Gartenhaus im Holzrahmenbau selbst bauen?

Heiko74

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Ernstl, danke für deinen Beitrag, aber warum sollte ich vorgehen wie bei einer nachträglichen Fassadendämmung, wenn ich zwischen meinen Ständern, also im Wandinnern, Raum habe, den ich mit Dämmung füllen kann?

Und ist es tatsächlich Zufall, dass du erneut ein Isover-Video postest? :emoji_innocent:

MfG
 

Ernstl

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Um einen U-Wert von 0,24 W/mK zu erreichen, benötigt man bei Steinwolle eine Dämmstärke von 12 cm. Ich gehe davon aus, dass du zwischen den Ständern zwischen 8 u, 10 cm für Dämmstoff Platz hast, gemindert durch die Querschnitte der Ständer. Da du ja mit Strom - in eventu Infrarotpaneele - dauernd auf 16 Grad C heizen willst, hilft dir die Dämmung auf Dauer beim Kohle sparen, auch wenn ein paar cm mehr, jetzt mehr kosten. Bei Decke und Fußboden würde ich versuchen, einen U-Wert von unter 0,20 W/mK zu erreichen, weil in diesen Bereichen die meiste Wärme verloren geht. Rein informativ kannst du mit der Demoversion des U-Wert Rechners Dämmwerte und Lage des Taupunktes in deiner Konstruktion in Erfahrung bringen. Aber eine Abklärung des Ergebnisses mit einem Experten erscheint mir dringend erforderlich.

Ich finde den Kanal von Isover sehr informativ. Da bei mir im nächsten Jahr das gleiche Projekt mit einer Brutto-Grundfläche von 20 qm ansteht, habe ich dort in den letzten Wochen sehr viel Interessantes gefunden. Dient nur meinem pers. Informationsgewinn.

Lg
Ernstl.
 

Heiko74

ww-kiefer
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Vielen Dank!

Dämmstärke 12cm sind ja bereits geplant. Die Ständer/Rahmenhölzer messen 12cm x 6cm.

12cm Dammstärke bekomme ich auch im Boden hin, weil auf dem Fundamentsockel umlaufend zwei Hölzer liegen (Schwelle und Rahmenschwelle, 2 x 6cm, siehe Zeichnung).

Die Fundamentplatte wollte ich zusätzlich von unten und außen mit Perimeterdämmung/XPS dämmen.

Oder meint ihr, ich kann mir die Perimeterdämmung sparen, wenn der Boden der Hütte schon 12cm Dämmung kriegt?

Und wie ist es mit der Aufsparrendämmung? Wie kann man da einen gut dämmenden, aber nicht allzu teuren Aufbau im Detail hinbekommen? Bei der geringen Dachneigung!

Von innen aus: OSB, PE-Folie, Dämmplatten, Bitumen?

Besten Gruß
 

Friederich

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Ich dachte, die versteifende Innenbeplankung mit OSB würde ich luftdicht ausführen/verkleben.
Wirklich perfekt luft- und dampfdicht wird man das ohne eine Dampfsperre nicht hinbekommen. Die Feuchte diffundiert ja auch durch die OSB-Platten.
Und das Einpacken in Folie ergibt, wie gesagt, ein unangenehmes Raumklima.

Besser wäre es, Kondensationsfeuchte auf der kalten Außenseite zwar zuzulassen, diese dann aber durch Hinterlüftung der Außenfasade schnell abzuführen.

Die dauerhafte Beheizung mit Strom ist übrigens ein sehr teurer Spaß.
 
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Friederich

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Von innen aus: OSB, PE-Folie, Dämmplatten, Bitumen?
Feuchte in der Dämmung würde unter der Bitumenschicht kondensieren.
Die innenseitige Folie müsste also wirklich perfekt dicht sein, damit keine Feuchte in die Dämmung hineingelangt.
 
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Heiko74

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Vielen Dank, liebe Leute. Für den Tipp mit dem Infrarotpaneel, den Tipp mit dem Dach und die Anmerkungen zum Wandaufbau und Umgang mit Feuchte.

Was den Wandaufbau im modernen Holzrahmenbau, die Feuchtigkeit und die Eigenschaften von OSB angeht, lese ich...

...im Handbuch Holzrahmenbau:

"Als Variante zum konventionellen Holzrahmenbau entwickelte sich Anfang der 1990er Jahre der diffusionsoffene Holzrahmenbau. Er stellt heutzutage den Standard bei den Holzrahmenbaukonstruktionen dar. Dabei wird die aussteifende Holzwerkstoffplatte auf der Innenseite des lastabtragenden Holzrahmens angeordnet, die gleichzeitig die Funktion einer dampfbremsenden und luftdichten Ebene übernimmt. Daher kann auf die innenliegende dampfsperrende Folie verzichtet werden.
Bei diffusionsoffenen Bauteilaufbauten fällt im Regelfall kein Tauwasser an, und es liegt ein hohes Austrocknungsvermögen sowohl nach außen als auch zur Raumseite hin vor. Dadurch werden die Holzrahmenbaukonstruktionen besonders robust gegenüber ungewollt auftretenden Feuchteeinwirkungen. Wie beim konventionellen Holzrahmenbau kann auch bei der diffusionsoffenen Bauweise auf vorbeugende chemische Holzschutzmaßnahmen verzichtet werden" (Holzrahmenbau, holzbau handbuch, Reihe 1, Teil 1, Folge 7, Kapitel 7, Seite 13).

...in einem Fachmagazin für Zimmerer und Dachdecker:

"OSB als Dampfbremse im Holzrahmenbau: Ihren großen Erfolg am Markt verdankt die OSB auch ihren dampfbremsenden Eigenschaften, durch die im diffusionsoffenen Holzrahmenbau der Verzicht auf dampfsperrende Folien möglich wurde. Sowohl bei vorgefertigten Wand- als auch bei Dachelementen übernimmt die OSB neben ihrer aussteifenden Funktion auch die der Luftdichtung und Dampfbremse. Damit wird nicht nur ein Arbeitsgang gespart – Konstruktionen mit innenseitig aufgebrachter OSB sind auch besonders robust zum Beispiel gegenüber mechanischen Beanspruchungen" (OSB als multifunktionaler Baustoff, in: dach + holzbau, 12/17).

Anbei noch die aktuelle Zeichnung. Habe noch folgende Anforderungen stärker gewichtet: Höhe über alles nicht viel mehr als 250cm; viel Nutzhöhe auch im Bereich der hinteren Wand (daher Dachneigung jetzt 7 Grad statt zuvor 10).

Viele Grüße
Heiko
 

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Friederich

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Bei diffusionsoffenen Bauteilaufbauten fällt im Regelfall kein Tauwasser an,
Kommt drauf an, WIE diffusionsoffen sowohl Innen- als auch Außenschalung sind.
Ist die innen "offener" als die außen, dann kanns sehr wohl zu Problemen kommen. Dann "staut" sich quasi die Feuchte unter der äußeren.

Dachneigung jetzt 7 Grad statt zuvor 10
Kann man machen. Aber je flacher, desto kürzer die Lebensdauer.
und desto sorgfältiger muss auf Dichtigkeit geachtet werden.
 
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schrauber-at-work

ww-robinie
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Wo soll die Türe hin?
650mm war beim groben draufschauen die größte Öffnung. Viel zu klein um mit Maschinen oder Material anständig rein bzw. mit Werkstücken auch wieder raus zu kommen.

90cm + würde ich da immer (zumindest da wo die Türe hin soll) planen.

Standatd Einbaumaße beachten macht es einfacher und um Längen günstiger. Nur zum mal drüber nachdenken.

Gruß SAW
 

Heiko74

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Ernstl

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Eine wenig vorteihafte Bestimmung für einen Holzwerker.

Die Türe würde ich so platzieren, dass du bei einer Tischkreissäge etwas mehr als 2 m auf Höhe des Sägetisches bis zur Wand hast und durch geöffnete Tür sägen kannst. Wenn möglich auf der Wetter und Wind geschütztesten Seite einbauen
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Osb innen geht, muss aber abgeklebt werden. Auch Kabel und Rohrdurchführungen etc. Auch zum Boden und zur Decke.
Aufsparrendämmung ist super aber für ein Gartenhaus evtl n bisschen drüber...
Alles andere, als eine hinterlüftete Fassade wäre Quatsch. Kostet ja auch kaum extra.
Unbelüftete Flachdächer mit außen dichter Schweißbahn sind m.e.n ne Katastrophe. Würde ich dringend von abraten, außerdem ist es ein Pflegefall.

Mal was anderes, wenn du schon so n perfektes Gartenhaus planst, würde ich dringend darüber nachdenken einen Bauantrag zu stellen und es gleich in entsprechender Größe zu bauen.
Werkstatt dadrin wird so eher nix und wesentlich teurer und aufwendiger wird so ein Holzrahmenbau nicht, wenn er n Drittel größer wird...
Dafür wurde er aber deinen Anforderungen entsprechen
 

Heiko74

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Vielen Dank für eure Ratschläge!

Unbelüftete Flachdächer mit außen dichter Schweißbahn sind m.e.n ne Katastrophe. Würde ich dringend von abraten, außerdem ist es ein Pflegefall.
Meinst du so einen Dachaufbau?
https://cdn01.rockwool.de/siteasset...holzbalkendecke-rockwool.pdf?f=20180622063844Warum rätst du ab?
Mal was anderes, wenn du schon so n perfektes Gartenhaus planst, würde ich dringend darüber nachdenken einen Bauantrag zu stellen und es gleich in entsprechender Größe zu bauen.
Das ist leider leider aussichtslos. Mit dem Rauminhalt gehe ich ja schon über die Richtschnur.
Werkstatt dadrin wird so eher nix und wesentlich teurer und aufwendiger wird so ein Holzrahmenbau nicht, wenn er n Drittel größer wird...
Dafür wurde er aber deinen Anforderungen entsprechen
Das ist alles verrückt aufwendig und teuer, soll aber eben ganzjährig einigermaßen temperiert sein.
Warum sollte es nur klappen mit dem Werkstattklima, wenn der Bau ein Drittel größer wird?

Viele Grüße
Heiko
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Vielen Dank für eure Ratschläge!


Meinst du so einen Dachaufbau?
https://cdn01.rockwool.de/siteasset...holzbalkendecke-rockwool.pdf?f=20180622063844Warum rätst du ab?

Das ist leider leider aussichtslos. Mit dem Rauminhalt gehe ich ja schon über die Richtschnur.

Das ist alles verrückt aufwendig und teuer, soll aber eben ganzjährig einigermaßen temperiert sein.
Warum sollte es nur klappen mit dem Werkstattklima, wenn der Bau ein Drittel größer wird?

Viele Grüße
Heiko

Ja, so n Aufbau in der Art. Ich finde das scheiße, weil:

- es nur funktioniert,wenn alles wirklich 100% dicht ist und das ist für Laien nahezu unmöglich

- meist Styropor oder ähnliches verbaut wird

- Bitumenbahn immer geflickt werden muss

- es unnötig teuer ist

- das Raumklima bei so dichten Hütten nicht so pralle ist (wegen Dampfsperre!!! Nicht zu vergleichen mit Dampfbremse!)

Mehr fällt mir nicht ein, ist aber auch nur meine Meinung, frag n Dachdecker und der findet das bestimmt ganz toll.

Das mit dem Klima ist kein Problem in der Hütte aber du wirst da nicht wirklich werkeln können. Das meinte ich mit vergiss es.

Das soll ja Schuppen und Werkstatt werden und ich meine du schriebst von 22 m³. Wenn da der Rasenmäher und zwei Fahrräder plus Schaufel dein sind ist da nix mehr mit werkeln.
Ich würde mich auch nochmal genau informieren. Meiner hat auch 40 m³ und war genehmigungsfrei

P.s. der sollte auch Werkstatt werden, war aber nix. Das ist einfach zu klein, wenn er noch ne Doppelverwendung hat, deshalb der Einwand.
 

Heiko74

ww-kiefer
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Der Punkt ist natürlich ein Risiko, die Doppelnutzung. Mal sehen, vielleicht kann ich einen Bann gegen Fremdkram aussprechen :emoji_wink:

Meine Idee zum Wandaufbau (von innen betrachtet):
- OSB-3-Verlegeplatte Nut & Feder 250 cm x 125 cm x 18 mm (ca. 23 St., z.B. OBI)
- OSB-Plattenstöße luftdicht verklebt, z.B. SIGA Sicrall
- KVH 60mm x 120mm x 2,5m (ebd.)
- Steico flex Holzfaserdämmplatte WLS 038 120 mm (ebd.)
- Steico universal dry Nut & Feder Holzfaserdämmplatte WLS 043 35 mm (ebd.)
- Lattung/Konterlattung für Hinterlüftung der...
- ...Boden-Deckel-Schalung (ideal Lärche, günstiger Douglasie)

Hinterlüftete Fassade kommt vielleicht auch erst später (wenn mir ein einfaches wetterfestes Provisorium einfällt, etwa Planen).
 

Friederich

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soll aber eben ganzjährig einigermaßen temperiert sein.
Das ist leider eine Aufgabe, die bei einem Gartenhaus einigermaßen kostengünstig kaum zu lösen ist.
Ich warne nochmal vor permanent eingeschalteter Elektroheizung. Das endet schnell in einem finaziellen Desaster. Auch wenn die Elektroheizung noch so klein ist:emoji_slight_smile:

Und gerade eine Holzwerkstatt sollte eigentlich schon permanent geheizt sein. Um die Maschinen und Geräte vor Flugrost zu schützen, und um das regelmäßig zu feuchte Holz einigermaßen runterzutrocknen.
 

Murmelix

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250cm Firsthöhe und 22m3 Rauminhalt.

Hast Du mal geschaut ob das Brutto- oder Netto-Rauminhalt ist? Bei der Dämmstarke macht das ja einigen Unterschied.

Meines Wissens sind die Angaben (zumindest hier in Hessen) Brutto-Rauminhalt, also Aussenmaße inkl Dämmung und Fassade.
 

Heiko74

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Brutto. Sogar inklusive Dachüberstand. Bin ich weit drüber. Aber darüber mache ich mir keine Sorgen.
 

Johannes

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Hallo Heiko,
unabhängig wo der Strom herkommt. Schau mal nach Klimaanlage/ Wärmepumpe, das hat zur Zeit bei Elektoheizungen die beste Heizleistung/kWh.

Es grüßt Johannes
 
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