DasGreenhorn

ww-pappel
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Mein zweiter heutiger Beitrag, hatte kein Thema dazu gefunden.

Habe in meinem ersten Beitrag ja gesagt, dass ich noch unsicher bin, was ich machen soll, als eine von zwei Möglichkeiten war von mir die Ausbildung als Tischler oder Zimmerer genannt worden.
So nun die Frage, was ihr da eher empfehlen würden würdet und warum, gerne pro und contra.
 
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Wie heißt es so schön:
Beim Metaller geht es um Hundertstel Millimeter. Der Tischler schaut auf den Millimeter. Beim Zimmermann reicht der Zentimeter. Und beim Maurer musst du froh sein wenn er auf dem Grundstück bleibt. :emoji_slight_smile:
 

benben

ww-robinie
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Im sommer mach ich ja gerne Bautischlerei/Zimmererarbeiten, im winter mag ich ja dann die beheizte Werkstatt doch gern leiden!
Es gibt in beiden Berufen Tätigkeitsfelder die mir gefallen.

Bei schönstem Sonnenschein und knapp 20° einen Dachstuhl zu richten..... Traumhaft!
Bei Regen und 5° eher ein Alptraum!

Im Winter bei gemütlichen 17° in der Werkstatt stehen, den Schnee vorm Fenster und einen 1:1 Aufriss für ein kompliziertes Detail zu machen..... Auch voll meins!

Im absoluten Hochsommer 250qm Fussboden fertigen oder schlimmer noch verlegen, das macht nicht soooo viel Spass. Gerade wenn draussen schönstes Wetter ist.

Das sind die Pros und contras die mir auf die sch nelle einfallen.


Mein Lehrmeister hat immer gesagt: "Wenn es immer Spass machen würde, dann müsstest du ja mich bezahlen!"

Gruss
Ben
 

yoghurt

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Hallo,
als Tischler (und eben nicht Zimmermann) finde ich es schwer einen Rat zu geben. Klarheit bringt wahrscheinlich ein Praktikum in beiden Bereichen.

Ansonsten kann ich raten sich die Berufe bzw. deren Beschreibung genau zu betrachten.

Der Tischler baut (ja , doch wirklich!) Möbel, Fenster, Türen sowie Fußböden Wand- und Deckenverkleidungen aus Holz und Holzwerkstoffen unter Verwendung von Lacken, Ölen, Glas, Furnieren, Schichtstoffen etc. Dabei geht es oft recht genau zu. Das Thema "Montage von Fertigteilen und Kunststofffenstern" kenne ich natürlich auch und habe mich auch episodenhaft damit befasst. Wer glaubt, "Tischlern" sei oder sollte identisch sein mit der möglichst ausschließlichen Verarbeitung von Vollholz, der stößt bei mir auf großes Unverständnis. Holzwerkstoffe gemäß ihren Eigenschaften sinnvoll einzusetzen macht den Beruf erst richtig interessant und hat weder etwas mit "minderwertigem Material" noch mit fehlendem Können zu tun. In der Tendenz spielt die ästhetische Qualität und Oberfläche des Holzes eine eher größere Rolle.

Der Zimmermann ist ein Bauberuf, das bedeutet, dass man bei Wind und Wetter auf dem Rohbau arbeitet. Dachstühle werden vom Zimmerer dabei ebenso errichtet, wie Fertighäuser, Blockhäuser, Carports und letztlich auch Schalungen für den Betonbau. Regional bauen Zimmerer auch Treppen oder Wand- und Deckenverkleidungen. In der Tendenz spielt die ästhetische Qualität und Oberfläche des Holzes eine eher untergeordnete Rolle, wichtiger erscheinen zumeist die technischen Eigenschaften des Holzes bzw. die damit zu erreichende Statik.

Du musst halt wissen was Du willst....

In meiner aktuellen Arbeitstätte gibt es neben uns Tischlern auch Bootsbauer. Manchmal begegnen uns dann Möbel, aus Bootsbauers Hand. Dann lachen die Tischler immer über diese Möbel. Ich schlage dann immer vor im Gegenzug mal unsere Möbel schwimmen zu lassen....
 
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Guuden,

sonst noch ein Vorurteil welches du zum Besten geben willst?
Bin gelernter Werkzeugmacher und Tischlermeister.
Warum denn Vorurteil? Wenn es um die Entscheidung zwischen BWL, Tischler und Zimmermann geht, dann sind die beiden Holzberufe sehr nah beieinander und BWL weit, weit weg. Ich glaube da ist die Verkürzung auf die notwendige Präzision ein recht gutes sprachliches Bild für eine erste Einordnung. Niemand schleift einen Dachstuhl mit 240er Schleifpapier und genauso findet die Kettensäge eher weniger Beachtung in einer Tischlerwerkstatt. Und doch geht es bei beiden Berufen um Holz.
 
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Ach du spielst auf den Maurer an. Ja da hab ich schon Dinge gesehen... Aber Pfusch gibt es überall.

Und mit dem Zimmermann der eine Treppe baut hast du natürlich recht. Doch kann man sicherlich komplizierte Themen auch mal auf ein oder zwei Fakten reduzieren. Zumal wenn ein Bürojob mit zwei sehr praktischen Berufen verglichen wird.
 

sachsejong

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Ich habe ein halbes Jahr Praktikum in einer Zimmerei gemacht und dort noch drei Monate gearbeitet und für mich war klar, damit möchte ich nicht auf Dauer mein Geld verdienen. Deswegen habe ich dann Holzmechaniker Möbel und Gehäuse gelernt, in einer Firma, die fast ausschliesslich Massivholz verarbeitet hat.
Ein genialer Job, viel gelernt, hat Spass gemacht, eine Super- Ausbildung, und mit dem Vorteil, nicht der Witterung ausgesetzt zu sein und nicht ständig am Bau zu arbeiten. Ich wollte Schreiner lernen, das habe ich auch gemacht, nennt sich halt nur anders.

Ausprobieren und dann entscheiden. Jeder Rat kann nur falsch sein.
 

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Guuden,

sonst noch ein Vorurteil welches du zum Besten geben willst?
Bin gelernter Werkzeugmacher und Tischlermeister.
wieso stimmt doch. beim nachbarn haben die es wirklich geschaft, das haus um satte 2m verkehrt zu bauen. der typ für die pfähle wußte nicht, das die grenzsteine 2m eingerückt sind. kleine ursache, große wirkung. deshalb sollte auch immer jemand mit richtig plan sowas machen... man wollte sich halt das vermessungsbüro dafür sparen...
 

Jossel

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Naja ich würde sagen das eine ist halt Rohbau das andere Ausbau. Genau musst du bei beiden arbeiten, nen mm auf 5 oder 10m gerechnet macht sich auch schnell bemerkbar wenns ans aufrichten geht.
Als Zimmerer kann ich sagen: ist nen harter Job macht mal mehr mal weniger Spaß und du bist halt oft draußen. Allerdings kann man im Winter auch viel drinnen machen (Dachfenster einbauen, Trennwände bauen, Böden ausgleichen...).
Willst du richtig viel Material umschlagen dann Zimmerman bist du eher der genaue, filigrane dann eher Tischler. Aber wie hier schon gesagt wurde: Mach in beidem 2 Wochen Praktikum danach wirst du wissen was dir mehr liegt.

Was Weiterbildung angeht: Finde ich hast du als Zimmerer mehr Möglichkeiten (Bauing, Projektmanagement, Schalung, usw.)

Gruß
Jossel
 

hobbybohrer

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Hallo,
ich finde die hier dargestellten Berufswege sehr interessant und sie nötigen mir Bewunderung und Hochachtung ab. Aber das sind die Wege und Motive von Anderen, nicht die eigenen.
m.E. solltest Du, Greenhorn, anders an die Sache herangehen: Erst Staatswesen (Was ist das eigentlich?), dann BWL und dann aber Tischler/Zimmerer, das klingt mir völlig beliebig. Such Dir einen Coach oder einen speziellen Bildungswegberater oder Psychologen, der mit Dir die Fragen klärt: Wie willst Du in Zukunft leben, wie wohnen, wieviel Geld willst Du verdienen, in welcher Kleidung möchtest Du morgens zu Arbeit gehen,... Und auf der anderen Seite: Was kannst Du gut, was macht Dir Spaß, wie gerne denkst Du theoretisch, rechnerisch, planend,..., wie gut ist Deine räumliche Vorstellungsfähigkeit, wir gerne erschaffst Du etwas mit Deinen Händen, wie sorgfältig und ausdauernd bist Du, etc.
Aus den Antworten auf dieserlei Fragen sollte sich Dein Weg in den Beruf fast von selbst ergeben.
Grüße, Richard, der zusammen mit seiner Frau fünf eigene Kinder bei Bildungsweg und Berufsfindung angeleitet hat und viel andere junge Menschen dabei beraten hat und dessen Frau auch solche Beratungen beruflich macht.
 

magmog

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wieso stimmt doch. beim nachbarn haben die es wirklich geschaft, das haus um satte 2m verkehrt zu bauen. der typ für die pfähle wußte nicht, das die grenzsteine 2m eingerückt sind. kleine ursache, große wirkung. deshalb sollte auch immer jemand mit richtig plan sowas machen... man wollte sich halt das vermessungsbüro dafür sparen...

Guuden,

es haben auch Tischler schon Teile zu groß und zu klein gebaut, falsche Holzart gewählt.
Selbst Treppen waren schon mal zu lang, breit....
 

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ww-robinie
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ein großer unterschied zwischen tischler/zimmerer ist der arbeitsplatz

tischler: in ner tischlerei im inneren und/oder vor ort beim kunden, meistens im inneren
zimmerer: beim kunden vor ort auf den dach oder ähnliches. häufig auf den dach

gibt natürlich jeweils ausnahmen aber grob kommt das schon hin.man muss halt wissen, ob man lieber draußen arbeiten möchte oder lieber drin.
tischler ist eh eher so ein spezieller job. es gibt zwar genug kunden, aber die mentalität der privatpersonen ist schon ewig nicht mehr "lass ich mir vom tischler mal was maßgeschneidertes bauen". sind eher firmen oder reiche leute.
zimmerer bauen dachstühle auf. das passiert ständig und überall. man ist auch derjenige, der zum richtfest quasi zwangsgeladen ist ^^ hat den nachteil, das man wohl den ein oder anderen freitag nachmittag bei fremden leuten was essen und trinken darfst. :emoji_grin:

was das richtige für dich ist musst du natürlich selbst wissen. eventuell mal beides im praktikum testen.
 
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