Balkenverbindung geschraubt

Fichtenelch

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@Fichtenelch
Was hältst du von der im Video gezeigten Balkenverbindung (für Laien)?

Gruß Matze

Davon halte ich nicht so viel.
Sie sind vom Querschnitt zu dünn, und der Kopf ist kaum breiter als der Schraubenkörper.
Besser sind Tellerkopfschrauben wenn du mich fragst.
Diese haben einen größeren Querschnitt, fangen ab 6mm an, bei uns sind 8mm gängig, die halten schon gut was.
Diese lassen sich auch gut mit Astflicken oder Querholzplätchen verdecken.
Natürlich muss man da mit Forstnerbohrer vor arbeiten, aber es lohnt sich.

Gruß Peter
 

chris986

ww-nussbaum
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Davon halte ich nicht so viel.
Sie sind vom Querschnitt zu dünn, und der Kopf ist kaum breiter als der Schraubenkörper.
Besser sind Tellerkopfschrauben wenn du mich fragst.
Diese haben einen größeren Querschnitt, fangen ab 6mm an, bei uns sind 8mm gängig, die halten schon gut was.
Diese lassen sich auch gut mit Astflicken oder Querholzplätchen verdecken.
Natürlich muss man da mit Forstnerbohrer vor arbeiten, aber es lohnt sich.

Gruß Peter

Kannst du hier etwas genauer drauf eingehen und das erklären? Ich würde als Heimwerker gerne mehr dazu wissen. Wenn man sich verschiedene videos von Eurotec ansieht wo Vollgewinde und Teilgewinde Schrauben verglichen wurden empfehlen die Vollgewindeschrauben weil die sagen, dass diese wenn richtig verwendet (richtiger Durchmesser und Winkel) mehr aufnehmen können als eine Teilgewindeschraube. Es wurde so erklärt, dass eine schraube zwei Auszugswiederstände hat - einmal den Kopfauszugswiederstand und den Gewindeauszugswiederstand. Der Gewindeauszugswiederstand ist um ein vielfaches höher. Dementsprechend kann eine "dünnere" Vollgewindeschraube im richtigen Winkel mehr aufnehmen als eine größere Teilgewindeschraube (Tellerkopf). Das wurde an verschiedenen beispielen wie z.b. Haupt / Nebenträger erklärt.

Ich will hier nicht klugscheißern und deine Kompetenz in frage stellen, weil ich nur Laie bin sondern meine Frage kommt daher, dass mich das sehr interessiert hat und ich hier von einem Profi mehr dazu erfahren möchte. Die haben auch gesagt, dass mit Vollgewinde schraube und der richtige Winkel >= 45 grad immer eine Statik erforderlich ist und sowas eigendlich nix für den Heimwerker ist.

Ich selber habe das noch nie gemacht und habe bis jetzt nur teilgewinde verwendet aber mich interessiert hier der Vergleich.

Danke :emoji_slight_smile:
 

yoghurt

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Hallo,
ich reime mir das jetzt mal mit meinem Tischlerverstand zusammen - bin ja kein Zimmermann. Das Video habe ich nur zur Hälfte und aus familiären Gründen nur ohne Ton gesehen.

Wie ich von @keks010982 gelernt habe, verbinden wir Holz nicht über den Anpressdruck sondern nur über die Scherbelastung der Schrauben. Wenn ich also eine T-förmige Balkenverbindung herstelle, dann hält entweder der Schraubenkopf oder das Vollgewinde jenen Balken, durch den ich durchschraube. Der Schraubenkopf allein ist aber suboptimal, weil das Holz eventuell schwindet und dann schlackert die Verbindung. Da ist die Vollgewimdeschraube im Vorteil, weil sie über die gesamte Balkendicke mit dem Holz verbunden ist. (Ich habe vor meinem Fenster so eine Konstruktion aus ein paar Latten. Manchmal schlackern die, weil sie nur am Schraubkopf hängen, manchmal ist alle total fest).

@JannikOS hat die Vorgehensweise der Zimmerer mal so beschrieben, dass man zunächst eine Teilgewindeschraube mit Tellerkopf einschraubt um die Bauteile zusammenzuziehen. Dann folgt eine Verschraubung mit Vollgewindeschrauben mit Tellerkopf zur Fixierung. Der Tellerkopf ist bestimmt kein Fehler, aber von dauerhaften Nutzen dürfte er nicht sein (s.o.). Die Schrauben mit den zwei Gewinden versuchen nun die Vorteile der beiden zuvor beschriebenen Schrauben zu verbinden. Das kann Material und Arbeit sparen und wird sicherlich ein zugelassenes System sein. Ob nun das zweite Gewinde mit der kleineren Steigung nicht das Schraubloch „ausnudelt“? Ich weiss es nicht, kann mir aber vorstellen, dass die Gewinde sich weniger ins Holz schneiden als drücken. Wäre das so, dann würden die einzelnen Holzfasern noch ein weiteres Mal zusammengedrückt. Da im allgemeinen nicht vorgebohrt wird, sollte sich in der Lochlaibung ohnehin ausreichend gestauchtes Material befinden.

Soweit meine 2 cents.
 

Helibob

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Im Fall von dem Heco MagicClose würde sich der Anpressdruck durch die lineare Steigungsänderung jedoch nicht nur zwischen den zu verbindenen Teilen auswirken, sondern auch innerhalb des anzuschraubenden Balkenstückes.
Was ich davon halten soll, weiß ich nicht.

Wenn wir hier von der Verbindung mit Tellerkopf "sprechen", sprechen wir dann noch von einer stumpfen Verbindung oder eigentlich schon von ein verzapften Verbindung?

Gruß Matze
 

tomkaes

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Wenn wir hier von der Verbindung mit Tellerkopf "sprechen", sprechen wir dann noch von einer stumpfen Verbindung oder eigentlich schon von ein verzapften Verbindung?
Eindeutig eine stumpfe Verbindung mit weniger Materialschwächung der anzuschließenden Bauteile wie eine klassische Zapfenverbindung mit gestemmtem Zapfenloch.
 

Helibob

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Ok - frage deswegen nach, weil die Verbindungen an meinen Dachstuhl alle teilweise mit "leichter" Verzapfung ausgeführt wurden.
 
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Fichtenelch

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Das verstehe ich nicht ganz.
Gibt's denn einen Zapfen, ein Zapfenloch und einen Holznagel?

Oder meinst du vielleicht das gewisse Hölzer mit Versatz angebracht worden sind?
 

Helibob

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@Fichtenelch
Hab noch mal korrigiert, "alle" war falsch - hab ja nicht "alle" gesehen :emoji_grin:.

Beim Wechsel für das Fenster habe ich z. B. das kurze untere Sparenstückchen eine Art Verzapfung gesehen. Nur eine Führungs-/Positionierungs-Hilfe?
Wird ja auch eher aus optischen Gründen eingebaut.
(Dachstuhl mit Firstbalken, vorbereitet mit Abbundmaschine.)

Eine direkt T-Verbindung gibt es so ja nicht.

Holznagelverbindungen kamen teilweise beim Abriss des alten Hauses (Bj ~1953) zum Vorschein

Gruß Matze
:emoji_sleeping:
 

Mitglied 24010 keks

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@yoghurt ich glaub du musst noch mal nachsitzen... :emoji_grin:
Richtig ist, dass Holz nicht über Pressung verbunden werden kann. Da ist es aber egal ob man eine TK oder Vollgewindeschrauben nimmt. Gleicher Durchmesser bedeutet ca. gleiche Scherfestigkeit.
Vollgewindeschrauben spielen ihre Vorteile nur bei Zugbelastung aus.
Das sind aber alles Anwendungen die für "Heimwerker" eigentlich keine Rolle spielen.

Was hier den konkreten Fall angeht, also das ursprüngliche Thema, ich würde tunlichst vermeiden einen Durchlaufträger zu bauen wenn es vorher nicht so war. Irgendjemand hat schon etwas zu der Lastverschiebung geschrieben. Wenn man das wirklich machen wollen würde, müsste man sich den Unterzug auch genau anschauen. Und alle hier vorgeschlagenen Verbindungen sei es Überblattung auf ca. 1m und was ich alles gelesen habe, kann man sich sparen weil es eh nix bringt, außer einen Haufen Arbeit. Ich hab aber auch nicht alles gelesen...

Gruß Daniel
 
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