Amazon ist super für mich! (Change my Mind)

WinfriedM

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Allein der Gedanke, man würde in kleinen Ortschaften oder Stadtvierteln Gemeinschaftswerkstätten einrichten, und nicht jeder müsste in seinem Hobbykeller seine eigene Altendorf oder Felder Formatkreissäge stehen haben.

Ich halte das für einen guten Gedanken und ich denke, da könnte in Zukunft viel mehr entstehen. Unser Reichtum hat dafür gesorgt, dass sich jeder alles selber anschafft, anstatt Gemeinschaftsprojekte aufzuziehen. Ähnliches Beispiel ist, dass jeder am Haus seinen eigenen Spielplatz für die Kinder hat, anstatt man einen schönen großen Spielplatz für das ganze Wohngebiet macht. Würde auch für mehr Begegnung sorgen.

Wenn einem selbst Dinge gehören, die man auch nur selbst benutzt, hat das ganz sicher viele Vorteile. Man geht viel sorgsamer mit um und muss sich nicht ärgern, weil andere mal wieder ein stumpfes Sägeblatt hinterlassen haben oder ein Anschlag abgebrochen ist und keiner es war. Da kann es auch viele Konflikte und Reibung geben, wenn man Gemeinschaftswerkstätten hat. Trotzdem sind die Vorteile groß, ich denke, das kann ein Modell der Zukunft sein.
 

marcus_n

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Und jetzt frag dich mal , wer da mitmachen wird ?
Weisst Du, ich glaube nicht, dass das die entscheidende Frage ist.
Ich denke das wir gerade in Deutschland unsere Lebensweise in der mittelfristigen Zukunft ändern müssen und werden. Nicht nur wegen des Klimawandels oder konkreten Katastrophen.
Die Welt verändert sich. Machtverhältnisse, Wirtschafts- und Sicherheitsgemeinschaften definieren neue Ziele.
Neben dem Klimawandel und dem Umweltschutz sind Wasser und Energie die großen Herausforderungen unserer Zeit. Und möglicherweise wird Energie schon bald nicht mehr so günstig sein wie bisher.
Gruß Marcus
 

predatorklein

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Moin

Weisst Du, ich glaube nicht, dass das die entscheidende Frage ist.

Das ist nicht nur die entscheidende Frage , sondern im Endeffekt die einzige Frage , um die es wirklich geht .

Da es irgendwie zum Thema passt:

Der Mann fährt ein fast 30 Jahre altes Fahrrad .
Freiwillig .
So weit so gut :emoji_grin:

Und jetzt erklär mir mal , wie wir andere Menschen dazu bringen , das auch zu tun ?

Und wie wir die Menschen ( gerade bei uns ) , dazu bringen , das auf unzähligen anderen Baustellen auch zu tun .

Egal ob beim Auto , der Wohnung , dem Haus , den Schiffsreisen oder den Flugreisen .
Oder vielen anderen Dingen .

Und damit es nicht so einfach ist , soll das alles auch auf freiwilliger Basis laufen :emoji_wink:

Nicht nur meiner einer ist da verdammt skeptisch .

Gruß
 

marcus_n

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Das ist nicht nur die entscheidende Frage , sondern im Endeffekt die einzige Frage , um die es wirklich geht .
Es ist schon lange keine Frage mehr ob wir uns für oder gegen etwas entscheiden wollen oder müssen. Dafür ist es schon seit über dreissig Jahren zu spät.
Ich hab den Artikel von ChristophW nicht gelesen, weil ich grad unterwegs bin, aber da steht sicherlich was Ähnliches drin.

Der Konsum der ersten Weltländer ist der Wirtschaftsmotor der ganzen Welt. Und das baut im Endeffekt auf ständigem Wachstum und zügellosem Verbrauch auf. In Deutschland sind ein Großteil der Berufe nicht mehr von der direkten Warenproduktion abhängig. D.h. es gibt diese Jobs weil sie indirekt ausserhalb der Produktion exstieren.
(Und wir sind ja schon soweit, dass wir uns Geld zahlen wollen/können, ohne zu arbeiten, das liegt aber daran, dass bereits vor dreissig Jahren die großen Konzerne in Deutschland begonnen haben ihre Produktionsstätten ins Ausland zu transferieren, und damit haben sie gleichzeitig die Umweltverschmutzung ins Ausland verschoben. Wir sind direkt dafür verantwortlich, dass der Dreck in Südamerika, den USA und China in die Luft gepustet wird. Da können wir uns die CO2 Statistik in Deutschland sparen. Das ist unehrlich.)

Von den jungen Leuten hat ja keiner mehr die Bilder aus den siebziger Jahren im Kopf. Der Smog über den Industrievierteln im Pott, London, eine Stadt die früher jeden Tag im Nebel war. Die Abgaswolken vor den Katalysatoren und Dieselfiltern. Die Schornsteine über den Städten. Es gab ja in den Großstädten praktisch keine saubere Fassaden. Die Haarspraydosen, die das OZON-Loch gemacht haben. Alles lange weg. Trotzdem geht das Klima den Bach runter.

Der Klimawandel kann nur verlangsamt werden, wenn die Konsumspirale zurückgedreht wird. Das bedeutet aber massenhaften Produktionsrückgang und Konsumverzicht. Und dadurch gehen Arbeitsplätze verloren. Wir müssen also einen Weg finden, wie wir sozusagen einen "neuen Lebensinhalt" finden. Für alle Menschen auf diesem eiförmigen Planeten. Und das ist keine Individualentscheidung. Darüber entscheiden Andere.
 

anobium60

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Und damit es nicht so einfach ist , soll das alles auch auf freiwilliger Basis laufen :emoji_wink:


Der Klimawandel kann nur verlangsamt werden, wenn die Konsumspirale zurückgedreht wird. Das bedeutet aber massenhaften Produktionsrückgang und Konsumverzicht.

....leider haben zu wenige Menschen einen "globalen" kategorischen Imperativ wie in Kant formulierte verinnerlicht. Zu viele sehen z.B. den Billigflug nach Malle als ein Menschenrecht.

Ich bin mehr als skeptisch, dass eine Wendung zum Positiven für zukünftige Generationen gelingt.
Rainer
 

heiko-rech

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Hallo,
Und jetzt erklär mir mal , wie wir andere Menschen dazu bringen , das auch zu tun ?
Indem man es selbst macht und anderen zeigt, dass es geht und Vorteile hat.
Dummerweise dauert das recht lange, es wäre aber der nachhaltigste Weg Veränderungen zu bewirken. Aber die meisten Menschen verlassen sich ja lieber drauf, dass andere das Richtige tun, statt es selbst zu tun.
Ich bin der festen Überzeugung, dass uns in den kommenden Jahren so einiges um die Ohren fliegen wird. Die Menschen, die sich dessen jetzt schon bewußt sind und zum Beispiel ihren Konsum einschränken, ihre Ernährung umstellen oder andere Wege der Mobilität ausprobieren und das alles in ihren Alltag integreiren werden mit den Veränderungen besser zurechtkommen, als diejenigen, die von den Wandlungen "überrascht" werden.

Konsum muss auch nichts schlechtes sein. Ich kann nur jedem empfehlen sich mal mit den Prinzipieln von "Cardle to Cradle" auseinanderzusetzen. Eine konsequente Umsetzung dieses Prinzips wäre für viele Probleme eine tolle Lösung.

Gruß
Heiko
 

Holzrad09

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Indem man es selbst macht und anderen zeigt, dass es geht und Vorteile hat.
Quasi wie bei den Corona Impfungen hierzulande. :emoji_grin:
Hat sich seit Monaten bei um die 60 % Impfquote festgefahren, in Berlin bietet man Neugeimpften inzwischen Döner Gutscheine. :emoji_grin:
Unsere europäischen Nachbarn sind bereits alle am Maßnahmen lockern oder haben bereits gelockert ....
Hierzulande herrscht ab 24. wieder Maskenpflicht.
Wollten dieses Wochenende mal einen Tagesausflug nach Tschechien machen, das wird wohl nix ....
Seit dem 30. August 2021 wird Deutschland in die rote Kategorie eingestuft. Die Einreise ist dann nur mit Negativtest (PCR-Test, nicht älter als 72 Stunden)
Quelle: https://www.auswaertiges-amt.de/de/...ik-node/tschechischerepubliksicherheit/210456
LG
 

KalterBach

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Wir sind die großen Verschmutzer, nur eben nicht im eigenen Land. Überleg mal für wen die oft gescholtenen Chinesen, Inder, Pakistani etc. ihre Waren produzieren.

Oder in Zukunft nicht mehr produzieren, oder nur noch zu preisen, die wir uns nicht leisten wollen (können). Sofern ihrerseits kein Export-Druck mehr besteht, geht es uns dann wie den Briten heute. Mängel, horrende Preise und leere Regale.
 

heiko-rech

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Ist ja richtig, aber man könnte ja auch sauberer produzieren oder? Macht man aber nicht, weil`s dann nicht mehr billig genug ist und man nix verdient.
Das tun sie zum großen Teil schon. Und das mit nicht unerheblichem wirtschaftlichem Erfolg. Denn sie verkaufen uns ja inzwischen die dazu benötigte Technologie. Windkraft und PV hat man hier mit entwickelt, dann schleifen lassen und kauft jetzt zu. Mit Wasserstoff wird es nicht anders laufen.
 

Dietrich

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Hallo,

bevor wir dem deutschen Michel sein Auto abnehmen (noch vor wenigen Jahren galt Mobilität als Bedingung für viele Arbeitsplätze und der Diesel weil sparsam als umweltfreundlich) sollten wieder langlebige Produkte produziert werden. Wo finden wir denn heute noch langlebige Haushalts-Elektrik?
Richtig, wenn dann im Hochpreissegment.
Mit der Produktionsverlagerung nach Fernost ging vor allem ein massiver Qualitätsverlust einher.

Gruß Dietrich
 

Lorenzo

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Entwicklung verläuft halt stets in Wellen. Hier war man sehr fleissig und sehr innovativ. Das hat Wohlstand und Wissen gebracht, der die Menschen dazu verleitet hat doch lieber zu lenken, verwalten und konsumieren, statt die viele Arbeit selbst zu machen. Das sollten andere tun, und zwar billig. Die anderen haben auch Gehirne in ihren Schädeln, sich derer bedient und die von uns entwickelten Mechanismen übernommen und verfeinert.
Auf Dauer wird es so nicht weiter gehen. Die Resourcen gehen flöten und es wird kein Ersatz in ausreichender Menge rechtzeitig gefunden werden können. Im Libanon knallen sich die Leute an der Tanke ab für den Sprit der in die Autos muss, damit das tägliche Leben das auf die Mobiliät angewiesen ist irgendwie weiter funktioniert. Auf kurz oder lang schwappt das auch hier her, und dann wird der deutsche Michel genauso auf sein Auto verzichten müssen wie auf die hochwertige Elektronik, weil einfach die Kaufkraft fehlt. Das wird dann keine entweder/oder Entscheidung sein, sondern schlichtweg ein weder/noch!
Wir haben hier Karotten angepflanzt und sie anderen vor die Nase gehalten. Und da die Karotten so gut angekommen sind konnt man sie Gewinn- und Komfortbringend loswerden. Das lief so gut dass man die Karotten irgendwann nicht mehr selber anpflanzen musste. Und jetz wundert man sich dass die anderen die die Karotten jetzt in allen Farben produzieren und sie uns vor die Nase halten das Ruder übernehmen. "Das war aber so nicht abgemacht!!!"
Die Kultur des ungebremsten Wirtschaftswachstums wird zu Ende gehen wie die andere Hochkulturen früher auch so lang wir uns verhalten wie ne Bakterienzucht in ner Petrischale.
Und im Libanon gehts um Öl, spannend wirds wenns zunehmend um Wasser, ertragreiche Böden und die nur dort produzierbaren Lebensmittel geht.
Der Wandel wird kommen, entweder bewusst gewählt, oder erzwungenermaßen... Für ersteres ist es irgendwann zu spät.

Noch gehts uns einfach verdammt gut, die Zeit sollte genutzt werden um Alternativen zu erforschen. Alternativen in der Mobilität, Produktion, der verwendeten Resourcen, und auch alternative Systeme die diese vereinen. Im Kleinen wird das getan, und es scheint zu funktionieren. Auch das kann eine Resource sein, Wissen um Alternativen. Wenn man dann noch von der Idee abkommt dass man mit guten Ideen reich werden muss, kann schnell viel bewirkt werden.
 
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U.Tho

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Das tun sie zum großen Teil schon. Und das mit nicht unerheblichem wirtschaftlichem Erfolg.
Ich habe Kontakt zum Chef von einem großen Onlinehändler, der viel in China einkauft. Der hat mir vor paar Jahren schon was von der "blue Sky Initiative" in China erzählt (Beispiel - gerne mal selber googeln):
https://www.institutional-money.com...dem-vormarsch-die-blue-sky-initiative-153321/Vielleicht bekommen die Asiaten die Kurve noch vor uns - schau mer mal.
 

WinfriedM

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Konsumverzicht wird nicht wirklich ein Problem sein. Es wird nicht so sein, dass die Menschen durch Konsumverzicht dauerhaft leiden werden. Der ganze Konsum ist doch eigentlich eine Lüge, verspricht viel mehr, als es an positiven Emotionen wirklich bringt.

Reiche Menschen haben durch ihren Mehrkonsum ihre Lebensqualität kaum verbessert, das zeigen auch viele Studien. Der Wirkungsgrad wird immer schlechter, je mehr man ausgibt. So lange der Grundbedarf abgedeckt ist und man noch etwas Geld für seine Freizeitaktivitäten hat, bringt ein Mehr an Konsum kaum was. Im Gegenteil, Konsum kann einen auch emotional ungesund anheizen. Mal zur Ruhe kommen, ausgiebig genießen, mal Langeweile haben, das sind auch alles Qualitäten, die unsere Seele zum Ausgleich braucht. Wer ständig konsumgetrieben ist, erlebt das nicht mehr hinreichend.

Im Kleinen hat das sicherlich auch jeder schon erlebt. Manche haben den Fernseher abgeschafft und haben gemerkt, es hat keinen Einfluss auf mein Lebensglück oder nimmt mir sogar Qualitätszeit. Andere haben das Rauchen aufgegeben und bemerkt, dass es kein Lebensglück kostet. Oder man verzichtet bewusst auf zu viel Süßkram, weil es für die Gesundheit besser ist. Bemerkt dabei auch, dass das der Lebensqualität nicht schadet.

Auch wenn Verzicht vielen schwer fällt (mich eingeschlossen), werden wir die Erfahrung machen, dass das Leben dadurch nicht weniger wird.
 

marcus_n

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Konsumverzicht wird nicht wirklich ein Problem sein.

Aber Winfried, auf dieser Welt sind ganze Industrienationen von unserem Konsum abhängig. Indien, Nordkorea, China, aber auch die Türkei, Rumänien, Polen und keine Ahnung wer noch, stellen ganze Volksscharen in Betriebshallen und stellen Bekleidung in unvorstellbaren Mengen her, damit hier in Deutschland jeden Tag die Fußgängerzonen auch Wochentags gut gefüllt sind, weil Mann und Frau shoppen wollen.

Und wieviel davon jedes Jahr dann im Wertstoffcontainer landet, steht ganz woanders. Stichwort Billigklamotten. Stichwort Kinderarbeit.

Wenn wir aufhören zu konsumieren, verlieren anderswo Millionen an Menschen ihre Jobs und können ihre Familien nicht mehr ernähren. Und auch hier leben zigtausende Menschen im Einzelhandel vom Konsum.

Ohne unseren Konsum gäbe es keine Firmen wie Apple, Microsoft, Google, YouTube (Influencer!) ...

Vielleicht muss auch die junge Generation erst begreifen, dass Fridays for Future nicht harmoniert, mit "jedes Jahr ein neues Smartphone". Und Facebook ist zwar papierfrei, verbraucht aber trotzdem sagenhaft viel Energie und ist somit keine Alternative.
Und das wir das FastFood kürzen müssen, den jährlichen Urlaub, den Zweitwagen, den Zweitfernseher, nicht mehr jeden Tag exotische Speisen, die hier gar nicht wachsen usw. usf.

Nocheinmal, der Motor der Weltindustrie ist der Konsum der ersten Welt Länder. Ich persönlich habe nicht geringsten Schimmer, wie wir da heraus kommen können.

Aktuell überlegt die Wirtschaft ja nicht, wie sie den Umsatz reduziert, sondern mit welchen Technologien sie den Umsatz weiterhin steigert und das bei irgendwie scheinbar günstigerer CO2 Bilanz. Der Raubbau unserer Rohstoffe wird dabei ignoriert. Reintechnisch (Wortwitz), ist es ja seit Jahrzehnten kein Problem Automobile zu produzieren, die 50 und mehr Jahre nutzbar wären. Das gleiche gälte für alle anderen Konsumgüter, auch Computer und Telefone. Warum macht das niemand? Ja klar, weil dann alle Weltkonzerne nach fünf Jahren pleite wären und nur noch die Zulieferer Ersatzteile liefern.

Für mich im Übrigen ein Grund, weshalb ich in meinem Haushalt überwiegend ältere Möbel verwende, die ich aufgearbeitet habe. Ich muss nichts Neues kaufen oder bauen.

In antiken und mittellterlichen Gesellschaftstrukturen gab es in jedem Dorf genau soviele Handwerker und Produktionsbetriebe um den täglichen Bedarf decken zu können. Der damals schon existente internationale Handel war ja überwiegend für die Eliten ausgerichtet, weniger für den kleinen Bauern. Diese kleinen Dorfkreisläufe haben praktisch keinen Überschuß produziert und den Bedarf gerade so gedeckt. Und es gab auch damals schon Recycling.

Erst seit der Industrialisierung und in der Folge dann Ende des zweiten Weltkrieges haben wir eine Überflußgesellschaft. Und die zieht uns jetzt, heute, wie ein Sog hinab.
Hinzu kommt der dramatische Bevölkerungsanstieg mit der gleichzeitigen Erwartungshaltung, dass alle Menschen auf der Welt das gleiche Zivilisations- und Wohlstandsniveau erreichen wollen.

Ich weiss, ich hab schon wieder einen Haufen wirres Zeug geschrieben. Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, das Konsumverzicht ein erster Anfang ist, ein symbolisches Zeichen, aber überhaupt keine Lösung. Und ich würde mich gerne mit Jemandem unterhalten, der tatsächlich eine Lösung für dieses weltumspannende Problem anbietet.

Der Kommunismus, der Sozialismus, Maoismus und alle andere -ismen konnten keinen Ausweg bieten. Alle haben sich schliesslich in den turbo Kapitalismus geflüchtet. Einsiedelei ist auch keine Lösung, man wird in der Regel davon verrückt, Weisheit ist eher selten.
Ich möchte mich ja auch gar nicht aus der Täterposition herausnehmen. Ich hab über ein halbes Jahrhundert selbst konsumiert, verbraucht, vergeudet, verschleudert in Hülle und Fülle. Auch bei Amazon.
Keine Ahnung, wie man diesen gordischen Knoten entknüpft.

Also Leute, restauriert Möbel und vererbt die an Eure Kinder weiter. Und ich höre auf so wirres Zeug zu schreiben.
 

WinfriedM

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Aber Winfried, auf dieser Welt sind ganze Industrienationen von unserem Konsum abhängig. Indien, Nordkorea, China, aber auch die Türkei, Rumänien, Polen und keine Ahnung wer noch, stellen ganze Volksscharen in Betriebshallen und stellen Bekleidung in unvorstellbaren Mengen her, damit hier in Deutschland jeden Tag die Fußgängerzonen auch Wochentags gut gefüllt sind, weil Mann und Frau shoppen wollen.

Bei so einer Argumentation geht man davon aus, dass das jetzige Konzept das Einzige ist, was scheinbar funktioniert. Also muss man das verrückte System genau so weiter führen.

Ich glaube vielmehr, dass es völlig neue Wege gibt und wir die auch brauchen, die fairer und die ökologisch kompatibel sind. Weniger zu konsumieren wäre ein Anfang, alles andere wird darauf folgen.
 

marcus_n

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Bei so einer Argumentation geht man davon aus, dass das jetzige Konzept das Einzige ist, was scheinbar funktioniert.

Nun, es ist zumindest das dominante Konzept, das sich weltweit etabliert hat. Im darwinschen Sinne.
Ich würde mir sehr wünschen, dass es völlig neue Wege gäbe, mir fallen aber nur welche ein die lokal funktionieren.

Gruß Marcus
 

falco

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Es passt zwar nicht so ganz, aber irgendwie doch ein bisschen. Wer mal Zeit und Muße hat schaut mal beim NDR in die Mediathek, gestern Abend: 45min, Reparieren statt wegwerfen oder so ähnlich, war ganz unterhaltsam und ich hab mich hier und da wiedergefunden.
 

Macchia

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Ich würde mir sehr wünschen, dass es völlig neue Wege gäbe, mir fallen aber nur welche ein die lokal funktionieren.
mehr Bildung!
Kritikfähigkeit ausbauen.
Medien auf die Finger schauen und das Verblödungsprogramm abschalten.
Habe mit den Bundestagswahlen erstmals wieder länger Fernseh geschaut, dass ist ja richtig
schlimm geworden mit der Werbung sowohl Anzahl, Dauer und Inhalt.
Wer ist dafür verantwortlich, dass Autos nicht mehr über ihre technischen Vorteile verkauft werden sondern
nur noch verknüpft werden mit einem Lebensstil, Klischees, auch andere Produkte werben nur noch mit
Klima, Nachhaltigkeit, Funfaktor etc. dass ist ja wohl derartig gelogen, dass mir schlecht wird.
Wie hoch muss der verblödete Bevölkerungsanteil denn sein, dass
Werbestrategen der Meinung sind solche primitiv Werbung kreieren zu müssen?

Dass ist haarsträubend und somit wundert mich gar nichts mehr.

Mehr Bildung damit mit sowas Schluß gemacht werden kann.!
Das ist der erste Schritt und das umdenken darüber was Bildung ist, sein kann und sein muss.
 
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