Massivholz -> dann kannst du's gleich zum Schärfdienst bringen. Einen sauberern Schnitt wirst du bei beschichteten Platten kaum mehr zustande bringen.
Ich würde mir zwei Blätter kaufen:
1 Hohlzahn für beschichtete und furnierte Teile
1 Wechselzahn für Quer- und Längsschnitte in Massivholz

mfg
 

Eddy

ww-robinie
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[QUOTE
Nun hat mir ein ehemaliger Schreiner erzählt, bei ihnen seien laufend die Sägeblätter gewechselt worden, wenn die Holzart umgestellt wurde. Die Massivhölzer würden die Blätter für die anderen Sorten "unbrauchbar" machen.

Ich dachte immer, am schlimmsten sei Spanplatte, dann kämen beschichtete Platten und am geringsten belastend sei Massivholz. Er meinte es genau anders herum.

Weiß jemand Genaueres, welches Material nun die Zähne am ehesten stumpf macht?[/QUOTE]

Das würde mich auch mal interessieren,da es für meine Erika 60 E nur Universalblätter mit WZ gibt.

Gruß Eddy
 

duebelimplosion

ww-kirsche
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Außerdem frage ich mich, ob das noch praxisgerecht ist, z.B. ein Blatt für "Längsholz", eines für "Querholz". Ich werde wohl kaum ein anderes Sägeblatt montieren, wenn ich mein Brett um 90 Grad drehe.

Naja, das kann tatsächlich nötig sein.

Ich verarbeite Massivholz von der sägerauhen Bohle weg. Da ist das Längsschnitt-Sägeblatt (D315, 14Z) fast zu meinem wichtigsten Sägeblatt geworden.
Bis ich da mal ein Brett rausgeschnitten habe, dass ich verbauen kann, muss ich besäumen, auf Breite schneiden, auftrennen in dünnere Bretter etc. Das macht ein Universal- oder Feinschnittsägeblatt nicht mit, das würde verglühen.

Auch die groben Ablängschnitte quer zu Faser mache ich mit dem 14Z-Blatt. Das aber wieder nur aus Bequemlichkeit, um eben nicht noch öfter das Blatt zu wechseln. Weil sauber wird der Quer-Schnitt natürlich nicht mit dem Blatt, aber zu diesem Zeitpunkt hat das Brett sowieo noch Überlänge.

Erst für die letzten Formatierungsschnitte wechsle ich auf mein Universalblatt (48Z).

In der Praxis kommt es mir tatsächlich so vor, als würde ich andauernd nur Sägeblatt wechslen. Weil da gibt's schließlich auch noch die Nutsäge und "mindere" Sägeblätter für "mindere" Hölzer (OSB, u. dgl).
Das sollte einer der namhaften Hersteller mal automatisieren, so wie bei einem CD-Wechsler :emoji_wink:

Grüße, Rainer
 

Mitglied 30872

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Ich denke mal, für den Hobbytischler, auch für den ambitionierten, sind solche Fragen nicht wirklich relevant. Der Profi wird sich schon gut überlegen, welches Blatt er auf die Vertikalsäge packt, auf der er sowieso nur beschichtete Spanplatte sägt.
Für die Beschreibung der Standzeiten bei der Bearbeitung von Massivhölzern wurden von Barz und Breier 1969 Standwegfaktoren ermittelt. Bezüglich der Abrasion von Werkzeugstählen hat dabei bei einem gesetzten Standwertfaktor der Holzart Basralocus oder Makore von 1, Fichtenholz einen Wert von 10.000. Soviel zur Spannweite allein bei Massivhölzern. Ich kenne keinen Tischler, der sich für jede Holzart ein extra Sägeblatt hält.
Darüber hinaus wird der Effekt der Schnittleistung eines Werkzeug auch von der Leistungsaufnahme des Motors beeinflusst. D.h. wenn ein 1-KW-Motor streikt, dann läuft das selbe Blatt auf einem 3-KW-Motor noch anstandslos. Die Bestimmung der Schnittqualität ist dabei ausgesprochen subjektiv, wenn geschliffen wird manchmal fast irrelevant. Wer mehr wissen will: Sägen Fräsen Hobeln Bohren, Die Spanung von Holz und ihre Werkzeuge von Bernhard Ettelt, DRW-Verlag Stuttgart, ISBN 3-87181-314-1. Das Buch ist zwar von 1987, aber an den grundlegenden Kriterien hat sich sicher nichts geändert.
Wenn ein Hobbytischler sich für seine Säge 2 Blätter hält, bei Verarbeitung von beschichteten Platten noch ein drittes, dann ist das vollkommen ausreichend. Also so, wie der Levisträger schreibt.
 

Eddy

ww-robinie
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Jetzt weiß ich aber immer noch nicht welches Holz das Blatt am schnellsten stumpf macht. Spanplatte,Massivholz,beschichtetes Holz:confused:
 

magmog

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guude,

mineralhaltiges vollholz stumpft stärker als beschichtete spanplatte, die jedoch mehr als spanplatte roh, die mehr als fichte.
es kommt sehr auf die inhaltsstoffe an, gerade spanplatte ist je nach hersteller auch mit sand durchsetzt, manche typen mit zement (brandschutz). die beschichtungen sind auch sehr unterschiedlich.

gut holz! justus.
 

wicoba

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Außerdem frage ich mich, ob das noch praxisgerecht ist, z.B. ein Blatt für "Längsholz", eines für "Querholz"
Aber sicher ist es Praxisgerecht, sonst würde es diese Sägeblätter erst gar nicht geben!
Grundsätzlich würde ich sagen, dass jeweils das optimale Sägeblatt grundsätzlich der Praxis am nächsten kommt: Schnittqualität, Abnutzung, leichtes Aufschneiden von Massivholz etc. sind nur einige Punkte, die in der Praxis ausschlaggebend sind.
Die Frage für Hobbywerker ist wohl eher: Mach ich mir die Mühe zum Wechseln und macht es überhaupt Sinn für wenige Schnitte ein extra Blatt anzuschaffen. Hier reichen wohl für die Meisten ein paar Uniblätter. Wer aber z.B. viele Längsschnitte in Massivholz macht wird um ein Längsschnittblatt nicht herum kommen. Im Vergleich zum Uni-WZ-Blatt flutscht dieses wie Butter! Und die oft untermotorisierten Motoren vieler Hobbymaschinen werden es danken.
 

Fraggle

ww-eiche
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Mal ganz praktisch gesprochen:

Da der Hobbywerker (also ich) meist Buche, Fichte, Kiefer, Birke (teils als Sperrholz) verarbeitet, reicht mir persönlich ein einziges 250mm 60WZ. Das wird gnadenlos für alle Längs- und Querschnitte benutzt bis es beginnt stumpf zu werden. Das ist nach etwa 2-4 abgeschlossenen Projekten - bei mir ca. alle 2 Jahre - der Fall. Dann geht's für 20 € zum schärfen.

Ein paar weitere hab ich noch:
315mm 64WZ (nur weil die Höhenverstellung der Metabo Magnum zwei verschiedene Durchmesser braucht)
250mm 80TF neg. für Aluminium

Für die Tauchsäge hab ich aber tatsächlich ein spezielles zum Besäumen und Auftrennen - 210mm 16WZ. Das kommt nur dann zum Einsatz, wenn ich wirklich im größerem Umfang Frischholz reinbekomme. Das würde ich aber schon als "nice to have", also nicht unbedingt notwendig bezeichnen.

Gruß
Dirk
 

heiko-rech

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Hallo,

ich benutze auf der Erika ein Universalblatt (Z56) und ein Zuschnittblatt Z16. Beide Wechselzahn, da ich für die Erika kein Flachzahn Zuschnittblatt finde. Bei ein wenig Arbeitsplaung wechselt man die Blätter eigentlich nicht sehr oft. Gelegentlich mache ich auch mal einen Längsschnitt mit dem feineren Blatt, versuche das aber zu vermeiden.

Ein Aspekt wurde bisher aber noch nicht genannt: Beim Schneiden von Holz, mit der Faser entstehen längere Späne. Für deren Abtransport sind die Zahnzwischenräume der Feinschnittblätter nicht unbedingt groß genug (kommt auch ein wenig auf die Holzart an). Dadurch wird der Abtransport der Späne behindert, die Absaugung funktioniert nicht so gut und die Säge quält sich noch mehr durchs Holz.

Je nach Holzart hinterlassen zu fein gezahnte Blätter beim Längsschnitt auch gerne mal unschöne Brandspuren. Es spricht schon sehr viel dafür mit unterschiedlichen Blättern zu arbeiten. Im Hobbybereich sind aber sicherlich drei Blätter ausreichend: Universalblatt, Längsschnitt und ggf. noch ein Blatt für beschichtete Platten.

Wer natürlich speziellere Werkstoffe wie Alu, Plexi oder Corian in größeren Mengen verarbeitet, sollte sich hierfür auch die richtigen Blätter kaufen.

Gruß

Heiko
 

Eddy

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Für die Erika 60 E gibt es nur drei Blätter 30Z/WZ, 36Z/WZ, 56Z/WZ.
Letzteres ist ein für Laminat beschriebenes Blatt. Bislang hab ich nur das
36er Universalblatt.
Wenn ich mir noch das 30er kaufe, könnte ich das doch für Längsschnitte
nehmen.Oder:confused:
Für was außer für Laminat könnte ich das 56er nutzen?

Gruß Eddy
 

michaelhild

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An der TKS nutze ich 24, 42 und 60 Zahn (250mm). Alle mit Wechselverzahnung. Ich muß aber zugeben, meistens bleibt das 24er drauf. Für mich also das Universalblatt. Sowohl Längs- als auch Querschnitte gelingen mit dem Teil mit einer super Oberfläche.

Für die Tauchsäge habe ich ein 24 und 48 Zahn.
 

musswohl

ww-fichte
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Hallo allerseits
Danke für die diversen Beiträge.
Auf Grund eurer Anmerkungen habe ich nun ein Hohlzahn-Blatt für meine furnierten Möbelbauplatten bestellt. Gibt es zwar nicht in 315 mm für meine TKS, aber 300 mm tun es auch.
Viele sogenannte Sägeblatt-Spezialläden haben nur noch Wechselzahn im Programm (exzellent für Querschnitte, exzellent für Längsschnitte und überhaupt exzellent für nahezu alle Holz- und Beschichtungsarten).

Jetzt habe ich eine Zusatzfrage. Was wird eigentlich aus den "Hohlzähnen", wenn das Sägeblatt zum Schleifen geht?

Die Frage stellt sich doch bei allen "speziellen" Zahnformen. Den Schärfdienst interessiert es doch sicher herzlich wenig, wie der Zahn ursprünglich mal ausgesehen hat (Winkel usw). Sind da nicht nach dem Schärfen alle Sägeblätter gleich?
Gruß Musswohl
 

Shriner

ww-eiche
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Sind da nicht nach dem Schärfen alle Sägeblätter gleich?l

Nein.
Das macht sich spätestens in der Rechnung bemerkbar.
:emoji_grin:

Je nach Zahnform, bzw. Kombination verschiedener Schneidenformen, so habe ich mich belehren lassen, sind bis zu 5 verschiedene Schleif-Winkel einzustellen.
Das macht das Schärfen eines Blattes zB. für beschichtete Platten schon recht teuer, sodaß sich ein Wechsel wirklich lohnt.
 

siggi.ch

ww-ulme
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Hallo,

auch dazu mal eine Frage, die ich noch nicht explizit beantwortet finde:
wenn ich nun ein Hartmetall-Wechselzahn Blatt habe, wie z.B. dieses hier, HM-Sägeblätter Profiversion - HMDif, kann ich damit ohne das Blatt gleich (oder innerhalb eines Jahres) zu schrotten, z.B. Buche-Leimholz und auch OSB- oder Multiplexplatten sägen???

Siggi
 

Karl Hermann

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uli2003

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Sägen sind zum Sägen da, wenn sie stumpf sind werden sie geschärft, wenn sie nicht mehr geschärft werden können ist es Metallschrott. Womit willst du sonst die o.g. Materialien sägen?
Je hochwertiger die Säge ist, je ruhiger läuft sie, umso sauberer ist der Schnitt und bei richtiger Benutzung auch die Standzeit entsprechend höher.
Letzteres hängt nicht nur von der korrekten Benutzung (Sägen, nicht Abbrennen) ab, aber auch von der Güte des Hartmetalls und dem Aufbau des Blattes.

Grüße
Uli
 

WinfriedM

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Der Lieferant sollte schon benennen, wofür ein Sägeblatt geeignet ist. Mit vielen Universalblättern kannst du aber Vollholz und Holzwerkstoffe problemlos sägen.
 

Georg L.

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Für meine Festool CS 70 habe ich drei Blätter: Ein Feinschnittblatt mit 48 Zähnen, ein Universalblatt mit 32 Zähnen und ein Längsschnittblatt mit 18 Zähnen.
Das Längschnittblatt verwende ich nur wenn ich größere Posten an Massivholz zusägen muß.
Für die Üblichen Sägearbeiten benutze ich meistens das Universalblatt sowohl für Längs- als auch Querschnitte. Die Schnittfläche wird damit ganz ok. und der Ausriss hält sich auch in Grenzen.
Für ausrissfreie Formatierungsschnitte verwende ich dann das 48 Z Feinschnittblatt. Dies bietet die beste Schnittgüte und kaum Ausriss. Außerdem verwende ich dieses Blatt mit angepasster Drehzahl auch für Alu und Plexiglas.
Der Einsatz der verschiedenen Blätter ist allerdings fließend. Ich wechsle z.B. nicht vom Feinschnitt- auf das Längsschnittblatt, nur um zwischendurch mal eine Leiste längs zu teilen. Oder wird mit dem Längschnittblatt mal ein zwei Bretter abgelängt.
Bei häufig wechselnden Längs- und Querschnitten in Massivholz arbeite ich manchmal auch mit der CS 70 und meiner Handkreissäge parallel, je nach Projekt die eine mit Feinschnittblatt die andere mit Längsschnittblatt.
 
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