Inlay mit Laser erstellen

conny_g

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Hallo zusammen,

ist jetzt kein ganzes "Projekt" im eigentlichen Sinne und auch nichts wirklich großes, aber ich habe mich über das Ergebnis gefreut und vielleicht motiviert es ja jemanden das auch mal zu versuchen.
Ich habe einen CO2-Laser und wollte immer schon mal versuchen, ob ich eine tiefere Gravur in Holz damit machen kann, das Gegenstück aus Furnier mit dem Laser schneiden und das dann einlegen / einleimen.
Denn die Schnittpräzision eines Lasers ist ja super und die Umrissmaße kann man damit perfekt hinbekommen.
War mir jedoch unklar war, ob die Gravurtiefe v.a. in der Gleichmäßigkeit zu erzielen ist, üblicherweise ist der Boden einer Holzgravur sehr rauh aufgrund der verschiedenen Härten von Früh-/Spätholz.

Und es hat bei meinem Versuch am Wochenende prima geklappt, gleich beim ersten Versuch:

1. In Affinity Designer das Sternmotiv erstellt - ist das einzige Programm, das mir gerade für Vektorgrafiken gut passt, ich bin irgendwie noch nicht so warm geworden mit Inkscape.
2. Das Motiv nach SVG exportiert in Inkscape importiert. Leider kann der Designer kein DXF. Von dort einmal als DXF exportiert für den Ausschnitt aus dem Furnier und einmal als PNG für die Gravur.
3. Das PNG in BMP gewandelt, meine Lasersoftware kann nur BMP.
4. Das DXF in Fusion 360 eingelesen, einen 3D-Körper draus erstellt via Extrusion und dann die "Fertigung"-Features von Fusion benutzt um die Schnittkontour mit der Laserschnittbreiten-Zugabe zu erstellen. Das geht evtl. auch einfacher, aber ich habe mir daran gewöhnt das lieber über Fusion zu machen als Manuell Schnittzugaben zu erstellen. In Fusion kann ich die Schnittzugabe bei beliebig komplexen Strukturen auch nachträglich ändern, wenn bei einem Material oder einer neuen Röhre die Schnittbreite mal minimal anders ausfällt. Oder wenn die Passung mal lockerer oder fester sein soll.

Dann ein Brettchen aus amerikanischem Nußbaum mit ca. ca. 50% Leistung von 50W und Scan-Geschwindigkeit von 100mm/s graviert. Die Gravur wurde ca. 1,5mm tief.
Und aus einem "Furnier" von 2mm Dicke das ich selbst aus Buche-Brennholz geschnitten habe den Stern ausgeschnitten.
Leim auf den Stern, in die Gravur eingelegt und sanft mit dem Finger reingedrückt, danach mit einem beschichteten MPX-Brettchen und Schraubzwinge eingepresst, 10min trocknen lassen und abgeschliffen.

Das hat echt gut funktioniert und schreit nach mehr :emoji_slight_smile:

Lg,
Conny

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Lorenzo

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Cool, da kann man n Haufen netter Dinge anstellen mit so nem Setup! Was mir aufgefallen ist: das Spaltmaß wirkt sehr gleichmäßig, vielleicht kannst du ja irgendwie die Größe von einer der beiden Komponenten ändern, und dich so an eine perfekte Passung rantasten. Wobei es ja nicht viel is, das 50 cent Stück zeigt ja dass der Stern eh schon winzig ist.
Wenn es dann absolut bündig ist bestellt ich mal nen Satz hölzerner Visitenkarten bei dir :emoji_slight_smile:
 

conny_g

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Cool, da kann man n Haufen netter Dinge anstellen mit so nem Setup! Was mir aufgefallen ist: das Spaltmaß wirkt sehr gleichmäßig, vielleicht kannst du ja irgendwie die Größe von einer der beiden Komponenten ändern, und dich so an eine perfekte Passung rantasten. Wobei es ja nicht viel is, das 50 cent Stück zeigt ja dass der Stern eh schon winzig ist.
Wenn es dann absolut bündig ist bestellt ich mal nen Satz hölzerner Visitenkarten bei dir :emoji_slight_smile:

Ja, da hast Du recht, dass man den Spalt noch kleiner bekommen müsste. Für Version 1 war das schon mal ganz gut, aber da geht noch was :emoji_slight_smile:
Bei dem Furnier-Stern habe ich ja den Laserschnitt schon kompensiert, ich vermute, dass es an "Überbelichtung" der Gravur liegt, also dass ich auch da etwas Maßabweichung durch die Spotgröße des Lasers habe. Das müsste dann etwas unter oder bis zu 0,1mm sein.
Das coole am Lasern ist ja, dass ich da jetzt einfach um Bruchteile von Zehnteln mehr Kompensation beim Ausschneiden des Sterns hinzugeben kann und mich ans Ergebnis rantasten. Also die Präzision und Wiederholbarkeit schafft hier neue Möglichkeiten.

Filigrane, komplexe Motive einlegen, das ist dann die nächste Schwierigkeitsstufe. Da hat meine Recherche vor einiger Zeit ergeben, dass ich dafür das Furnier auf Aluklebeband aufkleben kann, dann schneidet der Laser das Holz, aber nicht das Klebeband und dann kann ich Entfernen, was ich nicht brauche und habe mit dem Aluklebeband dann eine "Transferfolie" mit der ich die filigranen Strukturen in meine Gravur transportieren kann.
Bin gespannt :emoji_slight_smile:
 

ChrisOL

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Da ergeben sich mit der Technik immer mehr Möglichkeiten. Nur aus Interesse wie lange arbeitet der Laser an der Vertiefung?
 

conny_g

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Da ergeben sich mit der Technik immer mehr Möglichkeiten. Nur aus Interesse wie lange arbeitet der Laser an der Vertiefung?

Das sind ca. 5 Minuten bei einer Auflösung von 380dpi. Wobei die 380dpi unrealistisch sind, man kann eigentlich nur 250dpi erreichen, also eine Pixelgröße von 0,1mm.
D.h. Bei 380dpi ergeben sich überlappende Pixel / Bahnen, wodurch die Gravur tiefer und etwas sauberer wird.
 
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