Handhabung Mafell Erika, sehr kleine Werkstücke

vortex25

ww-fichte
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Hallo,

vor ca. 2 Jahren habe ich mir eine Mafell Erika 70ec zugelegt. Und bin mit der Säge recht glücklich, weil sie mit all ihren Vor- und Nachteilen gut zu meinen Anforderungen passt.

Trotzdem treten immer wieder mal ähnliche Situationen im Betrieb auf, für die ich noch keine wirklich tolle Lösung gefunden habe. Vielleicht hat jemand ein paar Tips?

Also:

1. Die Zugfunktion der Säge ist mit einer Feder versehen, so dass der Schlitten von selbst wieder in die Ruhelage zurückkehrt. Gerade bei beengten Platzverhältnissen, also wenn man nahe an der Säge steht, müsste man den Griff fast hinter sich ziehen. Am Schluss ist dann die Federkraft schon sehr groß und bei häufigem Betätigen wird das ganz ziemlich unergonomisch.
Die Mechanik habe ich mir noch gar nicht so genau angesehen, aber könnte man die Feder nicht einfach stilllegen?
Oder ist das irgendwie sicherheitsrelevant? Oder hätte es andere Nachteile?


2. Eher allgemein und nicht Sägespezifisch:
In diversen Howtos wird empfohlen mit kurzem bzw. zurückgezogenem Längsanschlag zu sägen um ein Verkanten und Verklemmen des Werkstücks zwischen Anschlag und Sägeblatt zu vermeiden. Aber das kann man doch sicher nicht so verallgemeinern? Diese Gefahr besteht doch eigentlich nur bei ungünstigem breiten/längen-Verhältnis der Werkstücks.
Wenn ich hingegen ein Brett der Länge nach halbiere, würde ich schon die ganze Länge des Anschlags ausnutzen, damit das Teil nach dem Sägeblatt nicht führungslos in irgendeine Richtung "abhaut" und gerade dann das Ende von den aufsteigenden Zähnen versaut oder gar erfasst wird. Das trifft m.E. noch mehr zu, wenn man mit Schiebehölzern o.ä. arbeitet, wo man das Teil nicht so "im Griff" hat. So kann man es einfach gegen den Anschlag führen.
Wie seht ihr das?

3. Ich schneide vorwiegend sehr kleine Teile. Dabei gibt es zum einen das Problem, dass man sich immer Sorgen machen muss dass die Reste nicht zwischen Sägeblatt und Tisch eingeklemmt werden, zum anderen wäre man dann mit den Fingern schon beunruhigend nah am Sägeblatt dran.

Ich habe mir manchmal damit beholfen, solche Teile am Queranschlag festzuspannen.
Hat sich da schon mal jemand eine passende Vorrichtung gebaut?
Im Urzustand geht das mit dem Multifunktionsanschlag mangels geeigneter Nuten o.ä. nämlich nicht besonders gut.

Ich habe auch schon überlegt mir so eine Art Schiebeschlitten zu bauen wie ihn sich viele für ihre Kreissägen anfertigen. An sich ist so eine Vorrichtung durch die Zugfunktion der Säge ja ein Stück weit überflüssig. Aber man könnte sich dort leichter Spannvorrichtungen für sehr kleine Teile anbringen. Außerdem wäre die Einklemmgefahr für Reststücke durch den kleinen Spalt viel geringer.

In Kombination mit der Zugfunktion könnte man eine solche Vorrichtung auch fest auf dem Tisch montieren und müsste sie gar nicht verschiebbar ausführen wie das sonst bei anderen Kreissägen gemacht wird.

Grundsätzliches Problem dabei ist, dass man den Sägeblattwinkel nicht mehr verstellen kann. Eine Funktion die ich eigentlich schon auch recht oft brauche.

Hat da jemand eine Patentlösung?


Viele Grüße!
Klaus
 

Klausmann

ww-ahorn
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Hallo Klaus,
zu Punkt 1 kann ich leider nicht viel sagen, da ich selbst nicht bzw. kaum mit einer Unterfluzugsäge arbeite. Ich kann nur sagen, dass es eventuell einfacher ist den Queranschlag nahe ans Blatt zu stellen um das Blatt nicht so weit ziehen zu müssen.

Bezüglich Punkt 2:
Beim Ablängen am Parallelanschlag muss der Parallelanschlag soweit zurück gezogen werden, dass das Ende vor dem Sägeblatt ist und somit das verkeilen verhindert wird. Allerdings ist diese Methode ohne Schiebschlitten nicht sehr praktikabel. -Beim Ablängen ist es am Queranschlag deutlich einfacher bei so einem Sägemodell-

Was Längsschnitte angeht:
Früher hat man gesagt, dass der Parallelanschlag auf ca. Sägeblattmitte zurückgezogen sein sollte. Heute sagt man, dass es auf 45° vom vordersten Sägezahn der in den Sägetisch "eintaucht" ist. Also variabel nach Schnittbreite. (Hoffe, das ist halbwegs verständlich)
Aus eigener Erfahrung, kann ich sagen, dass das gut funktioniert. Das Stück kann hinter dem Anschlag einfacher vom Blatt wegwandern und wird somit auch nicht von den Zähnen erfasst.

Zu Punkt 3:
Zwecks einklemmen kann man den Schlitz einfach zukleben und dann das blatt hochkurbeln oder ein Opferbrett unterlegen. Was anderes als am Queranschlag festspannnen fällt mir aber auch nicht ein.

staubige Grüße,
Klausmann
 

vortex25

ww-fichte
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dass es eventuell einfacher ist den Queranschlag nahe ans Blatt zu stellen um das Blatt nicht so weit ziehen zu müssen.
Ja, das ist natürlich klar wenn man nicht mehr Schnittbreite braucht. Geht aber nicht immer.

Beim Ablängen am Parallelanschlag muss der Parallelanschlag soweit zurück gezogen werden, dass das Ende vor dem Sägeblatt ist und somit das verkeilen verhindert wird. Allerdings ist
Ok, das ist völlig klar.

diese Methode ohne Schiebschlitten nicht sehr praktikabel. -Beim Ablängen ist es am Queranschlag deutlich einfacher bei so einem Sägemodell-
logisch :emoji_slight_smile:.

Was Längsschnitte angeht:
Früher hat man gesagt, dass der Parallelanschlag auf ca. Sägeblattmitte zurückgezogen sein sollte. Heute sagt man, dass es auf 45° vom vordersten Sägezahn der in den Sägetisch "eintaucht" ist. Also variabel nach Schnittbreite. (Hoffe, das ist halbwegs verständlich)
Aus eigener Erfahrung, kann ich sagen, dass das gut funktioniert. Das Stück kann hinter dem Anschlag einfacher vom Blatt wegwandern und wird somit auch nicht von den Zähnen erfasst.
Hm.

Also ich verstehe Deine Argumentation. Andererseits wird mit dem Fortschritt des Schnittes die Führungsfläche immer kleiner. Wenn ich den Anschlag wirklich so weit zurückziehe, habe ich bei einem 150cm langen Brett am Schluss noch ein paar cm Anlegefläche am Parallelanschlag. Wie soll da sichergestellt sein, dass der Schnitt am Schluss nicht schief wird? Bei einem wirklich langen Anschlag könnte man das Brett über die gesamte Schnittlänge komplett am Anschlag führen.

Dass sich ein so langes Teil verkannten soll, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Denkbar wäre höchstens dass ein recht unter Spannung stehendes Holz durch das aufschneiden krumm wird und sich dadurch klemmt.

Dann kommt noch hinzu, dass bei der Erika der Parallelanschlag auf beiden Tischenden geklemmt wird (oder werden kann). Damit das zierliche Aluprofil etwas stabiler wird. Wenn man den Anschlag zurückzieht, ginge das garnicht mehr.


Viele Grüße,
Klaus
 

zollstocker

ww-birke
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Zu Punkt 3:
Zwecks einklemmen kann man den Schlitz einfach zukleben und dann das blatt hochkurbeln oder ein Opferbrett unterlegen. Was anderes als am Queranschlag festspannnen fällt mir aber auch nicht ein.

Das Problem hab ich auch mit der Erika gehabt. Hast du/jemand ein Foto davon? Ich kann mir das mit dem Opferbrett schwer vorstellen. Aber Geschosse in der Werkstatt deswegen schon gehabt.
 

vortex25

ww-fichte
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Das Problem hab ich auch mit der Erika gehabt. Hast du/jemand ein Foto davon? Ich kann mir das mit dem Opferbrett schwer vorstellen. Aber Geschosse in der Werkstatt deswegen schon gehabt.

Gehabt? Hast Du sie nichtmehr?
Von was meinst du jetzt ein Foto?

Das mit dem Opferbrett wäre sicher keine schlechte Sache. Aber ich würde mir vielleicht gerne irgendwas wiederverwendbares, universelles machen.

Einfach eine Sperrholzplatte zum auf den Tisch spannen wäre ja auch eine Möglichkeit. Gleich nen Anschlag mit dran zum Kleinteile Festspannen.

Aber da gehen dann halt nur 90° Schnitte. Nicht ganz ideal.
 
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