Tisch wird rissig, selber schleifen oder besser Profi ranlassen?

Mathis

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Im Dorf in 'ner Stadt
Du bzw. dein Förster spricht von Fällrissen, die aber was völlig anderes sind und leider nur als Beschwichtigung zu werten sind.
Hier gehts nicht um Fällrisse, sonden um Zellkollaps beim Trocken, das ist was völlig anderes,
 

weissbuche

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Wenn ich mir in den einschlägigen Büchern die Beschreibung von Zellkollaps durchlese, stimmt das mit dem gezeigten Schadensfall fast nicht überein.
Zitat: Zellkollaps. Durch kollabierende Zellen stark verformen und im Extremfall durch Bildund breiter, wabenförmiger Innenräume wertlos gewordenes Holz, häufig kenntlich an unregelmäßig eingefallen, bisweilen waschbrettartiger Oberfläche und erheblichen Querschnittverzerrungen. Zitat Ende. Beschwichtigen will ich nichts und ich lasse mich auch nicht leicht Beschwichtigen.
 

Mitglied 59145

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Ich habe auch nochmal etwas gegoogelt. Der Zellkollaps scheint nur oberhalb des Fasersättigungsbereiches zu passieren. Also durchaus auch im Stamm. Heisst wenn es Lufttrocken ist, müsste es relativ "normal" zu trocknen sein.

War nun meine Eiche nicht und ich habe wenig bis keine Vergleichsmöglichkeiten. Der Zellkollaps ist ja auch bei "normaler" Eiche ein Thema. Was spezielles zu Mooreiche finde ich nicht, nur die üblichen Mythen.
Ich denke nicht dass man Mooreiche groß anders behandeln muss als Eiche, die verhält sich sonst ja auch fast normal. Gut sie riecht etwas schwefelig beim verarbeiten und ist evtl etwas spröde, wird aber beim trocknen auch normal rund und ist sonst auch nicht auffällig.

In eine einfache Kammer würde ich das auch nicht stecken, das gesteuerte Ding was wir da haben scheint aber zu Funktionieren.

Ich glaube da wird viel von trocknen geschrieben ohne die wirklichen Unterschiede zu kdnnen.

Ich weiß noch, aus dem Handbuch der Kammer, dass man EI über 35%HF auf keinen Fall über 60° erhitzen soll.

Ich telefoniere morgen mal mit Kronseder, die sind immer sehr hilfsbereit. Obwohl er bei allem was ich bisher an Fragen hatte eigentlich immer gesagt hat "nimmst halt das Programm was so heißt wie das Holz, Rest macht due Anlage".

Zellkollaps, gerade mit dem von @Mathis gezeigte Bild und den Beschreibungen im Netz, wie eingefallen und Waschbrettoberfläche hatte die Position vor Jahren auch. Dazu habe ich bestimmt noch allerhand Unterlagen, ich werde gerade unsicher ob die wirklich kd war.

@Azalee68 du weißt nicht zufällig ob das Zeug in einer Kammer war? Ach und sorry für das ausufern deines Themas, hat ja eigentlich nicht mehr viel mit dem Ursprung zu tun. :emoji_innocent:

Was ich rausfinden möchte, ist wo die Gefahren bei Mooreiche liegen. "Vorsichtig" trocknen kann ja nicht alles sein was man rausbekommt.

Also Unterlagen suchen und telefonieren!
Google reicht nicht, irgendein PDF kann man für 50€ kaufen, ist auch noch ne Option......
 

teluke

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Die Bilder von @Mathis zeigen eindeutig eine zu schnelle Trocknung.

Hier ist die Bohle außen schon (zu) trocken und innen noch (zu) nass.
Die damit zusammenhängenden Volumenänderungen für außen fast zwangsläufig zu Rissen.

Ich habe ja nicht so einen computergesteuerten Luxus-Vakuumtrockner wie @benben, konnte den Fehler aber bisher immer vermeiden.
Dazu heize ich die ganze Kammer, bevor ich den Kompressor überhaupt einschalte, zwei-drei Tage auf 40°C auf.
Wichtig ist dass die Bohlen bis in den Kern gleichmäßig warm sind.
Erst dann schalte ich den Kompressor ein und reduziere damit langsam die Luftfeuchte in der Kammer.
Dieser Prozess läuft dann über ca. vier Wochen.
Die Kammer wird dabei max. 50°C warm.

Dann schalte ich erstmal ab. Danach steigt die Luftfeuchte in der Kammer langsam wieder an.
Alle paar Tage lasse ich dann den Kompressor laufen und reduziere damit wieder die Luftfeuchte.

Nachdem ich dem Kammerinhalt ca. 700ltr. Wasser entzogen habe ist Schluss.
Das Holz liegt dann zwischen 7 und 10% und das passt dann für mich.
Insgesamt dauert das ca. acht Wochen, ungeduldig darf man dabei nicht sein.

Die Holzfeuchte selbst messe ich während dem Trocknungsprozess nicht, lediglich die Luftfeuchte.
Am wichtigsten ist es die entzogene Wassermenge zu überwachen.

Trockenrisse gibt es dann auch nicht.
 

weissbuche

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Wie schon geschrieben: In einschlägigen Büchern nachgelesen. Ich gehöre noch zu der Generation, die mit Büchern und Fachbüchern umgehen können. Diese Fachbücher sind dann auch von Leuten geschrieben, die sich ihren Namen an Hochschulen usw. erarbeitet haben und nicht bei Youtube. Sich sein Wissen aus Büchern zu erarbeiten, war und ist meiner Meinung nach, eine gute und bewährte Methode. Wenn dieses Wissen durch über 50 Jahre Erfahrung mit Holz und vielen Austausch mit Holzfachleuten ergänzt wird hat das nichts mit "ergooltem" Wissen zu tun. Die für Zellkollaps beschriebenen Schadensbilder stimmen meiner Meinung nach mit den auf Bild 2 gezeigten Schäden nicht überein. Ich habe schon mehrmals Eiche bekommen, bei der nach dem Auftrennen, innere Verschalung oder auch Zellkollaps festgestellt wurde. Das sah nie so aus wie auf Bild 2. Warten wir ab, was die Recherche von Ben ergibt, das scheint ja ein Weg um Licht ins Dunkel zu bringen.
Gruß Eckard
 

teluke

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@teluke du packst das aber relativ frisch rein? Weisst du mit welcher HF?
Hallo Ben.

So gehe ich vor wenn das Holz relativ frisch ist.
Die tatsächlich HF kenne ich dann nicht weil mein Messgerät dann nur noch blinkt.

Mit Holz das schon ca. 1 Jahr vorgetrocknet ist geht das etwas schneller. Dann habe ich ca. 15% HF zum Start.
Aber auch dann heize ich erst alles durch bevor ich das Trocknen starte.
 

Mitglied 59145

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So ähnlich macht das unsere Anlage auch. Die werte die du erreichst sind traumhaft. Das dauert bei uns deutlich länger.

Ich habe hier intern nachgeschaut, die Rannen mit dem beschriebenen Fehler, den ich für Zellkolklaps halte, sind teilweise in der Trocknung gewesen und teilweise nicht. Ein nachvollziehen ob der Fehler nur in der KD Ware war ist mir nicht mehr möglich. Schade.

Da waren wirklich wabenförmige Risse senkrecht zum Jahrringverlauf vorhanden, diese nicht längs sonder unregelmäßig im Anfang und Ende. Wirklich mit normalem Verständnis von Holz nicht zu begreifen. Die Oberfläche exetrem eingefallen und alles sehr krumm und verdreht. Bei dem von Mathis gezeigten Bild ist leider schon gehobelt, sonst erkennt man das am einfallen wirklich gut. Das gezeigte könnte auch einfach im Stamm gerissen sein. Ich weiss es aber nicht.

Ich gucke weiter was ich erreiche.

https://docplayer.org/114454651-Technologie-des-holzes.html Das habe ich heute morgen beim Kaffee gefunden und fand es recht gut, trägt aber zu dieser Thematik nicht wirklich etwas bei. Lustig fand ich, dass auf S54 eines unserer Bilder verwendet wurde, das freut mich immer. Jedenfalls wenn es nicht kommerziell genutzt wird und es eine Quellenangabe gibt.

Ein paar Reste von dem Holz, was auch ganz sicher nicht in der Kammer war gibt es tatsächlich noch, aber da komme ich erstmal nicht dran, jedenfalls nicht ohne Aufwand.

Da ich das ganze recht spannend finde und wir hier eigentlich über nen Tisch reden sollten, einfach mal die Frage an @carsten ob du das in einem ruhigen Moment in einen extra Thread packen könntest, am besten mit aussagekräftigem Titel?

........Ich habe das Gefühl das geht hier noch etwas.
 

teluke

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Hallo Ben.

Welche Werte bezeichnest Du da als "traumhaft"?

Das sollte doch in Deiner Vakuumkammer schneller und besser ablaufen?
 

teluke

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Verstehe.
Aber das stimmt schon, wir haben hier ein gutes Klima mit meist niedriger Luftfeuchte.
Dadurch sind auch die höheren Temperaturen sehr gut zu ertragen.
Beim Holz trocknen hilft das auch.
Gilt natürlich nicht bei 65mm Bohlen.

Mein Messgerät sollte schon passen. Es ist ein Merlin das 40mm tief misst auf sägerauher Blockware.
 

brubu

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Ich weiß noch, aus dem Handbuch der Kammer, dass man EI über 35%HF auf keinen Fall über 60° erhitzen soll.
Hallo zusammen
Laut Bollmann Leitfaden gilt bei Eiche "über dem Fasersättigungsbereich keinesfalls Temperaturen über 30-40°C anzuwenden" wegen Gefahr von
Verfärbungen, Oxidationen und div. anderer schädlicher Prozesse. Trocknungsschäden bei Eiche entstehen oft durch Verschalung, das sind Risse im Inneren des Holzes wie es @weissbuche beschrieben hat.
Dies für die "Eichentrockner".
Gruss brubu
 

teluke

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Über 40°C kann ich in der Aufheizphase gar nicht, die mache ich aber immer und habe bisher keinerlei Probleme mit Verfärbungen gehabt.
Im Verlauf des Prozesses, wobei ich dann aber wohl schon unter 35% bin steigt die Temperatur dann auf 50°C an und bleibt auch so.

Verschalungen in normaler Eiche hatte ich noch nie.
In Roteiche schon öfter. Mit dem Fasersättigungspunkt hatte das aber sicher nichts zu tun da ich diese noch nie frisch getrocknet habe.
Wird aber fürderhin nicht mehr passieren können dieweil mir Roteiche nicht mehr auf den Hof kommt. :emoji_slight_smile:
 

brubu

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Mit deinem Kondensationstrockner ist die Gefahr von Schäden viel kleiner. Bei lufttrockenem Holz besteht kaum ein Risiko von Schäden weil das Trocknungsklima nicht entsprechend "scharf" wird. Bei Konvektionstrocknern mit bis zu 100° C wird es bei Hartholz gefährlich, aber so heiss wird
heikles Holz nie getrocknet.
@teluke welchen Trockner, Fabrikat hast du?
Gruss brubu
 

teluke

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Mein Trockner ist eine ausrangierer LKW-Kühlkoffer vom 6m Länge.

Darin verbaut ist der Entfeuchter Eipl FD 1000.
Zusätzlich noch zwei elektrische Heizlüfter mit jeweils 4kW. Die sorgen für die Starttemperatur. Bei 40° schaltet die Heizung ab, die Lüfter laufen weiter.

Also alles ganz einfach und günstig gelöst.
Die Gesamtkosten waren irgendwo um 5000€. Das Gerät hat sich längst bezahlt.
 
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