schwebendes Regalbrett

Lemon_icetea

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Hallo,

für ein HiFi-Rack plane ich eine schwebendes Regalbrett. Also ein Brett das ohne weitere Stützen auskommt. Das Brett ist aus Leimholz Buche 1450 x 480 x 27 mm. Die Rückwand, an das das Regalbrett verschraubt werden soll, besteht aus einer beschichteten Resopal Küchenarbeitsplatte 1500 x 520 x 40. Belastet wird es mit einem SAT-Receiver und einer Spielekonsole zusammen max. 8 KG.

Welche Möglichkeit gibt es, solche Regalböden freischweben an der Rückwand zu befestigen. Es sollte aber auch eine Lösung sein, die ich selbst herstellen kann, bzw. befestigen kann. Fräse, Sägen und die Standardwerkzeuge besitze ich. Ich habe aber nicht die Möglichkeit, das Brett zB. mit einer Tiefbohrung von 400 mm zu versehen. :eek:

bestimmt habt ihr ein paar Vorschläge. Vielen Dank im Voraus
Andreas
 

Rei123

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Hallo,

wenn die Konstruktion von hinten zugänglich ist, hier mein primitiver Vorschlag:
Einfach sehr lange Schrauben von hinten durchschrauben.
Die Arbeitsplatte bis in das Brett vorbohren, damit die Schrauben eine gute Führung haben und nichts ausreißt.
Und nicht sparsam sein: auf 1,5 m kann man locker 10 und mehr lange Spax unterbringen :emoji_grin:

Einfach und schnell, hält 8 kg.

Grüße

Reiner
 

Lemon_icetea

ww-pappel
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wie lang

Hallo Reiner,

wenn du von langen Spax sprichst, wie lang sind die dann???
100er, 150er. Natürlich mit entsprechenden Unterlegscheiben, oder ???

Gruß
Andreas
 

Rei123

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Hallo Zitroneneistee,

ich würde ein Pack 6*120 nehmen.
Mit Unterlegscheibe wäre besser, wenn Platz dafür auf der Rückseite ist.
Aber auch ein Senkkopf wird sich nicht mal eben durch eine Küchenarbeitsplatte durchziehen.
Die Last verteilt sich ja auch auf viele Schrauben.
Wichtig ist, daß der obere Teil der Schraube, der in der Rückwand ist, ohne Gewinde ist oder das Loch in der Rückwand so groß vorgebohrt ist, daß das Gewinde nicht greift. Es muss das Regalbrett nur gegen den Kopf der Schraube gezogen werden.

Professionelle Beschläge haben eine Winkel-Korrektur über eine kleine Schraube, die die Befestigung nach oben oder unten vorspannt.
Bei dieser Art der Konstruktion ist keine direkte Winkel-Korrektur möglich. Wenn als die Schnittkante schief ist, wird das Brett nach oben oder unten abweichen.
Ein bißchen nach oben ist nicht schlecht, senkt sich durch das Gewicht eher etwas.
Aber für alles gibt es einen Trick:
Man kann auf der unteren Hälfte des Regalbretts einen schmalen Papierstreifen aufkleben. Der drückt dann beim Anziehen der Schrauben das Brett etwas nach oben.


Grüße

Reiner
 

Lemon_icetea

ww-pappel
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Danke

Hallo an alle,

Vielen dank für die Tips. Werde das so mit den langen Spax machen.
Bei gelegenheit, lade ich euch dann mal auf einen leckern Zitronen-Eistee ein. :emoji_wink:

Gruß
Andreas
 

toby250375

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Muss mal eben Fragen: Leimholz im Sinne von verleimten Lamellen, oder Schichtverleimtes Buchenholz?
Wenn Lamelle, Wie stabilisierst du das Brett gegen Verzug?
Gruss,Toby
 

Lemon_icetea

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Hallo Toby,

Leimholz im Sinne von verleimtenm Lamellen. Ich dachte das gerade Leimholz sicher gegen verzug ist. Zitat von der Seite Holzhandel de

Seit jeher kannten Tischler die Vorteile: Einerseits wachsen Bäume nicht so, dass man genügend breite Platten aus einem Stück machen könnte. Andererseits arbeitetet Holz: Zerschneidet man die Bretter zu einzelnen Latten und leimt diese dann wieder auf bestimmte Weise zusammen, so wird dem Holz die natürliche Spannung genommen. Bei normalem Raumklima ist dadurch das Verziehen der Platte auf ein Minimum reduziert.

Gruß
Andreas
 

toby250375

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Das bezieht sich auf das Brett an sich, ohne Belastung und ohne berücksichtigung des Verwendungszweckes.
Wenn du nun aber das Brett Quer zur Faser an die Wand bringst und Quasi die Festigkeit der Konstruktion durch den Anpressdruck gegen die Arbeitsplatte erzeugst, so hast du schon durch das Eigengewicht des Regalbrettes ein enormes Gewicht, was über den recht langen Hebel der Brettiefe auf die letzte angezogene Lamelle(27mm zu einem Hebel von 480mm!!) wirkt. Kommen nun noch die Geräte dazu , wird sich das Brett warscheinlich über kurz oder lang vorne absenken.
Gruss,Toby
 

Rei123

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Genau das kann passieren, deshalb habe ich oben geschrieben

Professionelle Beschläge haben eine Winkel-Korrektur über eine kleine Schraube, die die Befestigung nach oben oder unten vorspannt.
Bei dieser Art der Konstruktion ist keine direkte Winkel-Korrektur möglich. Wenn als die Schnittkante schief ist, wird das Brett nach oben oder unten abweichen.
Ein bißchen nach oben ist nicht schlecht, senkt sich durch das Gewicht eher etwas.
Aber für alles gibt es einen Trick:
Man kann auf der unteren Hälfte des Regalbretts einen schmalen Papierstreifen aufkleben. Der drückt dann beim Anziehen der Schrauben das Brett etwas nach oben.

ich liebe es, mich selbst zu zitieren :emoji_grin:

Wenn es sich also senkt: Alle Schrauben wieder lösen, einen schmalen Papierstreifen an der Unterkante aufkleben und wieder anschrauben.
Danach steht das Brett wieder wie eine 1!

Grüße

Reiner
 

odfi

ww-kastanie
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ich liebe es, mich selbst zu zitieren :emoji_grin:
Und dann auch noch mit so nem guten Tipp. Konnt ich gestern bei nem Freund klugscheißen mit der Idee, die ich hier zufällig gelesen hatte und das hat tatsächlich funktioniert, sacht der und hat mich Heimwerkerheld genannt, weil er selbst seit Monaten versucht, sein Regal wieder hoch zu kriegen - wollte schon Ketten anbauen.
Ich hab natürlich nicht verraten, dass es nicht meine Idee war. :cool::emoji_grin:
 

currymuetze

ww-birnbaum
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Aber für alles gibt es einen Trick:
Man kann auf der unteren Hälfte des Regalbretts einen schmalen Papierstreifen aufkleben. Der drückt dann beim Anziehen der Schrauben das Brett etwas nach oben.

Mich würde das mal ein wenig detaillierter interessieren... muss gestehen, dass ich das nicht verstanden habe. Wäre super, wenn Du das noch mal grafisch oder mit Worten detailliert skizzieren könntest!

Lieben Dank
 

toby250375

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Ich bin zwar nicht Reiner, aber hier:
Ist gar nicht sooo schwer. Man kann entweder von Vornherein das Brett an der "anliegenden" Seite neu besäumen und die Seite nicht exakt 90Grad sägen, sondern 91 Grad, dann wird das Brett beim anschrauben an die Rückwand von Vornherein um ein Grad nach oben gedrückt, so das man ein Grad Gefälle in Richtung der Rückwand erhält. Oder , wenn das Brett sich im nachhinein senkt, kann man die Schrauben lösen und auf der unteren seite des Brettes Quasi "Keile"( die Papierstreifen) einsetzen, die den Schrägen Schnitt ersetzenund beim wieder anziehen der Schrauben das brett "liften"

So verständlich ausgedrückt?
Gruss,Toby
 

Unregistriert

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Hi Toby,

aber warum verzieht sich das Brett nur an der "anliegenden" Kante?
Verzieht es sich nicht in der ganzen "Tiefe", sprich wird aus dem geraden Brett ein Bogen. Weil dann nützt dir auch der Papierstreifen nichts.
 

Rei123

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Hallo,

schön, daß wir das mal in aller Tiefe ausdiskutieren, man kommt ja sonst nicht dazu :cool:

Wenn sich das Holz des Bretts grundsätzlich verzieht, hast du mit keinem Beschlag der Welt eine Chance. Dann hast du ja auch eine Welle etc.
Deine stabverleimte Buche sollte das aber nur sehr gering tun.

Das andere Problem ist, daß sich das Brett unter dem Gewicht des 50bändigen Lexikons nach unten biegt. :eek:
Du hast einen enormen Hebel, der die Unterkante des Bretts in die Rückwand drückt bzw. die Schraubenköpfe in die Rückwand zieht. Wenn es da insgesammt 1 Millimeter nachgibt/federt, dann hängt das Brett an der Vorderkante schon merklich runter.
Man muß das Brett also mit der Vorderkante etwas nach oben gebogen montieren, damit es sich unter Krafteinfluss geradebiegt. (Etwas übertrieben, aber die Idee wird klar)
Leider weiß man nicht, wieviel das sein wird, deshalb muss man nachbessern.

Also erstmal 2 Wochen hängen lassen, dann nacharbeiten.
Man kann dann entweder den Winkel nachschneiden (auf 91 Grad), oder eben unten etwas unterlegen. Die zweite Lösung hat den Vorteil, daß es noch korrigierbar ist.
Da es hier um 1/10 mm geht, ist ein Funierstreifen meist schon viel zu dick. Deshalb mit Paierstreifen arbeiten.
Aber das sieht man an der fertigen Konstruktion, wieviel man auftragen muss.

Hundertprozentig gerade wird es nie sein, dafür ist das Konstruktionsprinzip nicht geeignet. Es atmet mit der Belastung und dem Raumklima.
Aber mit etwas Liebe zum Detail wird das schon sehr gut.

Grüße

Reiner

Entweder
 

Lemon_icetea

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Verständlicher kann man das nicht erklären.

Als Neuling in diesem Forum möchte ich ein dickes Lob aussprechen. Es gibt viele Foren in denen Nichtprofies belächelt oder sogar verhöhnt werden. Was einem den Spaß an der Sache schnell vermiest. Hier wird nett und sachkundig geantwortet und informiert. Da fragt man gerne auch ein zweites mal nach.

Viele Grüße
Andreas
 

vollholz

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Hallo,
ein 27mm dünnes Brett aus Buchen-Leimholz läßt man nicht 48cm auskragen. Man bekommt das zwar mit entsprechend vielen Schrauben einigermaßen befestigt, das bleibende Biegemoment auf der Platte (allein das Eigengewicht liegt über 12kg) wird aber zu starken Verformungen führen.
In der Stärke sieht das auch nicht gut aus.
Ich würde einen Leistenrahmen mit dünnem Buche-Sperrholz belegen, sodaß eine Stärke von 8-10cm entsteht.
Das hält dann auch und sieht besser aus, als dieser Notstand.....
Grüße,
Jens
 
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