Wie dick trägt Leim üblicherweise auf (Breite von Leimfugen)?

berliner_1982

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Guten Abend,

ich will eine Stoßlade bauen und habe dafür eine Veritas Führungsschiene, dort ist angegeben 0.5 inch (~1,27 cm) Platz zu lassen.

Plan ist jetzt:
- 18 mm Buchholz Leimplatte 60x30cm als Basis
- 12 mm Buche Sperrholz 60x20cm aufleimen, hab ich noch Reste
- d.h. Gesamthöhe liegt bei 30mm, dadurch fehlen mir 0,7mm Höhe und die Führungsschienen Kante liegt zu hoch

Leider konnte ich nicht rausfinden ob Leim aufträgt (meine Vermutung ist ja, da das Material irgendwo hin muss) und wie breit Leimfugen üblicherweise sind. Ist es möglich etwas dicker aufzutragen, um dadurch die Leimfuge zu vergrößern?

Alternative wäre die Leimplatte an der Stelle der Führungsschiene 1mm runter zu hobeln, ist aber natürlich aufwendiger. Oder 1mm Furnier suchen und zwischenleimen. Oder 13mm dickes Material neu kaufen.
 

Johannes

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Hallo,
unabhängig von der Leimfuge, halte ich es nicht für sinnvoll, bei einer Stoßlade Sperrholz und Buche-Leimholz flächig zu verleimen. Mir wäre da die Gefahr zu groß, das das ganze krumm wird.

Es grüßt Johannes
 

seschmi

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Übrigens sind die Platten meist auch nicht perfekt maßhaltig. Hast Du schon gemessen, ob die wirklich 12 und 18 sind und nicht 12,5 und 17,8?

Außerdem gilt natürlich das von little John gesagte: Sperrholz mit Massivholz verleimen führt gerne zu Verzug. Ich habe auch die Aufgabenstellung noch nicht verstanden - es ist doch jetzt 30mm dick und nicht 12,7? Gibt es da eine Skizze, wie das aussieht?
 

Holzsinn

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Ich hab mal gelernt, dass bei Weißleim die Leimfuge 2/10mm im feuchten und 1/10mm im getrockneten Zustand beträgt. Und das sollte auch wirklich so sein, sonst hält´s nicht auf Dauer. Weißleim ist keine Spachtelmasse, da gibt es andere Leime/Kleber, die Fugen überbrücken.
Melanie
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berliner_1982

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siehe Skizze unten. Die 30 mm kommen von der Summe aus 18mm und 12mm. Die 12,7 mm sind in der Anleitung von der Führung angegeben.

Danke für den Hinweis mit Verzug, in der Tat erinnere ich mich wieder, dass man keine Materialien die unterschiedlich arbeiten mischen sollte.


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berliner_1982

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Nochmal überlegt, da ich das Restholz gerne verwenden will, werde ich es mit dem Vorhandenem ausprobieren und nicht enttäuscht sein falls es nicht klappt. Was einem möglichen Verzug entgegenwirken könnte ist das stabile Aluelement und der Anschlag. Bin gespannt.
 

seschmi

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Miss doch mal die Höhe der Aluschiene. Vermutlich muss das obere Holz ja nur dicker sein als die Schiene, und 12,7 sind da nur angegeben, weil das ein halbes Zoll ist. Würde mich wundern, wenn es da auf die 0,7 ankommt. Wenn man 15mm nimmt, passiert vermutlich auch nichts, Du verschenkst halt minimal Höhe.

Ich würde schon den Weg in den Baumarkt machen und eine zweite Multiplex-Platze zuschneiden lassen, bevor sich da was verzieht.
 

Herr Dalbergia

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Ich hab mal gelernt, dass bei Weißleim die Leimfuge 2/10mm im feuchten und 1/10mm im getrockneten Zustand beträgt. Und das sollte auch wirklich so sein, sonst hält´s nicht auf Dauer. Weißleim ist keine Spachtelmasse, da gibt es andere Leime/Kleber, die Fugen überbrücken.
Melanie
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Also im Musikinstrumentenbau ist eine sichtbare Leimfuge von 1/10mm ein glattes "falsch gemacht".
Wenn ich zwei Holz Stücke füge und verleime ist da keine Leimfuge messbar.
Und Gitarren und Geigen unterliegen stärksten mechanischen Belastungen und halten dabei Jahrzenhnte und Jahrhunderte.
Ich halte Deine Aussage für absolut Falsch, sorry !!!
 

Holzsinn

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Ich hab es so gelernt. Klar, ist die Fuge nicht wirklich messbar, aber eben doch sichtbar. Eine perfekte Leimfuge ist eine haardünne Linie, die dadurch sichtbar wird, dass zwei Leisten mit unterschiedlichem Faserverlauf aufeinder treffen.
Dazu erkläre ich meinen Kursteilnehmerinnen, dass wenn man/frau zwei Leisten gefügt hat, keinerlei Licht mehr durch die trockene Fuge fallen darf. Beim Verleimen trägt man/frau dann auf beide Seiten eine möglichst dünne, aber geschlossene Leimschicht auf und verpresst so rasch wie möglich. Im Optimalfall drückt es auch nur ganz wenig Leim aus der gepressten Fuge.
Wer zuviel Leim aufträgt, dem verrutschen die zu verleimenden Flächen, Passgenauigkeit ist schwerer zu erreichen.

Melanie
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pedder

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Ich hab es so gelernt. Klar, ist die Fuge nicht wirklich messbar, aber eben doch sichtbar. Eine perfekte Leimfuge ist eine haardünne Linie, die dadurch sichtbar wird, dass zwei Leisten mit unterschiedlichem Faserverlauf aufeinder treffen.
Dazu erkläre ich meinen Kursteilnehmerinnen, dass wenn man/frau zwei Leisten gefügt hat, keinerlei Licht mehr durch die trockene Fuge fallen darf. Beim Verleimen trägt man/frau dann auf beide Seiten eine möglichst dünne, aber geschlossene Leimschicht auf und verpresst so rasch wie möglich. Im Optimalfall drückt es auch nur ganz wenig Leim aus der gepressten Fuge.
Wer zuviel Leim aufträgt, dem verrutschen die zu verleimenden Flächen, Passgenauigkeit ist schwerer zu erreichen.

Melanie
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sind wir uns also alle einig, dass man keine Leimschicht sehen sollte, sondern beide Hölzer direkt aneinander liegen?
 

berliner_1982

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Miss doch mal die Höhe der Aluschiene. Vermutlich muss das obere Holz ja nur dicker sein als die Schiene, und 12,7 sind da nur angegeben, weil das ein halbes Zoll ist. Würde mich wundern, wenn es da auf die 0,7 ankommt. Wenn man 15mm nimmt, passiert vermutlich auch nichts, Du verschenkst halt minimal Höhe.

Ich würde schon den Weg in den Baumarkt machen und eine zweite Multiplex-Platze zuschneiden lassen, bevor sich da was verzieht.

In der Tat die Aluschiene hatte 11,7 mm. Das Sperrholz hatte 12,2mm, es hat also alles gepasst.

Wg. Leimdicke, heute nachgemessen mit Messschieber. In der Tat kurz nach Verleimen (mit Zwingen anlegen) ca 0.2 mm, nach Trocknen 0.1mm größere Dicke (24h Stunden Trocknung). Leimfuge nicht sichtbar, ich würde 0,1mm unterhalb der Wahrnehmungsgrenze ansehen, wenn es denn kein schwarzer Strick ist.
 
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