Birke-Multiplex mit OSMO Hartwachsöl wird rauh

EOTS

ww-ulme
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Hallo,

bei Buche Massivholz / Buche Multiplex klappte es bislang ganz gut.

Komplett glatt schleifen bis auf 320 und dann mit OSMO Hartwachsöl einlassen, nach ~20 min den Überstand mittels Küchenrolle aufsaugen, trocknen lassen, danach ggf ein zweites mal ohne Zwischenschliff.
Faserrichtungen habe ich nicht sonderlich behandelt, einfach kreisförmiges leichtes Reiben den Überstand abgenommen.

Nun habe ich Birke Multiplex schon 2 mal zwischengeschliffen, aber am nächsten Tag ist es dann wieder rauh.

Ist Birke so fies?

Irgendeine Idee, was ich da falschmache?

Beste Grüße und vielen Dank,
Martin

P.S.: zuerst dachte ich, ich hätte zuviel abgeschliffen beim ersten Zwischenschliff, beim zweiten Zwischenschliff habe ich dann von hand nur mit 320 geschliffen, wird aber ebenso wieder rauh ...
 

Komihaxu

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Das passiert eigentlich nur dann in nennenswerter Form, wenn ein Produkt verwendet wird, das auf dem Lösungmittel WASSER basiert.
Kannst du das genaue Produkt nennen/verlinken?

Ansonsten könnte ich mir noch vorstellen, dass du stark verbrauchtes Schleifmittel verwendet hast.
Wenn das Schleifkorn stumpf ist, drückst du die Fasern nur platt, anstatt sie abzuschneiden. Dann stellen sie sich wieder auf, selbst allein durch Luftfeuchtigkeit.
 

Komihaxu

ww-robinie
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Noch ein Hinweis:
Was die Qualität beim Pinseln angeht: Einerseits ist Hartwachs-Öl sehr dünnflüssig und bleibt auch längere Zeit so. Man hat also genügend Zeit, das Öl sauber zu verteilen und gut auszustreichen. Andererseits bekommt man recht schnell kleinere Luftblasen in den Film, die dann getrocknet zu einer etwas rauhen Oberfläche führen. Für Fußböden ist das in der Regel kein Problem, aber für feine Oberflächen auf Möbeln ist dies eher unschön. Trägt man hingegen mit einem Lappen auf, gibt es keine Lufteinschlüsse und der Film ist auch wesentlich dünner und damit auch gleichmäßiger.
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Indirubin

ww-buche
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Der Auftrag war zwar mit dem Pinsel, dann aber nach 10 - 20min allerdings mit Küchenrolle massiert/verrieben, sodass der Überstand aufgesaugt wird.

Macht man das denn? Was steht in der Anleitung?

Das Hartwachsöl, das ich habe (weiß nicht, könnte von OSMO sein), lässt man stehen. Das trocknet so problemlos in 8-12 Stunden.
Vor allem frage ich mich, was mit dem Wachsanteil passiert, wenn man aufsaugt.
 

WinfriedM

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Geht beim Osmo Hartwachsöl beides: Dünnen Überstand stehen lassen oder auch abwischen.

Birke ist mir nicht als problematisches Holz bekannt. Klappte bisher immer gut. Sehe grundsätzlich nix Falsches, was du da machst. Beim Zwischenschliff brauchst du nur etwas drüberstreicheln und dann den Staub ordentlich entfernen. Evtl. auch mal mit Schleifvlies versuchen, das nimmt nur sehr wenig runter.
 

thebortman

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Kann es Sein das die Küchenrolle Fasern verliert die durch das Aushärten dann als RAU empfunden werden? Ich würde nie eine Küchenrolle dazu verwenden den Überstand abzutragen! Das OMOS verwende ich übrigens auch. Da trägst auch und verteilst das einfach so lange bis alles gleichmässig ist. Abtragen brauchst du da nix.
Die Oberfläche sieht aber zu viel Überstand dann wie lackiert aus.

LG
 

summa4ever

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Hallo,

ich ahbe bisher auch immer Küchenrolle zum Abnehmen des Überstandes verwendet - bisher immer ohne Probleme. Abgeschaut hatte ich mir das aus dem Blog von Heiko Rech.

Gruß,
Benedikt
 

thebortman

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Leider gibt es bei Küchenrollen erhebliche qualitative Unterschiede! Die die wir benutzen eignet sich nicht! Das erkennt man schon daran, dass wenn man einen Spiegel sauber macht mehr Dreck von der Rolle bleibt als vorher drauf war!
Deswegen würde ich das nicht verallgemeinern. :emoji_wink:
 

WinfriedM

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Ja, bei Küchenrollen muss man etwas aufpassen. Wobei: Wenn man den Überstand ganz abnimmt, spielen ein paar Fusseln keine große Rolle, weil die nicht festkleben.

Wenn ich Küchenrolle verwende, dann nicht zu lange das selbe Papier, nicht zu oft damit übers Holz rubbeln und dann auch hochwertige Qualität. Mitunter nehme ich auch nur den groben Überstand damit ab und reibe dann mit Baumwolllappen nach.

Beim Osmo nehme ich in der Regel einen Küchenschwamm, der dann zum Schluss (wenn er ziemlich trocken ist) nur noch eine ganz dünne Schicht hinterlässt. Großer Vorteil: Der fusselt nicht.
 

miho

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Ich habe für Birke MPX in letzter Zeit Clou Bienenwachs auf Wasserbasis verwendet. Da stellen sich trotz vorherigem Wässern zwischen Schliffen auch mal paar Fasern hoch. Ich gehe da vor dem zweiten dünnen Auftrag noch mal kurz mit scharfem 320 Papier drüber. Danach ist es ausreichend glatt.

Gruß
Michael
 

tirogast_2018

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Wenn das Schleifkorn stumpf ist, drückst du die Fasern nur platt, anstatt sie abzuschneiden. Dann stellen sie sich wieder auf, selbst allein durch Luftfeuchtigkeit.
stumpf, oder zu fein.
Ich muss immer wieder den Kopf schütteln wenn ich lese mit welchen Körnungen ihr
arbeitet. Körnung 320 brauch ich nichteinmal beim Zwischenschliff auf lackierten Flächen (bei Holz- farbig deckend lackierte Flächen oder geschlossenporig lackiert ist ein anderes Thema).
Alles was über Körnung 180 hinaus geht bringt doch beim Holzschliff nichts mehr
(Bandschleifmaschine), bei Exzenterschleifer etc. ev. 220, aber dann langts auch.

Was dein Problem bei den Multiplex angeht: Multiplex besteht ja aus lauter Furnierschichten. Furnier hat herstellungsbedingt eine linke und rechte Seite.
Das hat jetzt nichts mit dem Verlauf der Jahrringe zu tun wie beim Massivholz, sondern kommt vom Schälen oder Messern der Furniere. Eine Seite des Furnierblatts ist rauher und rissiger, diese ist die linke , die glattere ist die rechte Seite.
Je dicker das Furnier, umso gröber ist der Unterschied zw. linker und rechter Seite.
Du wirst halt eine Platte erwischt haben wo die linke Seite aussen ist.

Damit es die Fasern beim ölen nicht so sehr aufstellt versuche folgendes:
Fertigschliff ( 180 reicht!!) mit warmen Wasser die Fläche gleichmäßig befeuchten und vollständig trocknen lassen. Hernach mit einem weichen Handschleifbacken mit
leichtem Druck und scharfem Schleifpapier die Aufstehenden Fasern in Faserrichtung wegschleifen. Wenn du hier eine 320er Körnung verwendest, bügelst du die Fasern doch nur um...
 

WinfriedM

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Körnung 320 brauch ich nichteinmal beim Zwischenschliff auf lackierten Flächen (bei Holz- farbig deckend lackierte Flächen oder geschlossenporig lackiert ist ein anderes Thema).

Geölte Oberflächen brauchen eine höhere Güte, weil ja kein Lack irgendwelche Schleifspuren auffüllt. Da bleibt das Holz direkt an der Oberfläche. Einen Schrank würde ich jetzt auch nicht mit Korn 320 endschleifen, feinere Objekte (z.B. gedrechselte Sachen) aber schon. Da sieht man deutlich einen Unterschied.

Und für den Zwischenschliff bietet sich Korn 320 an, weil es wirklich nur um eine paar Fasern geht, die man weg haben will. Noch besser ist feines Schleifvlies, was von der Körnung noch deutlich höher liegt.
 

tirogast_2018

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Das schleifen beim drechseln kannst du aber auch nicht mit dem Schleifen einer
Fläche vergleichen.
Und eben für eine Holzoberfläche welche geölt werden sollte reichen
die besagten 220er Körnchen aus, was auch die namhaften Ölhersteller in ihren
Anwendungsrichtlinien so angeben.
 

Besserwisser

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Recht hatter, der Hannes. Den Unterschied, ob eine Fläche mit 150, 180, 240 oder 320 vor dem Ölen endgeschliffen wurde, kann man bestenfalls im direkten Vergleich nebeneinander erkennen. je nach Holzart auch nur mit dem Mikroskop. Kein normaler Schreiner schleift ne Eichenplatte feiner als 120 (Bandschleife). Da bohr ich die Zeit lieber in der Nase.
Aber wenn's dem Hobbisten zur Philosophie wird, viel Spass.

zum Thema: Osmo-Hartwachsöl wieder abzunehmen ist *mit Verlaub* völlig bescheuert. Es ist genau so entwickelt, dass man dies eben nicht tun muss. Wenn man eine feinere Oberfläche erreichen möchte, dann auch mit sinnvolleren Produkten.
Aber Vorsicht, die dünnen Schälfurnierlagen werden sehr stark gestaucht und mit Leim versetzt. Für "richtiges" Öl ist das eigentlich nix. Ich persönlich schleifen Bimu 120 Excenter und dann Osmo-HWÖl. Ja, wenn man mit der Lupe guckt, dann kann man Schleifspuren erkennen. Normal aber nicht.
 

WinfriedM

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@Hannes: Sehe ich auch so, bei Möbeloberflächen ist bei mir auch spätestens bei Korn 220 Schluss. Teilweise reichen sogar schon Korn 120. Kommt auch ein wenig auf die Schleifmethode an. Mein Exzenter hinterlässt bei Korn 120 z.B. noch Schleifkringel auf Buche.
 

WinfriedM

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zum Thema: Osmo-Hartwachsöl wieder abzunehmen ist *mit Verlaub* völlig bescheuert. Es ist genau so entwickelt, dass man dies eben nicht tun muss. Wenn man eine feinere Oberfläche erreichen möchte, dann auch mit sinnvolleren Produkten.

Probiers mal aus. Osmo HWÖ ist sehr vielseitig einsetzbar und du bekommst recht edle Oberflächen, wenn du den Überstand wieder abnimmst und vielleicht 3-4 mal behandelst.
 

Besserwisser

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Welchen Vorteil soll das bieten? ich schmeiss dann den ganze Feststoffanteil weg, den ich vorher bezahlt habe.
Natürlich kann ich meinen Kaminofen auch mit Geldscheinen anfeuern. Brennt dann später genau so gut wie mit zeitung. Ist aber teurer und bruacht mehr Zeit, um die zu zerknüllen.
edit: Ich kann mir auch mit superleckerem (und teurem) Trüffelöl meine Schneidbretter ölen. Wird aber auch nicht besser wie mit dem billigen Nußöl. Vielleicht soagr schlechter. (*passenderer Vergleich*)
 

tirogast_2018

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Teilweise reichen sogar schon Korn 120. Kommt auch ein wenig auf die Schleifmethode an. Mein Exzenter hinterlässt bei Korn 120 z.B. noch Schleifkringel auf Buche.
Ich habe ja auch genau deswegen zwischen den Schleifverfahren unterschieden.
120 beim Exzenterschleifer macht Schleifspuren und geht nicht als ordendliche Oberfläche durch, egal ob Hart- oder Weichholz. Fichte mit Körnung 120 auf der Bandschleifmaschine geschliffen ist hingegen z.B wenn gebeizt werden soll ideal.
 

WinfriedM

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@Hannes: ...das ist vielleicht der Grund, warum Hobbyisten oft feiner schleifen: Die haben keine Bandschleifmaschine in ihrer Werkstatt...

@Besserwisser: Du kannst das nach deiner Logik wie bei der Silikonfuge sehen: Warum soll ich die abziehen und die Hälfte des Silikons landet im Abfall? Ab jetzt nur noch Silikonfugen, ohne die abzuziehen. :emoji_wink:

Der Grund, warum das bei dem Öl Sinn macht: Auch Osmo HWÖ zieht hinreichend gut ins Holz und verhält sich da wie jedes andere Öl. Nimmt man den Überstand nun ab, wird die Oberflächengüte fast nur vom Endschliff bestimmt. Lässt du den Überstand trocknen, entsteht eine deutliche Schicht, mit allen Gefahren für unschöne Oberflächen: Staubeinschlüsse, Lufteinschlüsse (Mikroblasen), ungleichmäßige Schicht, Nasen und Läufer.

Auch die Haptik ist anders. Bei gewisse Schichtdicke hat man das Gefühl ähnlich wie bei einem Lack. Entfernst du den Überstand, hast du die Haptik von Holz.

Davon ab: Bei nahezu allen Ölen hast du das gleiche Thema: Ein nicht unerheblicher Teil wandert in den Abfall. Das ist nunmal so beim Ölen. Wer sparen will, kann den Überstand aber auffangen und nochmal benutzen.
 

biestli

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Ich verwende auch OSMO Öle und ich lass diese immer gut durch trocknen und gehe dann nochmal mit einer ganz feinen Stahlwolle drüber. Das ist danach so glatt wie nen ba..popo
 

EOTS

ww-ulme
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Hallo,

habe jetzt unzähliges probiert, auch mit Lappen und ohne Überstand wegwischen.

In dem konkreten Fall klappt die Methode mit dem kurz eintrocknen lassen und dann den Überstand entfernen besser.

Das "ohne Überstand abwischen" hat dann alle möglichen Schlieren gebildet.

Wie man's dreht und wendet, nach dem Hartwachsölen wird es rauh.
Was aber super funktioniert, ist einfach kurz mit dem Schleifklotz und 320er Papier die Oberfläche abschleifen mit wenig Abtrag, dann wird es super glatt und das Wachs bleibt aber eh erhalten.

Ist irgendwie ganz anders als mit Buche Massivholz, naja was solls.

Vielen Dank allen Beteiligten für die wertvolle Hilfe, hier habe ich das fertige Projekt eingestellt:
https://www.woodworker.de/forum/projekt-6-einfaches-19-studio-rack-rollen-t97794.html

Beste Grüße,
Martin
 
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