Erinnerungen an meinen Ausbildungsbetrieb

Holzrad09

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Guten Morgen
Auch wenn Ich kein Berliner bin, durfte Ich in diesem Betrieb meine Ausbildung von 89 - 92 absolvieren und erfolgreich abschließen. Bei meiner letzten Recherche stieß Ich dann auf diese Anzeige https://www.immowelt.de/expose/2KTP847 sie ist nun geschlossen und steht zur Vermietung / Verpachtung.
Es ist nun fast 30 Jahre her, doch die Maschinen dürften noch die gleichen sein, bei der KAM und der Tischfräse bin Ich mir nicht ganz sicher, wir hatten damals zwei, eine Schneider und eine Hoffmann.
Ist schon schade ....
LG
 

Neige

ww-robinie
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In der kleinen Schreinerei, in der ich von 1972-75 gelernt habe ich seit einiger Zeit ein Fensterbauer drin. Nichts ist wie es einmal war. KAM hatten wir nicht und die Fräse würde mit Riehmenantrieb betrieben, wollte man an die Langloch, wurde der Riehmen umgelegt. Damals müsste ich noch den Ofen mit Sägespänen stopfen.
Heute alles mit modernsten Maschinen ausgestattet.
 

Holzrad09

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Damals müsste ich noch den Ofen mit Sägespänen stopfen.
Wir hatten es schon etwas moderner, Ich musste immer Spänebriketts aus'm Keller hoch holen und die Kisten am Ofen damit befüllen, das Feuer machen gehörte in der Heizperiode auch zum morgentlichen Ritual eines Azubis.
Ob der Ofen jetzt noch steht ist auf den Bildern nicht ersichtlich, der Schornstein ist jedenfalls noch da. :emoji_slight_smile:
LG
 

predatorklein

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Moin

Ist schon schade ....

Dürfte bei vielen so sein :emoji_sob:

Hab meine Lehre zu einem ähnlichen Zeitpunkt gemacht wie du , war eine " Meister Eder " Schreinerei .
Geplant war , den Laden zu übernehmen , war aber in einem " Mischgebiet " , hab zum Glück die Finger davon gelassen .
Laden hat 12 Monate nach meiner Ausbildung zugemacht .

Hab damals meine ersten gebrauchten Maschinen gekauft ( Hebrock AKV 69 , Blum Beschlagbohrmaschine , Zwingen und einiges mehr ).

Kreissäge / Fräse von Bäuerle , da konnte man den Tisch auf Gehrung schwenken , was nie einer gemacht hat , so schwer war das Teil :emoji_scream:

Dann 2 Jahre im Keller / Garage gewerkelt , dann eine Halle gemietet ( 150 m² ) .
Vor 10 Jahren selbst gebaut .
Und jetzt schielt man schon mit dem zweiten Auge in Richtung Rente :emoji_thumbsup:
Nur noch " Kleinmuckefug " für Leute die ich leiden kann :emoji_wink:

Entspanntes arbeiten und macht auch noch ziemlich viel Spaß :emoji_blush:

Gruß

PS : Bernardo wird repariert , Kondensator muß getauscht werden , kein großes Prob .
Aber ein feines Maschinchen , sehr massiv verarbeitet ( 650 Kilo ) , spielt auf jeden Fall in der Liga einer Felder KF 700 .

Bleibt auch bei mir in der Werkstatt , zu schade für meinen " Kuseng " :emoji_yum:

Gruß
 

Holzrad09

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Hab meine Lehre zu einem ähnlichen Zeitpunkt gemacht wie du , war eine " Meister Eder " Schreinerei .
Da war Ich später auch, nachdem Ich aus Berlin wegzog, es war eine kleine Tischlerei, naja, eher ein Tischlereimuseum, wir machten allen Sch..ß, für alles und jeden, der Meister kannte eben auch jeden, richtig Geld verdient wurde da nicht. Ist nun aber auch dicht und der Meister verstorben.
War eben eine Erfahrung.
Kreissäge / Fräse von Bäuerle , da konnte man den Tisch auf Gehrung schwenken , was nie einer gemacht hat , so schwer war das Teil :emoji_scream:
Das kann meine auch, hab Ich nur noch nicht gemacht, geht alleine auch gar nicht.
LG
 

bello

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PS : Bernardo wird repariert , Kondensator muß getauscht werden , kein großes Prob .
Aber ein feines Maschinchen , sehr massiv verarbeitet ( 650 Kilo ) , spielt auf jeden Fall in der Liga einer Felder KF 700 .

Bleibt auch bei mir in der Werkstatt , zu schade für meinen " Kuseng " :emoji_yum:

Gruß


Wo ist sie denn hergestellt worden? Bulgarien?
Die Maschine macht schon einen guten Eindruck.
 

predatorklein

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Moin

Da war Ich später auch, nachdem Ich aus Berlin wegzog, es war eine kleine Tischlerei, naja, eher ein Tischlereimuseum, wir machten allen Sch..ß, für alles und jeden, der Meister kannte eben auch jeden, richtig Geld verdient wurde da nicht. Ist nun aber auch dicht und der Meister verstorben.
War eben eine Erfahrung.

War in unserer Schreinerei auch lange so .

Für alles und jeden gearbeitet , bringt kaum was .
Zu viel Gezuchtel für zu wenig Geld .

" Spezialisierung " heisst das Zauberwort , eigentlich egal in welcher Form .

Wir haben 19 mm geschnitten und gekantet für Kollegen zu einem wirklich günstigen Preis , und selbst da blieb noch einiges Geld übrig .
Und dann viel für die BW und die Amis gemacht .

Wo ist sie denn hergestellt worden? Bulgarien?
Die Maschine macht schon einen guten Eindruck.

Stammt von Stomana , Tip kam von Holzrad09 .

Wenn sie richtig aufgestellt ist stell ich die Maschine mal vor , eine wirklich interessante Alternative zu gebrauchten Felder Maschinen .
Und deutlich besser verarbeitet als die Hammer Kombimaschinen .

Gruß
 

Holzrad09

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Und dann viel für die BW und die Amis gemacht .
Wir haben viel für die Briten gemacht ( Britannia Centre, Militärkrankenhaus und Flughafen Gatow ) https://de.wikipedia.org/wiki/Britannia_Centre_Spandau , größtenteils Küchen, Teestuben, Pubs ....
Es ist nun fast 30 Jahre her, doch die Maschinen dürften noch die gleichen sein, bei der KAM und der Tischfräse bin Ich mir nicht ganz sicher, wir hatten damals zwei, eine Schneider und eine Hoffmann.
Beim genauen Betrachten der Bilder steht die kleinere Hofmann im Schatten der Schneider, wenn es sie noch ist. Da gab es noch einen Vierseiter, Finiermaschine, Lalo, Langbandschleifmaschine, Löwer Schleifmaschine, Rahmenpresse, Bankraumsäge und ne zweite Bandsäge.
Die Anmietung von einem Büro - 2 Räume, WC und Frühstücksraum - welches sich im räumlichen Anschluss zur Werkstatt befindet, 43 qm, ist möglich Nettokaltmiete 350,00 Euro + Betriebskosten 75,00 Euro = 425,00 Euro
Da gab es zwei Büros, eins für den Junior und eines für den Senior, dazu einen Vorraum für die Sekretärin.
LG
 

Holzrad09

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Summasumarum eine sehr schöne Lehrzeit.
Das kann Ich in meinem Fall so nicht sagen, an manchen Tagen ging's, an anderen hätte man heulend raus rennen können. Wenn Ich mir dagegen die Lehrlinge in späteren Betrieben anschaute, da tanzte der ein oder andere schon mal dem Chef / Meister oder Gesellen auf der Nase herum, manche hatten längere Zigarettenpausen wie Arbeitszeit, bei uns gab es zwei, einmal zur Frühstücks und einmal zur Mittagspause, aber auch nicht auf'm Hof, sondern draußen auf'm Fussweg.
unser Aufenthaltsraum die Hobelbank.
Das war dann später in diesem Tischlereimuseum auch so. :emoji_slight_smile:
LG
 

Neige

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an anderen hätte man heulend raus rennen
Da hatte ich wohl wiŕklich Glück, es war ein richtig schönes Miteinander. Ich erinnere mich gern daran zurück. Klar, gab auch mal Mecker und Dispute, die aber immer schnell wieder aus der Welt waren. Als Lehrling fühle ich mich geborgen und gut aufgehoben und vor allem, hab sehr viel gelernt, mehr vom Altgesellen als vom Meister, war fast ein väterlicher Freund.
 
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