Mein erstes Bett. Das leidige Innenmaß...

Thomas H.

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Hallo liebe Holzprofis!

Nachdem ich schon als Kind meinem Großvater, der Tischler war, immer gerne zugesehen und geholfen habe, darf ich mich seit kurzem auch selbst austoben. Endlich haben wir ein altes Haus mit Garten und uraltem Stadl in dem sogar schon eine 100 Jahre alte Werkbank steht :emoji_heart_eyes:. Nachdem ich ein paar kleinere Werkstücke erfolgreich erschaffen habe, kommt jetzt das erste Möbelstück... Wir brauchen ein Bett.

Maße 180x200 und beim Holz habe ich mich für Lärche entschieden. Ich hab zwar gelesen das Lärche eher für Fenster und Co gedacht ist, aber ich empfinde es als schönes Holz und es ist leicht und vergleichsweise günstig (für das erste Möbelstück) zu bekommen. Es ist hier scheinbar garnicht so einfach etwas anderes als Fichte oder Tanne zu bekommen...

Mein Design ist relativ weit und von der Partnerin abgesegnet. Leisten für die Lattenrostaufhängung und Mittelpfosten fehlen, der wird wohl auch per Zapfen verbunden und evtl. mit einem Fuß in der Mitte stabilisiert. Geplant wäre auch, dass das Bett zu 100% aus Holz besteht, also keine Schrauben oder Winkel benötigt werden. Ein kleines Problem (oder auch nicht?) habe ich aber entdeckt...

Mein Innenmaß ist auf 180.8x200.8 bemessen, sodass noch ein klein wenig Spiel vorhanden ist. Allerdings habe ich nun bemerkt, dass das bei den Pfosten natürlich noch ein wenig mehr nach innen kommt, nämlich genau 14mm in jede Richtung (70x70 Pfosten, Bretter vom Untergestellt sind 42x190).

Meine Überlegungen dazu waren jetzt folgende:

1. Ich mache es so wie geplant und hoffe die Matratze stört sich nicht daran das sie in den Ecken auf die 14mm ein wenig eingedrückt wird.
2. Ich pack die 14mm nochmal auf die Seitenbretter und habe dann aber ein größeres Innenmaß. Hier habe ich ein wenig Angst dass das unschön wird weil zu viel Abstand zwischen Matratze und Seitenteil kommt.
3. Ich könnte die Kante innen wegstechen. Die Verbindung von Seitenteil zu Pfosten ist derzeit als 2cm tiefer Zapfen geplant, das müsste ich dann zu einer Blattverbindung abändern sonst läge ja der Zapfen fast schon frei.

Ich bin ein wenig ratlos, wie ich nun weiter vorgehen sollte und würde mich über Tipps von erfahrenen Menschen freuen. Anbei das gute Stück. Ich hoffe man erkennt trotz schlechter Auflösung etwas.

Testbettchen.png

Beste Grüße, Thomas

Testbettchen.png
 

Hromi

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Also der Matratze werden die paar Millimeter komplett egal sein.... Der Lattenrost ist das Maß der Dinge!

Ich würde das genau so machen, wie du es geplant hast, FALLS notwendig, die Ecken vom Lattenrost anfasen....
 

sonquatsch

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Hallo Thomas,
Habe beim Bau unseres Buchenbettes vor vielen Jahren vor der gleichen Entscheidung gestanden. Allerdings sind die Bettpfosten wesentlich dicker. Mich dann zum Ausstemmen für die Matratze entschieden. Würde ich heute nicht wieder machen. Aber wie Hromi geschrieben hat: es kommt aufs Lattenrost an, das muss passen.
Und denke daran: das Bett muss zerlegbar sein, um es problemlos von der Werkstatt ins Schlafzimmer zu transportieren. Habe gue Erfahrungen mit Bettbeschlägen gemacht. Hersteller weiß ich nicht mehr, aber so etwas in der Art kann ich sehr empfehlen:https://www.toolz4you.com/hettich-v...MIp4O4wLCs4wIVSJnVCh1BNwOQEAQYBCABEgJaE_D_BwE
Viel Erfolg wünscht Michael
 

carsten

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Hallo

Den Pfosten entweder rundum oder zumindest im Bereich der Matratze gut fasen. Reduziert deutlich die Gefahr der Beschädigung selbiger und erleichtert das Einstecken des Bettlakens.
Der Lattenrost sollte in der Breite beidseitig ca. 5 mm Luft haben und auch den Auflageleisten in den Ecken Luft geben. Eine Presspassung würde unweigerlich zu knarzen oder quietschen führen.
 

Thomas H.

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Danke für die vielen Tipps! Ans fasen habe ich garnicht gedacht :emoji_expressionless:... Das ist natürlich eine saubere Lösung und für die werd ich mich wohl entscheiden. Lattenrost wird selbst gebaut, Luft geben ist also kein Problem. Ich dachte da an ca. 3-4cm Auflagefläche damit man den zur Not auch gegen einen gekauften tauschen kann, wenn man doch einmal weicher gebettet sein möchte. Macht es Sinn in den Spielraum und die Auflage dann Gummi oder Filz anzubringen um Holz an Holz zu vermeiden und das ganze trotzdem ein wenig gegen hin- und herrutschen zu sichern?

Das mit den Bettbeschlägen habe ich auch lange überlegt. Die Steckverbindung mit dem 2cm Zapfen müsste ich wohl Leimen. Da wäre dann nichts mehr mit einfach zerlegen. Alternativ habe ich daran gedacht aufs leimen zu verzichten und das ganze Winkeln und eben den Zapfen zu fixieren. Andererseits hätte ich mir gewünscht auf eben solche Metallteile zu verzichten. Ich könnte das Bett schon direkt im Schlafzimmer aufbauen, aber wenn man dann mal einen neuen Boden legen will dann hat man ein Problem. Die Funktionalität ist beim Beschlag bzw. der Variante mit Winkel&Zapfen natürlich weit besser gegeben. Ein bisschen Zeit ist ja noch bis zum Projektstart... mal sehen wie das dann gelöst wird.
 

Hromi

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Es gibt einige (teilweise recht alte) Methoden, "nur Holz"-Verbindungen herzustellen, die wieder zerlegbar sind - Zapfen komplett durch und mit Keil gesichert zum Beispiel - das verändert aber die Optik....

Da musst du jetzt entscheiden, was dir wichtiger ist.... :emoji_wink:
 

PrimaNoctis

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Hallo Thomas.
Ich habe die noch nicht verbaut, werde aber demnächst mal einen Testballon damit loslassen:
https://www.amazon.de/Solid-Möbelverbinder-metallfreie-Einhängebeschlag-wiederlösbar/dp/B01NBYXYHO?ref_=bl_dp_s_web_3823096031
Die wurden hier auch mal im Forum irgendwo vorgestellt, gibts auch in drei Größen. Habe sie bei meinem Holzhändler diese Woche gesehen und angefasst - passt sehr sauber ineinander. Preislich find ich sie kein Schnäppchen, aber die Zeitersparnis und die noch teureren Alternativen machen es wieder attraktiv. 8 Teile für 40€ ist aber auch kein Wucher.

Würde mich auch über die Erfahrungen der anderen freuen, wie sie metallfrei und zerlegbar realisieren. Metallfreie Betten sind ja ein Trend derzeit und ich frage mich, wie das in gewerblicher Fertigung eigentlich gemacht wird bei klassischer Bauform.

Gruß
Stefan

Edit: Hier der Link zum Shop. Ist einen Ticken günstiger: http://www.groh-moebel.de/epages/61...024/Products/Solid/SubProducts/"Solid 2 - 12"
 
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dascello

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Bedenke bitte, dass die Höhe Deiner Wangen allein ausschlaggebend für die Stabilität gegen Wackeln längs ist. Du liegst da ja nicht nur ruhig mit den Händen auf der Decke drin rum.
Mir wären die zu niedrig. So 30 x 250 mm brauchen die, vor allem beim eingesetzten Weichholz.
Und die Verbindingen zu Kopf- und Fußteil müssen superstramm sein, auch noch nach Jahren.
Das hohe Fußteil würde mich beim ............. stören. Es schränkt die Möglichkeiten zu stark ein.


Gruß

Michael
 

pixelflicker

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Immer dieser Metallfrei-Fimmel. Ich werde das nie verstehen...

Da gibts doch auch die Möglichkeit mit den schrägen Dübeln, das hab ich auch schon öfter gesehen.
 

Friederich

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2. Ich pack die 14mm nochmal auf die Seitenbretter und habe dann aber ein größeres Innenmaß. Hier habe ich ein wenig Angst dass das unschön wird weil zu viel Abstand zwischen Matratze und Seitenteil kommt.
Würd ich auch nicht machen.
M.W haben käufliche Betten exakt das Nennmaß, also z.B. genau 200,0 X 100,0. Kannst Du oder sonstjemand ja mal bei seinm Bett nachmesssen.
Lattenrost und Matratze sind dann so ausgelegt, dass sie hier garantiert hineinpassen, also mit etwas Untermaß.
Das etwas nach innen ragende Pfosteneck stört nicht. Matratzen sind ja auch noch etwas an den Ecken abgerundet. Etwas anfasen wird man die Kante ja außerdem.

Die wohl "altbewährtesten" Bettbeschläge (verdammt, die Verlinkung ist automatisch passiert und nicht von mir) sind die "Berliner Bettbeschläge".
Im Gegensatz zu den Hettich-Beschlägen muss man sie einlassen. Ist aber kein Problem.
 
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markusonlein

ww-buche
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Hallo Thomas,
um nochmal auf das gefragte Innenmaß zu kommen:
Käufliche Lattenroste sind ohnehin immer kleiner als das Nennmaß. Es reicht also die Breite zwischen den Wangen und die Länge zwischen den Pfosten auf Nennmaß herzustellen.
Gruß Markus (kein Profi, aber habe schon etliche Betten gebaut)
 

Thomas H.

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Ich bin begeistert wieviel Rückmeldung hier kommt. Vielen Dank! Das hilft mir wirklich weiter. Ich hoffe ich kann irgendwann nach einigen gelungenen Stücken und gesammelten Erfahrungen auch einen Beitrag leisten.

Das Keilsystem habe ich schonmal gesehen und ich finde es optisch wirklich sehr attraktiv, aber nicht am Bett, das habe ich in Zukunft für einen Gartentisch vorgesehen :emoji_thumbsup:. Die "Berliner" finde ich auch schonmal sehr viel ansprechender als die herkömmlichen Bettbeschläge und die Holzbeschläge muss ich definitiv auch irgendwann wo einsetzen.

Die Lösung mit dem Stecksystem gefällt uns am besten. Nachdem die Pfosten aber nicht auf Höhe des Seitenteils und des Fußteils abschließen klingt das nach einer ordentlichen Herausforderung für das erste Möbelstück. Das werd ich dann wohl halbe, halbe durchbringen und die ursprünglichen 2cm als volle Auflage nutzen. Challenge accepted!

Bezüglich Metallfrei, ja, dass ist tatsächlich einfach nur der sportlichen Herausforderung wegen. Ich muss mich dabei mehr der Materie auseinandersetzen als wenn ich 4 Bretter, 4 Pfosten, Bettbeschläge und ein paar Winkel nehme. Ich denke auf die Art ist das ist ein gutes (und derzeit nützliches) Projekt um Erfahrungen zu Verarbeitung, Verbindungen und Stabilität zu sammeln. Ich mag Metall und dessen Verarbeitung durchaus. Metallverarbeitung ist mir nicht fremd, ich habe es vor vielen Jahren sogar einmal gelernt :emoji_laughing:.

PS: Ja, dass unter Umständen störende Fußteil war auch mein Gedanke, aber darauf wird leider bestanden :emoji_expressionless:.
 

Friederich

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Es reicht also die Breite zwischen den Wangen und die Länge zwischen den Pfosten auf Nennmaß herzustellen.
Hallo Markus, wieso bei der Länge den Abstand zwischen den Pfosten auf Nennmaß? Die Pfosten würde ich auch bei der Länge unberücksichtigt lassen. Also auch hier den lichten Abstand zwischen Kopf- und Fußteil exakt auf Nennmaß (i.d.R. also 200,0cm).
 

hemmi1953

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Also der Matratze werden die paar Millimeter komplett egal sein.... Der Lattenrost ist das Maß der Dinge!

Der Matratze ist das sicherlich egal, aber nicht dem Bettlaken! Die ständige Reibung am Pfosten (bei jeder Bewegung) kann u.U. recht schnell dazu führen, dass das Bettlaken dort dann Scheuerstellen aufweist.
 
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Friederich

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Der Matratze ist das sicherlich egal, aber nicht dem Bettlaken! Die ständige Reibung am Pfosten (bei jeder Bewegung) kann u.U. recht schnell dazu fürhen, dass das Bettlaken dotr dann scheuerstellen aufweist.
Da seh ich kein Problem. Matratzeneck ist ja etwas gerundet, und Pfostenkante muß natürlich gefast sein.
 
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