Verstellbare Fachböden in Nuten

Iulius

ww-pappel
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Hallo Zusammen!

Ich bin hier schon lange ein stiller und glücklicher Mitleser. Jetzt bräuchte ich Euren Rat zu einem Thema, dessen Antwort mir die SuFu nicht liefern wollte. Ich plane eine Reihe von kleinen Bücherregalen zu bauen, die die wenige verbliebene Wand ausnutzen sollen, an der noch keine Regale stehen.

Die Regale werden 60-80 cm breit und 140-200cm hoch, dabei aber nur 15 cm tief. Die Grundkonstruktion aus Buche Leimholz oder Multiplex (18mm) ist recht einfach geplant. Die Ecken sollen stumpf verleimt und mit Runddübeln verstärkt werden. Bei den höheren Regalen wird in der Mitte ein Fachboden fest eingedübelt um die Stabilität zu erhöhen. Eine Rückwand ist bisher nicht vorgesehen. Dafür werden die Regale an der Wand befestigt. So weit so langweilig.

Meine Frage bezieht sich nun auf die Fachböden, für die ich 15mm (Multiplex oder Leimholz) vorgesehen hätte. Ich könnte die natürlich mit Regalschienen und Trägern einhängen. Mir ist aber der Gedanke gekommen, dass ich alternativ auch in die Regalwangen innen Nuten im Abstand von ein paar cm einfräsen könnte und man die Fachböden dann einfach von vorne einschiebt. Die Nut müsste natürlich etwas Spiel haben, dass man die Böden einfach einschieben kann. Ich fände die Lösung charmant, weil sie ohne verlierbare Kleinteile und ohne Metall auskäme. Nicht, dass Metall schlimm wäre, aber das ist ein Spleen von mir.

Ginge das? Wie tief müsste ich die Nut machen? Laufe ich das Risiko, dass sich die Fachböden verziehen und nicht mehr herausnehmen lassen?

Ich könnte die Stabilität natürlich steigern, indem ich eine Rückwand einbaue und dort die Nuten weiterziehe. Dann könnte der Fachboden dort auch aufliegen und wäre nicht so gefährdet durchzuhängen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das nötig ist.

Was meint Ihr dazu?

Vielen Dank im Voraus!

Iulius
 

Schwimmmeister

ww-buche
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15mm bei 600mm Breite wären für mich das Maximum!Darüber hinaus würde ich stärkere Multiplexplatten nehmen!
Es gibt auch Bodenaufleger Die eine Metalllasche oben drauf haben,wo Du den Boden an der Stelle anbohrst und das Regalbrett einhängst!?Das wirkt den Zugkräften etwas entgegen!
Sonst wären deine 18mm wohl etwas zu schmal,um da noch Nuten einzufräsen,Die sollten schon 15mm tief sein,denk ich mal so?!
Warum dübelst Du die Einlegeböden nicht fest in den Rahmen und nimmst ein Einheitsmaß in der Höhe?(Natürlich nur einseitig eingeleimt!)
 

elmgi

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Hallo Iulius,

wenn Du mit Buche Leimholz arbeitest wären als Auflager für die Fachböden auch Zahnleisten aus Buche denkbar mit dem Vorteil der Verstellbarkeit der Regalböden.
 

Schwimmmeister

ww-buche
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Ich hab bis 2010,hobbymäßig, aufgelegt und einen riesen Haufen an Platten angesammelt!Das Regal,was ich dafür gebaut hab,bestand aus 18mm Siebdruckplatten und Die haben sich bei 60 Vinyls pro Fach durchgebogen!Die Böden lagen da nur auf Bodenträgern auf!Deshalb hab ich sie dann eingedübelt und an der Rückseite,zur Versteifung,Hartfaserdreiecke aufgesetzt!Das war dann bombenfest und man sieht sie gar nicht mehr!
Zum Schluß standen in dem Regal etwa 6000 Stück Vinyl ohne Probleme!
 

raziausdud

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Hallo,

da Du schon fräsen willst ... wenn Du die seitlichen Nuten als Gratnuten (nennt man das hier auch so? ich meine schwalbenschwanzförmig) ausführst, tragen die entsprechend gefalzten Böden auch zur Stabilität bei. Sie halten die Seitenteile zusätzlich zusammen. So brauchst Du nicht einmal das verdübelte Mittelteil. Oder Du machst nur dieses schwalbenschwanzförmig.

Herzliche Grüße
Rainer
 

Iulius

ww-pappel
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Vielen Dank für Eure Antworten!

Die Materialstärke überdenke ich nochmal. Ich sehe es aber nicht ganz so kritisch. Schallplatten sind eine andere Liga. Platten und Comics sind das schwerste, was ich je in Regale gepackt habe, noch vor Bildbänden. Hier wird es um Taschenbücher gehen (15cm Fachbodentiefe). Die wiegen zwar in der Masse auch etwas, aber schon weit weniger. Ich habe aber gerade nochmal nachgemessen. Meine anderen Regalböden sind 18-20mm. Dann werde ich das mal einheitlich halten.

Über Zahnleisten habe ich auch schon nachgedacht. Das ist aber auch nicht variabler, als wenn die Regalbretter gesteckt sind. Und ich verliere die Breite der Zahnleiste als Regalplatz.

Zur Tiefe der Nuten: wirklich 15mm? Da bräuchte ich wirklich massive Regalwangen. Aber kaum ein Aufleger steht 15mm in den Korpus hinein. Ich hätte bisher grob mit der Hälfte gerechnet. Wenn sich der Fachboden stark durchbiegt, habe ich ein Problem. Ansonsten wären doch 7mm auf der kompletten Tiefe (und ggf an der Rückwand) genug um das Brett zu halten. Oder wo liegt mein Denkfehler?

Gratnuten sind stabilitätsmäßig sicher schön, aber mein Gedanke war, dass ich die Bretter aus den (normalen Nuten) wieder nach vorne Herausziehen kann. Bei einer Gratnut(Schwalbenschwanzverbindung) hätte ich da Bedenken. Denn genau das, was sie statisch so nützlich macht, wird sicher auch dazu führen, dass sie sich nicht einfach so herausziehen lassen.

Herzliche Grüße

Iulius
 

Alterholzwurm

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Zur Tiefe der Nuten: wirklich 15mm? Da bräuchte ich wirklich massive Regalwangen. Aber kaum ein Aufleger steht 15mm in den Korpus hinein. Ich hätte bisher grob mit der Hälfte gerechnet. Wenn sich der Fachboden stark durchbiegt, habe ich ein Problem. Ansonsten wären doch 7mm auf der kompletten Tiefe (und ggf an der Rückwand) genug um das Brett zu halten. Oder wo liegt mein Denkfehler?
6-7mm Tiefe reichen, vorrausgesetzt Du sorgst dafuer, dass sich die Seitenwaende
nicht nach aussen woelben koennen. ZB. durch eine Rueckwand.

LG Helmut
 

Komihaxu

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Zur Tiefe der Nuten: wirklich 15mm? Da bräuchte ich wirklich massive Regalwangen. Aber kaum ein Aufleger steht 15mm in den Korpus hinein. Ich hätte bisher grob mit der Hälfte gerechnet. Wenn sich der Fachboden stark durchbiegt, habe ich ein Problem. Ansonsten wären doch 7mm auf der kompletten Tiefe (und ggf an der Rückwand) genug um das Brett zu halten.
Wenn du die Rückwand auch nutest und den Boden dort einschiebst, dann dürfte das genug Stabilität geben.

Gratnuten sind stabilitätsmäßig sicher schön, aber mein Gedanke war, dass ich die Bretter aus den (normalen Nuten) wieder nach vorne Herausziehen kann. Bei einer Gratnut(Schwalbenschwanzverbindung) hätte ich da Bedenken. Denn genau das, was sie statisch so nützlich macht, wird sicher auch dazu führen, dass sie sich nicht einfach so herausziehen lassen.
Überhaupt kein Problem, wenn man die Nuten präzise fertigt.
Im Zweifel ist das ein guter Grund, sich einen gebrauchten Grathobel zuzulegen. Dann kann man den Boden einfach nochmal per Hand nachhobeln, wenn er zu schwer rein geht.

Ich habe das neulich mal für ein Schraubenregal "zelebriert". 16 Stöcke übereinander. Die Gratleisten sind nur (mit sanften Hammerschlägen) eingeschoben und halten so von selbst. Leim war nicht nötig.
 

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Eulenmacher

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Also, mich würden die vielen leeren Nuten stören, einmal weil ich sie fräsen müsste und dann, weil leere Nuten in dieser Menge meiner bescheidenen Meinung nach eher hässlich aussehen, wie angefangen und nicht zu Ende gebracht. Ich würde da eher auf die gerne geschmähten Lochreihen zurückgreifen.

Noch eine Idee: die schönen Gratnuten, wie von Komihaxu gezeigt, und dann für jede Nut, in die gerade kein Brett kommt, ein passender Einsatz. Damit wäre die Seitenwand optisch nicht so zerfleddert, aber du hättest eine Menge Arbeit...

Gruß, Ulrich
 

camelot

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Wenn Du alle paar cm eine Nut von 18mm in die Seitenwände machst, um die Position der Einlegeböden variabel gestalten zu können, leidet die Stabiltät schon recht.
 

Haui57

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Also ich habe bei meinem Kleiderschrank "Lochleisten" verwendet. Diese fallen nicht so auf wie Nuten und sind mit Schablone und Oberfräse schnell gemacht.
Klar hat man dann Kleinteile aus Plastik oder Metall. Aber mal ehrlich, wenn das Regal erst einmal gefüllt ist, baut man es so schnell nicht wieder um. Und von der Optik her finde ich es auch besser, weil mal eine Nut vom vorn immer sieht.
Hab mal ein Bild beigefügt.
 

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uli2003

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Alter Schwede, 8 Bodenträger für 3 Euro.... :eek:

Bei solchen Regalen arbeite ich immer unauffällig - 3mm Lochreihe, und die Träger seitlich in die Böden einnuten. :emoji_slight_smile:

Grüße
Uli
 

Haui57

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uli2003

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Auch teuer. Aber für den Handel in Ordnung.

Ich verwende die 3/5 mm, da die 3mm Lochreihen nicht so auffallen.

Grüße
Uli
 
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