Offenporiges Klavier mit schw. Schellack lackieren

ibach

ww-pappel
Registriert
7. Mai 2008
Beiträge
4
Ort
Potsdam
Guten Tag die Damens und Herrens,
ich habe ein modernes Klavier aus den 70er Jahren und möchte es lackieren.
Es ist im Schick der damaligen Zeit in (Eiche hell??) gehalten und offenporig.
Ich möchte es gerne mit Shellack in schwarz hochglanz umlackueren.
Über Shellack weis ich nur, dass eine gelungene Oberfläche sehr vom Geschick des Handwerkers abhängt.
Ich weis, daß es mit Alkohol(?) verdünnt werden muß und dass es mühselig in mehreren Durchgängen aufpoliert werden muß.
Natürlich würde ich die Tastatur herausnehmen und die anderen Scgutzmaßnahmen für das Klavier durchführen. Die klanglichen Einflüsse derLackierung auf ein Klavier sind in diesem Falle gleich Null, da das allermeiste vom Resonanzboden erzeugt wird,...keine Sorge.

Ich habe einen Kompressor und eine Heimwerkerpistole, falls dies nötig bzw. streckenweise hilfreich sein sollte.
Desweiteren eine Flex, Kettensäge, Heckenschere, Micrometerschrauben, Hämmer und andere Werkzeuge aus dem Programm "Gebe mir jetzt den Rest", falls das Shellack mich zum Wahn treiben sollte :emoji_wink:

Ich würde mich sehr freuen über Tips und detallierte Anweisungen bzw. zu diesem Thema weiterführende Links.
Inbesondere interessier ich mich dafür welche Möglichkeiten bzw. Materialien es zur Grundierung und zur Endlackierung gibt.
Produktnamen, Verarbeitung, Quellenhinweise etc.
Vielen herzlichen Dank jetzt schon.
Grüße​
 

Eurippon

ww-robinie
Registriert
19. Mai 2004
Beiträge
1.835
Ort
Eppelborn
Schwarzpolieren mit Schellack gilt als absolute Königsdisziplin...da sollte man vorher schon Erfahrungen mit "normaler" Schellackpolitur gemacht haben.
 

mariposa

ww-pappel
Registriert
8. Mai 2008
Beiträge
12
Ort
Düsseldorf
Hi

also ich kann dir schonmal sagen das du das lackieren vorher lassen solltest, ich habe die erfahrung gemacht das auf normalem lack poliert, sich einfach keine richtig schöne schellackfläche ergibt.
außerdem sollte die fläche zuerst mit blondem schellack und dann erst mit schwarzem poliert werden.

:emoji_slight_smile:du brauchst auf jeden fall einen sehr staubfreien raum,weil das kleinste staubkörnchen dir die fläche kaputt machen könnte.

das wichtigste ist das einzigartige werkzeug der "polierballen" der den lack "filtert". er besteht aus der füllung und einem überzug aus baumwolle.
du musst aufpassen dass der ballen nicht zu nass wird, da du sonst auf der fläche hängen bleibst und sie aufreißt. den ballen bewahrst du am ebsten in einem gut verschließbarem glas auf,denn je älter der ballen ist desto besser poliert man. lediglich den überzug musst du bei bedarf erneuern.

zuerst gehst du nur mit schellack ein oder zweimal über diefläche,in 8er und kreisenden bewegungen , lässt sie immer gut trocknen und nimmst dann bimsmehl das schließt die poren, das bimsmehl wird oben auf den ballen gestreut aber :emoji_slight_smile: unter demüberzug,ni9mm auch da bloß nicht zuviel sonst entstehen nester, stellen an denen du hängen bleibst und die fläche aufreißt.
sind die poren gefüllt lässt du die fläche am besten 1-2- tzage trocken,da die aufgetragene fläche wiederabfallen wird und die poren wieder sichtbar werden, deshalb nochmalmit schellck und etwas bimsmehlüberdie fläche gehen
ist die fläche wieder gut getrocknet verwendest du polieröl. aber hierfür nimmt man einen neuen ballen. hier braucht man nur ganz wenig druck, und du kannst dann den shellackballen auch mit etwas alkohol tränken. das nimmt das öl gleichzeitig auch wieder etwas weg,denn ansonsten würden durch das öl nach kurzer zeit graue stellen entstehen.


um das öl komplett abzuziehen nimmst du auch wieder einen neuen ballen:emoji_slight_smile:. den tränkst du nur noch mit alkohol, und wiederblooooß nicht zuviel,denn alkohollöst den schellackund daswillst du ja nicht. also ganz ganz wenig, denn dann wird deine fläche zwaretwas angelöst aber durch das abziehen wird sie nochmal geglättet und komplett auf hochglanz gebracht. aber hier keine kreisenden bewegungen. du musst horizontal und vertikal mit dem ballen über die flächen gehen und immer über den rand hinaus, da du sonst anden kanten hängen bleiben könntest und dir die fläche kaputt machst
ich hoffe ich hab dir ein wenig geholfen ich weiß ja nciht wieviel erfahrung du mit schellack hast
 

vollholz

ww-robinie
Registriert
17. Februar 2005
Beiträge
770
Hallo,
was noch am ehesten Chancen hätte: Mehrfach gründlich Abspachteln, 2K-Vorlack und dann mehrere (eher 8 als 3) Schichten 2K PUR-Lack in schwarz, z.B. Zweihorn Wigranit. Nach jedem Auftrag leicht anschleifen. Dann wird mit Gefühl und Geduld hochgeschliffen. Je nach Lackbeschaffenheit beginnt man mit 320 trocken, ab 400 naß und dann hoch bis 1200, besser 1500. Dann wird poliert. Ich habe vor zig Jahren mal (noch ziemlich ahnungslos) weiße spiegelglänzende Oberflächen so hingekriegt.
In Schellack würde ich mir das bis heute nicht zutrauen.
Grüße,
Jens
 

mariposa

ww-pappel
Registriert
8. Mai 2008
Beiträge
12
Ort
Düsseldorf
schellack polieren ist richtig entspannend, man muss nur gefühl dafür bekommen wann was und wieviel:emoji_slight_smile:. aber dein tipp ist gut das merk ich mir wenns schnell gehen soll
 

ibach

ww-pappel
Registriert
7. Mai 2008
Beiträge
4
Ort
Potsdam
Hallo und zunächst einmal möchte ich um Entschuldigung für meine späte Antwort bitten. Bei mir ist technisch etwas schief gelaufen und hat so einiges durcheinander gebracht.
Vielen herzlichen Dank an alle Kollegen für ihre detailierte Antwort und Anleitung zu meiner Frage,...sehr schön.
Ich selbst habe mich seit der Themenerstellung nicht mehr so intensiv damit beschäftigt, weil anderE Dinge derzeit vorrang haben.
Die Lackierung mit Shellack ist wohl doch etwas zu aufwendig in meinem Fall, da ich nicht über einen absolut staubfreien Raum verfüge. Auf der Terasse ist die airborne unterwegs und Pollen gibt es auch reichlich. Die Garage ist auch nicht so prall.
Von den Auto Jobs kenne ich di Staubproblematik sehr gut. Selbst in mittelprächtigen Profikabinen (Stand 1998) waren je nach Lacker fast immer Staubeinschlüsse zu sehen. Kombiniert mit der Farbe Schwartz ist das ein SAupergau bzw. super Herausforderung.
Kommt hinzu, dass die Kinder täglich üben müssen. Die experimentellen DIYself Anwandlungen mit ungewissem Ausgang von pops wären ihnen zwar eine willkommene Auszeit, aber letztendlich nicht wirklich förderlich.

2 Fragen kommen mir in den Sinn:

1. Welcher Kollege im Berli/Potsdam Bereich kann mir diesen Job preiswert erledigen oder mich angemessen live anleiten.

2. Ist es an der von vollholz vorgeschlagenen Lackierung möglich Reparaturen vorzunehmen? Mit anderen Worten: Kann man bei Kratzern und Absplitterungen an dem hiermit lackierten Klavier kosmetische Reparaturen vornehmen?

Beste Grüße
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.319
Ort
Dortmund
Du könntest Versuche mit Osmo Dekorwachs schwarz machen. Das lässt sich mit einem fusselfreien Lappen aufpolieren und nach ca. 4-5 Schichten ist es vollständig deckend. Eine so aufpolierte Fläche ist gegenüber Schellack sehr leicht zu machen und die Qualität ist recht gut. Oberfläche ergibt seidenmatt. Ob das deinen Ansprüchen genügt, müsstest du natürlich durch Proben herausfinden.
 

ibach

ww-pappel
Registriert
7. Mai 2008
Beiträge
4
Ort
Potsdam
Danke für den Tip, aber Seidenmatt ist nicht exact was ich mir wünsche. Es sollte schon glänzend sein.
Gruß
 

bello

ww-robinie
Registriert
21. Mai 2008
Beiträge
8.825
Alter
66
Ort
Koblenz
Hallo,

habe vor kurzem ein Büro in schwarz hochglänzend mit Erfolg hergestellt:

1. 2-3x Clou Spritzfüller (hier schon mit cloucryl schwarz angemischt, ist hilfreich bei event. zu reparierenden Kratzern), dann Zwischenschliff mit 240er, anschließend 320er

2. 2-3x Cloucryl schwarz matt, 320er Zwischenschliff

3. Cloucryl hochglänzend gemischt mit o.a. schwarz (bis 50 %)

Zwischenschliff

4. Cloucryl hochglänzend, Zwischenschliff

5. Cloucryl hochglänzend, dann 1 Woche trocknen lassen, Nass schleifen mit 600,800,1200,4000, dann Polieren mit 8000,10000,11000, Finisch

geht doch schnell, oder?

Gruß Volker
 

DoPS

ww-ulme
Registriert
2. Januar 2007
Beiträge
178
Ort
Münster
naja volker das geht auchschneller mit weniger aufwand auch wenn es der hersteller anders empfiehlt

lignal pgmentfüller 1x

schliff400-600

lignal farblack

schliff 600

lignal brilliant lack

polieren abgestuft

feddich ist

mfg dirk
 

Unregistriert

Gäste
Also da habe ich auch schon andere Ansichten gehört - von Fachleuten.

Bedos

Na ja, Fachleute hin oder her.....Der Einfluss des Holzes ist wirklich marginal. Moderne Klaviere aus der Industriefertigung (99% aller auf dem Markt existierende Klaviere sind industriell gefertigte Massenware) sind oftmals aus Pressspan gfertigt.. Wobei der Klangerzeuger also der Resonanzboden natürlich aus Fichte ist.
Selbst erfolgreiche Massenproduzenten wie Yamaha tun das. Nun bedient Yamaha nicht das Segment den Steinway oder Bösendorfer versorgt aber immerhin sind das für den Preis recht akzeptabel klingende Klaviere und Flügel wobei die Einsteiger Modelle ca. 4500 Euronen abrufen. Flügel kosten dann je nach Größe 20 Mille u. mehr.
Manche sind aus Sperrholz so wie es auch früher schon immer war. Das ist stabil und verzieht sich nicht.
Ich habe mal das Plexiglasklavier von Udo Jürgens angespielt und muß sagen, dass es ganz ganz o.k. klang.

Ich muß natürlich zugeben, dass es mir auch lieber ist, wenn der Kasten aus Sperrholz ist anstatt aus Pressspan. Einfach wegen des "fuzzy warm feelings", also eher so eine psychoakkustische Sache.

Der Großteil der Panele am Klav9ier ist eh gut für nix. Ich habe einmal das unter Panel (unter der Tastatur) und das obere einmal abgenommen um einem offenen Flügel näher zu kommen. Das klingt dann in der Tat fantastisch wie ein Flügel.
Was ich sagen will: Die bloße Existenz der Panele ist schon eine Klangsperre an sich.
Da schwingt also nix mit für den guten Ton. Das sind einfach nur Türen die den Klang einschließen ob aus Sperrholz oder Pressspan. Kann Dir jeder Experte bestätigen. Weist Du aber selbst da es ja logisch ist.
Eine Rückwand gibt es nicht. Da bildet der Resonanzboden aus Fichte den Abschluss.
Dann gibbet den Deckel oben. Auch für nix gut ausser Staub und Nachbarn.
Bleibt im Prinzip nur noch die beiden schmalen Seitenwände un das bischen das die Tstatur hält. An den Seitenwänden ist der Resonnzboden und der Fette Gußramen geleimt und verschraubt. Da schwingt so gut wie GAR NIX.

In den Tonstudios der Musikbranche sind diese unnützigen Teile auch meist abmontiert. Steingräber und Söhne z.B. fertigt ein Modell "Studio" oder so ähnlich, daß dünne dichtgelochte Panele benutzt.

Und hier wären wir schon bei einer neuen Frage: Frage.

Ich habe vor diese Panele mit eigenen Panelen zu ersetzten. Meine eigenen wären dann in etwa so wie hier auf dem Bild zu sehen ist
http://www.klavierhalle.de/database/dt51085485/eb_51085485_800_04.jpg

Ist es in einem solchen Fall besser das Panel vorher zu bearbeiten, also diese Durchbrüche sägen etc. oder erst hinterher und dann nochmals an den verbliebenen blanken Stzellen nacharbeiten?
 

bello

ww-robinie
Registriert
21. Mai 2008
Beiträge
8.825
Alter
66
Ort
Koblenz
Hallo Dirk,

schau ich mir beim nächsten Objekt an.

Danke. Volker
 

Unregistriert

Gäste
Natürlich ist das ein Bild eines alten Notenpultes (durchbrochenes N-Pult). Will die Panele lediglich in diesem Stil gestalten.
 

ibach

ww-pappel
Registriert
7. Mai 2008
Beiträge
4
Ort
Potsdam
Huch, hatte bei den letzten beiden Beiträgen vergessen mich zu registrieren. Wusste gar nicht, dass man trotzdem schreiben kann.....
 
Oben Unten