Ausbildung Zimmerin

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M1o2l3l4i

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Hi Leute,

ich habe 2019 Abitur geschrieben und bin gerade im 3. Lehrjahr meiner Bauzeichner Ausbildung in Bayern. Dabei hab ich als Pflichtpraktikum 4 Wochen bei Maurern und 3 Wochen bei Zimmerern mitgearbeitet. Da mir das Arbeiten auf der Baustelle ziemlich Spass gemacht hat, möchte ich im September 2021 bei meinem Praktikumbetrieb eine Ausbildung zur Zimmerin anfangen. Nun meine Frage: Mit dem Hintergrund, dass ich Abitur und eine bis dahin fertige Bauzeichner Lehre habe, lohnt sich das BGJ der Zimmerer Ausbildung? Ich bin eine ziemlich ehrgeizige Person und habe zu Hause auch viele Handwerker, die mir die Praxis beibringen könnten... Kann man sie denn selbstständig lernen? Gibt es hier vielleicht auch Mädchen, die diesen Beruf lernen und ein paar Erfahrungen haben mit dem Thema "Mädchen am bau?"
Ich habe mich in diesem Forum schon ziemlich umgehört und da gibt es leider viel zu viele verschiedene Meinungen drüber, deshalb weiß ich jetzt gar nicht mehr, wie ich das entscheiden soll...
Ich würde mich wirklich riesig über eine Antwort freuen!
 

hobbybohrer

ww-robinie
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Hallo,
wie kannst Du im 3. Ausbildungsjahr sein, wenn Du erst vor 1,5 Jahren die Schule verlassen hast?
Mit Abitur kannst Du doch auch Ingenieurin werden, Fachrichtungen Holzbau oder ähnlich. Dazu gehört auch Praxis. Ansonsten sind Frauen am Bau doch immer ein Zeichen von echter Frauenpower. Durch die modernen Arbeitsschutzbedingungen ist Zimmerer kein reiner Männerberuf mehr. Als Ingenieurin verdient man auch deutlich besser, als ein Zimmerer. Und Chef kann man dann immer noch werden.
Kann es sein, dass Du zweifelst, weil alle anderen in Deiner Familie Handwerker sind und die die erste mit Abitur und eventuell Studium wärest? Niemand hätte das Recht Dich davon abzuhalten. Geh Du Deinen Weg!
Viel Glück, Richard
 

M1o2l3l4i

ww-kastanie
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Ich habe durch mein Abitur und einem Ausbildungsdurchschnitt von 1.0 von 3 auf 2 Jahre Ausbildungszeit verkürzt. Das heisst ich werde im Juni kommenden Jahres fertig.

Und ja das mit dem Zweifel stimmt allerdings Dennoch merke ich gerade als Bauzeichnerin und v.a. während des Praktikums, dass mir das "handwerkliche draussen arbeiten" absolut liegt und mir viel mehr Spass macht als im Büro. Mein Plan wäre es noch eine Ausbildung und dann Meister oder und Technikerin zu machen. Dadurch wäre ich auch Eingabeberechtigt und ja. Wie gesagt mir gefällt das händisch arbeiten einfach viel mehr als das theoretische lernen wie z.B. in einem Studium, das ja im Ingenieurbereich hauptsächlich aus Statik besteht...
 

Mitglied 59145

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Finanziell ist halt die Frage ob es dir in Zukunft nutzt. Für deine Entwicklung und Qualifikation schadet es sicher nicht.
Wenn du dich in dem Betrieb wohl fühlst, ist das sicher nicht nutzlos.
Es gibt Tischlerinnen. de, die kennen bestimmt auch Frauen aus dem gröber en Part der Holzbearbeitung.
Wir hatten immer mal ein paar Zimmerinnen als Kunden. Die lebten wohl hauptsächlich aus Berlin und haben hier, im Weserbergland, einige Sanierungen begleitet.
Da könnte ich bestimmt einen Kontakt herstellen.

Edit: Wenn du noch Zeit hast, probiere dich aus. Ich kann das nur jedem raten, der irgendwie unsicher ist. Man muss nicht einen Schein nach dem nächsten machen. Ich habe am meisten in den recht ziellosen Zeiten gelernt. Allerdings nichts fachliches :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:

Gruss
Ben
 

M1o2l3l4i

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Finanziell ist halt die Frage ob es dir in Zukunft nutzt. Für deine Entwicklung und Qualifikation schadet es sicher nicht.

Hi Ben, was genau meinst du denn damit? Meinst du ein Studium?

Also ich verbinde mit einem Ingenierstudium ziemlich schwierige Inhalte und v.a. Statik, die noch weniger interessiert. Mein Plan ist es eher in die Richtung Technikerin zu gehen damit ich auch Einfamilienhäuser planen könnte bzw. später mal in die Bauleitung gehen kann. Was mir aber eben wichtig ist, ist der Spass an der Arbeit und die Verbundenheit an meine Heimatstadt und beides hätte ich im Studium nicht mehr und in der Lehre Plus Techniker schon...

Finanziell gesehen kenn ich mich nicht so gut aus, aber mein Papa ist Bauleiter und meint, dass man als Techniker mit "Ahnung" genauso viel verdient wie als Architekt. (Ich bin in der Fachrichtung Bauzeichner Architektur ...)
 

M1o2l3l4i

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Edit: Wenn du noch Zeit hast, probiere dich aus. Ich kann das nur jedem raten, der irgendwie unsicher ist. Man muss nicht einen Schein nach dem nächsten machen. Ich habe am meisten in den recht ziellosen Zeiten gelernt.


Das stimmt... Ja ich bin erst 19, also Zeit hab ich definitiv noch. Meiner Meinung nach ist es am Bau (gerade in der Bauleitung) sowieso wichtig, durch berufserfahrung zu lernen und die kommt neunmal erst nach einiger Zeit...
 

Mitglied 59145

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Wenn du Bauleitung machst, wirst du auch nicht mehr selber arbeiten, also handwerklich. Dann hast du nur den Vorteil der Erfahrung.
Wenn du Bauleitung und Planung machen willst, dann Studium.
Ein paar Jahre in anderer Luft lässt einen auch sicherer werden. Die Komfortzone zu verlassen, lässt einen meist einen Satz in der persönlichen Entwicklung machen.
Eine Ausbildung im Handwerk ist nie von Nachteil!

Gruss
Ben
 

Mitglied 59145

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Das stimmt... Ja ich bin erst 19, also Zeit hab ich definitiv noch. Meiner Meinung nach ist es am Bau (gerade in der Bauleitung) sowieso wichtig, durch berufserfahrung zu lernen und die kommt neunmal erst nach einiger Zeit...
Mach ein Jahr Pause, arbeite vielleicht in dem Betrieb und guck dir ein paar Sachen an. Mit 19 hatte ich meine Ausbildung fertig und war froh erstmal frei zu sein. Dann habe ich ein paar Jahre einfach gelebt und mir die Welt angeschaut. Das war für mich unheimlich wichtig, irgendwann kam dann das Bild wohin ich will. Seitdem weiss ich was ich will und auch, was fast wichtiger ist, was ich nicht will.
Ich empfinde diese Zeit, im Nachhinein, als eine der wichtigsten Phasen in meiner Entwicklung.
Mit 19 ist klar dass du unsicher bist, geht ja garnicht anders!
Generell finde ich das schlimm, jeder plant, tut, macht irgendwas und verfolgt irgendwelche Ziele, von denen er überhaupt nicht weiß ob er sie will.
Ausbildung beenden und verschiedene Praktika ist keine Option?

Gruss
Ben
 

joh.t.

ww-robinie
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bei den Zwergen
Holzsinn organisiert doch das große Schrenerinnen Tischlerinnen Treffen mit. Sie hat doch bestimmt Kontakte zu de passenden Kolleginnen, die dir weiterhelfen können.
 

M1o2l3l4i

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Wenn du Bauleitung machst, wirst du auch nicht mehr selber arbeiten, also handwerklich. Dann hast du nur den Vorteil der Erfahrung.
Wenn du Bauleitung und Planung machen willst, dann Studium.
Ein paar Jahre in anderer Luft lässt einen auch sicherer werden. Die Komfortzone zu verlassen, lässt einen meist einen Satz in der persönlichen Entwicklung machen.
Eine Ausbildung im Handwerk ist nie von Nachteil!

ja, das stimmt. Bauleitung ist auch noch in ferner Zukunft irgendwann als mögliche Option... (Wie gesagt erst mit berufserfahrung). Planung und Bauleitung in der Selbstständigkeit ist genau das was mein Papa macht. Bauzeichner und dann Techniker. Damit ist man eingabeberechtigt und darf Pläne unterschreiben, hat somit seine eigenen Bauvorhaben. Dazu braucht man kein Studium. Klar wenn man in die künstlerische Schiene geht ist eine Architekturstudium unabdingbar aber gerade im Bereich Einfamilienhäuser ist ein Techniker absolut gleichwertig. auch gehaltstechnisch (zumindest bei mir in der gesamten Umgebung). Ein Studium rentiert sich erst wenn man wirklich in die Statik Schiene gehen will. Also so hab ich das mitbekommen...
 

M1o2l3l4i

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Ausbildung beenden und verschiedene Praktika ist keine Option?

Mit dem "frei sein" stimm ich dir absolut zu!! Ich hab ewig überlegt zu studieren oder nicht und dann als Mädchen auch noch mit Abitur nicht zu studieren sondern in die bauschiene, da schaut schon jeder erstmal komisch Aber Wenn's mir Spass macht und man da so einiges mehr verdienen kann wie in manch einem Studium warum nicht?
ich finde die Einstellung eh total schlimm, dass man nur weil man Abitur hat studieren sollte ...Gerade am Bau seh ich als Zeichnerin, dass ausgebildete um einiges mehr Ahnung haben wie Architekten die nur die Theorie lernen und keine Praxiserfahrung haben...
Prakrikas hab ich auch länger überlegt, deswegen war ich über meine 7 Wochen Praktikum in der bauzeichner Ausbildung so glücklich. weil so eine Zeit bringt doch einen Einblick auch in den Umgangston usw.
Aber momentan ist es einfach schwer zu planen, weil man wegen corona fast keine Parktikas kriegt... Weil mir die 3 Wochen bei zimmerern so gut gefallen haben und der ganze Ablauf am bau, dachte ich mir eine Ausbildung wäre nicht schlecht, da würde ich genau das vertiefter lernen.
Aber da ist natürlich dann eben die Ffage BGJ ja oder nein
 

fahe

ww-robinie
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Sie hat doch bestimmt Kontakte zu de passenden Kolleginnen, die dir weiterhelfen können.
...genau da: https://www.tischlerinnen.de/

In dem Alter: Tue, was Dein Bauch Dir sagt. Das ist meist richtig.

Ich weiß ja nicht so genau, wie es in Deiner Region strukturell so aussieht - und aussehen wird, wenn die Autoindustrie dort in den nächsten Jahren durch die tiefe Strukturkrise geht -, aber hier im Osten rate ich mittlerweile allen jungen Leuten, ein Handwerk zu lernen. Eigentlich völlig egal, welches Gewerk... auch in finanzieller Hinsicht.

Hier ist die Lage ja so, dass die meisten Betriebe von Leuten in meinem Alter geführt werden, die zu Wendezeiten so Mitte 20 waren. In zehn Jahren gehen die alle in so ziemlich auf einen Schlag in Rente. Nachwuchs, der ehrgeizig genug und mental in der Lage ist, einen Betrieb zu führen, ist oft Mangelware. Und gleichzeitig ist das Handwerk hier mangels großer Industrieansiedlungen eine gehörige Wirtschaftsmacht.

Die Leute, denen ich das hier rate, haben in ein paar Jahren quasi freie Wahl, welchen gut eingeführten Betrieb sie übernehmen.
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Guuden,

ob und wie es mit einem verkürzten BGJ oder sogar ohne gehen kann, wirst Du mit der Handwerkskammer oder der Innung am besten klären können. Die müssen dabei ohnehin mitziehen.
Nee, bei mir war das ähnlich.
Erst Abi, dann Studium, dann Zimmererlehre. Jedenfalls in nds konnte ich das bgj völlig problemlos überspringen ohne Antrag o.ä. theoretisch hätte ich sogar nicht Mal zur Berufsschule gemusst, da ich meine Schulpflicht schon erfüllt hatte. Aber in meinen Augen ist dann die Ausbildung sinnlos, also bin ich hin.
Wenn ich mich zurück erinnere, dann hat mir durch das fehlende bgj nicht wahnsinnig viel an Wissen gefehlt. Hier ist das deutlich breiter gestreut, da es ein allgemeines bgj ist und man in viele Bereiche einen Einblick erhält, das hätte ich schon gerne getan. Trotzdem würde ich sagen, dass der Zeitaufwand in keinem Verhältnis zum Ertrag steht. Aus Erzählungen der anderen war da auch viel Chaos bei, da da viele junge Menschen bei sind, die das erstmal einfach nur machen und eigentlich die meiste Zeit scheiße bauen. Hier läuft das bgj ohne Betrieb ab, später müssen die Burschen dann ggf im Betrieb Rede und Antwort stehen, da ist es ein wenig besser.

Wir hatten auch ein Mädel bei uns in der Klasse, die wäre bei Interesse bestimmt auch hilfsbereit, habe noch lose Kontakt.

Wenn ich heute nochmal anfangen müsste würde ich erst die Ausbildung machen und dann ggf studieren.
Wenn ich alleine überlege, wie viel Kohle mir flöten gegangen ist, dadurch dass ich das ganze Studium als ungelernte Hilfskraft aufm Bau gearbeitet hab und mit einem Hungerlohn abgespeist wurde.... Das sähe mit abgeschlossener Ausbildung deutlich anders aus.und ich musste viel arbeiten, da ich schon ein Kind hatte...
Ansonsten ist der Verdienst als Zimmerer nicht so mies und wenn man Abi und ne andere Ausbildung hat, kann man sich ja immernoch neu orientieren. Ich stelle häufig fest, dass meine Einstellung zur Arbeit ne andere ist, da ich im Hinterkopf immer weiß, dass ich ja was anderes machen könnte. So mancher miesepetriger altgeselle ist glaube ich so schlecht drauf, weil er keine Wahl hat.

Ich finde es toll, dass du das machen willst, warne dich aber vor: du brauchst ein dickes Fell als Frau. Leider sind da immer noch einige Neandertaler unterwegs. Das ist aber deutlich besser als früher, da die Ausbildung recht anspruchsvoll geworden ist.

Gruß
 

M1o2l3l4i

ww-kastanie
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Die Leute, denen ich das hier rate, haben in ein paar Jahren quasi freie Wahl, welchen gut eingeführten Betrieb sie übernehmen.

Richtig. Ich wohne bei Ingolstadt in Bayern und das einzige was hier so richtig dominiert ist die Audi... Und wir haben eher kleinere Handwerksbetrieben mit bis zu ca 15/20 Mann. Da wird es wirklich genauso kommen wie Sie sagen, da gefühlt kein junger Chef hier ist. Also in meiner Region ist die Baubranche wirklich am boomen und profitiert absolut von Corona!
 

M1o2l3l4i

ww-kastanie
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Vielen Dank der Kommentar hat mir wirklich geholfen!
Also mit dem BGJ ist das hier das gleiche. ich hab freie Auswahl es zu machen oder auch nicht. Und es ist auch ohne Betrieb. Genauso wie bei Ihnen.
Ich habe eben genau über Zeitaufwand/Ertrag viele unterschiedliche Meinungen gehört, die mich verunsichern.
Die einen schreiben Zeitverschwendung, man findet ohne Probleme ins nächste Lehrjahr rein und gerade mit einer Zeichnerausbildung davor, in der man eh schon die Grundlagen von Zkmmerer gelernt hat, langweilt man sich in der Theorie eher und natürlich der Aspekt Geld...
Andere allerdings schreiben, dass man unbedingt das BGJ machen soll, da man sonst kein richtiger Zimmerer werden kann, da man nie die wirklichen Grundlagen gelernt hat. Man wird in der 11. immer hinterher sein und macht sich gegenüber den anderen lächerlich, weil man nicht mal eine Säge richtig halten kann usw...Eienr schrieb sogar " wenn man auf der Baustelle in der feüh sein Hirn ausschalten will und abend an, dann mach das BGJ nicht. Wenn man wirklich Ahnung haben will, was man tut und sich auskennen will, ist das BGJ unabdingbar..."

Ist das alles nicht etwas überspitzt formuliert? Es ist ja nicht so, dass man die ganze Ausbildung weglässt, sondern nur die absoluten Grundlagen, die man doch im Betrieb eh lernt, wie z.b. sägen usw... Wie gesagt ich bin nicht von dem Schlag Rumstehen und am Handy sein, sondern ich will das wirklich lernen und auch wirklich gut sein. deshalb frage ich auch nach wenn mir etwas unklar ist oder ob die mir das dann richtig zeigen könnten...
 

fahe

ww-robinie
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Da wird es wirklich genauso kommen wie Sie sagen
...wir duzen uns hier alle... auch über alle Altersgrenzen hinweg...:emoji_wink:

Ich denke auch, dass der Bauboom noch ein ganzes Stück weitergeht. Als ich das erste Mal baute, waren die Zinsen bei rund 7 Prozent und alle Berater der wirklichen Überzeugung, "...so günstig bleibt das nicht..."...:emoji_wink:

Und wenn die Blase wirklich mal platzt, haben wir eh andere Probleme, aber gebaut wird auch dann.

Als Mädel würde ich mir trotzdem überlegen, ob Tischler (oder Schreiner, wie man bei Euch sagt) nicht auch was Schönes wäre. Auch Zimmerinnen kriegen ja irgendwann vielleicht mal Kinder. Und auch Zimmerinnen bleiben nicht ein Leben lang zwanzig. Und mit 50+ am Dachstuhl rumklettern, wäre nix mehr für meines Vaters Sohn. Dass ich mal eine gewisse Höhenangst entwickeln würde, habe ich mir mit Zwanzig auch nicht vorstellen können. Da fand ich's noch spaßig, auf 'nen knapp 60 Meter hohen Industrieschornstein hochzuklettern...:emoji_wink:
 

IngoS

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Ich habe mich in diesem Forum schon ziemlich umgehört und da gibt es leider viel zu viele verschiedene Meinungen drüber, deshalb weiß ich jetzt gar nicht mehr, wie ich das entscheiden soll...

Hallo,

überspring das BGJ. Die Theorie schaffst du locker und das Praktische kann man sich mit etwas gutem Willen auch aneignen.
Ich habe selbst drei Gesellenbriefe, Zwei Ausbildungen vor dem Studium gemacht und eine Prüfung als Tischler später aus Freude an dem Arbeiten mit Holz als Externer.
Ich habe die praktischen Ausbildungen nie bereut, ganz im Gegenteil hat mir das sehr geholfen.

Gruß

Ingo
 

M1o2l3l4i

ww-kastanie
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...wir duzen uns hier alle... auch über alle Altersgrenzen

achso okay gut tut mir leid wusste ich nicht
Achsoo jetzt weiss ich was Tischlerin heisst.Das hab ich mir auch schon angeschaut. aber mein Opa ist schreiner. Ich bin quasi mit einer Schreinerei aufgewachsen. Und da fehlt natürlich der Aspekt, der mir so Spass macht: Draussen bei jeden Wetter frei sein und auf dem Dach stehen usw. Als Schreiner ist man halt in der Werkstatt und macht Möbelstücke oder sowas wie Fenster (Bauschreiner). Die Zimmererarbeit hat mehr mit Bauzeichnerin zu tun und gefällt mir persönlich einfach mehr...

Und der Aspekt Kinder ist mir auch schon durch den Kopf gegangen. Deshalb lern ich ja Bauzeichnerin und will Zimmerin lernen. denn dann kann ich solange ich will und es geht am Dach arbeiten und wenn ich dann mal Kinder hab oder es nicht mehr geht usw dann kann ich problemlos ins Büro. Oder wenn ich weitermache und Technikerin bin, dann wäre es natürlich auch ruhiger von der arbeit her. da ist man dann auch mehr im büro. Also das sehe ich z.b. bei meinem Papa...
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Ich weiß nicht, wer so n Quatsch schreibt oder ob das in Bayern anders ist. Hier lernt man viele Grundlagen im bgj bspw Anwendungen von verschiedenen Zementsorten o.ä.

Wie gesagt, ich hab es nicht gemacht und habe trotzdem als einer von zweien im Landkreis mit Auszeichnung bestanden und würde sagen, dass ich ein vernünftiger Zimmermann bin.
Das soll nicht arrogant klingen aber bisher war ich noch immer in der Lage ggf fehlendes Wissen vom bgj Mal eben fix nachzulesen, es sind halt nur sehr rudimentäre Kenntnisse, die da vermittelt werden. Das, was du unabdingbar für deinen Job als zimmerin brauchst lernst du auch in den zwei Jahren, die nur für Zimmerer sind und vor allem bei der Arbeit.
Tischlerin wäre tatsächlich eine Überlegung. Das soll wirklich nicht abfällig oder sexistisch klingen aber ich bin 1,85 groß, wiege 82 kg und habe mein Leben lang viel Sport gemacht (teilweise auf absolutem Leistungsniveau) und bin bis auf einen leichten Bauchansatz recht durchtrainiert. Und ich finde die Arbeit manchmal extrem anstrengend.
Wäre ich von anderer Konstitution würde ich zumindest darauf achten, dass ich in einem Betrieb lande, der auch ab und an Mal nen Kran da hat oder tatsächlich überlegen, ob tischlerin nicht ggf gesünder für den Körper ist, zumal sich einiges an Tätigkeiten überschneiden kann.
Es geht mir wirklich nicht darum zu sagen: ich bin der große super starke und männliche Zimmermann aber ich weiß von einigen schmächtigeren Kollegen wie anstrengend das für die ist und die Freundin eines Bekannten war auch zimmerin und hat nach drei Jahren Bauzeichnerin gelernt, weil sie es körperlich nicht mehr leisten wollte

Das kannst du aber nur selbst entscheiden, weil nur du weißt, was dein Körper her gibt
 
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kberg10

ww-robinie
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Es tut richtig gut in der Seele wenn man liest wie sich jemand für das Handwerk begeistern kann, auch wenns mal laut und dreckig wird.
Sind schon wesentliche Unterschiede zwischen Tischler und Zimmerer. zB Leiste zu kurz ist beim Tischler ned so das Problem, beim
Zimmerer ein Balken zu kurz!?!? Die Handgriffe müssen sitzen, da ist nichts mit lange dranhalten und probieren.
Fängt schon damit an daß der Zimmerer ein konsessioniertes Gewerbe ist. Soll ja nicht zusammenklappen wie ein Kartenhaus.
Gruß Matthias
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Es tut richtig gut in der Seele wenn man liest wie sich jemand für das Handwerk begeistern kann, auch wenns mal laut und dreckig wird.
Sind schon wesentliche Unterschiede zwischen Tischler und Zimmerer. zB Leiste zu kurz ist beim Tischler ned so das Problem, beim
Zimmerer ein Balken zu kurz!?!? Die Handgriffe müssen sitzen, da ist nichts mit lange dranhalten und probieren.
Fängt schon damit an daß der Zimmerer ein konsessioniertes Gewerbe ist. Soll ja nicht zusammenklappen wie ein Kartenhaus.
Gruß Matthias
Glaube Zimmerer ist genau so konzessioniert, wie Tischler, oder?
 

hobbybohrer

ww-robinie
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Hallo,
Zimmerer ein Balken zu kurz!?!? Die Handgriffe müssen sitzen, da ist nichts mit lange dranhalten und probieren.
ich bin der große super starke und männliche Zimmermann aber ich weiß von einigen schmächtigeren Kollegen wie anstrengend das für die ist und die Freundin eines Bekannten war auch zimmerin und hat nach drei Jahren Bauzeichnerin gelernt, weil sie es körperlich nicht mehr leisten wollte
ob tischlerin nicht ggf gesünder für den Körper ist,
Als Mädel würde ich mir trotzdem überlegen, ob Tischler (oder Schreiner, wie man bei Euch sagt) nicht auch was Schönes wäre.
.. und ich dachte immer, dass die Zeit der patriarchalischen Sprüche vorbei sei.
M.M.n gehören Frauen in jeden Beruf!
Grüße Richard
 

Setter

ww-birnbaum
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Niederrhein
Guten Morgen
Auch ich habe Abitur und danach eine verkürzte Ausbildung zum Zimmermann gemacht. Nach 22 Monaten fertig mit bestandener Gesellenprüfung.
Habe im Beruf bisher keine Nachteile durch die verkürzung gesehen. Gesellenprüfung ist schon fast 26 Jahre her.
Ich würde Dir raten, wenn du Interesse daran hast, mach eine Ausbildung zur Zimmererin.
Danach, auch mit Abitur und als fertige Bauzeichnerin, stehen Dir doch alle Wege offen...
Technikerin, Studium Architektur, Studium Bauingenieur, Zimmerer Meisterin, Restauratorin im Handwerk, Fachlehrerin in der Berufschule (Lehramtsstudium Sek.II bA (berufliche Ausrichtung)) und etliches mehr
Du bist jung und hast noch viel Zeit dich letztendlich zu entcheiden, welchen Weg du gehen möchtest nachher. Eine Ausbildung im Handwerk, gerade in heutiger Zeit, ist garantiert nie von Nachteil.
Ich sehe das mit den Körperlichen Unterschieden zwischen Mann und Frau im Handwerksberuf nicht so wie andere hier. Wo wird denn heutzutage noch ohne Kran gearbeitet. Sicherlich ist es durch die Dimensionen der Hölzer oftmals körperlich schwieriger, jedoch kann man auch durch Einsatz von Technik und Köpfchen viel ausgleichen. Und wer sagt denn, daß du ein Leben lang Balken schleppen mußt? Vielleicht findest Du ja Interesse daran nur noch Abbund zu machen?
Das Argument Schwangerschaft lasse ich mal überhaupt gar nicht gelten. Wir leben im Jahr 2020 und nicht mehr in den 60ern... Gleichberechtigung findet für mich in allen Berufen statt.
 
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