Jetzt frische Kiefer sägen lassen oder auf Winter warten?

Re-Mark

ww-kastanie
Registriert
6. August 2006
Beiträge
38
Ort
Berlin
Hallo,

mein Schuppenprojekt hat sich leider immer weiter verzögert. Nun frage ich mich: könnte ich überhaupt jetzt damit anfangen, also im Sägewerk Holz bestellen, oder müsste ich damit bis zum Winter warten? (Nein, das Sägewerk hat kein Winterholz auf Vorrat.)

Welche Unterschiede gäbe es zwischen "Winterholz" und "Sommerholz"? Es geht übrigens um Kiefer.

Grüße,
Robert
 

Finger

ww-birnbaum
Registriert
25. August 2003
Beiträge
216
Ort
Holle
Hi ,
1) winter / Sommer holz-> Im winter ruht der Baum fast, dadurch ist weniger Saft im Holz, da im Sommer Wachstumszeit ist befindet sich der Saft im fließen und dadurch mehr Wasser im Holz.

2) Wenn es ein modern es Sägewerk ist, hat es im wintergeschlagene Kiefer noch im Wald liegen oder im Wasserpolter auf dem Sägewerk liegen. Aber die meisten haben noch genügend Kiefernholz geschnitten liegen.

3) Es macht eigentlich bei der heute eingesetzten Technik fast nichts mehr aus ob das Holz im Winter oder im sommer geschlagen und verarbeitet wird im Sägewerk.

Es ist aber meist so, das man sagt, das im Winter geschlagene und gesägte Kiefer ruhiger ist und sich nicht so sehr verformt. Auch brauch dann meist kein Mittel gegen Bläue eingesetzt werden.
 

Re-Mark

ww-kastanie
Registriert
6. August 2006
Beiträge
38
Ort
Berlin
1) winter / Sommer holz-> Im winter ruht der Baum fast, dadurch ist weniger Saft im Holz, da im Sommer Wachstumszeit ist befindet sich der Saft im fließen und dadurch mehr Wasser im Holz.

Ist im Winter wirklich weniger Saft im Holz? Ich hätte gedacht, dass die Bäume im Winter Reservestoffe aus den Zweigen zurück in den Stamm ziehen und deshalb mehr davon im Stamm wären. Zumindest Laubbäume müssen zum Winter Nährstoffe aus den Blätter zurück in den Stamm ziehen. Mir ist nur nicht klar, wie das bei immergünen wie Kiefern läuft, und ich weiß auch nicht welche Auswirkungen diese Stoffe auf die Holzqualität haben.

2) Wenn es ein modern es Sägewerk ist, hat es im wintergeschlagene Kiefer noch im Wald liegen oder im Wasserpolter auf dem Sägewerk liegen. Aber die meisten haben noch genügend Kiefernholz geschnitten liegen.

Nein, in meinem Fall ist die Sache klar: der Sägewerker hat gesagt, dass er überhaupt keine Vorräte auf Lager hat. Wenn ich etwas bestelle, dann geht bald darauf jemand in den Wald und sägt Kiefern ab.

Es ist aber meist so, das man sagt, das im Winter geschlagene und gesägte Kiefer ruhiger ist und sich nicht so sehr verformt. Auch brauch dann meist kein Mittel gegen Bläue eingesetzt werden.

Hm, soetwas hatte ich befürchtet. Aber wenn ich dich richtig verstehe ist der Unterschied nicht dermaßen deutlich, dass Sommerholz generell ein No-No! ist?

Grüße,
Robert
 

Finger

ww-birnbaum
Registriert
25. August 2003
Beiträge
216
Ort
Holle
Hi Robert,
es werden die Reservestoffe eingelagert und das Wasser wird weniger, damit es möglich ist sich zu dehnen, passiert das nicht gibt es Frostrisse im Stamm.

Das ist leider die Gretchen frage, ist deutlich zu unterscheiden zwischen Sommer / Winter Einschlag. Ich würde immer mit einem jein Antworten, technisch ist es kein Problem mehr das Holz auch im Sommer sauber einzuschneiden und zu trocknen. Aber Holz lebt, das kann man nun mal nicht bestreiten und es wird gesagt das Holz was im Winter geschlagen ist Ruhiger und länger haltbar ist. Aber genau an dem Punkt wird sich noch gestritten, das muß glaube ich jeder für sich selber entscheiden, was für Ihn das bessere Holz ist.
 

derdad

Moderator
Registriert
3. Juli 2005
Beiträge
5.097
Ort
Wien/österreich
Schönen Abend!
Ja, derzeit wird beinahe übers ganze Jahr geschlagen und eingeschnitten. Speziell bei Sturm- und Frühjahrsschnee Katastrophen ist das der Fall.
Bei Kiefer jedoch würde ich für Möbelholz nicht auf Sommerschlägerung setzen. Kiefer bekommt sehr schnell Verfärbungen durch Bläuepilz. Sobald es im Sägewerk ist wird es behandelt und es ist kein Problem mehr, aber das Rundholz kann schnell mal ein paar Wochen am Abholzplatz liegen, und dann ist es sicherlich blau. Der Pilz bewirkt zwar keinen Festigkeitsverlust, das Holz ist also als Bauholz ohne weiteres zu verwenden, bei Möbeln wirkt es aber nicht schön.

gerhard
 

Re-Mark

ww-kastanie
Registriert
6. August 2006
Beiträge
38
Ort
Berlin
es werden die Reservestoffe eingelagert und das Wasser wird weniger, damit es möglich ist sich zu dehnen, passiert das nicht gibt es Frostrisse im Stamm.

Ok, das mit dem Wasser leuchtet ein. Aber würden die eingelagerten Reservestoffe im Winterholz dieses nicht attraktiver machen für Insekten und Pilze?


Kiefer bekommt sehr schnell Verfärbungen durch Bläuepilz. Sobald es im Sägewerk ist wird es behandelt und es ist kein Problem mehr, aber das Rundholz kann schnell mal ein paar Wochen am Abholzplatz liegen, und dann ist es sicherlich blau. Der Pilz bewirkt zwar keinen Festigkeitsverlust, das Holz ist also als Bauholz ohne weiteres zu verwenden, bei Möbeln wirkt es aber nicht schön.

Gut zu wissen. Möbel will ich damit nicht bauen, aber ich kann ja beim Sägewerk nachfragen, wie frisch das Holz tatsächlich sein wird. Beim letzten Gespräch hatte ich den Eindruck, dass das Holz nach dem Schlagen dort keine Woche rumliegt. Aber ganz sicher bin ich da nicht, es waren viele neue Informationen für mich.

Zur Holzbehandlung mache ich nochmal einen neuen Thread auf.

Danke an Euch!

Grüße,
Robert
 

derdad

Moderator
Registriert
3. Juli 2005
Beiträge
5.097
Ort
Wien/österreich
Hi!
Das glaube ich sogar, dass das Holz im Sägewerk nicht lange liegt. Aber die Zeit vom Schnitt der Motorsäge im Wald bis das der Stamm im Sägewerk eintrifft, da kann schon etwas Zeit vergehen.

gerhard
 

Re-Mark

ww-kastanie
Registriert
6. August 2006
Beiträge
38
Ort
Berlin
Hi!
Das glaube ich sogar, dass das Holz im Sägewerk nicht lange liegt. Aber die Zeit vom Schnitt der Motorsäge im Wald bis das der Stamm im Sägewerk eintrifft, da kann schon etwas Zeit vergehen.

Mit "nach dem Schlagen" meinte ich "nach dem Schnitt der Motorsäge, mit dem der Baum gefällt wurde".

Da ergibt sich gleich eine weitere Frage: hat es evtl. neben dem Nachteil des Bläuebefalls auch irgendwelche Vorteile, wenn die Stämme vor dem Zersägen erstmal eine bestimmte Zeit rumliegen? Verziehen sich die Balken und Bretter vielleicht etwas weniger, wenn der Stamm vorher erstmal zwei, drei Wochen in der waagerechten lag, sich an die verändere Belastung anpassen konnte und vermutlich dabei auch noch etwas Wasser verlor?

Grüße,
Robert
 

derdad

Moderator
Registriert
3. Juli 2005
Beiträge
5.097
Ort
Wien/österreich
Mit "nach dem Schlagen" meinte ich "nach dem Schnitt der Motorsäge, mit dem der Baum gefällt wurde".

Da ergibt sich gleich eine weitere Frage: hat es evtl. neben dem Nachteil des Bläuebefalls auch irgendwelche Vorteile, wenn die Stämme vor dem Zersägen erstmal eine bestimmte Zeit rumliegen? Verziehen sich die Balken und Bretter vielleicht etwas weniger, wenn der Stamm vorher erstmal zwei, drei Wochen in der waagerechten lag, sich an die verändere Belastung anpassen konnte und vermutlich dabei auch noch etwas Wasser verlor?

Grüße,
Robert

Soviel ich weiß nicht.

lg
gerhard
 
Oben Unten