Ishitani - wie kriegt man das hin

bberlin

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Hallo,

Wahrscheinlich kennt der ein oder andere von Euch die Videos von Ishitani, die sich wohltuend von anderen marktschreierischen Videos auf Youtube abgrenzen. Die Tage ist mir folgendes Video untergekommen.


Am Minute 7:20 macht er da in die Oberfläche mit einem Bildhauereisen? Ornamente in die Sitzfläche. Das scheint mühelos zu funktionieren quer zur Faser. Es sieht auch so aus, als ob das Muster nur aufgezeichnet ist, nicht mit einem Cutter vorgeritzt.

Nun zu einem Fragen. Das verwendete Werkzeug, ist das ein Bildhauereisen, und wenn ja, was für eins? Vorausgesetzt das Eisen ist scharf, funktioniert so etwas bei allen Hölzern oder riskiert man bei manchen Hölzern unweigerlich Ausrisse?

Grüße
Bernd
 

IngoS

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Hallo,

das funktioniert mit Sicherheit nicht bei allen Hölzern.
Außerdem sind superscharfes Werkzeug und viel Übung erforderlich.
Dass es nicht mühelos geht, sieht man an den Gymnastikübungen, die immer mal eingeschoben werden.

Gruß Ingo
 

carsten

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Hallo

du hast die passenden Faktoren schon genannt.
Scharfes Eisen, SEEEEEEHR Scharf.
Und ist sicher auch Holz abhängig. Wobei nicht in erster Linie von der Holzart sondern wie es gewachsen ist. Da ist viel Versuch und Irrtum angesagt bis man das Holz beurteilen kann ob es geeignet ist
Und man sollte das nicht mit den Toleranzanforderungen eines Metallers sehen. Wiederholgenauigkeit und absolute Parallelität sind hier weder machbar noch gewünscht.
 

Lorenzo

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Hey Bernd, also ich hab mal ein Reststück Esche hergenommen, und den Hohlbeitel geschärft und geschaut wie sich das so anfühlt.

Geschärft hab ich auf der Tormek, und abgezogen mit der Lederscheibe mit Polierpaste. Das Ergebnis ist jetz kein Wunder an Präzision aber die Schneide ist scharf und nicht total krumm:
_DSC9968.jpg _DSC9969.jpg

Dann ein 8mm Leistchen genommen und mal ein paar Striche gezogen.
Wichtig ist, erst mal versuchen eine möglichst gerade Mittellinie zu erstellen. Ich halte das Eisen mit der linken Hand ganz nah an der Schneide. Und so dass die rückseitige Fase fast schon auf dem Holz aufliegt. Dann kann man indem man mit der rechten Hand, die den Griff führt gut die Spanabnahme dosieren indem man mit der ein Stück rauf oder runter geht. Und gerade die erste Mittellinie kann man gut hinkriegen, wenn man mit der rechten Hand am Griff ein klein bisschen hin- und herdreht. Dann schneidet es sich weicher. Und so superwichtig ist es auch nciht dass die erste Linie gerade ist. Da kann man hinterher noch ein wenig ausbessern.
Und dann einfach nicht zuviel Spanabnahme, und schauen dass man sich an die Linie rantastet. Wenn man drüber kommt, kann man mit der nächsten Linie ein bisschen gegensteuern. Ich glaub dass das mit etwas mehr Übung ziemlich genau werden kann, aber auf einer größeren Fläche sieht es auch mit den Ungenauigkeiten gut aus, denk ich. Auch ungenau, mit einer gewissen Regelmäßigkeit hat ja wieder was einheitliches.
_DSC9965.jpg _DSC9966.jpg _DSC9967.jpg _DSC9971.jpg _DSC9973.jpg _DSC9974.jpg _DSC9975.jpg _DSC9984.jpg _DSC9985.jpg

Kommt auf jeden Fall mal zum Einsatz. Werkstück auf die richtige Höhe, und dann mit Körpergewicht arbeiten und das Schnitzeisen mit der Brust vor sich herschieben. Die Arme machen nur die Feinarbeit. Ist sonst ganz schön anstrengend.
 
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bberlin

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Hallo Lorenzo,

danke fürs Ausprobieren. Ich finde das sieht sehr gut aus. Die alten Schnitzmesserchen meines Vaters sind da wahrscheinlich zu dünn und wabbelig. Mit denen kann man keinen Druck über den Körper aufbauen. Ich mach die Tage eine Bestellung bei Dieter Schmid, da bestelle ich mir ein Hohlbeitel mit. Welche Breite hat Du genutzt? 12mm?
 

Lorenzo

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Ich hab n Lux Eisen mit 12mm Breite. Das Ding hängt in jedem Obi an der Werkzeugwand. Der Stich ist recht hoch, man hat also eine sehr starke Rundung. Geht sicher auch für ne Sitzfläche, aber ich würde, wenn ich mir extra dafür eines raussuchen würde, ein flacheres und breiteres nehmen. Wenn du was bei Dieter Schmid bestellst, nimm vielleicht gleich einen Formstein zum schärfen, dann hast du automatisch ne sehr saubere Rundung. Wenn du geübt bist beim schärfen von Hand, dann gehts auch mit ner Tormek oder auf nem Bankstein. Und für hin und wieder reicht das dann auch.
 

KalterBach

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Ich habe mit das Video auch schon mehrfach angeschaut und nicht gefragt, ob man das frevelhaft mit der Oberfräse und einem Halbrundfräser nicht auch machen könnte?
 

PurplePony

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Um den körperlichen Einsatz gering zu halten, kann man das Ganze mit einem Kugelfräser ausräumen und von Hand wie bereits beschrieben nächstemmen um den "handmade" Charakter zu erhalten.
 
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Lorenzo

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Banausen... :emoji_wink:

Ich denk, dass wenn mit Oberfräse, dann sollte man sehr auf Präzision achten. Man sieht sonst sofort wenn eine Bahn auch nur nen Hauch schmaler ist. Das Problem ergibt sich durch die händische Methode schon mal nicht.
Ich glaub auch wenn man mit Hand nacharbeitet muss die gefräste Grundlage präzise sein, also besser nicht mit Spiel arbeiten. Oder hab ich das falsch verstanden:
Wenn die Fräse in einem marginal größeren Kasten läuft, sollte das passen.
Und auch wenn man von Hand nacharbeitet muss das Eisen sehr scharf sein, und es sollte die komplette Oberfläche der Rinnen danach geschnitten sein. Ob man sich dann wirklich viel Zeit spart?
 

joh.t.

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:emoji_sunglasses: ich sag mal so: großer Kugelfräser und gleichmäßig mit der OF, wir können ja genau, un dann sieht das aus wie.

Oder gleichmäßig quer über die Montagesäge, wo die Zähne nur ein bisschen vorstehen...Duck und weg
 
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Lorenzo

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Da schreibst jetz einfach mal so nen richtigen Satz, oder auch zwei. Dann weiss man auch was du meinst, Johannes.. :emoji_wink:
Sieht dann aus wie.... na was denn nun?
 

Lorenzo

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Wir brauchen noch so nen "Häh?" Smiley...
Ich weiss immer noch nicht was du meinst, aber vielleicht gehört das ja dazu, es nicht auszusprechen...?
 
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