Ausrisse im Stirnholz mit Fasenhobel

Treuti

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Hallo Community,
...so, das wird mein erster Beitrag hier im Forum *nervös*.
Ich habe mir zu Weihnachten einen Fasenhobel von Philip Marcou gegönnt. Jetzt habe ich heute das Hobeleisen geschliffen (bis 6000er Wasserstein) und wollte gleich mal ein paar Probezüge machen. In Längsholz alles ohne Problem. Aber im Stirnholz habe ich teilweise sehr große Ausrisse. Mach ich etwas falsch? Den Bettungswinkel kann ich ja nicht einstellen. Kann mir vielleicht jemand weiterhelfen?
Danke

Gruß
Florian
 

Lorenzo

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Ich hab den auch und komm gut damit klar. Du weißt dass du immer erst die Hirnholzseiten hobelst, dann das Langholz? Wenn es sehr zum Ausbrechen neigt, dann kannst du an einer zu hobelnden Hirnholzseite auch erst am Ende ein Stück weit fasen, dann von der anderen Seite die gesamte Kante machen, und dann das Langholz. Dann solltest du keine Ausbrüche mehr haben, oder anders gesagt, kleinste Ausbrüche werden dann beim Langholz hobeln weggenommen.
Ahorn ist da eigentlich unproblematisch, weil nicht besonders spröde oder porig.
 

Herbert 10

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Ahorn ist eines der einfachsten Holzsorten zum hobeln.
Wo hast du die Ausrisse ?
Ich gehe davon aus das du ein Opferholz bzw Splitterholz am ende mitverwendest
 

Fiamingu

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Der Winkel des Hobeleisens zum Stirnholz ist zu steil.
Ein flacher Winkel ist besser für Stirnholz. Zum Fasen
von Stirnholz drehe ich den Hobel, normaler Putzhobel
um 30° zur zu fasenden Kante in richtung Stirnholz also
schräg aufwärts in Faserrichtung.
 

magmog

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Guuden,

beim Hobeln quer zu Faser über die Enden hinaus
fliegen ohne Gegenmaßnamen immer die Fetzen.
Entweder Konterholz verwenden oder ab kurz vor Schluss
in der Gegenrichtung fertighobeln.
 

Treuti

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Das Komische ist ja dass die Enden nicht ausreißen, sondern mitten im Material:
 

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Lorenzo

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Er ist nicht die allererste Wahl, ja. Ich werd mir noch einen bauen mit schräg gestelltem Eisen und flacherem Bett, das schadet auch im Langholz nicht weshalb ich auch oft zum Blockhobel greife fürs fasen. Aber, wenn das Eisen richtig schön scharf ist funktioniert der Hobel schon, und du kannst ja die Stelle am Eisen mit der du hobelst ändern, indem du den Block der das Messer hält im Hobelkorpus verschiebst.
 

Treuti

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Er ist nicht die allererste Wahl, ja. Ich werd mir noch einen bauen mit schräg gestelltem Eisen und flacherem Bett, das schadet auch im Langholz nicht weshalb ich auch oft zum Blockhobel greife fürs fasen. Aber, wenn das Eisen richtig schön scharf ist funktioniert der Hobel schon, und du kannst ja die Stelle am Eisen mit der du hobelst ändern, indem du den Block der das Messer hält im Hobelkorpus verschiebst.
Hallo Lorenzo,
aber das verschiebt ja nur die Stelle mit der gehobelt wird?!
Gerade habe ich noch die Schärfe überprüft. Ein Blatt Papier lässt sich schneiden.

Gruß
Florian
 

Lorenzo

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Hirnholz macht die Schneide relativ schnell stumpf, vor allem wenn mit stumpfem Winkel gehobelt wird. Und eine stumpfe Klinge sorgt für mehr Ausrisse.
Auch Papier lässt sich sehr unterschiedlich gut schneiden, ich teste die Schärfe meiner Handwerkzeuge indem ich mit der Spiegelseite nach unten in extrem flachem Winkel, also praktisch aufliegend, versuche ob die Klinge meinen Fingernagel "beisst" Mein rechter Daumennagel sieht immer bisschen aus wie die Oberfläche von nem Golfball :emoji_slight_smile:
 

michaelhild

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Ahorn geht eigentlich leicht zu hobeln. Quer zur Faser können zwar immer mal leichte Ausrisse entstehen, aber spontan tendiere auf nicht genügend Schärfe.
 

sonicbiker

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Moin Florian,
deiner Beschreibung nach habe ich mir das schlimmer vorgestellt als das Bild dann zeigt. Ahorn habe ich eher selten, aber bei gefähreteren Holzarten bringe ich die Fase z. T. von der Langholzseite aus an, indem ich das Werkstück hinlege und dann in Längsrichtung mit ziehendem Schnitt (also leicht schräg stehendem Hobel) über die Kante gehe. Mit ein wenig Übung wird das Ergebnis auch bei breiteren Brettern recht gleichmäßig...jedenfalls bei problematischem Holz gleichmäßiger als eine Fase mit größeren Ausrissen... Ich hoffe, das war jetzt verständlich erklär.
Viele Grüße, Wolfram
 

Treuti

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Moin Florian,
deiner Beschreibung nach habe ich mir das schlimmer vorgestellt als das Bild dann zeigt. Ahorn habe ich eher selten, aber bei gefähreteren Holzarten bringe ich die Fase z. T. von der Langholzseite aus an, indem ich das Werkstück hinlege und dann in Längsrichtung mit ziehendem Schnitt (also leicht schräg stehendem Hobel) über die Kante gehe. Mit ein wenig Übung wird das Ergebnis auch bei breiteren Brettern recht gleichmäßig...jedenfalls bei problematischem Holz gleichmäßiger als eine Fase mit größeren Ausrissen... Ich hoffe, das war jetzt verständlich erklär.
Viele Grüße, Wolfram
Danke für den Tipp.
Dann würde der neue Fasenhobel nur nie zur Anwendung kommen:emoji_sweat_smile:
 

Martin Graf

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Hallo Florian,
wie bereits mehrfach gesagt: das Eisen muss wirklich scharf sein. Es müssen wirklich richtige zusammenhängende Späne erzeugt werden und keine Krümel.
Außerdem solltest Du die Zustellung des Eisens sehr klein einstellen, d. h. das Eisen darf nur wenig aus der Messing-Sohle hervorstehen. Du brauchst dann zwar mehr Hobelzüge, aber die Schnittkraft reduziert sich deutlich, wodurch Ausrisse ebenfalls reduziert werden.

Ich finde diese Hobel ja schon interessant, aber Deine Erfahrungen und die Rückmeldungen hier belegen schon eher, dass es sich um kein notwendiges Werkzeug handelt. (Danke, damit habe ich heute schon wieder 130 € gespart :emoji_wink:)
Mit ein bisschen Übung kann man mMn einen 45°-Winkel auch freihand erzielen und hat dann eben auch die Möglichkeiten, das Eisen schräg laufen zu lassen oder auch mal die Hobelrichtung zu ändern. Identisch breite Fasen erhält man auch, indem man immer mit gleichem Druck die gleiche Anzahl von Hobelzügen durchführt.
Trotzdem viel Spaß mit dem Hobel - versuche aus ihm herauszuholen, was geht (und zur Not anschließend noch einmal mit einem geeigneteren Hobel ein, zwei Züge drüber gehen)

Gruß
Martin
 

Treuti

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Also, kurzes Update.
Hatte jetzt auch Kontakt mit dem Händler. Das Hobeleisen stand anscheinend viel zu weit heraus.
Nach einer Neu-Justage (steht jetzt ca. 0,3 mm heraus) passt das Hobelergebnis.

Gruß
Florian
 

rafikus

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Nichts für Ungut, aber das bestätigt wieder (vielleicht "leider wieder"), dass die meisten Fehler beim Hobeln als Ursache den hobelnden Menschen haben.
Ohne jetzt auf einzelne Beiträge zu verweisen liegt es eben sehr oft daran, dass das Hobeleisen, welches vom Fragesteller als "super scharf" beschrieben wurde es eben nicht ist. Oder die Hobelsohle, welche angeblich gerade und plan ist, dann doch nicht so gerade war. Oder wie hier war das Eisen zu weit vorgeschoben.
Aber schön, dass es sich jetzt geklärt hat.
 

Treuti

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Nichts für Ungut, aber das bestätigt wieder (vielleicht "leider wieder"), dass die meisten Fehler beim Hobeln als Ursache den hobelnden Menschen haben.
Ohne jetzt auf einzelne Beiträge zu verweisen liegt es eben sehr oft daran, dass das Hobeleisen, welches vom Fragesteller als "super scharf" beschrieben wurde es eben nicht ist. Oder die Hobelsohle, welche angeblich gerade und plan ist, dann doch nicht so gerade war. Oder wie hier war das Eisen zu weit vorgeschoben.
Aber schön, dass es sich jetzt geklärt hat.
Also ich denke mal dass genau für solche Fragen dieses Forum hier gedacht ist. Und wenn man auch sieht in welchem "Unterfroum" (Neuling fragt Profi) kann man davon ausgehen das es sich bei mir um keinen Schreinermeister handelt. Ich habe allerdings schon Erfahrungen beim Hobeln und hatte dabei keine Probleme.
Ich war halt der Annahme dass die Einstellung des Hobeleisens in Ordnung ist.

Gruß
Florian
 
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