Stirnseiten r=2mm abrunden: Abrundfräser oder Bündigfräser mit Radiusschablone

Multiplexfan

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Hi,
ich baue gerade einen größeren Satz Möbel aus 18mm Multiplex; im Prinzip alles Standard - Rastex 15 mit Twister 20mm etc.

Aus optischen Gründen (auch, um kleinere Ungenauigkeiten zu kaschieren), runde ich alle sichtbaren Kanten mit einem Abrundfräser r=2mm ab, auch, wo sie an ein angrenzendes Bauteil stoßen. Soweit sieht das auch gut aus,
Ab besten sieht das aus, wenn man auch die Ecken dieser Bauteile mit einem gleich großen Radius versieht (siehe Bild).

Bisher habe ich das mit einer 3D-gedruckten Schablone und einem Bündigfräser gemacht. Das ist aber sehr zeitaufwändig.

Ich habe nur eine mobile Oberfräse, keinen Frästisch.

Wie macht das ein Profi? Ich sehe folgende Optionen:

a) Ich klemme mehrere Bauteile zu einem Bündel zusammen und fräse einfach mit dem Abrundfräser an der gemeinsamen Außenkante entlang.
b) Manuell abschleifen mit Schleifpapier.

Danke im voraus!

Martin
 

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carsten

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Hallo

HPL belegtes MPX würde ich nicht runden sondern fasen. Beim Runden erwischt man sonst den braunen Kern vom HPL.
Ansonsten nutze ich zum Profilieren auch als Profi sehr gern die Oberfräse.
 

Multiplexfan

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Hallo

HPL belegtes MPX würde ich nicht runden sondern fasen. Beim Runden erwischt man sonst den braunen Kern vom HPL.
Ansonsten nutze ich zum Profilieren auch als Profi sehr gern die Oberfräse.
Danke! Nutzt Du den Fasenfräser dann für alle drei Achsen (X, Y, Z)? Für die langen Seiten (X, Y) nehme ich auch die Fräse - mein Hauptproblem sind die 18mm langen Kanten an den Ecken, also quasi die Z-Achse entlang. Bei größeren Radien nehme ich immer eine 3D-gedruckte Schablone, an der ich mit dem Bündigfräser mit Anlaufring entlangfahre. Nur r=2mm ist das halt viel Aufwand für wenig Materialabtrag.

Ich werde wohl heute abend mal bei den Sockelleisten versuchen, mehrere Stücke zusammenzupressen und dann an der entstehenden langen Kante entlangzufahren.

Schleifen geht natürlich, aber gerade bei 2mm muss man sehr genau arbeiten, damit es gut ausschaut, und dann bin ich auch wieder nicht viel schneller.
 

RufusR

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Einfach mit dem Fräser mit Kugellager hochkant an der Kante entlang.
Etwas Übungssache und je kleiner die Fräse, desto besser.
 

Johannes

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Hallo Multiplexfan,

ich fräse solche Ecken auch mit der Oberfräse, und zwar als erstes. Dafür bereite ich die Oberfräse vor, in dem ich unter die Oberfräse ein Reststück Laminat (oder Sperrholz) schraube, welches ein Loch für den Fräser hat, welches nur wenig größer (2-3mm) als der Fräserdurchmesser ist. Dies verhindert weitgehend, das man die Fräse verkippt und zuviel wegfräst.

Es grüßt Johannes
 

Multiplexfan

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Hallo allerseits,
wollte mich mit etwas Feedback bedanken!

Ich habe es jetzt so gemacht:

- 2 bis x gleich große Teile aufeinander gestapelt und im Arbeitstisch eingespannt (bei Leisten etc.,) bzw. mit Zwinge zusammengepresst (große Platten etc.)
- Mit der Oberfräse die Z-Achse entlang.

Man muss vorsichtig sein, um nicht zu kippeln, aber es geht.

Als kleine Erleichterung habe ich mir noch die kleine Kantenfräse GKF 12V-8 von Bosch gekauft. Sie dreht zwar nur mit 13000 Umdrehungen, hat aber einen schönen großen Gleitboden, ist leicht, leise (auch mal nach 20:00 im Mehrfamilienhaus im Keller geht dann), und hat vor allem eine schöne Feineinstellung für die Frästiefe. Das hat mir bei der Makita RT0700 immer gefehlt; bei R=2 oder R=3 mm muss man immer mit einem Teststück probieren, bis es gut wird.

Für die Arbeitsgeschwindigkeit ist das super, ich spare einen Werkzeugwechsel und kann große Teile auch mal gleich in der Wohnung abrunden.
Einige bemängeln, dass sie keine Absaugung hat - ich finde, bei kleinen Radien ist das so wenig Material, dass das keinen Unterschied macht. Und die RT0700 hat nun auch wirklich kaum eine gescheite Absaugung.
 

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ww-robinie
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Ich mach das auch immer mit der Bosch 12V Fräse. Selbst bei einzelnen Brettern hab ich da kein Problem. Man muss halt mit Gefühl arbeiten. Aber so gehts am Schnellsten.
 
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