Rost bei Salzwasserumgebung

schorsch

ww-robinie
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Hallo,
soll eine großes Salzwasseraquarium 3,0x0,7x0,6m in einen Einbauschrank integrieren. Ich habe vor allem noch Probleme die Aggressivitat des Wasserdampfs ca 5-7 l/Tag auf Standard-Metallbeschläge, vor allem Topfbänder, einzuschätzen. Es soll bauseits, durch eine kontrollierte Be/Entlüftung, dafür gesorgt das die Feuchtigkeit abgeführt wird.
Hat jemand schon Erfahrungen mit solchen Einbauten gemacht?
Gruß Georg
 

Fiamingu

ww-robinie
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Hallo Georg,
ich habe ja als Tischler und Haustechniker auf der
grössten Ferienanlage Korsikas gearbeitet. Die Anlage
ist direkt am Meer gelegen und somit der Salzluft ausgesetzt.
Ich war erstaunt dass verchromte Topfbänder nach bereits einem
Jahr Rost angesetzt haben. Und das in Holzbungalows die die
Luftfeuchte gut regeln. Nicht umsonst wird in Meeresnähe
hauptsächlich Edelstahl eingesetzt. Nimm Edelstahl.
 

Torsten81

ww-kirsche
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Hallo

Da ich selbst Meerwasseraquarien betreibe, kann ich dir aus Erfahrung sagen, dass selbst bei guter Belüftung des Unterschrankes die normalen Beschläge recht schnell (ca. 1-2 Jahre) Rost ansetzen. Selbst bei einem Unterschrank an dem ich nur die Grundplatten montiert habe und die Tür noch nie dran war, hat es nun nach drei Jahren doch erste Rostflecken gegeben.

Normales Edelstahlklavierband rostet bei meinem Deckel nicht.

Hat das Aquarium ein eigenes Gestell oder mußt du das auch machen?
Sind ja immerhin ca. 1.5t die da so an Gewicht zusammenkommen.

MfG Torsten
 

HeikoB

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Keine Ahnung V2A ist jedenfalls nicht für Salzwasser Umgebung gedacht.

Gruß Heiko
 

Mitglied 67188

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Hallo Georg,

Rotbronze ist auch geeignet.
Bekommt nach einiger Zeit eine schöne Patina.
Mein Lieblingshändler dafür war "Toplicht" in Hamburg.

Desweiteren würde ich mal nachfragen, ob es beim Aquarium auch ein Thema ist, der elektrisch-chemischen Reaktion vorzubeugen wie bei Yachten.
Hier werden Opferanoden aus Zink eingesetzt die regelmäßig ausgetauscht werden müssen.

Auch bei Wasserpumpen (Brunnen) wird so etwas oft unterschätzt wenn die Verkabelung nicht richtig gemacht wurde. Man wundert sich dann immer warum alles so schnell verrostet.

Habe hier aber nur Teilwissen!

Gruß
Martin
 

schrauber-at-work

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V2A vs. V4A

Hallo Zusammen,

da mein AG ja viele Anlagen in Häfen und Containerterminals verkauft habe ich da einiges an Erfahrungen bezüglich Korrosion von V2A und V4A.
V2A (1.4301 und ähnliche) ist für diese Anwendung vollkommen ausreichend. Erst wenn Chlor dazu kommt muss es zwingend V4A werden.

Vielleicht auch mal im Schwimmbadbedarf schauen, irgendwelche Spinds etc. haben ja auch Scharnieren, Topfbänder..... Diese sind ziemlich sicher in V4A ausgeführt. Preislich mit Sicherheit einiges teurer als V2A.

Gruß SAW
 

Holz-Fritze

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Hallo Zusammen,

da mein AG ja viele Anlagen in Häfen und Containerterminals verkauft habe ich da einiges an Erfahrungen bezüglich Korrosion von V2A und V4A.
V2A (1.4301 und ähnliche) ist für diese Anwendung vollkommen ausreichend. Erst wenn Chlor dazu kommt muss es zwingend V4A werden.

Vielleicht auch mal im Schwimmbadbedarf schauen, irgendwelche Spinds etc. haben ja auch Scharnieren, Topfbänder..... Diese sind ziemlich sicher in V4A ausgeführt. Preislich mit Sicherheit einiges teurer als V2A.

Gruß SAW

Dem muss ich widersprechen. Wir hatten bei meinem letzten Arbeitgeber Vordächer im Angebot. 1.4301 führte immer wieder zu Reklamationen im hohen Norden (Flugrost).
 

schrauber-at-work

ww-robinie
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Dem muss ich widersprechen. Wir hatten bei meinem letzten Arbeitgeber Vordächer im Angebot. 1.4301 führte immer wieder zu Reklamationen im hohen Norden (Flugrost).

Das hängt natürlich davon ab wie es ver- bzw. bearbeitet wird :cool:
Sobald geschweißt oder gekantet wird (im schlimmsten Fall in der gleichen Matritze wie normaler St) muss im Nachgang zwingend gebeizt und passiviert werden! Dann rostet da auch in Salzatmosphäre nicht. Dies gilt natürlich auch für V4A!

Sichtteile werden bei uns prinzipiell gebeizt und passiviert, ist es nur ein Sensorhalter den man nicht sieht stört etwas Flugrost nicht, durchrosten wird es dadurch nicht!

Klar wenn die Vordächer gekantet, geschweißt, verschliffen sind jedoch nicht weiter passiviert dann rostet es oberflächlich natürlich munter vor sich her.

Gruß SAW
 

schorsch

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Hallo,
vielen Dank für die Antworten.
Aufgrund technischer und gestalterischer Vorgaben kann man die Türen nur mit Weitwinkel-Topfbändern anschlagen. Aus den Beiträgen entnehme ich das diese in einer Salzwasserumgebung oxidieren.
Gibt es eine Möglichkeit die Topfbänder durch einen Schutzüberzug rostbeständiger zu machen.
Gruß Georg
 

schrauber-at-work

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Bei Teilen die nicht Rostfrei ausgeführt werden können (z.B. Sicherungsringe) setzen wir Dinitrol 4015 ein. Trocknet fast unsichtbar, klebt nicht und hat sehr gute Korrosionsschutzeigenschaften (Geprüft in Salzsprüh-Nebelkammer und direkt beim Kunden direkt am Meer).
DINITROL 4015

Gruß SAW
 

HeikoB

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Wenn Salzwasser im Spiel ist hat man auch Chlor! Danke für den Tipp mit dem Dinitrol.

Gruß Heiko
 

Holz-Fritze

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Das hängt natürlich davon ab wie es ver- bzw. bearbeitet wird :cool:
Sobald geschweißt oder gekantet wird (im schlimmsten Fall in der gleichen Matritze wie normaler St) muss im Nachgang zwingend gebeizt und passiviert werden! Dann rostet da auch in Salzatmosphäre nicht. Dies gilt natürlich auch für V4A!

geschweißt wurde nicht aber gekantet. Passivieren ist klar, das war damals zu teuer.

Aber V2A Scharniere sind bestimmt auch nicht passiviert.
 

schrauber-at-work

ww-robinie
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Tach,

Hier kann ich Dinitrol 4015 empfehlen, setzen wir bei beweglichen Teilen und Teilen die nicht Rostfrei zu gestalten sind ein. Habe auch selbst einige Versuchsreihen in der Salzsprüh-Nebelkammer betreut, war im Vergleich zu anderen Produkten das am besten geeignetste. Trocknet ohne kleben, hinterlässt ein rötlichen Film auf der Oberfläche und Schützt wirklich gut.

Habe keinerlei Verbindung zu Dinol, dies sind nur von mir gemachte Erfahrungen. Mehr zum Thema gibt es hier:

DINITROL 4015

Falls der Link als Werbung gesehen wird bitte entfernen (nicht den ganzen Beitrag löschen) will damit nur die Suche erleichtern, per gurgel nicht so leicht zu finden.

Gruß SAW
 

womowolle

ww-ulme
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Seewasserbeständiger Edelstahl V4A hat die Werkstoffnummer 1.5471.
Eine Beschichtung schützt nicht vor Korrosion bei den hohen Konzentrationen an Chlorid (nicht Chlor) von Seewasser.
Ich habe mein Berufsleben auf einer industriellen Abwasserreinigungsanlage verbracht, deren Wasser einen hohen Chlorigdehalt hatte.
Teile die nicht aus V4A bestanden bekamen einen hochwertigen3-fach Anstrich und der war auf Dauer nur beständig, weil beständig ein Maler unterwegs war und Schadstellen ausbesserte. Mit dem erwähnten Sprühzeugs tust Du dir und deinen Kunden keinen Gefallen, mit keinem Anstrich und bei bewegten Teilen sowieso nicht.

Besser geeignet wären Beschläge aus Kunststoff, vielleicht sogar Holz.

Gruß
womowolle
 

Mitglied 67188

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weil beständig ein Maler unterwegs war und Schadstellen ausbesserte. Mit dem erwähnten Sprühzeugs tust Du dir und deinen Kunden keinen Gefallen, mit keinem Anstrich und bei bewegten Teilen sowieso nicht.
womowolle

kann ich leider bestätigen.
Habe über 10 Jahre eine Segelyacht besessen. Salzwasser ist gnadenlos.
Nicht umsonst wird bei der Marine gestrichen, gestrichen, gestrichen, gestr...

Das was noch erschwerend dazu kommt sind die Rostflecken/nasen rund um das rostende Teil die man nur schwer oder gar nicht wieder weg bekommt.

Wenn es irgendwie geht würde ich die Konstruktion so abwandeln, dass hier V4A Teile verwendet werden können.

Viel Erfolg
 

schorsch

ww-robinie
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Hallo,
so wie ich es den Antworten entnehme, wäre man nur mit V4A, Bronze, Messing oder Kunststoffbeschlägen auf der sicheren Seite. Da frage ich mich, welche Beschläge baut man in Möbel ein die in Küstennähe oder auf kleinen Inseln aufgestellt werden oder die lange Überfahrten unbeschadet überstehen sollen.
Gruß Georg
 
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