Kleine Holzkeile per Hand herstellen

Wohnzimmerschreiner

ww-nussbaum
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Hallo, ich baue gerade ein Schränkchen aus Eiche mit zwei Zwischenböden. Die Böden stecken mit je 6 durchgestemmten Zapfen in den Seitenwänden. Jeder der 24 Zapfen hat in der Mitte einen Schlitz, in dem abschließend ein Keil eingetrieben wird. Die Zapfen sind würfelförmig 2x2x2 cm. Jetzt stehe ich gerade vor der Aufgabe 24 Keile herzustellen und stelle mich irgendwie blöd an.
Mein Plan war, von einem breiten Brett mit 2 cm Stärke an der Stirnseite einen vielleicht 3 cm breiten Streifen abzusägen und den dann entlang der Faser in Keile aufzutrennen. Das ist per Hand aber echt fummelig. Hat hier jemand eine Idee per Stoßlade o.ä. das Ganze zu beschleunigen?
Vielen Dank und viele Grüße
Stefan
 

Johannes

ww-robinie
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Hallo Stefan,
ich habe schon häufiger Keile von Hand geschnitten. Ich gehe wie folgt vor. Ich suche/richte mir ein Stück Holz, das so dick ist, wie die Keile breit werden sollen. Dann wird ein Ende rechwinkelig abgeschnitten und eine Linie angezeichnet, die der Länge der Keile entspricht. Jetzt zeichne ich die Keile an ( dabei die Breite des Sägeschnitz nicht vergessen). Nun spanne ich mir das Brett hochkant ein und säge alle geraden Schnitte, anschliessend drehe ich das Brett, so das die schrägen Striche senkrecht stehen und säge diese Schnitte. Zum Schluß säge ich die Keile vom Brett ab.
Wenn ich das in der Werkstatt mache bevorzuge ich die Bandsäge, aber unterwegs, habe ich das auch schon häufig mit der Handsäge gemacht.

Es grüßt Johannes
 

Wohnzimmerschreiner

ww-nussbaum
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Hallo Johannes, danke für die Antwort. Ich glaube zur Hälfte habe ich annähernd verstanden, wie du vorgehst… :emoji_nerd: kannst du vielleicht mal eine Skizze machen, wie du die Keile am Brett anzeichnest?
Der schräge Schnitt schneidet doch den geraden Schnitt, sodass der Keil dann direkt abfällt. Du schreibst aber, dass du die keile vom Brett am Ende noch absägen musst… kapier ich irgendwie nicht.
 

WinfriedM

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Der schräge Schnitt schneidet doch den geraden Schnitt, sodass der Keil dann direkt abfällt.

Nur wenn du so weit sägst, dass die Keile am Ende eine Dicke von Null haben. Willst du Keile, die am Ende z.B. eine Dicke von 2mm haben, musst du sie absägen, die fallen also nicht von alleine raus.

Hab das auch schon öfter gemacht, nutze dafür eine Japansäge.
 

dascello

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Ich schneide mir ein Klötzchen mit schräg verlaufender Maser.
Dann spalte ich das, der Riss läuft längs der Faser und es entsteht ein Keil. gespalten ist hier besser als gesägt.
 

magmog

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Guuden,

Ein 20mm Eichebrettchen hochkant einsapannen,
schräg nach Riss wechselseitig einschneiden. Die Keile
mit der Spitze nach unten fallen raus, die mit der Spitze nach oben
sind fertig, wenn das Brett in der gewünschten Länge abgeschnitten wird.
 

Wohnzimmerschreiner

ww-nussbaum
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Danke für die Antworten. Also Ishitani fällt leider aus, da ich nur Handsägen besitze. Aber magmogs Erklärung habe ich kapiert. Das ist glaube ich auch das, was Johannes macht. Die Keile sollten schon am Ende auf Null zulaufen. Ich glaube die Schnittbreite meiner Säge für den Schlitz ist 0,4 mm.
 

Helibob

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…Hat hier jemand eine Idee per Stoßlade o.ä. das Ganze zu beschleunigen?…
…da ich nur Handsägen…
Ah, ok.

:emoji_thinking: - Als Führungs-/Positionierungshilfe könnte ich mir ein im Winkel passendes Holzklötzchen vorstellen, welches du auf deinen zu schneidenden Holzstreifen darauf legst und das "Paket" ggf. mit Hilfe einer Schraubzwinge fixierst. Daran dann die Säge anlegen - die Luxusversion wäre mit eingelassenen Magneten für ein automatisches Ansaugen des Sägeblattes an die Anschlagkante.

Hoffe man versteht, was ich meine - nicht so einfach das verständlich zu beschreiben (zumindest für mich).

Gruß Matze
 

seschmi

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Wenn man die Keile auf Null auslaufen lässt, sind sie nachher schwierig einzuschlagen. Null ist halt einfach überhaupt nicht stabil. Die hauchzarte Spitze des Keils knittert zusammen, statt in den Schlitz zu gehen.

Ich säge die Schlitze mit der TKS, dann haben die 3,2 (Sägeblattdicke). Einen Keil dieser Stärke kann man auch einschlagen.

Man kann auch noch am Ende des Schlitzes eine Bohrung setzen, das soll das aufspalten verhindern.
 
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