Holzspiralbohrer und Qualität

MJCV

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Fisch Tools sitzt in der Steiermark, aber ansonsten ist an der Theorie was dran. Hier bei diesem Händler wird China als Ursprungsland angegeben.
 

moriko

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Hallo...,

ggf. eine blöde Frage ... werden heutzutage die Zentrierspitzen noch mit der Hand geschliffen ? Bestimmt nicht oder?

Die Abweichungen erscheinen jedenfalls eine große Streuung zu haben.

Gruß Marco
 

Stefan_B_Z

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Was ich über den Fertigungsprozess weiß ist, dass die Bohrer im Anschluss an das Einbringen der Spannuten nicht gerade sind. Die teureren Bohrer werden dann automatisiert, aber dennoch aufwendig vermessen und solange gerichtet, bis sie innerhalb einer vorgegebenen Toleranz liegen.

Für Baumarktqualität kann man natürlich den teuren Vorgang des Richtens weglassen. Vermutung also: Die Zentrierspitzen werden zwar automatisch geschliffen und sind da, wo sie sein sollen. Aber die kritisierten Bohrer sind nicht ausreichend gerade, und das sieht man dann an der eiernden Zentrierspitze.
 

Johannes

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Was ich über den Fertigungsprozess weiß ist, dass die Bohrer im Anschluss an das Einbringen der Spannuten nicht gerade sind. Die teureren Bohrer werden dann automatisiert, aber dennoch aufwendig vermessen und solange gerichtet, bis sie innerhalb einer vorgegebenen Toleranz liegen.

Hallo,
gilt das für rollgewalzte Bohrer oder auch für geschliffene?

Es grüßt Johannes
 

Hondo6566

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Der UVP der Fisch HSS-Bohrer ist bei über 109 Euro, also ich meine dafür dürfte man bessere Qualität verlangen. Der gleiche Satz von ENT kostet online keine 70 Euro, mich würde interessieren wie der sich so schlägt.
 

ukunz

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Habe ENT und bin zufrieden die haben mir damals ein Päckchen mit Pflaster dazugegeben das ich auch gebraucht habe Ulli
 

Dirm

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Was ich über den Fertigungsprozess weiß ist, dass die Bohrer im Anschluss an das Einbringen der Spannuten nicht gerade sind. Die teureren Bohrer werden dann automatisiert, aber dennoch aufwendig vermessen und solange gerichtet, bis sie innerhalb einer vorgegebenen Toleranz liegen.
Die die rausfallen, kommen dann wohl in die günstigen Sets. Gibt'sja bei einigen Produkten.
Du hast dann zwar gutes Material, aber die Toleranzen sind höher. Die Firma kann am Ausschuss auch noch was verdienen.

2/10 fallen beim "echten" Heimwerker nicht mal auf und er freut sich über den viel besseren Bohrer, als der Bauhaus-Std-Satz.
Wäre auch noch nicht auf die Idee gekommen meine Bohrer nachzumessen, weils für mich passt.
 

Stefan_B_Z

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... weils für mich passt. ...
Nach diesem Motto habe ich die ersten 60 Jahre meines Heimwerkerlebens verbracht. Das ging solange gut, bis sich eher zufällig eine alte Fein-Handbohrmaschine mit perfektem Rundlauf und ein HSS-Edelbohrersatz in meine Werkstatt verirrt hat.

Das verdirbt den Charakter. Denn wenn man einmal mit sowas ein Loch gebohrt hat, dann will man auf einmal garnichts anderes mehr akzeptieren. Auf einmal kommen einem dann 120,- € statt 20,- € für einen Bohrersatz gar nicht mehr so abwegig vor... :emoji_slight_smile:
 

Herbert 10

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Erinnert mich an meinem Wei ngenuss

Der 3 Eurowein war exakt bis zu dem Zeitpunkt ein Genuss bis ich mal auf einem Weingut war...
 

moriko

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Wäre auch noch nicht auf die Idee gekommen meine Bohrer nachzumessen, weils für mich passt.

So bin ich prinzipiell grundsätzlich auch unterwegs, keine Frage. Ich bin auch kein Freund von kritischen Messen an Holzbearbeitungswerkzeugen- oder Geräten, obwohl das Ergebnis perfekt und ausreichend ist.

Wenn aber das Werkstück beim Bohren merklich zu "Zittern" anfängt und die Bohrungen für Rampamuffen schon auf ca. 2/10 genau sein sollten, dann bringt mir die ganze Anschaffung dieses Set nichts. Nur ein Loch in Holz zu bohren mit ungefähren Durchmesser war nicht mein Anspruch bei der Anschaffung.

Der annähernd vierfache Preis für den FAMAG-Satz tut schon weh, wird aber anscheinend seine Begründung haben.

Gruß Marco
 

Stefan_B_Z

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... Wie bist Du sonst unterwegs ? ...

Äh ja, gleiche Frage an Dich. Und was ist denn das für eine Reaktion auf eine selbstironische Fußnote?

Um Dir die Antwort in der Sache nicht schuldig zu bleiben: Sonst wie auch jetzt bin ich am liebsten auf der leicht humorigen Seite unterwegs. Ich gebe Dir gerne ein paar Gummibärchen aus meinem Schreibtischvorrat ab. Kriegt man gute Laune von.

Übrigens besitze ich keine Holzbohrer mit halben Millimetern hinterm Komma. Damit komme ich in den meisten Fällen gut klar. Die von Dir angesprochenen 2/10 brauche ich eher selten.

Aber das eigentliche Thema war ja der eiernde Lauf der Zentrierspitze. Das daraus resultierende Gerüttel beim Eintauchen ins Holz nervt schon. Seit kurzem habe ich dieses Problem mit FAMAG hinter mich gebracht. Ob man das braucht oder nicht, soll jeder mit sich selbst ausmachen. Ich für meinen Teil habe jedenfalls große Freude dran.
 

netsupervisor

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Der Rundlauf der TBM / Bohrmaschine ist für das exakte Bohren im Holzbereich erstmal völlig egal. Zum einen ist der Rundlauf nur in den ersten Millimeter von Interesse, danach zentriert sich der Bohrer durch die Außenschneiden eh von selbst. Damit ist die Geometrie der Spitze nur dann wichtig, wenn ich exakt angekörnte Löcher bohren will. Körne ich etwas tiefer, ist das Problem verschwunden.
Das gleiche gilt für Metallbohrer.

Ich arbeite teilweise mit CV Bohrer vom Opa, die kann ichn händisch nachschleifen, und anspitzen. Damit kann ich exakt arbeiten. Ich finde man kann sich mit vielen Dingen eher theoretisch das Leben schwer machen. Natürlich habe ich auch moderne HSS Holzbohrer, die CV benutze ich dennoch.
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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Es kann sein, dass der gute Ergebnisse bringt, aber ich kann es mir wirklich beim allerbesten Willen nicht vorstellen, weil allein schon der Druck wie man die Flanken zusammendrückt in die Verformung eingeht.
Gefühl ist das Zauberwort - ist schließlich ein Messchieber und keine Schraubzwinge...:emoji_wink:

O.K. - wenn die Zentrierspitze merklich eiert, dann ist das doof.

Aber mal eine generelle Frage:
wie- und mit was misst man bitte in Holzbohrungen Toleranzen von +/- 0,1mm reproduzierbar genau und wofür braucht man beim Holzwerken eigentlich solche Genauigkeiten?
Ein "normaler" Digitaler Messschieber hat eine max. Ablesegenauigkeit von 0,01mm und eine Mess-Ungenauigkeit von +/- 0,05 mm oder mehr.

Habe gerade mal aus Interesse einen Vergleich gemacht:
Messobjekt: Kalibrier-Endmaß 25,00 mm für Mikrometer

Messung mit Mikrometer: 25,01
Messung mit Digitalem € 200,00 Mitutoyo: 25,03
Messung mit Digitalem € 35,00 No-Name-Messchieber: 24,94

Und das ist eine einfache Außenmessung. Innenmessungen sind deutlich schwieriger und mit dem Messschieber auch ungenauer wegen der Dicke der Messschneiden...

Viele Grüße
Alois
 

moriko

ww-robinie
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und wofür braucht man beim Holzwerken eigentlich solche Genauigkeiten?
Hallo Alos,

mir ist bewusst, es hört sich manchmal albern an, wenn man von solchen Genauigkeiten bei Holzarbeiten spricht.

Es wurde schon erwähnt ... bei mir ging es um das Einbringen von Rampa-Muffen in Harthölzer. Da kommst mit mm-Abstufungen nicht weit. Entweder die Teile sitzen dann zu locker oder Du bekommst sie nicht zerstörungsfrei oder nur mit extremen Kraftaufwand rein. Das macht kein Spaß.
Musst Du mal probieren ... ich schicke Dir gern ein paar Rampa-Muffen zum probieren. (Ernst gemeint :emoji_slight_smile:)

Auch beim Dübeln oder wenn man irgendwelche anderen Passstifte oder Rundstäbe platzieren will, hat man gern 0,5 mm Über- oder Untermaß. Und da will man sich auf den angegebenen Bohrdurchmesser verlassen.

Dazu sollte in meinem Fall ein Satz Zentrierbohrer dienen. Und bei einer gekennzeichneter 0,5 mm Abstufung sind 4/10 Abweichung schon - für mich betrachtet - schlimm.

Wenn es dann gleichmäßig über alle Bohrer verteilt gewesen wäre, hätte ich damit leben können. Aber das war es auch nicht.

Dazu noch das Rütteln und Schütteln beim Einbringen ...

Ich glaube, das ist kein übertriebener Anspruch.

Gruß

Marco
 

Dirm

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Ich wollte nur aufzeigen, dass es einen Markt für die Bohrsätze gibt. Marktdiversifizierung heißt das glaub ich.
Viele Firmen verkaufen selbst unterschiedliche Qualitätsstufen. Oft unterschiedliche Markennamen, um die jeweiligen Images nicht zu stören. Die Firmen müssen aufpassen, dass sich die Produkte unterscheiden, sonst kauft sie keiner.
Wir hatten mal das "Problem", dass die Billigschiene im Test eine Spur besser, als die Midrange war... Also wurde die Midrange umbenannt und war im nächsten Jahr besser als low-budget.

Fand den Thread ganz interessant, bin eigentlich davon ausgegangen, dass Bohrer über low-budget einfach richtige Dicke haben. Hab zwar einen Messchieber aus Metall, aber nur für Millimeter.

Wenn FAMAG das vierfache kostet, kann man sich vielleicht 3 günstigere Sätze kaufen und selbst einen kompletten rausmessen. Oder man zahlt halt den Aufpreis, dass es die Firma macht.
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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Und bei einer gekennzeichneter 0,5 mm Abstufung sind 4/10 Abweichung schon - für mich betrachtet - schlimm.

Sehe ich auch so - wie ich gesagt habe:
O.K. - wenn die Zentrierspitze merklich eiert, dann ist das doof.
0,4mm Abweichung der Bohrung vom Sollmaß (heißt Toleranz +/- 0,4mm) ist definitiv inakzeptabel

bei mir ging es um das Einbringen von Rampa-Muffen in Harthölzer. Da kommst mit mm-Abstufungen nicht weit. Entweder die Teile sitzen dann zu locker oder Du bekommst sie nicht zerstörungsfrei oder nur mit extremen Kraftaufwand rein. Das macht kein Spaß.
Musst Du mal probieren ... ich schicke Dir gern ein paar Rampa-Muffen zum probieren. (Ernst gemeint

Danke für das Angebot mit den Rampas - aber ich habe die in verschiedenen Durchmessern und Längen in meinem Lager :emoji_wink:
Wenn du Probleme hast, vielleicht mal die RAMPA-Typ SKD330 probieren. Die hat 3 Schneiden. Diese Muffen lassen sich auch bei harten Hölzern problemlos und winklig einbringen. Zum leichteren Einschrauben einfach ein bisschen Schmierseife dran. Die trocknet später weg und die Muffe sitzt fest. Bei Fett gibt es ggf. Probleme bei der späteren Oberflächenbehandlung und die Muffe sitzt evtl. nicht perfekt fest.

Dazu sollte in meinem Fall ein Satz Zentrierbohrer dienen.
Zur Info falls du den Suchbegriff verwendest: Zentrierbohrer sehen so aus:
Zentrierbohrer HSS online kaufen | WÜRTH (wuerth.de)
Was du hast sind Holzbohrer mit Zentrierspitze...


Viele Grüße
Alois
 

willyy

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Messung mit Mikrometer: 25,01
Messung mit Digitalem € 200,00 Mitutoyo: 25,03
die beiden Messungen wundern mich jetzt doch.
Im Labor hab ich schon paar mal mit einer Mikrometerschraube gemessen, die hat 1 µm Auflösung und auf 2-3 µm Messfehler glaub ich der auch.
Mit meinem Messschieber zuhause (auch Mitutoyo, damals auch an die 150-200 €) dem glaube ich auch die 10 µm Genauigkeit. Allerdings hab ich es noch nie mit Endmaßen versucht.
Ich hatte auch nie das Gefühl, dass sich Messungen widersprechen.

Allerdings ist mir der Messschieber "heilig" und mit den Spitzen werden bei mir auch keine Maßet angerissen, wie man manchmal so sieht . . .
 

michaelhild

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im sonnigen LDK
Du sollst meinen ersten Satz lesen

Hab ich.
Ändert aber nichts daran, dass ich den zitierten Bereich nicht in Ordnung finde. Ist aber leider bei Woodworker Normalität, dass es (zu) oft persönlich wird.
Und wenn man ein Smilie vergessen hat, fügt man es später noch ein, dazu gibt es die "Bearbeiten" Funktion.


Zum Thema: Klar braucht es bei Bohrungen in Holz seltenst eine so hohe Genauigkeit.
Nur, zum einen erwarte ich schon, bei nicht so preiswerten Bohrern, dass die "unter Idealbedingung" das Maß bohren, was drauf steht. So ein Ding ordentlich zu schleifen sollte ja kein Hexenwerk sein.
Zum anderen Fehler addieren sich, wenn dann schon das Werkzeug ungenau ist, ....
 
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