Konsumverzicht wird nicht wirklich ein Problem sein.
Aber Winfried, auf dieser Welt sind ganze Industrienationen von unserem Konsum abhängig. Indien, Nordkorea, China, aber auch die Türkei, Rumänien, Polen und keine Ahnung wer noch, stellen ganze Volksscharen in Betriebshallen und stellen Bekleidung in unvorstellbaren Mengen her, damit hier in Deutschland jeden Tag die Fußgängerzonen auch Wochentags gut gefüllt sind, weil Mann und Frau shoppen wollen.
Und wieviel davon jedes Jahr dann im Wertstoffcontainer landet, steht ganz woanders. Stichwort Billigklamotten. Stichwort Kinderarbeit.
Wenn wir aufhören zu konsumieren, verlieren anderswo Millionen an Menschen ihre Jobs und können ihre Familien nicht mehr ernähren. Und auch hier leben zigtausende Menschen im Einzelhandel vom Konsum.
Ohne unseren Konsum gäbe es keine Firmen wie Apple, Microsoft, Google, YouTube (Influencer!) ...
Vielleicht muss auch die junge Generation erst begreifen, dass Fridays for Future nicht harmoniert, mit "jedes Jahr ein neues Smartphone". Und Facebook ist zwar papierfrei, verbraucht aber trotzdem sagenhaft viel Energie und ist somit keine Alternative.
Und das wir das FastFood kürzen müssen, den jährlichen Urlaub, den Zweitwagen, den Zweitfernseher, nicht mehr jeden Tag exotische Speisen, die hier gar nicht wachsen usw. usf.
Nocheinmal, der Motor der Weltindustrie ist der Konsum der ersten Welt Länder. Ich persönlich habe nicht geringsten Schimmer, wie wir da heraus kommen können.
Aktuell überlegt die Wirtschaft ja nicht, wie sie den Umsatz reduziert, sondern mit welchen Technologien sie den Umsatz weiterhin steigert und das bei irgendwie scheinbar günstigerer CO2 Bilanz. Der Raubbau unserer Rohstoffe wird dabei ignoriert. Reintechnisch (Wortwitz), ist es ja seit Jahrzehnten kein Problem Automobile zu produzieren, die 50 und mehr Jahre nutzbar wären. Das gleiche gälte für alle anderen Konsumgüter, auch Computer und Telefone. Warum macht das niemand? Ja klar, weil dann alle Weltkonzerne nach fünf Jahren pleite wären und nur noch die Zulieferer Ersatzteile liefern.
Für mich im Übrigen ein Grund, weshalb ich in meinem Haushalt überwiegend ältere Möbel verwende, die ich aufgearbeitet habe. Ich muss nichts Neues kaufen oder bauen.
In antiken und mittellterlichen Gesellschaftstrukturen gab es in jedem Dorf genau soviele Handwerker und Produktionsbetriebe um den täglichen Bedarf decken zu können. Der damals schon existente internationale Handel war ja überwiegend für die Eliten ausgerichtet, weniger für den kleinen Bauern. Diese kleinen Dorfkreisläufe haben praktisch keinen Überschuß produziert und den Bedarf gerade so gedeckt. Und es gab auch damals schon Recycling.
Erst seit der Industrialisierung und in der Folge dann Ende des zweiten Weltkrieges haben wir eine Überflußgesellschaft. Und die zieht uns jetzt, heute, wie ein Sog hinab.
Hinzu kommt der dramatische Bevölkerungsanstieg mit der gleichzeitigen Erwartungshaltung, dass alle Menschen auf der Welt das gleiche Zivilisations- und Wohlstandsniveau erreichen wollen.
Ich weiss, ich hab schon wieder einen Haufen wirres Zeug geschrieben. Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, das Konsumverzicht ein erster Anfang ist, ein symbolisches Zeichen, aber überhaupt keine Lösung. Und ich würde mich gerne mit Jemandem unterhalten, der tatsächlich eine Lösung für dieses weltumspannende Problem anbietet.
Der Kommunismus, der Sozialismus, Maoismus und alle andere -ismen konnten keinen Ausweg bieten. Alle haben sich schliesslich in den turbo Kapitalismus geflüchtet. Einsiedelei ist auch keine Lösung, man wird in der Regel davon verrückt, Weisheit ist eher selten.
Ich möchte mich ja auch gar nicht aus der Täterposition herausnehmen. Ich hab über ein halbes Jahrhundert selbst konsumiert, verbraucht, vergeudet, verschleudert in Hülle und Fülle. Auch bei Amazon.
Keine Ahnung, wie man diesen gordischen Knoten entknüpft.
Also Leute, restauriert Möbel und vererbt die an Eure Kinder weiter. Und ich höre auf so wirres Zeug zu schreiben.