Batucada
ww-robinie
Hallo Woodworker,
Ich mach mal ein kleines Projekt. Ist hier vielleicht nicht die ganz richtige Rubrik, aber mein Projekt hat ja eher etwas mit EDV zu tun als mit Holzwerken, wenn auch die Staubsaugerturbine Holzstaub aufsaugen könnte.
Vor 4 Wochen etwa habe ich begonnen, mir spezielle Videos zum Thema herunter zu laden und mir zu Gemüte zu führen. Ich hatte mich auf der Basis verschiedener Informationen dafür entschieden, mich auf FreeCAD zu stürzen. Ein wichtiger Aspekt: es wird kostenlos zur Verfügung gestellt, weil es ein Open-Source-Projekt ist. Es gibt zwar auch kommerzielle Software, die von bestimmten Anbietern kostenlos zur Verfügung gestellt wird, aber auch das kann Grenzen haben, wenn die Spielregeln geändert werden. Das wird wahrscheinlich bei FreeCAD nicht geschehen.
Ich habe zwar in der Vergangenheit meine Zeichnungen mit 2D-CAD erstellt, aber 3D-CAD ist eine ganz andere Welt. Ich habe mich jetzt die letzten 3 Wochen verbissen in FreeCAD eingearbeitet, Tag für Tag und auch manche Nacht. Jetzt wollte ich mal Revue passieren lassen, wie es mir nach dieser Zeit so geht. Ich bin voll auf die Zukunft mit FreeCAD eingestellt. Um FreeCAD herum gibt es eine Forengemeinschaft, die sehr hilfsbereit ist - sicher gibt es auch ein paar Stinkstiefel, aber schließlich wirkt die Feststellung: Was kümmert es die Eiche, wenn die Wildsau sich an ihr reibt?
Ich habe in der ersten Lernphase, die Übungsaufgaben der Videos nachgespielt. Es gibt gute Videos. Und es gibt saumäßig schlechte. Aber da muss man durch. Aus der FreeCAD-Gemeinschaft wurde mir das Sketcher-Tutorial empfohlen. Die Empfehlung möchte ich gerne weitergeben, wer des Englischen mächtig ist, soll sich gleich das englischsprachige herunterladen, weil es aktueller ist als das deutsche. So genug der Vorrede, sonst wird's langweilig, darum fang ich jetzt auch so langsam an, die bunten Bildchen zu zeigen. Ich hab' mir als Übungsprojekt die Modelierung einer Staubsaugerturbine vorgenommen, das auch mit dem Hintergedanken, die Modelle bei der Verwirklichung eines echten Werkstatt-Projektes, die Turbine wieder zu verwenden.
Eine Gummiplatte, sie dient zur Abdichtung der Turbine gegenüber dem später umgebenden Gehäuse. Die Modellierung der Gummiplatte erfolgt eigentlich ganz einfach über ein Profil, was dann wie ein Drehteil um die Z-Achse gedreht wird.
Schwieriger wurde es mit der Blechhaube, hinter der sich das Turbinenrad versteckt. Wie bei der Gummiplatte besteht die Haube grundsätzlich auch nur aus einem Profil, das um die Z-Achse geschwenkt wird. Damit hat man schon viel erreicht, aber es ist noch nicht einmal die halbe Miete. Bei den Durchbrüchen habe ich ein wenig geschlampt, weil ich die Technik für die Ausformung der Muscheln, die noch vor den Ausbrüchen sitzen, noch nicht ganz beherrsche.
Beim Grundkörper konnte ich mich schon einmal so richtig auslassen. Auch hier wieder habe ich in der ersten Einstellung ein Profil erstellt und um 360° geschwenkt, danach kommen die Einbauten. Auf den Einbauten kommt das Eisenpaket zu stehen.
Der Dichtungsring ist in schon gewohnter Weise erstellt. Der Dichtring sitzt dann auf dem Steg des Grundkörpers.
Das Eisenpaket ist ähnlich simpel wie die Vorgänger, aber eben anders simpel. Das Eisenpaket ist nichts anderes als eine 2D-Zeichnung, das auf die eine gewünschte Dicke aufgepolstert wird.
Bei dem Isolierteil hat's mich zum ersten Mal aufgestellt. Eigentlich besteht dieses Teil im Original aus zwei Teilen, so hatte ich es auch angelegt, aber da hat FreeCAD gemeckert, dass es nicht zwei Objekte in einem Sketch verarbeiten kann. Sketche, so heißen die Zeichnungen, die FreeCAD benötigt. Also hab ich aus 2 Objekten eines gemacht, und schon war FreeCAD wieder friedlich.
Und das ist so ziemlich das aufwendigste Teil. An dem oberen Lagerbock hatte ich ursprünglich so ziemlich alles falsch gemacht, was nur möglich ist. Die freundliche Hilfe eines Foristen aus Frankreich hat mich wieder auf den Pfad der Tugend geführt. Das Objekt besteht aus etwa 15 verschiedenen "Einzelteilen" und "Anweisungen". Man muss sich das in etwa so vorstellen, dass das Gesamtobjekt aus mehreren geometrischen Körpern zusammen setzt, um anschließend die überstehenden Teile abzuschneiden bzw. auszuhöhlen. Dieses Teil wäre zum Beispiel geeignet, um durch 3D-Druck hergestellt werden zu können.
Das Lüfterrad zur Eigenbelüftung war ein Schmankerl für mich. Das sind so ziemlich alle Techniken vereinigt, die ich bisher erlernt habe. Aus wieviel Teilen mag das Lüfterrad wohl bestehen? Ich habr ingesamt 7 Arbeitsschritte benötigt.
Ja und das ist der Abschluss der gesamten Übung. Unter dieser Haube verbirgt sich, wenn aufgesetzt der obere Lagerbock und die Wicklungsanschlüsse. Als wesentliche Funktion obliegt der Haube die Zwangsführung der Eigenbelüftung.
Schade, ich habe gedacht, ich könnte die FreeCAD-Dateien hier auch einstellen. Geht aber nicht so einfach. Ich werde im nächsten Beitrag einen Link einfügen, dann kann sich, wer sich dafür interessiert, die Dateien als ZIP aus einer Dropbox herunterladen.
Ein Nachwort sei mir noch gestattet. Aus den vorliegenden Modellen lassen sich selbstverständlich maßstabsgetreue 2D-Werkstattzeichnung erstellen. Soweit es sinnvoll ist, können die Modelle auch exportiert werden, um 3D-Drucke herzustellen.
Wer nach der Bedeutung der kleinen schwarzen Punkte fragt? Ich hoffe ich finden den Schalter, um sie bei Screenshots abstellen zu können. Die Punkte sind quasi, die Griffe zum Anfassen, wenn man in den Modellen agiert.
Viel Spaß beim Betrachten - Fortsetzung folgt.
EDIT
Hier können die Dateien abgerufen werden
Turbine_FreeCAD.zip
Ich mach mal ein kleines Projekt. Ist hier vielleicht nicht die ganz richtige Rubrik, aber mein Projekt hat ja eher etwas mit EDV zu tun als mit Holzwerken, wenn auch die Staubsaugerturbine Holzstaub aufsaugen könnte.
Vor 4 Wochen etwa habe ich begonnen, mir spezielle Videos zum Thema herunter zu laden und mir zu Gemüte zu führen. Ich hatte mich auf der Basis verschiedener Informationen dafür entschieden, mich auf FreeCAD zu stürzen. Ein wichtiger Aspekt: es wird kostenlos zur Verfügung gestellt, weil es ein Open-Source-Projekt ist. Es gibt zwar auch kommerzielle Software, die von bestimmten Anbietern kostenlos zur Verfügung gestellt wird, aber auch das kann Grenzen haben, wenn die Spielregeln geändert werden. Das wird wahrscheinlich bei FreeCAD nicht geschehen.
Ich habe zwar in der Vergangenheit meine Zeichnungen mit 2D-CAD erstellt, aber 3D-CAD ist eine ganz andere Welt. Ich habe mich jetzt die letzten 3 Wochen verbissen in FreeCAD eingearbeitet, Tag für Tag und auch manche Nacht. Jetzt wollte ich mal Revue passieren lassen, wie es mir nach dieser Zeit so geht. Ich bin voll auf die Zukunft mit FreeCAD eingestellt. Um FreeCAD herum gibt es eine Forengemeinschaft, die sehr hilfsbereit ist - sicher gibt es auch ein paar Stinkstiefel, aber schließlich wirkt die Feststellung: Was kümmert es die Eiche, wenn die Wildsau sich an ihr reibt?
Ich habe in der ersten Lernphase, die Übungsaufgaben der Videos nachgespielt. Es gibt gute Videos. Und es gibt saumäßig schlechte. Aber da muss man durch. Aus der FreeCAD-Gemeinschaft wurde mir das Sketcher-Tutorial empfohlen. Die Empfehlung möchte ich gerne weitergeben, wer des Englischen mächtig ist, soll sich gleich das englischsprachige herunterladen, weil es aktueller ist als das deutsche. So genug der Vorrede, sonst wird's langweilig, darum fang ich jetzt auch so langsam an, die bunten Bildchen zu zeigen. Ich hab' mir als Übungsprojekt die Modelierung einer Staubsaugerturbine vorgenommen, das auch mit dem Hintergedanken, die Modelle bei der Verwirklichung eines echten Werkstatt-Projektes, die Turbine wieder zu verwenden.

Eine Gummiplatte, sie dient zur Abdichtung der Turbine gegenüber dem später umgebenden Gehäuse. Die Modellierung der Gummiplatte erfolgt eigentlich ganz einfach über ein Profil, was dann wie ein Drehteil um die Z-Achse gedreht wird.

Schwieriger wurde es mit der Blechhaube, hinter der sich das Turbinenrad versteckt. Wie bei der Gummiplatte besteht die Haube grundsätzlich auch nur aus einem Profil, das um die Z-Achse geschwenkt wird. Damit hat man schon viel erreicht, aber es ist noch nicht einmal die halbe Miete. Bei den Durchbrüchen habe ich ein wenig geschlampt, weil ich die Technik für die Ausformung der Muscheln, die noch vor den Ausbrüchen sitzen, noch nicht ganz beherrsche.

Beim Grundkörper konnte ich mich schon einmal so richtig auslassen. Auch hier wieder habe ich in der ersten Einstellung ein Profil erstellt und um 360° geschwenkt, danach kommen die Einbauten. Auf den Einbauten kommt das Eisenpaket zu stehen.

Der Dichtungsring ist in schon gewohnter Weise erstellt. Der Dichtring sitzt dann auf dem Steg des Grundkörpers.

Das Eisenpaket ist ähnlich simpel wie die Vorgänger, aber eben anders simpel. Das Eisenpaket ist nichts anderes als eine 2D-Zeichnung, das auf die eine gewünschte Dicke aufgepolstert wird.

Bei dem Isolierteil hat's mich zum ersten Mal aufgestellt. Eigentlich besteht dieses Teil im Original aus zwei Teilen, so hatte ich es auch angelegt, aber da hat FreeCAD gemeckert, dass es nicht zwei Objekte in einem Sketch verarbeiten kann. Sketche, so heißen die Zeichnungen, die FreeCAD benötigt. Also hab ich aus 2 Objekten eines gemacht, und schon war FreeCAD wieder friedlich.

Und das ist so ziemlich das aufwendigste Teil. An dem oberen Lagerbock hatte ich ursprünglich so ziemlich alles falsch gemacht, was nur möglich ist. Die freundliche Hilfe eines Foristen aus Frankreich hat mich wieder auf den Pfad der Tugend geführt. Das Objekt besteht aus etwa 15 verschiedenen "Einzelteilen" und "Anweisungen". Man muss sich das in etwa so vorstellen, dass das Gesamtobjekt aus mehreren geometrischen Körpern zusammen setzt, um anschließend die überstehenden Teile abzuschneiden bzw. auszuhöhlen. Dieses Teil wäre zum Beispiel geeignet, um durch 3D-Druck hergestellt werden zu können.

Das Lüfterrad zur Eigenbelüftung war ein Schmankerl für mich. Das sind so ziemlich alle Techniken vereinigt, die ich bisher erlernt habe. Aus wieviel Teilen mag das Lüfterrad wohl bestehen? Ich habr ingesamt 7 Arbeitsschritte benötigt.

Ja und das ist der Abschluss der gesamten Übung. Unter dieser Haube verbirgt sich, wenn aufgesetzt der obere Lagerbock und die Wicklungsanschlüsse. Als wesentliche Funktion obliegt der Haube die Zwangsführung der Eigenbelüftung.

Schade, ich habe gedacht, ich könnte die FreeCAD-Dateien hier auch einstellen. Geht aber nicht so einfach. Ich werde im nächsten Beitrag einen Link einfügen, dann kann sich, wer sich dafür interessiert, die Dateien als ZIP aus einer Dropbox herunterladen.
Ein Nachwort sei mir noch gestattet. Aus den vorliegenden Modellen lassen sich selbstverständlich maßstabsgetreue 2D-Werkstattzeichnung erstellen. Soweit es sinnvoll ist, können die Modelle auch exportiert werden, um 3D-Drucke herzustellen.
Wer nach der Bedeutung der kleinen schwarzen Punkte fragt? Ich hoffe ich finden den Schalter, um sie bei Screenshots abstellen zu können. Die Punkte sind quasi, die Griffe zum Anfassen, wenn man in den Modellen agiert.
Viel Spaß beim Betrachten - Fortsetzung folgt.
EDIT
Hier können die Dateien abgerufen werden
Turbine_FreeCAD.zip
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