Holzbrett stellenweise Stärke auf 0,5 mm runterfräsen - Risse in Zukunft?

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Hi,

was meint ihr würde es funktionieren ein Holzbrett, z.B. Eiche 20 mm Stark an einzelnen Stellen (Buchstaben / Zeichen) auf 0,5 mm Reststärke runterzufräsen um es später rückseitig mit Lampen zu durchleuchten?

Mir geht es jetzt nicht um das Doing wie man es runterfräst, das funktioniert, ich frage mich nur wie Dauerhaft bleiben mir die 0,5 mm verbleibenden Stellen erhalten oder reißen sie später weil das Holz ja arbeitet...?
 

Mitglied 59145

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Kommt halt auch auf die größe an, also wieviel Fläche wird weg gefräst?
Was für Leuchtmittel werden genutzt, wegen der entstehenden Wärme.

Bei feinster Holzauswahl und kleinen Flächen mit geringer Wärmezufuhr kann ich mir das vorstellen.

Evtl mit 0,7mm Messerfurnier was machen?

Edit: In der Drechslerei wo ich gelernt habe, haben die Frischholzdrehen gemacht, unter anderem Lampenschirme. Diese waren recht klein und wurden so dünn gedreht, dass die beim trocknen nicht gerissen sind und durchschimmerten. Beim trocknen haben die sich wie Blüten verformt. Total geil!

Gruss
Ben
 

WinfriedM

ww-robinie
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Hatten wir hier irgendwo schonmal und es ging schief, weil die Oberfläche wellig wurde. Ich würde Epoxy von hinten reingießen, so dass du z.B. 3-5mm Materialdicke hast.
 

Johannes

ww-robinie
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Hallo,
ich möchte dann noch einen anderen Aspekt zur Sprache bringen. Eiche ist für dein Vorhaben nicht gut geeignet. Besser wäre es, meiner Meinung nach, ein feineres Holz zu nehmen, also Ahorn, Obst, Birke, astfreie Kiefer, Fichte, Tanne,....

Es grüßt Johannes
 

dieweltistrund

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Guten Abend Kollegen,

denke auch wie Ben es vorschlägt, wird es mit Furnier bzw. Sägefurnier sicherer gehen. Bei Massivholz halte ich auch die feinste/mildeste Eiche, eher zu inhomogen wie auch Johannes schon schreibt. Bei 0,5mm Stärke da wird es schon schwierig viele stabile/ganze Jahresringe zu behalten. Dazu kommt ein helleres Holz könnte einfach dicker bleiben und würde trotzdem mehr Licht durch lassen.

Gruss
Jörg
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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Ich bin nicht sicher, ob du wirklich bis auf 0,5mm Wandstärke runterfräsen musst. In jedem Fall würde ich komplett durchfräsen und dann von hinten ein Furnier aufleimen. Sonst hast du auch Probleme den Fräsgrund sauber zu bekommen. Bei Beleuchtung von hinten siehst du sonst ggf. sogar die Bearbeitungsspuren... Und um das Furnier zu stabilisieren ggf. rückseitig ein Papier aufleimen.
In jedem Fall das Holz / Furnier im Vorfeld mal von hinten beleuchten damit man die Wirkung vorher sehen kann!

Beispiel:
Lampe mit 2,5mm Fichte-Hirnholz-Lampenschirm. Ich hätte nie gedacht, dass das Holz bei (weißer) Beleuchtung von hinten so rot rauskommt. Die Fotos sind von der Farbe her wirklich real !!!
IMG_3226.JPG IMG_3233.JPG IMG_3229.JPG IMG_3231.JPG

Viel Erfolg bei deinem Projekt
Alois
 

dieweltistrund

ww-robinie
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Guten Abend Alois,
vielen Dank für das Zeigen Deiner sehr gelungenen Lampen-Kreation.

Wenn man nur die beiden letzten Fotos sehen würde, käme man wohl nicht darauf, das da eine einfache LED-Leuchte nur durch Fichte-Hirnholz leuchtet?! oder besser gesagt "langsamer" durchscheint/leuchtet, denn das war der erste Gedanke der mir kam, das Licht eine Rotverschiebung erfährt wenn es gestreckt/gebrochen usw. wird.
Aber über den genauen Effekt im Verhältnis zu den Weichholz/Spätholzanteilen usw. in der (Rot)Fichte müsste man Morgenfrüh mal genauer nachdenken.

Gute Nacht
Jörg
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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Hat mich auch gewundert - ich wollte am Anfang auch einen deutlich dünneren Lampenschirm machen.
Also: alten Schuhkarton nehmen, Loch reinschneiden und dann Lampe und Probefurnier reinstellen. Nur so kann man die Wirkung effektiv und unverfälscht sehen.
Anmerkung:
ich gehe davon aus, dass du mit LED arbeiten wirst. Ggf. mit unterschiedlichen Farbtemperaturen (kaltweiß, neutralweiß, warmweiß) probieren. Und ein aufgeleimtes Papier kann als Diffusor wirken damit die einzelnen LEDs nicht zu sehen sind.
Was ich dir sagen kann: die Wirkung ist bei normalem Sägefurnier (längs) ist deutlich unterschiedlich zu Hirnholz

Viele Grüße
Alois
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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oder besser gesagt "langsamer" durchscheint/leuchtet, denn das war der erste Gedanke der mir kam, das Licht eine Rotverschiebung erfährt wenn es gestreckt/gebrochen usw. wird.

Schön, dass dir die Lampe gefällt. Ist ein beliebtes Geschenk von mir das man schnell aus Abfallstücken machen kann wenn ich mal kurzfristig was brauche.
Rotverschiebung - da war doch was in der Physik-Vorlesung mit der Verschiebung der Spektrallinien in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des emittierenden Elementes.... Hubble Gesetz etc...
Aber du meinst sicher was anderes. Und ja - für solche Geistesübungen ist es definitiv zu spät

Gute Nacht
Alois
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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Eine Info habe ich noch vergessen:
es macht einend deutlichen Unterschied (bei dünnen Materialstärken), ob das Holz unbehandelt bleibt oder geölt wird. In dem vorliegenden Fall (Lampe) habe ich das Holz komplett mit Öl getränkt / durchtränkt - der Durchscheineffekt von Licht wird dann subjektiv deutlich stärker.
Kann man sich vielleicht vorstellen wie einen Fettfleck auf einem Papier. Da wird das Papier dann auch "durchsichtig"

Viele Grüße
Alois
 

herm

ww-buche
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Wenn man nur die beiden letzten Fotos sehen würde, käme man wohl nicht darauf, das da eine einfache LED-Leuchte nur durch Fichte-Hirnholz leuchtet?! oder besser gesagt "langsamer" durchscheint/leuchtet, denn das war der erste Gedanke der mir kam, das Licht eine Rotverschiebung erfährt wenn es gestreckt/gebrochen usw. wird.

... wohl eher Absorption der anderen Lichtfrequenzen/Farben
 

Gelöscht stwe

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Genau, Rotverschiebung bei Licht ist eher ein Phänomen, das in kosmischen Größenordnungen auftaucht :emoji_wink:
Im vorliegenden Fall ist es eher auf die Wellenlängenabhängigkeit der Absorption der beteiligten Stoffe zurückzuführen. Holz besteht ja zum Großteil aus Zellulose und Lignin, hier sind die entsprechenden Absorptionsspektren:
https://www.researchgate.net/figure/UV-spectra-of-pure-and-acid-treated-cellulose_fig1_257294204
https://www.researchgate.net/figure...ted-lignin-c-fragmented-lignin_fig3_330495375

Wie man sieht, absorbieren sowohl Zellulose als auch Lignin hauptsächlich im kurzwelligen (blauen) Bereich, während sie für langwelligeres Licht (rot bis infrarot) durchlässig sind. Das blaue Licht wird also in der Fichte absorbiert, das rote kommt durch -> es schimmert rötlich.
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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Wie man sieht, absorbieren sowohl Zellulose als auch Lignin hauptsächlich im kurzwelligen (blauen) Bereich, während sie für langwelligeres Licht (rot bis infrarot) durchlässig sind. Das blaue Licht wird also in der Fichte absorbiert, das rote kommt durch -> es schimmert rötlich.

Wow - danke für die Erklärungen mit Quellenangabe wie es zu der Rotfärbung kommt...

Das ist ein schönes Beispiel dafür, dass man - wenn die richtigen Personen beteiligt sind - nahezu alles verständlich erklären kann. Sogar die Farbe von Licht wenn es durch Holz scheint. :emoji_thumbsup:

Das würde ich mir bei Diskussionen öfter wünschen, dass Wissen, Fakten und Quellenangaben und nicht Glauben, Meinung und nicht fundierte Sichtweisen zum Tragen kommen.

Nochmals vielen Dank!!!

Viele Grüße
Alois
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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@stwe
Ich bin neugierig: bist du Physiker oder Astronom?
Solche Dinge sind ja nicht gerade Allgemeinwissen...
 
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